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Abstractband 17 - DVSE

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Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 ELLENBOGEN: OSTEOSYNTHESE<br />

V44<br />

Vielversprechende Ergebnisse nach modifizierter Drittelrohr-Hakenplattenosteosynthese<br />

bei Olecranonfrakturen<br />

K. SCHMIDT-HORLOHÉ, A. BONK, P. WILDE, C. REIMERTZ, L. BECKER,<br />

R. HOFFMANN – FRANKFURT AM MAIN<br />

Fragestellung<br />

Die osteosynthetische Stabilisierung von Olecranonfrakturen mittels Zuggurtungsosteosynthese ist in einem<br />

hohen Prozentsatz mit Komplikationen behaftet. Ziel der vorgestellten Studie war die Evaluierung der funktionellen<br />

und radiologischen Ergebnisse nach osteosynthestischer Versorgung von Olecranonfrakturen mit einer<br />

zur Hakenplatte modifi zierten Drittelrohrplatte.<br />

Methodik<br />

In einer prospektiven Cohortenstudie wurden in einem Zeitraum von 14 Monaten 34 Patienten mit isolierten<br />

Olecranonfrakturen erfasst und eine Osteosynthese mit einer zur Hakenplatte modifi zierten Kleinfragment-<br />

Drittelrohrplatte durchgeführt. Eine additive Verschraubung von intermediären Fragmenten erfolgte bei 7 Patienten<br />

(21%). Das mittlere Patientenalter zum Unfallzeitpunkt betrug 52 Jahre (Min 29/Max 83). Unter Verwendung<br />

der Frakturklassifi kation nach Schatzker stellte sich in 8 Fällen (24%) eine Querfraktur vom Typ A, in<br />

9 Fällen (26%) eine Querfraktur mit Impaktion vom Typ B und in <strong>17</strong> Fällen (50%) eine Mehrfragmentfraktur<br />

vom Typ D dar. Bei 6 Patienten (18%) lag eine offene Fraktursituation vor. Nach im Mittel 8 Monaten (Min 6/<br />

Max 9) wurde das funktionelle Outcome anhand des Mayo Elbow Performance Scores (MEPS), der visuellen<br />

Analogskala (VAS) und des Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand Scores (DASH) bewertet sowie die<br />

radiologischen Befunde erhoben.<br />

Ergebnisse<br />

Das Ziel einer primär übungsstabilen Osteosynthese konnte bei 33 Patienten (97%) erreicht werden. Unter Verwendung<br />

des MEPS wurden annähernd ausschließlich sehr gute (14 Fälle/41%) und gute (19 Fälle/56%) Ergebnisse<br />

erzielt. Lediglich bei einem Patienten ergab sich ein nur befriedigendes Ergebnis. Der mittlere Punktwert<br />

für den MEPS betrug 92 (Min 65/Max 100). In der VAS konnte ein Mittelwert von 8,4 Punkten (Min 7/<br />

Max 10) erzielt werden (0=keine Zufriedenheit, 10=volle Zufriedenheit). Hinsichtlich der Schmerzhaftigkeit<br />

des Ellenbogengelenkes zum Nachuntersuchungszeitpunkt wurde ein Punktwert von 0,2 (Min 0/Max 2) auf<br />

der VAS angegeben (0=kein Schmerz, 10=maximaler Schmerz). Der mittlere DASH-Wert betrug 16,8 Punkte<br />

(Min 0/Max 39). Der mittlere Bewegungsumfang betrug für Extension/Flexion bei einem durchschnittlichen<br />

Streckdefi zit von 8° (Min 0°/Max 25°) und einer Beugung von 135° (Min 105°/Max 155°) 125° (Min 90°/Max<br />

155°). Die Unterarmumwendbewegungen waren mit <strong>17</strong>6° (Min 165°/Max 180°) kaum eingeschränkt. Es gab<br />

keine postoperativen Komplikationen. Radiologisch war bei allen Patienten eine vollständige Konsolidierung<br />

ohne sekundären Repositionsverlust oder Implantatlockerung zu verzeichnen.<br />

Schlussfolgerung<br />

Eine zur Hakenplatte modifi zierte Drittelrohrplatte stellt eine kostengünstige und effektive Methode zur Osteosynthese<br />

bei Olecranonfrakturen dar. Die dargestellten funktionellen Ergebnisse sind vielversprechend. Eine<br />

Drahtmigration, wie bei der weit verbreiteten Zuggurtungsosteosynthese häufi g beobachtet, ist ausgeschlossen.<br />

Das für die Hakenplatte benötigte Osteosynthesematerial (Kleinfragment-Drittelrohrplatte) ist nahezu überall<br />

verfügbar und lässt sich in kurzer Zeit der individuellen Anatomie und Frakturmorphologie anpassen. Auch<br />

bei komplexen mehrfragmentären Frakturtypen und osteoporotischer Knochenqualität konnte so im nachuntersuchten<br />

Kollektiv eine sichere Frakturretention erzielt werden. Hinsichtlich des funktionellen Ergebnisses<br />

profi tieren die Patienten von einer dadurch unmittelbar postoperativ möglichen, physiotherapeutischen Nachbehandlung.<br />

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