Abstractband 17 - DVSE

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Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: ENDOPROTHETIK I V27 Knochenresorption am Humerusschaft nach unzementierten Schultertotalprothesen C. SPORMANN, H. DURCHHOLZ, J. GOLDHAHN, M. FLURY, H-K. SCHWYZER, B.R. SIMMEN, C. KOLLING – ZÜRICH Fragestellung Ein mögliches stress shielding bei zementfreien Schäften von Schulterprothesen wird bisher kontrovers diskutiert. Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu analysieren, wie ausgedehnt eine kortikale Resorption am Humerus nach Schulter-Totalprothesen mit rektangulärem zementfreiem Schaft auftritt, welche Riskofaktoren bestehen und wie der Einfl uss auf Funktion und Schmerz ist. Methodik In einer prospektiven, kontrollierten Kohortenstudie wurden zwischen 06/2003 bis 09/2006 konsekutiv 180 Schulter-Totalprothesen mit unzementiertem Schaft bei 163 Patienten implantiert. Minimum follow up: 3 Jahre. Die Erfassung erfolgte prä- und postoperativ nach 6, 12, 24 und 36 Monaten, klinisch mittels Constant-Score und radiologisch digital in drei standardisierten Ebenen. Ausgewertet wurde nach: Rx-Ebene, Schaft-Zone (Klass.n.Sperling), Ausdehnung der Lyse. Die Patienten wurden in zwei Kohorten eingeteilt: mit und ohne stress shielding. Als Risikofaktoren wurden das Geschlecht, die Grunderkrankung, die Anzahl der Voroperationen und der Koeffi zient von Schaftgrösse und Humerus korreliert. Die Scores von Funktion und Schmerz wurden zwischen beiden Gruppen verglichen. Ergebnisse Insgesamt wurden 148 Fälle ausgewertet (32 dropout). In 33 von 148 Fällen (Inzidenz: 22,3%) trat bis zur 3-Jahreskontrolle eine kortikale Resorption auf. Alle Resorptionen befi nden sich in IR und in Zone 2, sowie in 4 Fällen mit posttraumatischer Omarthrose in Zone 1 und 2. Die Knochenresorption war im Durchschnitt: 22,7mm ± 12,2mm (Range: 3mm-47,5mm). Es besteht ein signifi kanter Unterschied des Schaftkoeffi zienten im Vergleich zwischen den Gruppen mit und ohne stress shielding (p0,05), aber ein signifi kanter Unterschied in der Kraft (p< 0,01). Schlussfolgerung Das stress shielding ist ein radiologisches Phänomen, welches bei rektangulären zementfreien Humerusschäften diaphysär supero-posterior auftreten kann. Im kurz- bis mittelfristigen Verlauf scheint kein Einfl uss auf Funktion und Schmerz zu bestehen, solange das Tuberkula-Massiv nicht betroffen ist, es muss aber langfristig weiter verfolgt werden. – 20 –

Vorträge, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: ENDOPROTHETIK I V28 3 Jahres Follow-up nach Oberflächenersatz – Gibt es Prädiktoren? F. ZEIFANG, S. PROCHNOW, M. LOEW, P. RAISS – HEIDELBERG Fragestellung Die operative Versorgung der primären Omarthrose mit einem Oberfl ächenersatz stellt eine vermeintlich einfache Operation dar. Mit der vorliegenden Studie sollten die mittelfristigen klinischen und radiologischen Ergebnisse erhoben und mögliche prognostisch ungünstige präoperative Parameter evaluiert werden. Methodik Zwischen 2002 und 2006 wurden 40 Patienten (22 Frauen; 18 Männer) mit einem durchschnittlichen Alter von 61,36 (± 12,75) Jahren operativ mit einem Oberfl ächenersatz (u.a. 12xCopeland, 25xEpoca) ohne Implantation eines Glenoids versorgt. Die Patienten wurden prospektiv klinisch und radiologisch erfasst und im Mittel nach 33 Monaten nachuntersucht. Neben dem Constant Score [CS] wurden folgende radiologischen Parameter von zwei unabhängigen Untersuchern analysiert (u.a. Humeral offset [Ho], Humeruskopfhöhe [H], Glenoidtiefe [GD], lateral glenohumeral offset [LGO], Distanz zwischen unterer Glenoidkante und Drehmittelpunkt [Height], CCD, Radius, Abstand Acromion-Tuberculum [DAT], Humeruskopfl ängsdurchmesser [C], CCD- Winkel). Patienten mit einem Glenoidtyp IIb-III nach Walch wurden ausgeschlossen. Ergebnisse Der mittlere CS des Gesamtkollektivs konnte signifi kant von 24.76 ± 11.52 Punkte präoperativ auf 49.89 ± 24.89 Punkte postoperativ angehoben werden (p < 0,001). Alle Variablen des CS bis auf die Außenrotation wiesen signifi kante postoperative Verbesserungen auf. Revisionen wurden bei 9/40 Patienten nach einem Zeitraum von durchschnittlich 13 Monaten durchgeführt. In dieser Gruppe war der prä- gegenüber postoperative CS unverändert (p = 0,125). In der Revisions-Gruppe fand sich eine Korrelation zwischen postoperativen CS und präoperativen LGHO (r=0,5), Height (r=0,8), CCD (r=-0,56) und präoperativen CS (r=0,49). Zwischen prä- und postoperativen CS bestand eine Korrelation von r=0,49.Während in der nicht revisionspfl ichtigen Gruppe das LGHO nicht nennenswert verändert wurde (präop 51.70 postop. 51.04, delta 0,21 %), zeigte sich in der Revisions-Gruppe eine Zunahme des LGHO von 8,35 % (präop 47,78 postop 50,68). Betrachtet man das Gesamtkollektiv so fand sich ein positive Korrelation zwischen postoperativen CS und LGHO (r=0,38). Schlussfolgerung Die Untersuchung zeigt eine hohe Revisions-Rate (22 %) nach Implantation eines Oberfl ächenersatzes. Ursache hierfür waren u.a. eine operativ bedingte Änderung des LGHO, ein niedriger präoperativer CS, verminderter präoperativer LGHO und Heights sowie ein höherer präoperativer CCD. – 21 –

Vorträge, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 SCHULTER: ENDOPROTHETIK I<br />

V27<br />

Knochenresorption am Humerusschaft nach unzementierten<br />

Schultertotalprothesen<br />

C. SPORMANN, H. DURCHHOLZ, J. GOLDHAHN, M. FLURY,<br />

H-K. SCHWYZER, B.R. SIMMEN, C. KOLLING – ZÜRICH<br />

Fragestellung<br />

Ein mögliches stress shielding bei zementfreien Schäften von Schulterprothesen wird bisher kontrovers diskutiert.<br />

Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu analysieren, wie ausgedehnt eine kortikale Resorption am Humerus<br />

nach Schulter-Totalprothesen mit rektangulärem zementfreiem Schaft auftritt, welche Riskofaktoren bestehen<br />

und wie der Einfl uss auf Funktion und Schmerz ist.<br />

Methodik<br />

In einer prospektiven, kontrollierten Kohortenstudie wurden zwischen 06/2003 bis 09/2006 konsekutiv 180<br />

Schulter-Totalprothesen mit unzementiertem Schaft bei 163 Patienten implantiert. Minimum follow up: 3 Jahre.<br />

Die Erfassung erfolgte prä- und postoperativ nach 6, 12, 24 und 36 Monaten, klinisch mittels Constant-Score<br />

und radiologisch digital in drei standardisierten Ebenen. Ausgewertet wurde nach: Rx-Ebene, Schaft-Zone<br />

(Klass.n.Sperling), Ausdehnung der Lyse. Die Patienten wurden in zwei Kohorten eingeteilt: mit und ohne<br />

stress shielding. Als Risikofaktoren wurden das Geschlecht, die Grunderkrankung, die Anzahl der Voroperationen<br />

und der Koeffi zient von Schaftgrösse und Humerus korreliert. Die Scores von Funktion und Schmerz<br />

wurden zwischen beiden Gruppen verglichen.<br />

Ergebnisse<br />

Insgesamt wurden 148 Fälle ausgewertet (32 dropout). In 33 von 148 Fällen (Inzidenz: 22,3%) trat bis zur<br />

3-Jahreskontrolle eine kortikale Resorption auf. Alle Resorptionen befi nden sich in IR und in Zone 2, sowie<br />

in 4 Fällen mit posttraumatischer Omarthrose in Zone 1 und 2. Die Knochenresorption war im Durchschnitt:<br />

22,7mm ± 12,2mm (Range: 3mm-47,5mm). Es besteht ein signifi kanter Unterschied des Schaftkoeffi zienten<br />

im Vergleich zwischen den Gruppen mit und ohne stress shielding (p0,05), aber ein signifi<br />

kanter Unterschied in der Kraft (p< 0,01).<br />

Schlussfolgerung<br />

Das stress shielding ist ein radiologisches Phänomen, welches bei rektangulären zementfreien Humerusschäften<br />

diaphysär supero-posterior auftreten kann. Im kurz- bis mittelfristigen Verlauf scheint kein Einfl uss auf<br />

Funktion und Schmerz zu bestehen, solange das Tuberkula-Massiv nicht betroffen ist, es muss aber langfristig<br />

weiter verfolgt werden.<br />

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