Abstractband 17 - DVSE
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Poster, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 P7 Vergleich der Nachbehandlung von operativ versorgten Schultereckgelenksprengungen A-K. BLESSING, A. MOGHADDAM, C. WAGNER, A. GRÜTZNER, S. STUDIER-FISCHER – LUDWIGSHAFEN Fragestellung Das Hämato-Serom oder eine areaktive Wundheilungsstörung ist neben der Materialauslockerung die häufi gste Frühkomplikation bei operativ versorgter Schultereckgelenksprengung (Rockwood III). Es treten in ca. 20% der Fälle operationspfl ichtige Befunde auf. Bei Revisionen zeigt sich fast immer ein gelockertes oder rückläufi ges Osteosynthesematerial. Eine temporäre Ruhigstellung ist erforderlich. Durchschnittlich werden bei uns 24 Patienten pro Jahr am Schultereckgelenk operiert. Ziel der prospektiv abgeschlossenen randomisierten Studie war es, zwei unterschiedliche Formen der postoperativen Immobilisation (Gilchrist versus Schulterabduktionskissen (SAK) hinsichtlich der Komplikationsrate zu untersuchen und zu evaluieren. Hierzu wurden volljährige Patienten mit einer isolierten operationspfl ichtigen Schultereckgelenkssprengung (Rockwood III) bis zur Wundheilung (zwei Wochen) postoperativ ruhig gestellt; die operative Versorgung und die physiotherapeutische Nachbehandlung waren identisch. Unabhängig vom Nachbehandlungsverfahren wurde nach acht Wochen die Metallentfernung durchgeführt. Die Nachuntersuchung und Bewertung erfolgte nach VAS (visuelle Analogskala), DASH- (Disabilities of the arm, shoulder and hand instrument) und Constant-Score. Methodik Nach der Wundheilung nach Metallentfernung wurde die Rate der Wundheilungsstörungen, revisionspfl ichtigen Befunde, die Bewegungsausmaße, die subjektive Einschätzung der persönlichen Leistungsfähigkeit, sowie radiologische Veränderungen (z. B. Hochstand des lateralen Clavikulaendes) erfasst und verglichen. Neben der klinischen Untersuchung erfolgten Routine-Laboruntersuchungen. Die Studiendauer dauerte zweieinhalb Jahre und umfasste je Gruppe 20 Patienten. Ergebnisse In beiden Gruppen fanden sich Frühinfekte, Hämatome, Dislokation des Drahtmaterials, Hautfi stelungen und Fadenfi steln, Fettgewebsnekrose, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Revisionspfl ichtige Befunde traten beim SAK meist nach der Freigabe der Bewegung auf. Komplikationen fanden sich vermehrt bei sozial schwächerem Umfeld. Dagegen fanden sich auch Komplikationen bei bes. Sportlern mit hohem Leistungsanspruch und verfrühter Wiederaufnahme des Sportes auf. Bei positivem Keimnachweis bei der Revision fand sich vorwiegende Staph. aureus. Schlussfolgerung Angesichts der Ergebnisse nach SAK ist eine längere Tragedauer desselben zu diskutieren. Die Anlage einer zweiten, dünnen Redondrainage, lateal ausgeleitet wird erprobt. Auch alternative, geringer invasive Verfahren können mit den erhobenen Daten verglichen werden. Die Versorgung der Schultereckgelenksprengung ist keine Ausbildungsoperation. „Rettungsoperationen“ sind zu evaluieren. – 110 –
Poster, Jahreskongress DVSE 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010 P8 Korrekturosteotomie bei Subluxation des Humeruskopfes durch Fehlstellung des Processus coracoideus nach osteosynthetischer Versorgung T. RAML, A. EWERT – FÜRSTENFELDBRUCK Fragestellung Korakoidfrakturen sind seltene Verletzungen, bei denen keine standardisierten Behandlungsalgorithmen vorliegen. Wir präsentieren, den nach unseren Kenntnissen bisher einzigen Fall, einer jungen Patientin, bei der es nach osteosynthetischer Versorgung einer Fraktur des Proc. coracoideus zu einer symptomatischen Subluxation des Humeruskopfes nach dorsal kam. Methodik Retrospektive Aufarbeitung eines klinischen Falles von einer 34-jährige Patientin, die sich bei einem nächtlichen synkopalen Sturz eine Verletzung der rechten Schulter mit Sprengung des AC-Gelenkes, Typ Rockwood V, zuzog. Es erfolgte die operative Versorgung, wobei sich intraoperativ zusätzlich eine Basisfraktur des Proc. Coracoideus zeigte. Ergebnisse Es erfolgte die Reposition und Schraubenosteosynthese des Korakoids und eine Versorgung des AC-Gelenks mit Anker und Endobutton. Die postoperative Röntgenkontrolle zeigte eine gute Stellung der Fraktur und eine korrekte Lage des Osteosynthesematerials. Sechs Wochen postoperativ entwickelte die Patientin zunehmende Schmerzen und ein Schnappphänomen bei Bewegung im Glenohumeralgelenk. Die daraufhin durchgeführte Schnittbilddiagnostik zeigte eine Subluxation des Humeruskopfes nach dorsal und ein Impingement des M. Subscapularis, durch eine in Fehlstellung verheilte Osteosynthtese des Proc. coracoideus. Es erfolgte eine Revision mit basisnaher Osteotomie des Proc. coracoideus und erneuter Schraubenosteosynthese. Postoperativ war die Subluxation behoben und nach 3 Monaten zeigte sich eine seitengleiche Funktion der Schultergelenke. Schlussfolgerung Frakturen des Proc. coracoideus sind seltene Diagnosen, welche im Röntgen leicht übersehen werden können. Deshalb ist eine umfassende klinische Untersuchung und im Zweifelsfall eine präoperative CT-Untersuchung unerlässlich. In diesem Fall war erst die Krepitation bei der Narkoseuntersuchung wegweisend. Eine exakte anatomische Rekonstruktion ist entscheidend für einen guten postoperativen Verlauf, andernfalls ist unter anderem eine ungewöhnliche Impingementsymptomatik möglich. – 111 –
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Korrekturosteotomie bei Subluxation des Humeruskopfes durch<br />
Fehlstellung des Processus coracoideus nach osteosynthetischer<br />
Versorgung<br />
T. RAML, A. EWERT – FÜRSTENFELDBRUCK<br />
Fragestellung<br />
Korakoidfrakturen sind seltene Verletzungen, bei denen keine standardisierten Behandlungsalgorithmen vorliegen.<br />
Wir präsentieren, den nach unseren Kenntnissen bisher einzigen Fall, einer jungen Patientin, bei der es<br />
nach osteosynthetischer Versorgung einer Fraktur des Proc. coracoideus zu einer symptomatischen Subluxation<br />
des Humeruskopfes nach dorsal kam.<br />
Methodik<br />
Retrospektive Aufarbeitung eines klinischen Falles von einer 34-jährige Patientin, die sich bei einem nächtlichen<br />
synkopalen Sturz eine Verletzung der rechten Schulter mit Sprengung des AC-Gelenkes, Typ Rockwood<br />
V, zuzog. Es erfolgte die operative Versorgung, wobei sich intraoperativ zusätzlich eine Basisfraktur des Proc.<br />
Coracoideus zeigte.<br />
Ergebnisse<br />
Es erfolgte die Reposition und Schraubenosteosynthese des Korakoids und eine Versorgung des AC-Gelenks<br />
mit Anker und Endobutton. Die postoperative Röntgenkontrolle zeigte eine gute Stellung der Fraktur und eine<br />
korrekte Lage des Osteosynthesematerials. Sechs Wochen postoperativ entwickelte die Patientin zunehmende<br />
Schmerzen und ein Schnappphänomen bei Bewegung im Glenohumeralgelenk. Die daraufhin durchgeführte<br />
Schnittbilddiagnostik zeigte eine Subluxation des Humeruskopfes nach dorsal und ein Impingement des M.<br />
Subscapularis, durch eine in Fehlstellung verheilte Osteosynthtese des Proc. coracoideus. Es erfolgte eine Revision<br />
mit basisnaher Osteotomie des Proc. coracoideus und erneuter Schraubenosteosynthese. Postoperativ war<br />
die Subluxation behoben und nach 3 Monaten zeigte sich eine seitengleiche Funktion der Schultergelenke.<br />
Schlussfolgerung<br />
Frakturen des Proc. coracoideus sind seltene Diagnosen, welche im Röntgen leicht übersehen werden können.<br />
Deshalb ist eine umfassende klinische Untersuchung und im Zweifelsfall eine präoperative CT-Untersuchung<br />
unerlässlich. In diesem Fall war erst die Krepitation bei der Narkoseuntersuchung wegweisend. Eine exakte<br />
anatomische Rekonstruktion ist entscheidend für einen guten postoperativen Verlauf, andernfalls ist unter anderem<br />
eine ungewöhnliche Impingementsymptomatik möglich.<br />
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