Abstractband 17 - DVSE
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Poster, Jahreskongress <strong>DVSE</strong> 2010 – Rosenheim 7. – 8. Mai 2010<br />
P3<br />
Der Severity Shoulder Instability Score – eine Therapieindikationshilfe<br />
bei der primär traumatischen Schulterluxation?<br />
P. HABERMEYER, S. LICHTENBERG, P. MAGOSCH – HEIDELBERG<br />
Fragestellung<br />
In der Literatur sind evidenced based Kriterien zur operativen Therapie der primär traumatischen Schulterluxation<br />
validiert. Zur Abschätzung des Rezidivrisikos (analog der Glasgow Coma Scale) nach pirmär traumatischer<br />
Schulterluxation wurde ein Score entwickelt der anhand dieser prospektiven Studie validiert werden<br />
soll.<br />
Methodik<br />
80 Patienten (20w, 60m), die in einem Durchschnittsalter von 38 Jahren (16-78J) eine primär traumatische<br />
Schulterluxation erlitten, wurden prospektiv klinisch, sowie mittels MRT und Röntgen untersucht und anhand<br />
des „klinikeigenen“ Severity Shoulder Instability Score (SSIS) einer primär konservativen (0-10 Punkte) oder<br />
einer primär operativen Therapie (11-15 Punkte) nach Erstluxation zugeführt. Der SSIS fragt alle in der Literatur<br />
validierten Parameter in Abhängigkeit der Schwere der Ausprägung mit entsprechender Punktegewichtung<br />
ab. Je höher das Risiko bei Ausprägung eines Merkmals umso höher ist die Punktzahl. Absolute Op-Indikation<br />
unabhängig des Score Ergebnisses bestand bei Patienten mit Bankartfraktur oder Profi sportler eingestuft. Ein<br />
Gesamtscoreergebnis von 0 Punkten stellt ein sehr geringes Reluxationsrisiko dar und 15 Punkte weisen auf<br />
ein maximales Reluxationsrisiko hin. Zielgröße der Studie ist die frühe Reluxationsrate. Als Score Kriterien<br />
gelten:<br />
Alter: < 20 J (3P); < 25J (2P); < 30J (1P); >=30J (0P)<br />
Traumaschwere: adäquates Trauma (1P); kein Trauma (0P)<br />
Reposition: Fremdreposition (1P); Eigenreposition (0P)<br />
Laxität : keine allgemeine Laxität (1P) ; allgemeine Laxiät (0P)<br />
Glenoidpathologie: Bankartfraktur (3P); Bankart + SLAP (2P); Bankart-Läsion (1P);<br />
keine Glenoidpathologie (0P)<br />
Hill-Sachs-Defekt: Hill-Sachs-Defekt (1P); kein Hill-Sachs-Defekt (0P)<br />
Rotatorenmanschette: Rotatorenmanschettenruptur (1P); Rotatorenmanschette intakt (0P)<br />
Sport: Profi (3P); Amateur (2P); Freizeit (1P); kein Sport (0P)<br />
Compliance: Pat. Compliant (1P), Patient incompliant (0P)<br />
Ergebnisse<br />
Von 80 Patienten wurden mit Hilfe des Scores 34 Patienten in einem Durchschnittsalter von 36 Jahren arthroskopisch<br />
stabilisiert und 46 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren konservativ behandelt. Von<br />
den operativ behandelten Patienten kam es zu 1 traumatischen Reluxation (2,9 %) und bei den konservativ<br />
behandelten Patienten kam es zu 5 Reluxationen (10,9 %) (2 traumatisch, 3 atraumatisch) 7-10 Monate nach<br />
primärtraumatischer Luxation. Hinsichtlich der verschiedenen Scorekriterien unterschieden sich die operierten<br />
von den konservativ behandelten Patienten im Alter (p=0,004), in der Glenoidpathologie (p=0,079) und in<br />
der Sportaktivität (p=0,036).<br />
Schlussfolgerung<br />
Der SSIS ist in der Lage die konservativ zu behandelnden Patienten nach primär traumatischer Schulterluxation<br />
heraus zu fi ltern und kann somit als Indikationshilfe verwandt werden.<br />
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