Dermatologische Gesicht- und Körperbehandlung - Ubi Bene
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eiseFREUDE<br />
Zu Hause bei fre<strong>und</strong>en<br />
ein paar Wörter scheint es hier nicht zu geben. eile zum beispiel. oder lärm. oder enge. Auch das Wörtchen<br />
Nein gehört nicht zum Schatz des Schlosshotels Burg schlitz in der Mecklenburgischen Schweiz. „Möglich<br />
machen, was möglich ist“, ist das Motto von Mathias Stinnes, in dessen feinem Country-Hotel ein kleines team<br />
die Gäste rührend umsorgt. Und wer einmal in dieser idylle war, um zu jagen, zu reiten oder einfach nur zu<br />
entspannen, dem wird klar: luxus kann so einfach sein.<br />
es ist früher Morgen. Langsam senkt sich<br />
der Nebel über den sanften Hängen <strong>und</strong><br />
verkriecht sich in den frisch gepflügten<br />
Ackerfurchen. Es riecht würzig, nach dunkler<br />
Erde <strong>und</strong> feuchter Rinde. Wie verschlafen<br />
schmiegt sich die Burg Schlitz an den Hügel,<br />
auf den sie Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts gebaut<br />
wurde. Später am Vormittag wird die warme<br />
Herbstsonne das Gebäude in gleißendes Weiß<br />
tauchen, <strong>und</strong> die beiden gusseisernen Löwen,<br />
die das Portal bewachen, werden aussehen, als<br />
räkelten sie sich faul auf den warmen Steinen;<br />
froh, wieder hier zu sein, <strong>und</strong> so, als spiele die<br />
Zeit keine Rolle.<br />
Das war nicht immer so – die beiden Löwen<br />
sind Zeugen der bewegten Geschichte dieser<br />
Burg, die als schönste klassizistische Anlage<br />
Mecklenburg-Vorpommerns gilt. Sie erlebten<br />
die Pleite des Bauherrn Hans Graf von Schlitz<br />
im Jahr 1830 genauso wie den erneuten Konkurs<br />
seiner Erben 100 Jahre später <strong>und</strong> die<br />
Enteignung 1945.<br />
Und sie überlebten dank der Bürger aus dem<br />
benachbarten Dörfchen Teterow: Als die russischen<br />
Besatzer die Löwen einschmelzen wollten,<br />
versteckten die Teterower sie kurzerhand.<br />
Erst als keine Gefahr mehr drohte, brachten<br />
sie sie zurück. Zum Dank an die Bevölkerung<br />
ist der riesige Park, der die Burg umgibt, für<br />
Spaziergänger <strong>und</strong> Wanderer öffentlich zugänglich.<br />
Nach der Wende übernahm zunächst<br />
die Mast-Jägermeister AG den sanierungsbedürftigen<br />
Bau, <strong>und</strong> aus dem langjährigen<br />
DDR-Seniorenheim wurde ein Hotel.<br />
Doch erst der heutige Besitzer machte das<br />
Haus zu dem, was es heute ist. Die Stinnes<br />
Unternehmensgruppe kaufte die Anlage im<br />
Jahr 2000 <strong>und</strong> investierte nochmals kräftig –<br />
heute lebt der 70-jährige Mathias Stinnes in<br />
seiner Privatwohnung unter dem Dach der<br />
Burg, als Hausherr <strong>und</strong> Gastgeber eines kleinen<br />
Luxushotels mit nur 20 Zimmern <strong>und</strong> Suiten,<br />
einem Gourmetrestaurant <strong>und</strong> einem Spa,<br />
<strong>und</strong> als Jagdherr über knapp 200 Hektar Land.<br />
Vom Ingenieur zum Hotelier<br />
Auch Stinnes hat ein bewegtes Leben hinter<br />
sich, er selbst nennt es „Zigeunerleben“. In<br />
München geboren, im kanadischen Quebec<br />
zur Schule gegangen, <strong>und</strong> nach Stationen in<br />
Texas, Südamerika, der Schweiz <strong>und</strong> Westdeutschland<br />
nach der Wende in Mecklenburg-<br />
Vorpommern gelandet.<br />
Warum gerade hier? „Es hat mir gefallen“, sagt<br />
er mit einem feinen Lächeln: „Ich mag die Leute<br />
hier. Bei denen weiß man genau, woran man ist.“<br />
In den 90er Jahren hat er Firmen gekauft <strong>und</strong><br />
DiE bURG ScHliTz GilT AlS ScHönSTE KlASSiziSTiScHE AnlAGE in MEcKlEnbURG-vORpOMMERn.<br />
iM HERbST TREFFEn SicH pASSiOniERTE REiTER zU STilEcHTEn ScHlEppJAGDEn.<br />
saniert: eine Flugzeugwerft, einen Eisenbahnbetrieb,<br />
eine Reederei, Immobilien, zuletzt die<br />
Burg Schlitz. Von allem hat er sich mittlerweile<br />
getrennt, nur sie hat er behalten <strong>und</strong> ist – in einem<br />
Alter, in dem andere an die Rente denken<br />
– vom Ingenieur zum Hotelier geworden.<br />
Eine Seele namens<br />
Frau Goldfisch<br />
Anschauungsunterricht, wie ein Hotel geführt<br />
werden sollte, hat er sein Leben lang in der<br />
ganzen Welt genommen. Und doch hat er mit<br />
einer Mischung aus Geschäftssinn, eigener Erfahrung<br />
<strong>und</strong> Intuition in der Burg Schlitz einen<br />
Gegenentwurf zu den großen Häusern der Metropolen<br />
geschaffen: klein <strong>und</strong> fein, ruhig <strong>und</strong><br />
beschaulich, diskret <strong>und</strong> mit jedem erdenklichen<br />
Service. Vieles, wie die Antiquitäten,<br />
Gemälde <strong>und</strong> Möbel im Biedermeierstil der<br />
Deutschen Werkstätten Hellerau oder auch<br />
das umfangreiche Weindepot, hat sein persönlicher<br />
Geschmack diktiert.<br />
Die Zimmer sind weitläufig, in den Salons laden<br />
bequeme Sessel zum Lesen ein <strong>und</strong> riesige Fenster<br />
geben den Blick in die scheinbar unberührte<br />
Natur frei. Aufmerksame Betrachter finden im<br />
Park nicht nur einen alten Ginkgo-Baum, sondern<br />
auch zahlreiche Skulpturen, Obelisken <strong>und</strong><br />
die romantische Karolinen-Kapelle. �<br />
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