Dermatologische Gesicht- und Körperbehandlung - Ubi Bene
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UBI BENE Winter 2010<br />
Jagd<br />
Auftrag <strong>und</strong><br />
Leidenschaft<br />
marli hoppe-ritter<br />
Die Quadratur<br />
der Kunst<br />
trophäen-Sammlung<br />
Außergewöhnlicher<br />
Schmuck<br />
palazzo<br />
Große Liebe<br />
Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />
4/2010<br />
€ 5,00
Ute Maag – Redaktion<br />
Halt! An dieser Stelle müssen wir Einspruch<br />
einlegen, wegen grober Fehler im<br />
Text dieses schönen deutschen Volkslieds!<br />
Zugute halten wir dem unbekannten Verfasser,<br />
dass er diese Zeilen vermutlich schon zu Anfang<br />
des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts in bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissen<br />
gedichtet hat. Aber heute gelten andere<br />
Regeln, denn: Die Jagd zu Pferd ist in Deutschland<br />
seit 1934 verboten. Der Jäger von heute geht<br />
zu Fuß. Er pirscht, er treibt oder er sitzt an. Und<br />
schießen „wie es ihm gefällt“, darf er ebenfalls<br />
nicht. Dem schiebt das Jagdgesetz einen Riegel<br />
vor. Durch die Kurpfalz reiten heutzutage also<br />
nur noch die Jagdreiter, <strong>und</strong> die galoppieren nicht<br />
durch den Wald, sondern durch den Waldpark<br />
– bei der Hubertusjagd der Reitgemeinschaft<br />
Neckarau, bei der dem Wild kein Haar <strong>und</strong> keine<br />
Borste gekrümmt wird. Unsere Autorin Katja<br />
Nicklaus ist mitgeritten <strong>und</strong> erzählt von den Traditionen<br />
<strong>und</strong> Bräuchen, die dort gepflegt werden.<br />
Christoph Blüthner ist lieber auf dem Boden geblieben<br />
<strong>und</strong> hat die Reiter <strong>und</strong> H<strong>und</strong>emeuten in<br />
schönen Bildern festgehalten.<br />
Der Winter-Ausgabe von UBI BENE haben wir<br />
das Thema „Jagd“ gegeben <strong>und</strong> nachgefragt bei<br />
Jägern aus der Region. Sie sind nicht einfach<br />
„wild auf Wild“, sondern nehmen ihren Auftrag<br />
ernst: den Schutz der Natur <strong>und</strong> des ökologischen<br />
Gleichgewichts, die Pflege des Waldes <strong>und</strong><br />
das Miteinander mit Forst- <strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />
Materialien <strong>und</strong> Motive aus Natur <strong>und</strong> Jagd prägen<br />
den Country Style als Wohntrend. Möbel<br />
aus Holz, warme Farben <strong>und</strong> kunstvoll verzierte<br />
Keramik zaubern Landhausatmosphäre in die<br />
eigenen vier Wände, an denen sich feine Tier-<br />
<strong>und</strong> Jagdkunst ausnehmend gut macht. Jägern<br />
<strong>und</strong> Nicht-Jägern legen wir einen Besuch auf<br />
der Burg Schlitz ans Herz. In den Weiten Mecklenburg-Vorpommerns<br />
kann man mit Hotelchef<br />
Mathias Stinnes auf die Pirsch gehen, ausreiten,<br />
oder einfach nur in purer Natur entspannen.<br />
Doch selbstverständlich soll es in diesem Heft<br />
nicht nur um Jäger gehen – sondern auch um<br />
eine Sammlerin. Marli Hoppe-Ritter sammelt<br />
Kunst. Und weil es für die Miteigentümerin<br />
von Ritter Sport naheliegt, konzentriert sie sich<br />
dabei auf Werke, die das Quadrat als Motiv<br />
aufnehmen, thematisch oder formal. In Waldenbuch<br />
bei Böblingen hat sie vor fünf Jahren<br />
das Museum Ritter eröffnet, das auch eine<br />
Schokoladen-Werkstatt für Kinder beherbergt.<br />
Und weil wir gerade beim Thema sind: Feine<br />
Confiserie ist natürlich auch ein Thema, das in<br />
diesem Vorweihnachtsheft nicht fehlen darf.<br />
„Tu deinem Leib etwas Gutes, damit die Seele<br />
Lust hat, darin zu wohnen“, ist das Motto<br />
des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo,<br />
das auch in der zwölften Spielzeit dank<br />
faszinierender Akrobatik, mitreißender Show<br />
<strong>und</strong> der Gaumenfreuden des besten Kochs<br />
Deutschlands ein Publikumsmagnet zu werden<br />
verspricht. Eher ein Geheimtipp ist das Toskanische<br />
Badehaus in Großkarlbach, dem unsere<br />
Autorin Nicole Pollakowsky einen entspannenden<br />
Besuch abgestattet hat.<br />
In unserem Schmuck-Special blasen wir dann<br />
doch noch einmal zur Jagd: UBI BENE-Fotograf<br />
Christian Dammert hat außergewöhnliche Stücke<br />
wie Trophäen in Szene gesetzt. Wir rufen<br />
„Halali!“, was übersetzt aus dem Jäger-Latein<br />
bedeutet: „Da liegt er!“<br />
In diesem Sinne: Genießen Sie den Winter.<br />
UBI BENE. Da wo es gut ist.<br />
Ihre UBI BENE-Redaktion<br />
„Ein Jäger aus Kurpfalz,<br />
Der reitet durch den grünen Wald,<br />
Er schießt das Wild daher,<br />
Gleich wie es ihm gefällt.“<br />
editorial<br />
UBI BENE 3
6<br />
inhalt<br />
titelSTORY<br />
Horrido!<br />
Hubertusjagd der<br />
Reitgemeinschaft Neckarau 08<br />
BaCKSTAGE<br />
Auftrag <strong>und</strong> Leidenschaft<br />
Jäger in der Metropolregion 16<br />
ladySpEciAl<br />
Die Quadratur der Kunst<br />
Die Sammlerin Marli Hoppe-Ritter 22<br />
trendART<br />
Das Schöne im Einfachen<br />
Einrichtung im Country Style 26<br />
Reißender Absatz<br />
Stiefel für den Winter 32<br />
Die neue Lässigkeit<br />
Abendmode für den Herrn 38<br />
UBI BENE<br />
72<br />
90<br />
Jagd-Trophäen<br />
Außergewöhnliche Schmuckstücke 42<br />
Wunschzettel<br />
UBI BENE-Entdeckungen 49<br />
Eventtipps<br />
UBI BENE-Veranstaltungskalender 54<br />
pferdeSTäRKEn<br />
Himmlische Genüsse<br />
Gourmet-Touren im Helikopter 56<br />
Wilder Ritt<br />
Der Ferrari California 60<br />
GastGEbER<br />
08<br />
Dolce Vita<br />
Feine Confiserie 64<br />
Große Liebe<br />
Die neue Palazzo-Spielzeit 68<br />
Das Gute erleben<br />
Kochschule in Friedelsheim 72<br />
42<br />
unternEHMEn<br />
Ein Tick exklusiver<br />
Uhrenmanufaktur<br />
Lottermann & Söhne 78<br />
KunstSinn<br />
Menschenbilder<br />
Fotografen Thommy Mardo<br />
<strong>und</strong> Horst Hamann 83<br />
Die Sonntagstrommlerin<br />
Die Mannheimer Sopranistin<br />
Janice Dixon 90<br />
Gelesen <strong>und</strong> Gehört<br />
Bücher <strong>und</strong> Musik 94<br />
KÖrperGEFÜHl<br />
Neuer Schwung<br />
Kinesis für Golfer 96<br />
Kurztrip nach Italien<br />
Das toskanische Badehaus<br />
in Großkarlbach 100<br />
UBI BENE Winter 2010<br />
UBI BENE Winter 2010<br />
Jagd<br />
Auftrag <strong>und</strong><br />
Leidenschaft<br />
marli hoppe-ritter<br />
Die Quadratur<br />
der Kunst<br />
trophäen-Sammlung<br />
Außergewöhnlicher<br />
Schmuck<br />
palazzo<br />
Große Liebe<br />
Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />
reiseFREUDE<br />
titelbild: RevUe-TänzeRinnen iM palazzo<br />
Foto: ChRisTian DaMMeRT<br />
Zu Hause bei Fre<strong>und</strong>en<br />
Schlosshotel Burg Schlitz 104<br />
sZeneTREFF<br />
Mondeiche-Gala<br />
Musikprojekt bei Menger-Krug 108<br />
Ethianum<br />
Heidelberger Klinik eröffnet 109<br />
Die Staufer in Italien<br />
Gottesdienst in der Jesuitenkirche 111<br />
BOSS-Store<br />
Anziehungspunkt auf den Planken 112<br />
fraGebOGEn<br />
42010<br />
€ 5,00<br />
Nachgefragt<br />
bei Frauke Ludowig 113<br />
Editorial 03<br />
Impressum 110<br />
Ausblick 114<br />
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titelSTORY<br />
horrido!<br />
Zu ehren des heiligen Hubertus treffen sich Jagdreiter jedes Jahr im Herbst zu<br />
flotten Reitjagden. bei der hubertusjagd der Reitgemeinschaft Neckarau folgen<br />
die Reiter dabei seit 1978 einer H<strong>und</strong>emeute durch den Mannheimer Waldpark.<br />
8 UBI BENE UBI BENE<br />
9
titelSTORY<br />
ein leichter Nebel steigt vom Boden auf<br />
<strong>und</strong> gibt den Blick frei auf ein Bild, das<br />
einem englischen Stich entsprungen<br />
scheint: Aus dem Dunst drängt eine dichte<br />
Gruppe dreifarbiger Jagdh<strong>und</strong>e heran, eifrig zu<br />
den sie umgebenden Reitern emporblickend,<br />
voller Vorfreude auf das, was kommt. Wenn die<br />
r<strong>und</strong> 30 Foxho<strong>und</strong>s der Badischen Dragoner<br />
Meute aus Bruchsal <strong>und</strong> der Taunus-Meute aus<br />
Wetzlar an jedem dritten Sonntag im Oktober<br />
ihre Bühne am Rheindamm betreten, werden<br />
sie schon respektvoll von einigen Dutzend Reitern<br />
<strong>und</strong> vielen H<strong>und</strong>ert Zuschauern erwartet.<br />
Die Hubertusjagd der Reitgemeinschaft Neckarau<br />
ist ein herbstlicher Höhepunkt im Kalender<br />
vieler Pferdeliebhaber. Beim morgendlichen<br />
Stelldichein trifft man sich <strong>und</strong> zieht in die mit<br />
buntem Herbstlaub <strong>und</strong> einem Hubertusaltar<br />
geschmückte Halle der Reitgemeinschaft ein,<br />
erwartet von einer großen Gemeinde.<br />
Auf der Fohlenweide werden Traditionen groß<br />
geschrieben. Der Brauch der Hubertusjagd wird<br />
auf den Schutzheiligen der Jagd, den heiligen<br />
Hubertus, zurückgeführt. Der ökumenische<br />
Gottesdienst, in dem auch in diesem Jahr wie-<br />
der Pfarrer Klaus Schäfer <strong>und</strong> Diakon Manfred<br />
Froese auf die Gefahren für Gottes schöne<br />
Schöpfung hinwiesen <strong>und</strong> den Schutz von Tieren,<br />
Natur <strong>und</strong> Umwelt predigten, ist darum<br />
auch wichtiger Bestandteil des herbstlichen<br />
Jagdgeschehens.<br />
Jede Meute hat ihren<br />
Lieblingsduft<br />
Eine schöne Einstimmung auf ein Vergnügen<br />
der besonderen Art für Mensch <strong>und</strong> Tier ist dabei<br />
auch die Anwesenheit von zwei Pferden, einigen<br />
H<strong>und</strong>en aus der Meute <strong>und</strong> den Falknern<br />
des Deutschen Falknerordens mit ihren Greifvögeln.<br />
Und wenn ein Falke flatternd eine neue<br />
Sitzposition sucht, der Steinadler seine mächtigen<br />
Schwingen ausbreitet oder einer der H<strong>und</strong>e<br />
mit einem melodischen Geheul in das Spiel der<br />
französischen Parforcehornbläser „Rallye Trompes<br />
Saint-Laurent“ einstimmt, dann macht sich<br />
im Bauch der Reiter ein Glücksgefühl breit, das<br />
sich in einem glücklichen Lächeln entlädt.<br />
Dieses glückliche Lächeln liegt noch beim Einzug<br />
der H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der Equipage auf den <strong>Gesicht</strong>ern.<br />
Seit 1975 veranstaltet die Reitgemein-<br />
TRADiTiOnEn WERDEn bEi DER REiTJAGD GROSS GEScHRiEbEn: JAGDHERR HEinz ScHEiDEl, pRäSiDEnT DER REiTGEMEinScHAFT nEcKARAU, bEGRÜSST<br />
DiE TEilnEHMER. pFARRER KlAUS ScHäFER UnD DiAKOn MAnFRED FROESE zElEbRiEREn GEMEinSAM EinEn öKUMEniScHEn GOTTESDiEnST. SO MAncHER<br />
REiTER niMMT An SEinEM vERTRAUTEn ROSS GAnz nEUE QUAliTäTEn WAHR, WEnn ES plöTzlicH SEinE lEiDEnScHAFT FÜR nATURHinDERniSSE EnTDEcKT.<br />
schaft Neckarau ihre Reitjagden im Waldpark,<br />
1978 folgten die Reiter dabei das erste Mal<br />
einer H<strong>und</strong>emeute. Heute kann man sich diese<br />
nicht mehr wegdenken.<br />
Mittlerweile kann es kaum einer mehr erwarten,<br />
dass das Vergnügen beginnt. Die H<strong>und</strong>e warten<br />
gespannt auf ihr Zeichen, die Pferde tänzeln<br />
aufgeregt <strong>und</strong> alle stimmen nach der Begrüßung<br />
durch den Jagdherrn Heinz Scheidel, Präsident<br />
der Reitgemeinschaft Neckarau, voller Vorfreude<br />
in ein dreifaches „Horrido – Jo-ho, horrido – Joho,<br />
Horrido – Jo-ho!“ ein.<br />
Während Manfred Beier wie schon seit Jahrzehnten<br />
die Zuschauer in die Sitten <strong>und</strong> Gebräuche<br />
der Hubertusjagd einweiht, machen sich die<br />
Schleppenleger der beiden Meuten im Galopp<br />
auf den Weg. Da die Jagd zu Pferde auf lebendes<br />
Wild in Deutschland seit 1934 verboten ist, wird<br />
eine Duftspur gelegt – die so genannte Schleppe<br />
–, der die Foxho<strong>und</strong>s dann folgen.<br />
Dieser verlockende „Scent“, auf den die H<strong>und</strong>e<br />
trainiert sind, tröpfelt dabei aus speziellen<br />
Satteltaschen der „Füchse“, riecht aber ganz sicher<br />
nicht nach Reineke Fuchs. Damit die Fox-<br />
ho<strong>und</strong>s nicht plötzlich auf die Idee kommen,<br />
statt hinter den Reitern lieber hinter dem im<br />
Waldpark heimischen Wild herzuhetzen, wird<br />
jede Meute im Training auf ihre ganz spezielle<br />
Duftmarke eingeschworen: Die Taunus-Meute<br />
ist darum ganz wild auf Pansenlösung aus eingeweichtem<br />
Rindermagen. Wohlriechender<br />
mag es hingegen die Badische Dragoner Meute:<br />
Wenn ihr der „Scent“ aus Anis-Tee <strong>und</strong> Kümmel<br />
in die Nase sticht, gibt es kein Halten mehr.<br />
Bei der Jagd wird der Friese<br />
zum Rennpferd<br />
Kaum zu halten sind nun auch die Pferde,<br />
denn ob Spring-, Dressur- oder Freizeitpferd<br />
– einem flotten Galopp inmitten einer großen<br />
Herde kann wohl kein Pferd widerstehen. Einfach<br />
drauflos geht es nach dem Zeichen zum<br />
Aufbruch, „Gute Jagd!“, jedoch nicht: Bei einer<br />
Reitjagd sind klare Regeln einzuhalten, egal, ob<br />
man im Springfeld unterwegs ist oder im nichtspringenden<br />
Feld. Ersteres wird angeführt vom<br />
Master – in Neckarau übernimmt Jagdherr<br />
Heinz Scheidel diese Rolle – begleitet von einem<br />
Pikeur. Die nachfolgenden Reiter sollen<br />
den einmal gewählten Platz im Feld einhalten.<br />
Nicht immer eine einfache Aufgabe, die aber<br />
nicht nur bei Jagden mit anschließendem Jagdgericht<br />
besser befolgt wird, denn sonst kann<br />
es teuer werden, etwa, wenn man den Master<br />
überholt hat. Aber auch andere Taten können<br />
teuer zu stehen kommen, wie Reitlehrer Michael<br />
Ertz, der traditionell als Feldmaster das Galoppierfeld<br />
über die Schleppen führt, aus leidvoller<br />
Erfahrung zu berichten weiß: Als junger<br />
Azubi musste er einmal im wahrsten Sinne des<br />
Wortes Lehrgeld bezahlen, als er bei einer Jagd<br />
auf den Fuchsschwanz die Trophäe ergattert<br />
hatte. Eine R<strong>und</strong>e für alle kostete ihn seinen<br />
Lohn. Doch bei allem der Sicherheit dienenden<br />
Reglement: Jagdreiten macht einfach Spaß –<br />
nicht nur den Reitern. So mancher Neuling entdeckt<br />
an seinem vertrauten Ross plötzlich ganz<br />
neue Qualitäten. Da wird der würdevolle Friese<br />
zum ausgelassenen Rennpferd, das kecke Pony<br />
steht in nichts seinen großen Kollegen nach <strong>und</strong><br />
so manches Springpferd, das bislang nur bunte<br />
Stangen kannte, entdeckt seine Leidenschaft<br />
für feste Geländehindernisse.<br />
Der Waldpark, dessen Wege sonst Fußgängern<br />
<strong>und</strong> Radfahrern vorbehalten sind, wird an diesem<br />
Tag zum Dorado für Reiter <strong>und</strong> alle, �<br />
10 UBI BENE<br />
UBI BENE 11
12<br />
titelSTORY<br />
die sich am Anblick von H<strong>und</strong>en, Pferden <strong>und</strong><br />
Reitern ergötzen. Immer wieder ertönen hinter<br />
einer Wegbiegung die Klänge der Viernheimer<br />
Jagdhornbläser oder der französischen Parforcehornbläser,<br />
die per Kutsche vom gastgebenden<br />
Verein dorthin transportiert werden, wo die Reiter<br />
als nächstes erwartet werden.<br />
Eine Schleppjagd spricht<br />
alle Sinne an<br />
Der Klang der Hörner, das „Geläut“ der Jagdh<strong>und</strong>e,<br />
das dumpfe Trommeln der Pferdehufe, dann<br />
<strong>und</strong> wann der schrille Ruf eines Greifvogels <strong>und</strong><br />
zum Abschluss das prasselnde Feuer, dazu der<br />
Anblick von H<strong>und</strong>emeute <strong>und</strong> Jagdgesellschaft,<br />
die immer wieder aus dem bunt belaubten Waldpark<br />
auftauchen – eine Schleppjagd spricht alle<br />
Sinne an. Dazu gehört für die Reiter auch der<br />
süße Geruch ihrer verschwitzten Rösser. Allenfalls<br />
das durchdringende Aroma des Pansens<br />
UBI BENE<br />
wird wohl allein in den Nasen der H<strong>und</strong>e zum<br />
Wohlgeruch. Nach der letzten Schleppe ziehen<br />
die Reiter den rechten Handschuh aus <strong>und</strong><br />
beglückwünschen sich mit „Halali, Halali“ zu<br />
einer guten Jagd. Der neue Master of Ho<strong>und</strong>s<br />
der Taunus-Meute, Brigitte Roggendorf, zieht<br />
ein positives Fazit <strong>und</strong> Jagdherr Heinz Scheidel<br />
stimmt ein dreifaches „Horrido“ – auf die H<strong>und</strong>e,<br />
auf die Pferde, auf die Jagdreiterei – an. Während<br />
die Brüche aus Eichenlaub verteilt werden,<br />
warten die H<strong>und</strong>e auf ihre wohlverdiente Belohnung,<br />
das Curée aus Rinderpansen, um das sie<br />
sich heftig balgen. Die Reiter stärken sich lieber<br />
mit der leckeren Erbsensuppe aus der Küche des<br />
Großkraftwerks Mannheim.<br />
Sind die Pferde versorgt <strong>und</strong> der Hunger gestillt,<br />
bewegt sich die Karawane der Pferdehänger<br />
allmählich wieder gen Heimat – der Blick<br />
der Jagdreiter ist gedanklich schon auf die<br />
nächste Jagd gerichtet.<br />
iMMER WiEDER ERTönEn DiE KlänGE DER viERnHEiMER<br />
JAGDHORnbläSER. nAcH DER JAGD ERHAlTEn DiE HUnDE<br />
zUR bElOHnUnG DAS cURéE AUS RinDERpAnSEn, UM DAS<br />
SiE SicH HEFTiG bAlGEn.<br />
jagDReiTeR- laTein<br />
Bruch: abgebrochener, nicht abgeschnittener<br />
Zweig, den jeder Jagdreiter nach der Jagd bekommt.<br />
Vor dem Hubertustag am 3. November<br />
sind es traditionell eichenbrüche, danach tannenbrüche.<br />
Curée: Rinderpansen, der „Anteil am erlegten<br />
Wild" als belohnung für die H<strong>und</strong>e<br />
geläut: der typische Hetzlaut, das bellen der<br />
H<strong>und</strong>e<br />
halali: aus dem Französischen von der Parforcejagd<br />
übernommenes Jagdsignal mit der<br />
bedeutung „da liegt er“.<br />
horrido: hat sich aus dem Hetzruf des Rüdemeisters<br />
"ho - rüd' - ho!" entwickelt<br />
hubertus: bischof von lüttich. er starb im Jahr<br />
727. die legende besagt, dass ihm bei einer<br />
Jagd ein Hirsch mit einem goldenen Kreuz zwischen<br />
dem Geweih begegnete. das mahnte ihn<br />
zur Reue <strong>und</strong> zum Umdenken. So wurde der<br />
katholische Heilige der Schutzpatron der Jäger.<br />
Sein ehrentag ist der 3. November.<br />
Master of ho<strong>und</strong>s: Jagdleiter, auch Chef der<br />
equipage genannt. Seine Helfer sind drei bis<br />
vier Pikeure, Huntsmen <strong>und</strong> Schleppenleger.<br />
Meute: galt im Französischen ursprünglich als<br />
bezeichnung für den gesamten Jagdzug (mittellat.<br />
movita, bewegung). Schließlich wurde<br />
der begriff nur noch für die bei der Parforcejagd<br />
verwendeten H<strong>und</strong>e angewendet.<br />
pikeur (auch pikör): der begriff stammt aus<br />
dem Französischen <strong>und</strong> bezeichnet den Parforcejäger<br />
(reitenden Jäger). Pikeur wurde aber<br />
auch der Jäger genannt, der bei der Parforcejagd<br />
die H<strong>und</strong>e führte. schlusspikeure halten<br />
die Felder zusammen.<br />
Ab sofort sind der magnum <strong>und</strong> cubus plus Tisch mit der neuen, gedämpften<br />
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14<br />
titelSTORY<br />
MAnFRED bEiER ERläUTERT DEn zAHlREicHEn zUScHAUERn SEiT viElEn JAHREn DiE HinTERGRÜnDE UnD bRäUcHE DER JAGD. MiT vOn<br />
DER pARTiE SinD AUcH DiE FAlKnER DES DEUTScHEn FAlKnERORDEnS MiT iHREn GREiFvöGEln, HiER Ein WAnDERFAlKEn-WEibcHEn.<br />
„MAN JAGt AUF eNGliSCH UNd giBT siCh fRanzösisCh“<br />
Manfred beier ist selbst Reiter, dressurrichter<br />
<strong>und</strong> Springrichter. Seit vielen Jahren<br />
erläutert er den Zuschauern die Hintergründe<br />
<strong>und</strong> bräuche der Hubertusjagd der Reitgemeinschaft<br />
Neckarau. 1969 war er neben<br />
Heinz Scheidel einer der Mitbegründer des<br />
neuen Vereins auf dem Gelände der Fohlenweide,<br />
der Reitgemeinschaft Neckarau.<br />
herr Beier, sie kommentieren seit vielen<br />
jahren die hubertusjagd in neckarau.<br />
Blutet ihnen nicht das herz, dass sie nicht<br />
selbst mitreiten können?<br />
Als wir hier mit der Schleppjagd anfingen,<br />
waren so viele Zuschauer da, die nichts über<br />
die traditionen wussten, da kam die idee auf,<br />
dass ich das kommentieren könnte. ich bin<br />
auf meinen eigenen Pferden dafür in Friedrichsfeld<br />
geritten.<br />
Worin liegen die Ursprünge der Reitjagd?<br />
Vor 400 Jahren galt die Parforcejagd noch<br />
der Nahrungsgewinnung, zum erlegen von<br />
Wildbret. Heute ist die Hetzjagd zu Pferde<br />
auf lebendes Wild in deutschland, dem elsass<br />
<strong>und</strong> teilen lothringens verboten. Selbst<br />
in Großbritannien konnten tierschützer 2008<br />
durchsetzen, dass Fuchsjagden verboten<br />
wurden. im restlichen Frankreich, belgien<br />
UBI BENE<br />
<strong>und</strong> luxemburg wird die Reitjagd aber immer<br />
noch intensiv betrieben. Verfechter<br />
dieser Art des Jagens sagen, dass am Vortag<br />
beispielsweise ein Hirsch ausgesucht<br />
wird, <strong>und</strong> nur auf dessen Fährte werden die<br />
H<strong>und</strong>e angesetzt. bei einer treibjagd hätte<br />
hingegen das ganze Rudel Stress.<br />
viel Wert wird bei der jagd auch auf äußerlichkeiten<br />
gelegt. Was ist „korrekte jagdkleidung“?<br />
Korrekte Jagdkleidung ist zweckmäßig <strong>und</strong><br />
schützt. die Jacke ist robuster als das klassische<br />
Springjackett, die langen Rockschöße<br />
werden hochgeb<strong>und</strong>en. der rote Rock sollte<br />
früher auch – gerade im herbstlichen Nebel<br />
– durch die leuchtende Farbe vor Jagdunfällen<br />
schützen. die braunen Stulpen an den<br />
Stiefeln – heute nur noch angedeutet – wurden<br />
früher über die Knie nach oben geklappt,<br />
um diese vor Verletzungen durch dornen zu<br />
schützen.<br />
Was hat sich im laufe der jahre verändert?<br />
ende der 50er, Anfang der 60er Jahre hat der<br />
Reiter-Verein Mannheim mit seinem damaligen<br />
Präsidenten <strong>und</strong> Jagdherrn dr. emil<br />
Himmelsbach Reitjagden auf den Rheinauer<br />
Riedwiesen veranstaltet. der Auslauf – man<br />
konnte eine Jagd noch „gewinnen“ – fand<br />
auch mal in Seckenheim auf der Rennbahn<br />
statt. Von 1975 bis 1977 ging es auch hier in<br />
Neckarau noch hinter einem Fuchsschwanz<br />
her. 1978 war die erste H<strong>und</strong>emeute mit von<br />
der Partie: die Rhein-Main-Meute aus Heusenstamm<br />
bei offenbach. deren Nachfolger<br />
war die badische dragoner Meute, im laufe<br />
der Jahre kam die taunus-Meute dazu.<br />
Woher kommen die Traditionen, die heute<br />
in neckarau gepflegt werden?<br />
Wir jagen europäisch: die Regeln kommen im<br />
Schwerpunkt aus Frankreich, die Kleidung ist<br />
englisch, die Jagdsignale sind deutsch. Fachleute<br />
sagen: Man jagt auf englisch, gibt sich<br />
französisch <strong>und</strong> ehrt die Reiter deutsch.<br />
Welche Bedeutung haben die jagdhörner<br />
für die jagd?<br />
die „trompe de Chasse“, das auch zu Pferd<br />
gespielte Jagdhorn, ist über große entfernungen<br />
zu hören. die equipage teilt damit<br />
informationen mit. es gibt allein 72 Jagdsignale.<br />
darunter sind tiersignale, wie Sau,<br />
Hirsch, Reh, <strong>und</strong> Zustandssignale, zum beispiel<br />
Richtungswechsel oder das Überqueren<br />
eines Sees.<br />
text: Katja nicklaus Fotos: Christoph Blüthner n<br />
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BaCKSTAGE<br />
Auftrag <strong>und</strong> leidenschaft<br />
die Jagd ist so alt wie die Menschheit selbst. davon zeugen Höhlenmalereien ebenso wie das Alte testa-<br />
ment. doch seit esau, der Sohn des isaak, durch eine intrige von Mutter <strong>und</strong> bruder um sein erbe gebracht<br />
wurde, hat sich vieles verändert. die jagd dient längst nicht mehr der Gr<strong>und</strong>versorgung mit Nahrung, Kno-<br />
chen <strong>und</strong> Fellen. Von der höfischen tradition, die ausschließlich Adeligen vorbehalten war, wandelte sie<br />
sich in ein bürgerliches Vergnügen, bei dem es allerdings um wesentlich mehr geht als um das erlegen von<br />
tieren. der moderne Jäger versteht sein Hobby als Auftrag <strong>und</strong> leidenschaft.<br />
die Gebrüder Grimm haben Horst Trautmann nichts anhaben können.<br />
„In den Märchen wird der Wald immer als böse, dunkel <strong>und</strong><br />
bedrohlich dargestellt“, sagt der 43-Jährige: „Ich habe das nie so<br />
empf<strong>und</strong>en, wenn ich als kleiner Bub mit meinem Großvater in den Wald<br />
gegangen bin. Ich habe diese St<strong>und</strong>en geliebt.“ Trautmanns Großvater war<br />
passionierter Jäger <strong>und</strong> für den Enkel stand früh fest: „Das will ich auch<br />
werden!“ 1983 hat er, gerade 16 geworden, die Prüfung zum Jäger abgelegt<br />
<strong>und</strong> war seinerzeit der jüngste Waidmann Mannheims. Seitdem ist der<br />
Naturmensch seiner Leidenschaft treu geblieben – nicht nur, weil er als<br />
Metzgermeister die von ihm selbst erlegten Tiere zu köstlichem Wildbret<br />
verarbeitet, sondern auch, weil er die Jägerei als Auftrag versteht: zum<br />
Schutz der Natur <strong>und</strong> des ökologischen Gleichgewichts, zur Pflege des<br />
Waldes <strong>und</strong> zum Miteinander mit Forst- <strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />
340.000 eingetragene Jäger gibt es in Deutschland, davon allein 28.000<br />
in Baden-Württemberg <strong>und</strong> 17.000 in Rheinland-Pfalz. Männer über 50<br />
sind immer noch deutlich in der Überzahl, doch Mannheims Ehrenkreisjägermeister<br />
Werner Zeumer sieht bei den jährlich stattfindenden Jagdprüfungen<br />
immer mehr jüngere Kandidaten – <strong>und</strong> immer mehr Frauen.<br />
„Im vergangenen Jahr sind in Mannheim vier Frauen angetreten, alle haben<br />
bestanden“, erzählt der 80-Jährige beim Blick in die Statistik: „Derzeit<br />
sind die meisten Jäger so um die 30, wenn sie ihren Jagdschein erhalten.“<br />
Kein Jäger ohne „Grünes Abitur“<br />
Die Prüfung sei schwierig, stellt Zeumer klar, <strong>und</strong> sie sei noch schwieriger<br />
geworden als vor 65 Jahren, als Zeumer selbst die Jagderlaubnis erhalten<br />
hatte: „Sie heißt nicht umsonst das Grüne Abitur.“ Zu den vier Fächern<br />
Wildhege, Waffenk<strong>und</strong>e, Jagdbetrieb <strong>und</strong> Tier- <strong>und</strong> Naturschutz, in de-<br />
DER MOMEnT, in DEM SicH DER FinGER KRÜMMT: JäGER HAbEn DEn<br />
AnSpRUcH, DAS WilD MiT EinEM TöDlicHEn ScHUSS zU ERlEGEn.<br />
nen sich der Jagdeleve ein Jahr lang fortbildet, kommt nun auch noch die<br />
Wildbrethygiene als fünfte Disziplin, die schriftlich <strong>und</strong> praktisch abgefragt<br />
wird, denn, sagt Horst Trautmann: „Als Jäger trägt man eine hohe<br />
Verantwortung gegenüber der Natur <strong>und</strong> dem Geschöpf.“<br />
In seinen 27 Jahren als Jäger hat der Metzgermeister viel erlebt, doch<br />
noch immer fasziniert es ihn, zwei St<strong>und</strong>en vor Anbruch der Morgendämmerung<br />
loszuziehen <strong>und</strong>, dick eingemummt in seinen Ansitzsack,<br />
in die Dunkelheit zu lauschen. „Dann höre ich die Stimmen der Nacht“,<br />
erzählt er. Käuzchen rufen, Füchse bellen, Rehe schrecken, „<strong>und</strong> dann<br />
wird plötzlich alles still.“ Dies ist der Moment, in dem der Tag erwacht<br />
<strong>und</strong> sich die Stimmen des Morgens erheben. „Das ist wie Vivaldi“,<br />
schwärmt Trautmann: „Aber unglaublich laut.“ Und es ist mit Sicherheit<br />
kein Jägerlatein, wenn Werner Zeumer erzählt: „Mir ist während dieses<br />
Vogelgezwitschers mal eine Wildsau direkt unter dem Hochsitz durchmarschiert.<br />
Ich hab sie nicht gehört.“<br />
Zeumer war 40 Jahre lang Revierpächter im pfälzischen Rockenhausen,<br />
erst vor kurzem hat er die 550 gepflegten Hektar an einen Nachfolger<br />
übergeben. Horst Trautmann ist vor einem Jahr von Rockenhausen ins<br />
Revier von Mathias Rechner nach Schriesheim-Ursenbach gewechselt.<br />
Wann immer es die Zeit erlaubt, streift er durch die 280 Hektar. „Das<br />
ist, wie wenn ich ein schönes Bild betrachte.“ Es ist ein anspruchsvolles<br />
Gelände mit Bergen <strong>und</strong> Tälern, Laub- <strong>und</strong> Nadelhölzern, einem Bach<br />
<strong>und</strong> viel Wild – <strong>und</strong> viel Arbeit. „Derzeit ist vor allem Fleiß <strong>und</strong> Muskelkraft<br />
gefragt“, sagt er lachend. Die acht Jäger des Reviers legen Biotope<br />
an, sie bauen Nistkästen <strong>und</strong> Insektenhotels aus Holzkisten <strong>und</strong> Reisig,<br />
denn, erklärt Trautmann: „Je intakter das Biotop, desto größer ist die<br />
natürliche Vielfalt.“ �<br />
16 UBI BENE UBI BENE 17
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In die greift der Mensch immer heftiger ein. Der stark gestiegene Anbau<br />
von Weizen, Raps <strong>und</strong> Mais hat an den Wald grenzende Felder zu einem<br />
Paradies für Wildschweine gemacht. Weil sie immer mehr Nahrung finden,<br />
erhöht sich der Bestand – <strong>und</strong> der Schaden, den sie in der Landwirtschaft<br />
anrichten. Auch die Förster beklagen Schäden an Laubbäumen<br />
durch Wildverbiss – vor allem durch Rehe <strong>und</strong> Hirsche. Weil die Tiere<br />
klare Lieblingsgerichte haben <strong>und</strong> vor allem nachwachsende Laubbäume<br />
wie Eichen, Ahorne oder Birken anknabbern, bei den nadeligen Fichten<br />
<strong>und</strong> Kiefern aber die Nase rümpfen, entstehen auch im Wald Monokulturen,<br />
die anfällig für Stürme <strong>und</strong> Schädlinge sind. Seit einigen Jahren gilt<br />
daher die Richtlinie „Wald vor Wild“, die besagt, dass der Baumbestand<br />
zu schützen ist. Immer mehr Förster gehen seitdem auf die Jäger zu <strong>und</strong><br />
bitten, den Wildbestand zu reduzieren.<br />
Volkszählung im Wald<br />
Das geschieht allerdings nach klaren Regeln: Trächtige Tiere <strong>und</strong> Tiere<br />
mit Jungen dürfen nicht geschossen werden. Werner Zeume ist schon<br />
häufiger unverrichteter Dinge wieder von seinem Hochsitz geklettert. „In<br />
Rockenhausen hatten wir monatelang starken Wildverbiss. Immer die<br />
jungen Triebe wurden abgefressen. Der Förster meinte, das könne nur<br />
ein Hirsch sein“, erzählt er. Beim Ansitzen erlebten beide allerdings eine<br />
Überraschung. Statt eines großgewachsenen Hirsches trabte eine zierliche<br />
Ricke samt Kitz an. „Da haben wir gesagt: Lasst es euch schmecken! Und<br />
sind wieder heim.“<br />
REGEl nUMMER EinS: KEin JäGER GEHT AllEin in DEn WAlD.<br />
HORST TRAUTMAnn (linKS) UnD HAnS KOlbE iM REviER in ScHRiESHEiM-<br />
URSEnbAcH. MiT DEM FERnGlAS bEObAcHTEn SiE nATUR UnD TiERE.<br />
Wie viel Wild geschossen werden darf, legen Abschusspläne fest, die von<br />
den Regierungspräsidien genehmigt werden. In jedem Frühjahr ist daher<br />
eine Volkszählung im Wald angesagt. Dann sitzen die Jäger mit Strichlisten<br />
auf ihren Plätzen <strong>und</strong> erfassen jedes Tier, das ihnen begegnet. Ist der<br />
Bestand zu hoch, darf zu den gesetzlich festgelegten Zeiten auf die Tiere<br />
geschossen werden, ist die Anzahl zu niedrig, gilt besonderer Schutz. „Ziel<br />
jedes Jägers ist die Sicherung des natürlichen Gleichgewichts“, erklärt<br />
Horst Trautmann.<br />
Keine Chance für den „Hautgout“<br />
Kein Verständnis hat er für Unterstellungen, Jäger würden nur im Wald<br />
herumballern. „Der Moment, in dem sich der Finger krümmt, ist nur ein<br />
Sek<strong>und</strong>enbruchteil. Der Rest dessen, was wir tun, ist doch viel mehr“,<br />
vergleicht er: „Außerdem hat ein Jäger den Anspruch, dass das Wild mit<br />
einem Schuss liegt.“ Aus der Jägersprache übersetzt heißt das: Der Schuss<br />
muss tödlich sein, um verletztes Wild <strong>und</strong> eine aufwendige Nachsuche zu<br />
vermeiden. Dennoch hat Trautmann immer seine komplette Ausrüstung<br />
inklusive Helm mit Visier gegen Dornen <strong>und</strong> Gestrüpp dabei.<br />
Vor allem am Wochenende geht der begeisterte Taucher <strong>und</strong> Reiter ins<br />
Revier <strong>und</strong> auch hier gelten klare Regeln. „Regel Nummer eins ist wie<br />
beim Tauchen: Man geht nie allein“, zählt er auf: „Regel Nummer zwei: Im<br />
Revier ist Ruhe oberstes Gebot.“ Denn die Tiere des Waldes sind scheu.<br />
Fühlen sie sich gestört, sind sie schnell verschw<strong>und</strong>en. Dass Hilfs- �<br />
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DAS REviER in URSEnbAcH iST Ein AnSpRUcHSvOllES GElänDE MiT bERGEn UnD TälERn, lAUb- UnD<br />
nADElHölzERn, EinEM bAcH UnD viEl WilD. HORST TRAUTMAnn iST vOR AllEM AM WOcHEnEnDE DORT.<br />
mittel wie Nachtsichtgeräte oder gar Nacht-Zielfernrohre bei der Jagd in<br />
Deutschland nicht benutzt werden dürfen, macht die Sache nicht leichter.<br />
„Es braucht viel Erfahrung, um bei den diffusen Lichtverhältnissen das<br />
Tier zu erkennen <strong>und</strong> zu treffen“, sagt Horst Trautmann. Hat der Jäger ein<br />
Tier erlegt, nimmt er es gleich an Ort <strong>und</strong> Stelle aus. In vielen Revieren<br />
gibt es eigens dafür vorgesehene Hütten. „Wenn die Därme zu lange im<br />
Körper bleiben, wirkt sich das auf den Geschmack aus“, begründet Werner<br />
Zeumer. Der so genannte „Hautgout“, der vielen Genießern Wildfleisch<br />
verleidet, wird durch sofortige Kühlung vermieden.<br />
„Durch die hohen Hygienestandards ist die Qualität des Wildbrets noch<br />
besser geworden“, versichert Horst Trautmann. Der Obermeister der Fleischerinnung<br />
Mannheim-Heidelberg, dessen Metzgerei als erste in der<br />
Region mit dem Gütesiegel „Wild aus der Region“ ausgezeichnet wurde,<br />
weiß auch hier, wovon er spricht. „Wild ist sehr mager <strong>und</strong> mineralreich“,<br />
UBI BENE<br />
zählt er die Vorzüge auf: „Es ist mit das gesündeste Fleisch <strong>und</strong> ein Stück<br />
Natur.“ Während Werner Zeumer ganz klar den selbst zubereiteten Rehrücken<br />
zu seinem Lieblingsstück erklärt, kann Trautmann sich nur schwer<br />
entscheiden – vielleicht auch deshalb, weil er sich ständig überlegt, was<br />
man aus Reh, Hase <strong>und</strong> Co. außer Braten <strong>und</strong> Pasteten noch alles zaubern<br />
<strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en anbieten könnte. „Beim Wildschwein gilt die alte Metzgerweisheit:<br />
Von der Schnauze bis zum Wedel, am Schwein ist alles edel“,<br />
sagt er <strong>und</strong> lacht: „Ein Wildschwein zu jagen ist eine Herausforderung,<br />
weil diese Viecher unheimlich clever sind. Hat man eins erwischt, kann<br />
man nahezu alles damit machen.“<br />
Hat er dagegen keines erwischt, bleibt ihm immer noch das Naturerlebnis.<br />
Und die Chöre des Waldes mit den Stimmen des Tages <strong>und</strong> der Nacht.<br />
text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert n<br />
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die Quadratur der Kunst<br />
das Quadrat spielt im leben von Marli hoppe-Ritter seit jeher eine bedeutende Rolle. doch eine noch<br />
größere Rolle spielt die Malerei. im Museum Ritter in Waldenbuch hat die enkelin des Schokoladen-<br />
fabrikanten <strong>und</strong> Firmengründers Alfred Ritter <strong>und</strong> Miteigentümerin von Ritter Sport beides verb<strong>und</strong>en.<br />
ihre Sammlung moderner Kunst, die den Schwerpunkt auf die perfekte geometrische Form mit vier<br />
rechten Winkeln <strong>und</strong> vier gleich langen Seiten legt, gilt als einzigartig in der Welt.<br />
es gibt viele einprägsame Werbesprüche, doch nur wenige haben<br />
sich so tief ins Bewusstsein einer ganzen Generation gegraben wie<br />
„Quadratisch, praktisch, gut!“ Seit 40 Jahren sind die drei Begriffe<br />
untrennbar mit der Marke Ritter Sport verb<strong>und</strong>en. Auch Marli Hoppe-Ritters<br />
Leben ist untrennbar mit dem Quadrat verb<strong>und</strong>en – <strong>und</strong> das in doppelter<br />
Hinsicht: durch die Verpflichtung, die so ein Familienunternehmen<br />
nun mal mit sich bringt. Und durch die Kunst, die sie sammelt <strong>und</strong> die sie<br />
vor einigen Jahren in die „Marli-Hoppe-Ritter-Stiftung zur Förderung der<br />
Kunst“ eingebracht hat.<br />
Die heute 62-Jährige bittet in ihr Büro im Obergeschoss des Museum<br />
Ritter. Auch das 2005 eröffnete Gebäude am Ortsrand von Waldenbuch<br />
im Kreis Böblingen, direkt neben dem Firmenstandort von Ritter Sport,<br />
ist ein Quadrat. Allerdings ein zweigeteiltes. Der Schweizer Architekt Max<br />
Dudler hat es entworfen. Auf einer Gr<strong>und</strong>fläche von 44 mal 44 Metern<br />
ließ er aus großen Steinquadern einen Würfel errichten, dessen Fronten<br />
durch große Glasflächen durchbrochen sind. Eine Passage zieht sich trapezförmig<br />
hindurch <strong>und</strong> trennt <strong>und</strong> verbindet zugleich: rechts den Schoko-Laden<br />
<strong>und</strong> die Schoko-Werkstatt für Kinder, links das Museum, in dem<br />
MARli HOppE-RiTTERS bEDEUTEnDE KUnSTSAMMlUnG HAT DAS QUADRAT zUM THEMA. DERzEiT WERDEn in DER AUSSTEllUnG<br />
„vORSicHT FARbE!“ zAHlREicHE WERKE AUS DEM bESTAnD iHRER STiFTUnG zUR FöRDERUnG DER KUnST GEzEiGT.<br />
Marli Hoppe-Ritter ihre beachtliche Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht hat.<br />
Malerei als Herzensangelegenheit<br />
Ihr Büro liegt auf der linken Seite, da wo das Herz sitzt, <strong>und</strong> da wo die<br />
Kunst ist. Denn Malerei war schon immer eine Herzensangelegenheit für<br />
die Juristin. „Mein Vater war ein großer Kunstfre<strong>und</strong>. Bei uns zu Hause<br />
hingen einige Werke aus dem 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, Genre- <strong>und</strong> Landschaftsmalerei“,<br />
erzählt sie: „Als Kind hat mir das sehr gut gefallen.“ Mit<br />
dem Erwachsenwerden wandelte sich der Geschmack: Marli Hoppe-Ritter<br />
fing an, sich mit der Klassischen Moderne zu beschäftigen. „Picasso,<br />
Matisse, van Gogh“, blickt sie zurück: „Die haben mich fasziniert, als ich<br />
15, 16 Jahre alt war.“<br />
Zum Beruf wollte sie Kunst oder Kunstgeschichte aber nie machen. „Für<br />
mich war das ein schönes Hobby“, begründet sie. Also zog sie aus dem<br />
Schwäbischen nach Heidelberg, studierte Volkswirtschaft <strong>und</strong> Jura, wurde<br />
Anwältin <strong>und</strong> heiratete ihren Kommilitonen Hilmar Hoppe. Mit �<br />
22 UBI BENE<br />
UBI BENE 23
ladySpEciAl<br />
DAS MUSEUM RiTTER in WAlDEnbUcH: DER vOn MAx DUDlER EnTWORFEnE<br />
bAU GEnÜGT HöcHSTEn öKOlOGiScHEn AnSpRÜcHEn. iM innERn MiScHT SicH<br />
TAGES- MiT KUnSTlicHT zUR iDEAlEn AUSlEUcHTUnG DER KUnSTWERKE.<br />
ihm lebt sie seit vielen Jahren in der Nähe von Mannheim. Die beiden<br />
Söhne Tobias <strong>und</strong> Tim sind schon erwachsen.<br />
„Die Firma hat mich zunächst nicht sehr interessiert“, erinnert sie sich.<br />
Doch nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ließ sie sich in die Pflicht<br />
nehmen. Seit 1978 sitzt sie im Beirat des Familienunternehmens, von<br />
1990 bis 1997 führte sie den Vorsitz. Aus dem operativen Geschäft hält<br />
sie sich heraus, doch auf die Unternehmens- <strong>und</strong> Markenstrategie nimmt<br />
sie Einfluss. „Als Beirat hat man größere Kompetenzen als in einem Aufsichtsrat“,<br />
vergleicht die Miteigentümerin. Gestaltungsspielräume nutzt<br />
sie aus. Gemeinsam mit ihrem Bruder Alfred T. Ritter, der seit fünf Jahren<br />
auch Geschäftsführer der Alfred Ritter GmbH & Co. KG ist, startete sie<br />
schon 1990 ein Projekt, das Bio-Bauern in Nicaragua unterstützt. Deren<br />
Genossenschaft beliefert Ritter Sport mit Kakaobohnen für die Bio-Schokolade,<br />
die seit drei Jahren zum Sortiment der Marke gehört.<br />
Die schönste Form für die Phantasie<br />
Soziale Verantwortung hat Marli Hoppe-Ritter schon immer ernst genommen.<br />
Zu Studienzeiten gründete sie gemeinsam mit anderen ein Frauenhaus<br />
in Heidelberg. Es war das zweite in Deutschland, nach einer Einrichtung<br />
in Berlin. „Das erste in Europa war eines in London. Wir hatten<br />
darüber gelesen <strong>und</strong> sagten: Das machen wir auch“, erzählt sie. Bis heute<br />
unterstützt sie es. Über Geld redet sie nicht. Viel lieber spricht sie über<br />
Kunst <strong>und</strong> die Künstler, deren Werke sie über viele Jahre gesammelt hat,<br />
zunächst ohne festen Plan, dann immer gezielter. „Mein Schlüsselerlebnis<br />
hatte ich 1986“, berichtet sie. Es war eine Ausstellung im Ludwigshafener<br />
Wilhelm-Hack-Museum. „Von zwei Quadraten“ hieß die Sonderschau<br />
zum russischen Suprematismus. Und plötzlich fügte sich eins zum anderen:<br />
Die Liebe zur modernen Kunst fand die Verbindung zur geometrischen<br />
Form des Quadrats. „Je mehr ich mich damit beschäftigt habe,<br />
desto mehr wurde mir klar, welch große Bedeutung diese Form in der<br />
abstrakten Kunst des 20. <strong>und</strong> 21. Jahrh<strong>und</strong>erts einnimmt“, erklärt sie:<br />
„Das Quadrat ist die schönste Form für die Phantasie: In ihm zeigen sich<br />
die Kreuzform, die vier Himmelsrichtungen, die Zahl Vier. Man kann sich<br />
vieles hineindenken.“<br />
Marli Hoppe-Ritter kauft Kunst zum Thema Quadrat nicht wahllos. „Ein<br />
Werk muss mir gefallen. Es muss eine große Originalität besitzen <strong>und</strong> die<br />
handwerkliche Ausführung muss stimmen“, nennt sie ihre Kriterien. Vieles<br />
wird ihr angeboten, unter anderem von Galeristen in der Metropolregion<br />
Rhein-Neckar, zu denen sie gute Kontakte unterhält. So wie zum<br />
Mannheimer Kunstverein. In dessen Räumen wurden vor zehn Jahren<br />
unter dem Titel „Nicht Ruhe geben, bevor die Erde quadratisch ist“ Teile<br />
ihrer Sammlung gezeigt. „Danach wollte ich einen festen Ort für die Bilder.<br />
Etwas, das von Dauer ist“, sagt sie rückblickend, denn: „Kunst braucht<br />
Raum, sie braucht den Austausch, das Gegenüber. Es wäre doch schade,<br />
wenn diese tollen Werke in einem Depot verschwinden würden.“<br />
Also gründete sie ihre gemeinnützige Stiftung <strong>und</strong> trieb den Bau des Museums<br />
voran. Jedes Jahr sind drei bis vier Ausstellungen zu sehen, derzeit<br />
„Vorsicht Farbe!“ <strong>und</strong> „Black Box“. In „Vorsicht Farbe!“ sind bunte Werke<br />
aus dem Bestand der Stiftung <strong>und</strong> etliche Leihgaben ausgestellt. In einem<br />
separaten, abgedunkelten Raum, der „Black Box“, bringt Schwarzlicht die<br />
Acrylglasarbeiten von Regine Schumann zum Leuchten.<br />
Ein Paradies für Kinder<br />
Nicht zuletzt durch die Kombination mit dem Schoko-Laden <strong>und</strong> der<br />
Schoko-Werkstatt, in der Kinder spielerisch alles über die Herstellung von<br />
Schokolade lernen, eigene Tafeln herstellen <strong>und</strong> anschließend noch ihre<br />
Verpackung selbst bemalen, ist das Haus schnell bekannt geworden. Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche haben ebenso freien Eintritt ins Museum wie die 800<br />
Mitarbeiter von Ritter Sport.<br />
Seit es Stiftung <strong>und</strong> Museum gibt, ist Kunst mehr als nur ein Hobby für<br />
Marli Hoppe-Ritter. Die zurückhaltende 62-Jährige mit der markanten<br />
Brille kümmert sich um das Gebäude, um die Sammlung <strong>und</strong> um Kataloge,<br />
<strong>und</strong> am allerliebsten kuratiert sie Ausstellungen selbst. Zwei Tage pro<br />
Woche ist sie vor Ort, auch wenn die Autofahrt bisweilen nervt. „Ich sage<br />
immer, meine Heimat ist das Leonberger Dreieck – so oft wie ich da schon<br />
im Stau gestanden bin“, sagt sie lachend.<br />
Es ist halt nur ein Dreieck. Kein Quadrat.<br />
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Noch bis zum 1. Mai 2011 sind die beiden Ausstellungen „Vorsicht Farbe!<br />
Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter zum thema Farbe“ <strong>und</strong><br />
„Regine Schumann – black box“ im Museum Ritter zu sehen.<br />
4. Dezember 2010 <strong>und</strong> 2. april 2011, 15 Uhr:<br />
Ausstellungsr<strong>und</strong>gang mit der<br />
Sammlerin Marli Hoppe-Ritter<br />
29. januar 2011, 15 Uhr:<br />
Künstlergespräch mit Reiner Seliger<br />
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24 UBI BENE<br />
UBI BENE 25
26<br />
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das Schöne im einfachen<br />
Man muss nicht auf dem bauernhof leben, um den Country style genießen zu können. Auch urbane<br />
Metropolisten pflegen die neue lust an der ländlichen lebensart. Passende Möbel <strong>und</strong> Accessoires<br />
schaffen entspannte inseln im reißenden Fluss einer immer schneller rasenden Zeit.<br />
UBI BENE<br />
DiE „STUDiE EinFAllEnDE STOcKEnTE“ vOn MAnFRED<br />
ScHATz (ObEn) UnD DAS ölGEMälDE „löWE vOR DER<br />
HöHlE“ vOn WilHElM KUHnERT AUS DEM JAHR 1916<br />
AUS DEM bESTAnD DER GAlERiE G in HEiDElbERG.<br />
Nicht nur im noblen Herrenhaus oder<br />
gemütlichen Cottage ist Platz für eine<br />
romantische Landpartie. Der Wunsch<br />
nach bleibenden Werten, nach Authentizität<br />
<strong>und</strong> Unverfälschtheit spiegelt sich in der Suche<br />
nach dem Schönen im Einfachen. Immer mehr<br />
Menschen erliegen dem Charme von zeitloser<br />
Kunst, einem natürlichen Gartenambiente <strong>und</strong><br />
klassisch-traditioneller Wohnkultur jenseits kurzlebiger<br />
Trends <strong>und</strong> Moden.<br />
Natur auf Leinwand<br />
Mit ihrer außergewöhnlichen Kunst-Kollektion<br />
hat die Galeristin Petra Kern nicht nur in<br />
Deutschland eine Lücke geschlossen. Malerische<br />
Tier- <strong>und</strong> Jagdszenen ausgewählter Künstler<br />
gehören seit jeher fest ins Sortiment der<br />
Heidelberger Galerie G, die 1967 von ihrem<br />
Vater, dem Bauunternehmer <strong>und</strong> passionierten<br />
Jäger Dieter Grimmig, gegründet wurde. Durch<br />
Ausstellungen in Las Vegas, San Antonio <strong>und</strong><br />
Budapest erlangte das Haus am Neckarufer internationales<br />
Ansehen.<br />
Mit Künstlern wie Wilhelm Kuhnert, dem Tiermaler<br />
Manfred Schatz oder der Österreicherin<br />
Professor Norbertine von Bresslern-Roth hat<br />
sich die Galerie etabliert <strong>und</strong> gleichsam das<br />
Genre „wildlife art“ bei einer breiten Öffent-<br />
lichkeit bekannter gemacht. Petra Kern hat das<br />
Kunsthaus optisch wie inhaltlich weiter entwickelt<br />
<strong>und</strong> die Sammlung um qualitativ hochwertige<br />
Werke zeitgenössischer Gegenwartskunst<br />
ergänzt. Neben der gegenständlichen Kunst<br />
des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ist die Natur- <strong>und</strong><br />
Wildtiermalerei aber nach wie vor ein thematischer<br />
Schwerpunkt der Galerie: Landschaftsstudien<br />
in Öl <strong>und</strong> Tiere in ihrer ursprünglichen<br />
Umgebung bringen die Natur auf die Leinwand<br />
<strong>und</strong> damit auch zum Menschen.<br />
Auch in der Gebrauchskunst spielen Blumen,<br />
Landschaften <strong>und</strong> Tiermotive eine prägende<br />
Rolle. Ein weltberühmtes Beispiel ist die<br />
Gm<strong>und</strong>ner Keramik: Die Naturschönheit des<br />
oberösterreichischen Traunsees hat bereits im<br />
17. Jahrh<strong>und</strong>ert Künstler zu besonderen For-<br />
DER cOUnTRY-STYlE vERbinDET ElEGAnz<br />
MiT EinEM RUSTiKAlEn TOUcH.<br />
men <strong>und</strong> Farben inspiriert. Gm<strong>und</strong>en wurde zu<br />
einer Hochburg altösterreichischer Fein- <strong>und</strong><br />
Zierkeramik. Hier steht die Wiege des berühmten<br />
Gm<strong>und</strong>ner Dekors: des Grüngeflammten.<br />
Das typische österreichische Tafelgeschirr, wie<br />
man es bis heute kennt <strong>und</strong> schätzt. In den Anfangsjahren<br />
waren renommierte Künstler wie<br />
Anton Klieber, Dagobert Peche <strong>und</strong> Ludwig<br />
Heinrich Jungnickel in den Werkstätten tätig.<br />
In der Manufaktur wird jedes Stück individuell<br />
zur meisterhaften Vollendung gebracht.<br />
Durch das aufwendige Verfahren erhält jedes<br />
Unikat seinen eigenen Charakter <strong>und</strong> zeitlosen<br />
Wert. Neben dem klassischen Geflammten sowie<br />
der Streublumen- oder Tupferl-Serie wird<br />
auch Gebrauchskeramik mit Jagd- <strong>und</strong> Tiermotiven<br />
in traditioneller Handarbeit hergestellt. �
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auch bei Tisch exquisite Dekors zu schätzen<br />
wissen. Die Abwandlung des grünen Klassikers<br />
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<strong>und</strong> künstlerischer Eleganz, die hervorragend<br />
zum modernen Lifestyle passt. Eine ästhetische<br />
Vereinigung von Natur <strong>und</strong> zeitgemäßer<br />
Lebensart – eine Kombination aus handwerklicher<br />
Perfektion <strong>und</strong> zeitlos noblem Design.<br />
Die Harmonie aus Tradition <strong>und</strong> Moderne, ein<br />
stimmungsvolles Ambiente mit dem Zusammenspiel<br />
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bestimmen auch die Wohnwelten<br />
im angesagten Country-Stil. Was zählt, ist zeitlose<br />
Eleganz mit einem rustikalen Touch, der<br />
sich jeder Mode auf vornehme Weise entzieht<br />
<strong>und</strong> tradierte Werte aus vielen Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
spiegelt. Holz strahlt in seinem natürlichen<br />
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Look, an der Decke sorgen Stuckverzierungen<br />
für herrschaftliches Ambiente.<br />
Das Möbelstück ist ein funktionaler Lebenspartner<br />
<strong>und</strong> darf ruhig einige Gebrauchsspuren<br />
aufweisen – die edle Patina des Dauerhaften<br />
verleiht der Umgebung Stil <strong>und</strong> Klasse.<br />
Das Knarren des edlen Dielen- oder Parkettbodens<br />
flankiert die visuellen Reize als akustisches<br />
Wohn-Design. Wohlfühlen braucht haptische<br />
Sinneserlebnisse <strong>und</strong> eine in sich stimmige Atmosphäre<br />
nach dem Motto: Trends kommen<br />
<strong>und</strong> gehen, Landhaus bleibt bestehen.<br />
Echtes, Reines <strong>und</strong><br />
Handgemachtes<br />
Auch, wenn Sie nicht auf einem Gutshof leben:<br />
Der Country-Lifestyle ist eine frische<br />
<strong>und</strong> moderne Facette zeitgemäßer Lebensart<br />
<strong>und</strong> lässt sich in jeder Wohn-Umgebung verwirklichen.<br />
Er symbolisiert ein Bedürfnis nach<br />
Momenten voller Entspannung, Erholung <strong>und</strong><br />
Zufriedenheit in den eigenen vier Wänden. Es<br />
geht darum, unser Alltagsleben in Einklang mit<br />
dem Wunsch nach Genuss <strong>und</strong> Harmonie zu<br />
bringen. Hier dominieren natürliche Materialien<br />
<strong>und</strong> dekorative Wohnaccessoires, die in<br />
einem fre<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong> hellen Rahmen die<br />
Seele inspirieren.<br />
Der rustikale, beinahe spartanische <strong>und</strong> immer<br />
ursprüngliche Charme ist ein Gegenpol zu den<br />
Begleiterscheinungen einer von Hektik <strong>und</strong><br />
Tempo dominierten Zeit. Warme Farben wie<br />
Terrakotta oder Gelb <strong>und</strong> Orange streicheln<br />
das Auge, naturbelassene Hölzer <strong>und</strong> antike<br />
Möbel mit Biografie erzählen Geschichten <strong>und</strong><br />
werden über die Jahre immer edler <strong>und</strong> wertvoller.<br />
Gerade im Herbst <strong>und</strong> Winter darf die<br />
Zeit ruhig einmal angehalten werden.<br />
Die ländliche Lebensart ist das Richtige für gemütliche<br />
<strong>und</strong> erholsame St<strong>und</strong>en zu Hau- �<br />
28 UBI BENE<br />
UBI BENE 29
30<br />
trendART<br />
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UBI BENE<br />
se. Ein unaufdringlicher, purer <strong>und</strong> schlichter<br />
Style von erhabener Schönheit. Relaxed, komfortabel<br />
<strong>und</strong> edel interpretiert er Traditionen<br />
<strong>und</strong> Klassiker <strong>und</strong> spiegelt die neue Lust auf ein<br />
„entschleunigtes“ Landleben im unmittelbaren<br />
Rhythmus der Jahreszeiten. „Es vermittelt mehr<br />
echte Freuden als irgendeine andere Lebensweise“,<br />
schrieb die britische Schriftstellerin Katherine<br />
Mansfield vor über h<strong>und</strong>ert Jahren.<br />
Die Idee des Echten, Reinen <strong>und</strong> Handgemachten<br />
ist so alt wie die Romantik selbst. Auf<br />
dem Land regiert das Gegebene, das Bleibende<br />
<strong>und</strong> Gottgewollte. Das haben schon kluge<br />
Köpfe wie Hölderlin <strong>und</strong> Adalbert Stifter erkannt.<br />
Zurück zur Natur. Genießen wir das<br />
Schöne im Einfachen.<br />
text: Thomas Tritsch n<br />
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32<br />
trendART<br />
Reißender absatz<br />
damen wie Herren kommen in diesem Winter an Stiefeln nicht vorbei <strong>und</strong> so manches der aktuellen Trendstücke<br />
mit schaft ist einfach zum Niederknien. dass sich die designer auf keine einheitliche linie geeinigt haben, macht<br />
die Jagd nach dem persönlichen lieblingsstück umso spannender. Auf der Pirsch begegnen Modebewussten<br />
klassische Reiterstiefel <strong>und</strong> trendige Ankle boots ebenso wie kernige Worker-Stiefel oder coole biker-Varianten.<br />
darüber hinaus sorgen freche Gummistiefel, zottelige Moonboots <strong>und</strong> stylische overknees für Pep.<br />
OvERKnEES SinD Ein blicKFAnG zU KURzEn RöcKEn, KlEiDERn, AbER AUcH MiT HOTpAnTS ODER EnGEn JEAnS.<br />
bei allen Modellen ist Bewegung im Spiel. Aufs Korn nahmen<br />
Modemacher bei den Damen unter anderem die Schäfte: Im<br />
Durchschnitt sind sie höher <strong>und</strong> vielseitiger. Mit hochgezogenen<br />
Frontpartien <strong>und</strong> extra-weitem Schaft sind neue Krempelstiefel auf dem<br />
Vormarsch. Sie sind sowohl zu lässigen Jeans als auch zur Leggings die<br />
perfekten Begleiter.<br />
Verwandelt werden Klassiker auch mit Gamaschen <strong>und</strong> Stulpen. Die topaktuellen<br />
Schaft-Kreationen ziehen sich teilweise bis weit über die Fersenpartie<br />
des Schuhs. Nicht nur in Kombination mit derben Biker-Stiefeln<br />
zum Strickpulli oder Cord-Mini, sondern auch mit filigranen Ankle Boots<br />
zum Blümchenkleid sorgen sie für das gewisse Etwas. Pelzgamaschen oder<br />
Animalprint-Stulpen stehen für Sinnlichkeit. Zudem machen glänzende<br />
UBI BENE<br />
Glattleder, Raffungen, Riemen, Fransen, Applikationen, Ketten, Nieten,<br />
Strass <strong>und</strong> Pailletten das aktuelle Stiefelwerk, das sich farblich eher zurückhaltend<br />
präsentiert, noch anziehender.<br />
Ganz besondere Jagdtrophäen sind Overknees. Diese sind inzwischen<br />
längst salonfähig <strong>und</strong> – gleich ob flaches, schlichtes Modell oder kreative<br />
High Heel-Variante – zum Drunterziehen sind die extravaganten Accessoires<br />
eindeutig zu schade. Zu kurzen Röcken, Kleidern, aber auch mit<br />
Hotpants oder engen Jeans lässt sich dieser Blickfang variabel kombinieren.<br />
Damit Modebewusste in diesem Winter nie auf die falsche<br />
Fährte geraten, ist Bodenhaftung gefragt. Sohlen aus Krepp <strong>und</strong> mit<br />
Profil sind ebenso en vogue wie grobe Absätze in Block- oder Keilformen.<br />
Versteckte Plateausohlen bleiben ebenfalls im Trend. Daher sind<br />
auch Clogs als Stiefel <strong>und</strong> Stiefeletten für die kommende Eiszeit heiß<br />
begehrt. In Lammfell oder gefüttertem Leder mit Antik-Finish fühlen<br />
sich selbst verfrorene Seelen wärmstens beschuht. Wärmer sind nur<br />
noch Moonboots. Wie wäre es beispielsweise mit dem Modell Yeti?<br />
Nicht nur zum Après-Ski verfehlen die voluminösen Fellknäuel zu Tonin-Ton-Ensembles<br />
in Schwarz, Braun <strong>und</strong> Weiß mit schmalen Hosen<br />
<strong>und</strong> wattierten Jacken ihre Wirkung nicht.<br />
Gummistiefel – veredelt <strong>und</strong> salonfähig<br />
„Keine Angst vor schlechtem Wetter“, lautet auch das Motto r<strong>und</strong> um die<br />
angesagten Kautschuk-Treter, die jetzt sogar die Catwalks erobert haben.<br />
Gummistiefel definieren sich neu <strong>und</strong> beweisen mit ihrem internationalen<br />
Comeback echte Must-Have-Qualitäten. Mit Fellbesatz, Schnürung,<br />
Blümchen, Schottenkaro <strong>und</strong> kunterbunten Schnittmustern wischen diese<br />
city-tauglichen Allro<strong>und</strong>er schlechte Laune einfach weg. Begleitet von<br />
passenden Schals, Taschen <strong>und</strong> Jacken wird ein Regentag in der neuen<br />
Gummistiefelgeneration gleich ein bisschen fre<strong>und</strong>licher. Wobei nicht nur<br />
Damen, für die es sie inzwischen auch mit Absatz gibt, bei diesem praktischen<br />
<strong>und</strong> pflegeleichten Schuh schwach werden.<br />
Ein etwas weniger auffälliges Pendant für City-Wanderungen finden<br />
Männer übrigens in Bergstiefeln, die mit bunten Ösen oder Schnürsenkeln<br />
Akzente setzen <strong>und</strong> in gedeckten Braunnuancen zu Jeans <strong>und</strong><br />
Strickpulli eine gute Figur machen. Im Trend liegen, wie bei den Damen,<br />
außerdem Worker- <strong>und</strong> Biker-Boots. Riemen <strong>und</strong> Schnallen sowie<br />
Rauleder sorgen für Abwechslung. Eine feinere Stiefel-Spielart für den<br />
Herrn ist der Chelsea-Boot, der mit farbigen Elastikeinsätzen auf sich<br />
Winter<br />
zum Wohlfühlen.<br />
aufmerksam macht. Darüber hinaus experimentieren Designer mit Glanzleder,<br />
Prägungen oder Ziernähten – auch bei schmalen eleganten Stiefeletten,<br />
an denen Männer, die auch im Businessbereich modisch up to date<br />
sein wollen, in dieser Saison nicht vorbeikommen. Angesagt sind nämlich<br />
keine gestiefelten Kater, sondern edle Platzhirsche mit Stil.<br />
text: Cordula schuhmann n<br />
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trendART<br />
„deR StieFel MUSS ZUR peRsönliChKeiT PASSeN“<br />
Stiefel <strong>und</strong> deren kleinere Geschwister, die<br />
Stiefeletten, stehen in diesem Winter auf der<br />
beliebtheitsskala ganz weit oben. Farb- <strong>und</strong><br />
stilberaterin Christine ebner, Geschäftsführerin<br />
der imageberatung persolook in limburgerhof,<br />
gibt tipps für die optimale Kombination<br />
von persönlichem Charme, individuellem Chic<br />
<strong>und</strong> extravagantem mit Schaft.<br />
sendet ein stiefelträger schon durch die Wahl<br />
seiner schuhe eine Botschaft?<br />
Christine ebner: Mit Stiefeln lässt sich w<strong>und</strong>erbar<br />
eine Gr<strong>und</strong>stimmung erzeugen, doch<br />
die muss zur Person passen. das heißt, der<br />
Stiefel sollte niemals im Vordergr<strong>und</strong> stehen,<br />
sondern vielmehr die Persönlichkeit des trägers<br />
oder der trägerin unterstreichen. Während<br />
sich besonders extrovertierte Personen<br />
extravagante Ausreißer leisten können <strong>und</strong><br />
sich beispielsweise mit extremen Stiefeln in<br />
Kombination mit langen Handschuhen oder einem<br />
ausgefallenen Hut inszenieren, würde ein<br />
introvertierter Mensch in der gleichen Aufmachung<br />
verkleidet wirken. Was in welchem Fall<br />
der richtige Schuh ist, entscheidet das Umfeld,<br />
das die eigene einstellung <strong>und</strong> damit das Auftreten<br />
maßgeblich beeinflusst.<br />
„erlaubt ist, was gefällt.“ aus ihrer sicht ein<br />
fragwürdiges Mode-Credo?<br />
Christine ebner: Unbedingt. denn nicht jeder<br />
trend ist, einmal abgesehen von der eigenen<br />
Statur <strong>und</strong> Figur, in jedem Zusammenhang<br />
tragbar. es empfiehlt sich, sowohl bei der Wahl<br />
der Kleidung als auch der des Schuhs darauf zu<br />
achten, wo man sich damit bewegt. das macht<br />
trends für den einzelnen auch so schwierig,<br />
weil jeder für sich entscheiden muss: ist diese<br />
modische Strömung etwas für mich? Kann<br />
ich sie nach außen glaubhaft kommunizieren?<br />
Wirkt mein outfit stimmig? bin ich selbst dadurch<br />
authentisch?<br />
auf was sollten Mann <strong>und</strong> frau generell bei<br />
der Wahl des passenden schuhwerks achten?<br />
Christine ebner: das Allerwichtigste bei Schuhen<br />
ist – auch wenn es banal klingt -, dass man<br />
darin laufen kann. die Variante „Sitzschuh“<br />
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wirkt künstlich. Und wer damen auf hohen Stiletto-Absätzen<br />
an einer Ampel genau beobachtet,<br />
wird viele entdecken, denen man ansieht,<br />
dass sie gerade überlegen, wie sie am besten<br />
über die Straße kommen. Kurz – der schickste<br />
<strong>und</strong> teuerste Schuh garantiert keine positive<br />
Aussage, wenn ich nicht darin gehen kann. darüber<br />
hinaus muss die Kleidung dazu passen.<br />
Geschnürte Stiefel wirken gut zu wattierten Jacken<br />
<strong>und</strong> Grobstrick, aber der overknee passt<br />
einfach nicht zur bomberjacke.<br />
Welche Rolle spielen größe <strong>und</strong> figur bei der<br />
Wahl des schuhs?<br />
Christine ebner: Jemand, der sehr groß <strong>und</strong><br />
schlank ist <strong>und</strong> darüber hinaus auch noch<br />
ganz dünne beine hat, der kann viel mehr tragen.<br />
Hier ist jedoch oft der Schaft zu weit <strong>und</strong><br />
Stiefel sollten unbedingt richtig sitzen, sonst<br />
verfehlen sie auch am schönsten bein ihre<br />
Wirkung. Wer klein ist oder wer kräftige beine<br />
hat, sollte alles vermeiden, das die Horizontale<br />
betont. Spitz zulaufende Stiefel mit Schaft bis<br />
zum Knie erzielen eine streckende Wirkung.<br />
Von starken Mustern sowie von r<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
klobigen Varianten sollte man unter diesen Voraussetzungen<br />
lieber die Finger lassen. Frau<br />
kann aber auch ohne die optimale Waden- oder<br />
beinform immer etwas schummeln, indem sie<br />
Stiefel <strong>und</strong> Strumpf farblich nicht trennt. dadurch<br />
wird eine optische Verlängerung erzielt.<br />
gibt es stiefeltypen, mit denen nie etwas<br />
schief gehen kann?<br />
Christine ebner: Ankle boots kann jede Frau<br />
tragen <strong>und</strong> auch der Reiterstiefel ist immer<br />
tragbar. bei letzterem sollte die Hose in jedem<br />
Fall im Stiefel getragen werden. Zu Kostümen<br />
sollte es dann eher der klassisch elegante Stiefel<br />
in spitzer oder Karree-Form mit schlankem<br />
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Absatz sein. ein Reiterstiefel würde hier zu rustikal<br />
<strong>und</strong> sportlich wirken. bei den Herren sind<br />
Stiefeletten sowohl zum Anzug als auch zur<br />
Jeans eine gute Alternative zum klassischen<br />
Schnürschuh oder Slipper.<br />
neben farbe <strong>und</strong> form experimentieren Designer<br />
mit vorliebe mit sohle <strong>und</strong> absatzhöhe.<br />
Worauf sollten Träger hierbei achten?<br />
Christine ebner: Generell gilt, dass Frau mit<br />
einem Absatzschuh schöner <strong>und</strong> graziler geht.<br />
Wobei man nicht auf dem Absatz balancieren,<br />
sondern sicher stehen sollte. ein schönes<br />
Gangbild lässt sich bereits mit einem drei-<br />
Zentimeter-Absatz erzielen. insbesondere<br />
kräftigere Frauen wirken auf Absatzschuhen<br />
eleganter. Keilabsätze sind sehr wuchtig <strong>und</strong><br />
mit Vorsicht zu genießen. Gleiches gilt für Plateau-<br />
oder wuchtige Profil-Sohlen, da durch sie<br />
alles etwas gedrungener wirkt.<br />
�<br />
34 UBI BENE<br />
UBI BENE 35
36<br />
trendART<br />
UBI BENE<br />
ausgezeichnet mit:<br />
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overknee-stiefeln haftete lange ein eher ver-<br />
ruchtes image an. Wie inszeniert frau diese<br />
richtig?<br />
Christine ebner: in jedem Fall ist der overknee<br />
ein sehr schönes, wenn auch nicht unbedingt<br />
alltagstaugliches Accessoire. es lässt sich sehr<br />
edel kombinieren. Wer sich für ein schickes<br />
Paar in klassischem Schwarz entscheidet <strong>und</strong><br />
es mit schwarzem Strumpf <strong>und</strong> etuikleid trägt,<br />
kann sich mit entsprechendem Make-up <strong>und</strong><br />
der passenden Frisur damit durchaus bei einer<br />
Vernissage sehen lassen. Wichtig ist dabei die<br />
Verbindung zur Person. Mit so einem Stiefel<br />
muss man präsent sein können <strong>und</strong> wollen.<br />
Wer verschämt in der ecke sitzt, rückt das eigentlich<br />
längst abgelegte image dieses Schuhs<br />
wieder in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />
stylische gummistiefel haben die laufstege<br />
erobert. Wo passen sie?<br />
Christine ebner: Während in der Schuhindustrie<br />
in deutschland in diesem Herbst <strong>und</strong> Winter<br />
Farben eher Mangelware sind, hat man mit<br />
Gummistiefeln die Chance, etwas buntes an<br />
die Füße zu bekommen. doch leider sind sie<br />
definitiv nichts für jeden tag. Sie sind ein freches<br />
Highlight, zu dem auch das Wetter passen<br />
sollte. Karo <strong>und</strong> Co. sollten zu einer einfarbigen<br />
Hose – im Stiefel – getragen werden.<br />
idealerweise in Kombination zu einer kürzeren<br />
Jacke oder einem Wollblazer im landhausstil<br />
in ähnlichen Farbnuancen. blümchen, tupfen<br />
oder dergleichen verlangen nach einem<br />
farbenfrohen Pendant in Form von Stulpen,<br />
Schals, Strickmützen oder taschen. Hier lautet<br />
das Statement des trägers oder der trägerin:<br />
„Hallo, hier bin ich!“<br />
Männer in stiefeln sieht man eher selten. sind<br />
sie zu konservativ?<br />
Christine ebner: den Herren wird, meiner Meinung<br />
nach, einfach zu wenig Auswahl geboten.<br />
Für ausgefallene optiken sind nach wie vor<br />
fast ausschließlich die italienischen Schuhdesigner<br />
zuständig. darüber hinaus fehlen den<br />
deutschen Männern die modischen Vorbilder.<br />
der biker-boot mit Schnallen oder Nieten, der<br />
in den Freizeitbereich gehört, ist wesentlich<br />
etablierter als eine Stiefelette mit budapester<br />
Muster im business- oder gehobenen Freizeitlook.<br />
Und auch ein Jan Josef liefers, der<br />
im Karo-Gummistiefel im „tatort“ auftritt, wird<br />
daran wohl leider so schnell nichts ändern. ich<br />
bin jedenfalls davon überzeugt, dass sich Mann<br />
wesentlich mehr trauen würde, wenn er entsprechend<br />
mehr Auswahl hätte.<br />
text <strong>und</strong> interview: Cordula schuhmann n<br />
RIO Ipanema Beach, Topas Titanium, 2010<br />
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Hauptsaison für vatermörder<br />
Winterzeit ist ballzeit – <strong>und</strong> die Frage „Was ziehe ich an?“ stellen sich nicht nur Frauen. in der Männermode<br />
ist auch am Abend meist lässiger Chic angesagt. doch Vorsicht: Wenn im Kleingedruckten der einladung<br />
die begriffe „black tie“ oder „White tie“ auftauchen, sollte Mann sich an klare Regeln halten.<br />
die Männerwelt ist zu bedauern. Bei Begriffen wie „Vatermörder“<br />
oder „Kummerb<strong>und</strong>“ muss das Überstreifen eines Smokings ja zur<br />
Qual werden. „So schlimm ist es nicht“, beruhigt Robert Wolf,<br />
Verkaufsassistent in der Abteilung für Herrenanzüge beim Mannheimer<br />
Bekleidungshaus Engelhorn: „Der so genannte Vatermörder-Kragen sitzt<br />
zwar relativ eng am Hals, aber er sieht sehr elegant aus <strong>und</strong> gehört zum<br />
Frack oder Smoking einfach dazu.“ Außerdem räumt Wolf gleich noch<br />
mit einem Missverständnis auf: „Der Kummerb<strong>und</strong> hat nichts mit Kummer<br />
zu tun. Der Begriff kommt aus Indien.“ Nämlich von „camarband“,<br />
übersetzt: Hüftgürtel. Der Legende nach tauschten britische Soldaten<br />
wegen der Hitze in der Kolonie ihre Weste unter dem Jackett gegen die<br />
Schärpe <strong>und</strong> brachten diese Mode zunächst nach England. In den 20er<br />
<strong>und</strong> 30er Jahren breitete sich der Kummerb<strong>und</strong> als Accessoire zum Smoking<br />
überall in Europa aus.<br />
Doch während der „kleine Gesellschaftsanzug“ noch in den 50er <strong>und</strong><br />
60er Jahren auch bei privaten Abendeinladungen Standard war, bleibt<br />
er heute besonderen Gelegenheiten vorbehalten. „Auch bei der Abendgarderobe<br />
geht der Trend ganz klar zur Lässigkeit“, berichtet Andreas<br />
Kampmann von Sportiv Kampmann in Heidelberg: „Der Frack ist in<br />
Heidelberg gar kein Thema mehr. Der Smoking wird dagegen für Bälle<br />
oder auch Hochzeiten häufiger nachgefragt.“ Auch bei Engelhorn ist im<br />
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frühen Winter Hauptsaison für Smokings. „Die meisten K<strong>und</strong>en kommen<br />
zu Beginn der Ballsaison <strong>und</strong> vor Silvester“, sagt Robert Wolf: „Aber<br />
selbst der Bräutigam greift immer seltener zum Smoking <strong>und</strong> dafür mehr<br />
zum festlichen Anzug aus seidigen, changierenden Stoffen, die farblich<br />
auf das Kleid der Braut abgestimmt werden können.“<br />
Neue Smokings setzen<br />
modische Akzente<br />
Stilistisch gibt es in der Hochzeits-Sparte kaum Grenzen: Schmuckwesten<br />
mit Plastron <strong>und</strong> passendem Einstecktuch ergänzen kurze Sakkos<br />
in angesagten Braun-Tönen, die besonders gut mit champagnerfarbenen<br />
Brautkleidern harmonieren. Große Männer greifen gern zum Gehrock,<br />
Künstlerseelen wählen dessen balinesische Variante, den so genannten<br />
Mao-Mantel mit glänzendem Paisleymuster <strong>und</strong> Stehkragen.<br />
Doch für die Abendeinladung ist der Hochzeitsanzug nicht immer geeignet.<br />
„Wenn Black Tie auf der Einladung steht, ist das eine Aufforderung,<br />
im Smoking zu kommen“, betont Robert Wolf. Und das bedeutet:<br />
Ein klassisches einreihiges Sakko ohne Rückenschlitz mit Schalkragen<br />
in Seide <strong>und</strong> einem Knopf, eine Hose aus demselben Stoff mit Galon-<br />
Nähten an den Seiten, eine schwarze Fliege <strong>und</strong> – der Kummer- �<br />
38 UBI BENE<br />
UBI BENE 39
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b<strong>und</strong>. Dennoch lassen sich auch hier modische Akzente setzen. „Fliege<br />
<strong>und</strong> Kummerb<strong>und</strong> müssen nicht zwingend Schwarz sein“, verrät Andreas<br />
Kampmann: „Bordeaux oder auch der Farbton des Kleides der Dame<br />
sind Alternativen.“ Er hat ein Smoking-Modell in Flanell im Sortiment,<br />
„das sieht toll aus <strong>und</strong> trägt sich sehr angenehm.“ Robert Wolf verweist<br />
auf die neuen, modisch-schmalen Schnitte <strong>und</strong> auf kreative Taschenlösungen,<br />
zum Beispiel schräg angesetzte Paspeln.<br />
Sieht die Abendeinladung keinen Dresscode vor, hat Mann es leichter.<br />
„Ein perfekt sitzender schwarzer Anzug mit zwei Knöpfen geht immer“,<br />
rät Andreas Kampmann: „Mit einem weißen Hemd <strong>und</strong> einer schmalen<br />
Krawatte ergibt das ein ganz smartes <strong>und</strong> lässiges Outfit.“ Auch Samtsakkos<br />
seien eine Alternative.<br />
Das Einstecktuch als<br />
Alternative zur Krawatte<br />
Doch der Experte für Männermode warnt davor, Lässigkeit mit Nachlässigkeit<br />
zu verwechseln. Zwar hat das Postulat des französischen Schriftstellers<br />
Honoré de Balzac – „La cravate, c'est l'homme – die Krawatte<br />
macht den Mann“ – längst keine Allgemeingültigkeit mehr. Ein weißes<br />
Einstecktuch zum weißen Anzughemd ist am Abend eine legerere Alternative<br />
zum klassischen Binder. Auch halbgefütterte Sakkos ohne Schulterpolster<br />
sind längst salonfähig.<br />
Aber ein Hemd mit Manschetten <strong>und</strong> gepflegte Schuhe müssen sein.<br />
Und: Strümpfe statt Socken. „Nacktes Bein zu zeigen ist ein Fauxpas, egal<br />
ob im Smoking oder im Anzug“, warnt Robert Wolf: „Kniestrümpfe aus<br />
Seide im Farbton der Hose sind ideal.“<br />
Der junge Engelhorn-Verkaufsberater sieht derzeit kein Ende der Lässigkeit.<br />
„Nicht nur in der Businessmode sind Schranken gefallen, auch<br />
in der Abendmode sind die Grenzen inzwischen fließend. Die traditionelle<br />
Bekleidungskultur mit Smoking <strong>und</strong> Frack wird fast nur noch bei<br />
Bällen aufrecht erhalten“, sagt er: „Das finde ich schade, denn es ist ein<br />
Werteverfall.“ Andreas Kampmann blickt allerdings optimistisch in die<br />
Zukunft. „Diese Lässigkeit wird irgendwann zu Ende gehen, dann ist<br />
wieder das Strenge, Elegante angesagt“, prophezeit er: „Dann wird man<br />
sich wieder besonders schön machen.“<br />
text: Ute Maag n<br />
Für wahre Persönlichkeiten. ALLES. BESONDERS. SCHÖN.<br />
DRess-CoDes<br />
White Tie: Frack mit Revers aus Seide <strong>und</strong> Schwalbenschwanz bis zur<br />
Wade. die Frackhose ohne b<strong>und</strong>falten wird mit Hosenträgern gehalten,<br />
die von der Piquetweste verdeckt werden. Zum Frackhemd mit angeknöpftem<br />
Stehkragen (weil er sehr steif ist <strong>und</strong> eng sitzt, nennt man<br />
ihn auch Vatermörderkragen) wird eine weiße Fliege getragen. der<br />
Frack wird auch „großer Gesellschaftsanzug“ genannt <strong>und</strong> heutzutage<br />
nur noch bei Staatsempfängen <strong>und</strong> hohen gesellschaftlichen Anlässen<br />
wie Adelshochzeiten, der Verleihung der Nobelpreise <strong>und</strong> beim Wiener<br />
opernball getragen.<br />
Black Tie: Schwarzer oder nachblauer Smoking, kombiniert mit<br />
weißem Hemd mit Kläppchenkragen (einer modernen Variante des Vatermörders)<br />
<strong>und</strong> verdeckter Knopfleiste <strong>und</strong> schwarzer Fliege. An den<br />
beinaußenseiten der Hose verläuft ein Satinstreifen, der Galon. Statt<br />
eines Gürtels wird eine Schärpe, der Kummerb<strong>und</strong>, um den leib geschnürt.<br />
Für den ball, das Hochzeitsdinner oder die oper. der Smoking<br />
wird auch „kleiner Gesellschaftsanzug“ genannt <strong>und</strong> darf, wie der<br />
Frack, das tageslicht nicht sehen.<br />
stresemann/Cut: lange anthrazitfarbene oder schwarze Jacke,<br />
schwarz-grau gestreifte Hose <strong>und</strong> silbergraue Weste mit Plastron<br />
oder Krawatte. Wird nur vor 18 Uhr getragen <strong>und</strong> auch „kleiner“ bzw.<br />
„großer Morgenanzug“ genannt.<br />
Business: zwei- oder dreiteiliger dunkler Anzug mit Hemd in Weiß oder<br />
Pastelltönen <strong>und</strong> dezenter Krawatte.<br />
semi-formal: dunkler Anzug, Hemd <strong>und</strong> Krawatte.<br />
Day informal: Anzug mit Hemd <strong>und</strong> Krawatte.<br />
Business Casual: Hemd oder feiner Strickpulli, Anzughose <strong>und</strong> Sakko.<br />
smart Casual: Sakko <strong>und</strong> Polohemd kombiniert mit einer Stoffhose.<br />
Auch eine gepflegte Jeans in dunklen Farben ist erlaubt.<br />
Casual: elegante Freizeitkleidung, also Jeans, Poloshirt <strong>und</strong> eventuell<br />
ein Jackett.<br />
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FÜR DIE BESTEN ADRESSEN<br />
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aus den Kollektionen führender Juweliere <strong>und</strong> Goldschmiede der<br />
Metropolregion Rhein-Neckar. Halali!<br />
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42 UBI BENE UBI BENE<br />
43
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44 UBI BENE UBI BENE<br />
45
trendART<br />
ObEn linKS: FiliGRAn GEARbEiTETER WEiSSGOlDAnHänGER MiT bRillAnTEn. GESEHEn bEi: MARTiné & WEnTz, RHEin-nEcKAR-zEnTRUM, viERnHEiM<br />
ObEn REcHTS: bi-cOlOR-ARMbAnD MiT 21 ElEMEnTEn in 14-KARäTiGEM GOlD UnD 925ER SilbER, GOlDRinG MiT DiAMAnTEn in liMiTiERTER EDiTiOn,<br />
RinG AUS SilbER UnD GOlD MiT DREi RAUcHQUARz-STEinEn (linKS). GESEHEn bEi: pAnDORA, p4, 7, MAnnHEiM. UnTEn: „TönncHEnKETTE“ in GElbGOlD<br />
MiT KORAllEn, DEREn ElEMEnTE SicH FREi DREHEn. GESEHEn bEi: bATHO GÜnDRA, pARSEvAlSTR. 17, WORMS<br />
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46 UBI BENE UBI BENE<br />
47
promotion<br />
Die ganze Welt<br />
der großen Düfte<br />
Um Schönheit in ihrer natürlichsten Form dreht sich alles in der Mannheimer<br />
Kurfürsten-parfümerie. elke Popp <strong>und</strong> ihr team halten gerade zum Weihnachtsfest<br />
erlesene düfte in kostbaren Flakons <strong>und</strong> andere unwiderstehliche<br />
Geschenkideen bereit. Und: Alle Produkte können auch ganz bequem im<br />
online-Shop bestellt werden.<br />
Silbern schimmert der kleine Zerstäuber im Taschenformat <strong>und</strong> gibt<br />
dem emblematischen Schwarz der Marke Kilian Hennessy einen<br />
festlichen Touch. Die reliefartige, antik anmutende Oberfläche<br />
ist kunstvoll gestaltet. Mit dem Silver Travel Spray ist der französische<br />
Cognac-Erbe <strong>und</strong> Parfumeur seinem Anspruch „Perfume as an art“ einmal<br />
mehr gerecht geworden. „Ein w<strong>und</strong>erbarer Flakon, der nur in limitierter<br />
Auflage erhältlich ist“, schwärmt Elke Popp, die Inhaberin der Mannheimer<br />
Kurfürsten-Parfümerie, von der neuesten Kreation aus der umfangreichen<br />
Duftkollektion „L’œuvre noire“, die viele ihrer K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en lieb gewonnen haben.<br />
Kilian erlernte das Handwerk der großen, erhabenen <strong>und</strong> schönen Düfte<br />
bei den renommiertesten Meistern dieses Fachs. Nach Stationen bei<br />
Dior <strong>und</strong> Armani gründete er 2007 sein eigenes Unternehmen. Die Philosophie<br />
seiner Düfte ist von Literaten wie Charles Baudelaire, Rimbaud<br />
<strong>und</strong> Verlaine inspiriert. Klassische Philosophen sind ebenso Quelle seiner<br />
Inspiration wie die neuzeitlichen Texte amerikanischer Rap-Musiker.<br />
Elegante Verpackungen unterstreichen die Wertigkeit seiner Parfums,<br />
die in schwarz lackierten Holzkassetten, verschlossen mit einem kleinen<br />
Schlüssel, ruhen.<br />
Auch Puredistance steht für eine Selektion meisterhaft komponierter<br />
Luxus-Parfums <strong>und</strong> passender Accessoires. Die exklusivste ist dabei die<br />
limitierte „Crystal-Column“-Edition, für die Swarovski kostbare Flakons<br />
entwarf – in mystisch-schwarzen Kristall, mit hochwertigem polierten<br />
Stahl – <strong>und</strong> einen mit 24-karätigem Gold. Ein weiteres olfaktorisches<br />
Erlebnis im Sortiment der Kurfürsten-Parfümerie sind die Düfte von<br />
XerJoff, die das Ergebnis einer einmaligen Synthese alter Traditionen aus<br />
der Natur <strong>und</strong> neuester modernster Technologien sind. In der Verwendung<br />
ausgesuchter natürlicher Rohstoffe, kombiniert mit einem innovativen Extraktionsprozess,<br />
entsteht eine Einheit von außergewöhnlicher Qualität.<br />
Die akribische Liebe zum Detail setzt sich in der Präsentation der Düfte<br />
fort. Jeder einzelne ist abgefüllt in einer nummerierten, limitierten <strong>und</strong><br />
handgefertigten Flakonskulptur aus Quarz, Bronze, Gold, Murano- <strong>und</strong><br />
feinem toskanischem Glas.<br />
Die neue Dimension des Raumdufts<br />
Eine völlig neue Dimension des Raumdufts hat Elke Popp in Italien entdeckt:<br />
Einen Stein, der ein Jahr lang ohne irgendein Zutun kontinuierlich<br />
für Wohlgerüche sorgt. Während des Herstellungsprozesses über mehrere<br />
Wochen wird er mit 50 Gramm reiner Duftessenz getränkt, die er später<br />
gleichmäßig an die Raumluft abgibt. Tiziana Terenzi hat dieses patentierte<br />
Konzept entwickelt, das darüber hinaus auch noch sehr dekorativ ist: Der<br />
schlichte Porzellanstein ruht auf einer wellenförmigen schwarzen Porzellanwippe<br />
<strong>und</strong> wird so zum Designobjekt in jedem Raum.<br />
Innovative <strong>und</strong> hochwirksame Pflegeserien wie Dr. Veronique Simon,<br />
immupure <strong>und</strong> Rodial r<strong>und</strong>en das exklusive Sortiment der Kurfürsten-<br />
Parfümerie ab. Und wer sich angesichts dieser Fülle an Schönheiten<br />
nicht entscheiden kann, für den hat Elke Popp noch einen ganz einfachen<br />
Tipp: „Einen Geschenkgutschein!“ Denn damit schenkt man auch<br />
das Erlebnis, ausgiebig in diesen Kostbarkeiten zu schwelgen <strong>und</strong> die<br />
perfekt passende auszuwählen.<br />
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68161 Mannheim<br />
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Wer sagt, dass geschenke immer die anderen kriegen?<br />
Fünf <strong>Ubi</strong> beNe-entdeckungen, die viel zu schade zum Verschenken sind.<br />
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48 UBI BENE<br />
UBI BENE 49
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Magnet am Wasser<br />
es ist, als wäre ein luxusliner mitten in ludwigshafen dauerhaft vor Anker gegangen. Markant <strong>und</strong> weithin<br />
sichtbar wölbt sich das weiße dach wie eine große Welle über dem langgestreckten Gebäude, vor dem eine<br />
weitläufige terrasse wie ein Sonnendeck zum Verweilen einlädt. An der Promenade blickt man über die Reling<br />
direkt auf den Rhein, zu dem sich die Stadt mit dem neuen einkaufszentrum Rhein-galerie ludwigshafen<br />
endlich geöffnet hat. im innern taucht der besucher ein in ein lifestyle- <strong>und</strong> Shopping-erlebnis in einer<br />
völlig neuen dimension.<br />
der neu eröffneten Rhein-Galerie das Etikett<br />
„Einkaufszentrum“ anzuheften, hieße,<br />
den Rhein ein Bächlein zu nennen. Denn<br />
die Rhein-Galerie am Ludwigshafener Zollhafen<br />
ist wesentlich mehr. Ein urbanes Quartier. Begegnungsstätte.<br />
Freizeiterlebnis. Kulturzentrum.<br />
Und damit eins der spektakulärsten Zukunftsprojekte<br />
in der Metropolregion Rhein-Neckar.<br />
Mit einer faszinierenden Architektur, die das<br />
Element Wasser immer wieder aufnimmt – ob<br />
in den Außenanlagen direkt am Rhein oder im<br />
Innern mit Wasserflächen, üppigen Bepflanzungen,<br />
einer Fontäne im Atrium oder mit Wellenornamenten,<br />
die sich an Boden <strong>und</strong> Wänden<br />
ARcHiTEKTOniScHES ScHMUcKKäSTcHEn: WiE EinE GROSSE WEllE WölbT SicH DAS DAcH<br />
ÜbER DER RHEin-GAlERiE. ObERlicHTER lASSEn viEl TAGESlicHT in DiE lADEnSTRASSEn.<br />
aus edlem Jura-Marmor durch die 300 Meter<br />
langen Ladenstraßen schlängeln.<br />
Der Einkauf als Event<br />
Mehr als 120 Geschäfte haben auf 30.000 Quadratmetern<br />
angedockt, das Angebot an Mode,<br />
Accessoires, Wohndesign, Literatur, Ges<strong>und</strong>heits-,<br />
Wellness- <strong>und</strong> Frischeprodukten ist<br />
überwältigend <strong>und</strong> Center-Managerin Andrea<br />
Poul sagt stolz: „Wir haben r<strong>und</strong> 30 Konzepte,<br />
die es so in der Umgebung bislang nicht gab.<br />
Damit ist unsere Galerie ein Anziehungspunkt<br />
für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar.“<br />
Am 9. Dezember wird ein ganz besonderes Mo-<br />
delabel an Bord gehen: Dann eröffnet Hollister<br />
seinen zweiten Store in Deutschland. Bislang<br />
sind die Fenster geheimnisvoll verkleidet, doch<br />
die Vorfreude vor allem der jungen K<strong>und</strong>en<br />
auf die lässigen Kapuzenpullis, Jacken, Hosen,<br />
Shirts <strong>und</strong> Tops mit der Möwe als Wappentier<br />
ist ähnlich groß wie in Frankfurt, wo sich vor<br />
dem Store auch ein Jahr nach der Eröffnung<br />
noch immer lange Schlangen bilden – <strong>und</strong> das<br />
ohne aufwendige Werbekampagnen, sondern<br />
ganz allein durch M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-Propaganda.<br />
Stylische Mode wird hier perfekt inszeniert, der<br />
Einkauf zum Event: Die Verkäuferinnen <strong>und</strong><br />
Verkäufer der Tochtermarke von Abercrombie &<br />
Fitch sind gleichzeitig <strong>Gesicht</strong>er <strong>und</strong> Mo- �<br />
50 UBI BENE<br />
UBI BENE 51
promotion<br />
dels des amerikanischen Labels. Im Innern ist<br />
es eng, dunkel <strong>und</strong> laut. Surf-Videos <strong>und</strong> Songs,<br />
die laut aus den Boxen dröhnen, sorgen für Disco-Feeling<br />
<strong>und</strong> Club-Atmosphäre. Mit Hollister<br />
reiht sich Ludwigshafen ein in die Reihe der<br />
Metropolen wie New York <strong>und</strong> London.<br />
Die hippen Kollektionen des spanischen Labels<br />
Desigual <strong>und</strong> die coolen Taschen von George,<br />
Gina & Lucy ergänzen das einzigartige Angebot<br />
für Fashion-Victims in der Rhein-Galerie. Wer<br />
es etwas gediegener, aber dennoch up to date<br />
mag, der wird in den Shops von Theo Wormland,<br />
Tom Tailor oder Tom Tailor Denim fündig<br />
oder sucht bei Bench, O’Neill oder Mötivi den<br />
passenden Style. Aus dem Angebot an zarten<br />
Dessous ragen Triumph <strong>und</strong> Palmers mit eigenen<br />
Shops heraus.<br />
Ein weiteres Novum in der Region ist der Frischemarkt<br />
Migros. Qualität, Regionalität <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeit sind unverzichtbarer Teil der Philosophie<br />
des Unternehmens, das die Schweizer<br />
seit Jahren zu ihrem beliebtesten Einzelhändler<br />
wählen. Doch neben einem reichhaltigen<br />
Sortiment an Schweizer Export-Schlagern wie<br />
würzigem Käse, zart schmelzender Schokolade,<br />
aromatischem Kaffee <strong>und</strong> Spezialitäten wie<br />
Rösti, Raclette <strong>und</strong> Fondue kommt vieles von<br />
dem, was auf 1.600 Quadratmetern angeboten<br />
wird, auch von streng ausgewählten Betrieben<br />
der Region. Obst, Gemüse <strong>und</strong> Milchprodukte<br />
genügen allerhöchsten Ansprüchen, <strong>und</strong> bei<br />
Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren wird auf artgerechte<br />
Tierhaltung <strong>und</strong> natürliches Futter geachtet.<br />
Von Geschmack <strong>und</strong> Qualität darf sich auch der<br />
K<strong>und</strong>e überzeugen – die 40 Mitarbeiter an den<br />
großzügigen Frischetheken laden gern zu Kostproben<br />
ein <strong>und</strong> machen die Rhein-Galerie zum<br />
Paradies für alle Sinne.<br />
Ein Paradies, das alle<br />
Sinne streichelt<br />
Und die werden auch in den Shopping-Pausen<br />
gestreichelt: Ob an der einem Schiffsbug nachempf<strong>und</strong>enen<br />
Prosecco-Bar La Barca oder bei<br />
einem Glas Wein in der Weingalerie der BASF,<br />
oder im Foodcourt mit ausgewählten internationalen<br />
Spezialitäten von Sushi über Thai-Curry<br />
bis hin zu knackiger Rohkost.<br />
Sitzgelegenheiten unter den elliptischen Oberlichtern<br />
bilden einladende Ruheoasen mitten<br />
im Center, durch die Nischen der Cafés gelangt<br />
man ins Freie an die Rheinpromenade, wo beheizte<br />
Sessel bereitstehen. Frank Geruschkat<br />
war einer der ersten Gastronomen, die in der<br />
Rhein-Galerie an Bord gingen. Der Gesellschafter<br />
des Cafés WaterLU schwärmt von der Atmo-<br />
DAnK TERRASSE UnD RHEinpROMEnADE HAT lUDWiGSHAFEn Ein URbAnES QUARTiER DiREKT AM WASSER ERHAlTEn.<br />
sphäre <strong>und</strong> den begeisterten Reaktionen der Besucher.<br />
„Die Architektur ist außergewöhnlich,<br />
hier macht ein ganzer Tag oder auch nur eine<br />
Mittagspause richtig Laune“, sagt er.<br />
Und nicht nur das: Sein WaterLU hat auch<br />
abends <strong>und</strong> an Sonntagen geöffnet <strong>und</strong> wandelt<br />
sich dann vom Tagescafé mit reichhaltigem Kuchenangebot<br />
zur trendigen After-Work-Bar <strong>und</strong><br />
stylischen Cocktail-Lounge. Auch darauf hat<br />
Ludwigshafen gewartet.<br />
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Rhein-galerie ludwigshafen<br />
im Zollhof 4<br />
67061 ludwigshafen<br />
www.rheingalerie-ludwigshafen.de<br />
öffnungszeiten des Centers:<br />
Montag bis Samstag 6 bis 20.30 Uhr<br />
öffnungszeiten der geschäfte:<br />
Montag bis Samstag 10 bis 20 Uhr<br />
An den Adventssamstagen 10 bis 22 Uhr<br />
Konzerte in der vorweihnachtszeit:<br />
5. dezember, 19 bis 22 Uhr:<br />
Rick Coleman live<br />
18. dezember, 20 bis 22 Uhr:<br />
Joyful Voices live<br />
ReVieR FÜR MoDe-jägeR: HieR MACHt die JAGd<br />
NACH deN tReNdS deS WiNteRS RiCHtiG SPASS.<br />
geoRge, gina & lUCy: „Be niCe geT iCe“, heissT<br />
Dieses MoDell aUs DeR KolleKTion „KiTChen Kix“.<br />
ToM TailoR DeniM: Die WesTe isT DeR aUfsTeigeR<br />
Des WinTeRs UnD inTeRpReTieRT Den layeRing-looK<br />
neU. gRoBe sTRiCKsTRUKTURen UnD DUnKle faRBen<br />
Wie gRaU UnD BlaU gehöRen zU Den BasiCs.<br />
geoRge, gina & lUCy: Die „sTealsTeWaRT“ aUs<br />
ansChMiegsaMeM leDeR UMWehT ein haUCh von<br />
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52 UBI BENE<br />
UBI BENE 53
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VeRANStAltUNGSKAleNdeR FÜR die MetRoPolReGioN RHeiN-NeCKAR. UBi <strong>Bene</strong> nennT<br />
KUlTURelle, gesellsChafTliChe UnD spoRTliChe höhepUnKTe iM WinTeR 2010/2011.<br />
DiE GRAnDE DAME DES DEUTScHEn FilMS UnD DER ERFinDER<br />
DER RUSSEnDiSKO KOMMEn in DiE METROpOlREGiOn: HAnnElORE<br />
ElSnER liEST iM cApiTOl, WlADiMiR KAMinER in DER AlTEn<br />
WOllFAbRiK in ScHWETzinGEn.<br />
reGional<br />
AUKtioN<br />
„aRT MaDe in Mannheim“: Unter diesem Motto veranstaltet das<br />
„Projekt Nachlass-Stiftung für Mannheimer Künstler“, eine initiative<br />
des Mannheimer Kunstvereins, in der trinitatis-Kirche in G 4, 5 eine<br />
mäzenatische Auktion. die Stiftung betreut Konvolute verstorbener<br />
Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler, deren Werk das kulturelle bild Mannheims<br />
in der Nachkriegszeit entscheidend geprägt hat. Sie sorgt<br />
für korrekte Aufbewahrung, erstellt Werkverzeichnisse, organisiert<br />
Ausstellungen <strong>und</strong> leiht bilder aus. Zur Unterstützung der Nachlass-Stiftung<br />
haben zahlreiche Künstler aus der Region, wie edgar<br />
Schmandt, Walter Stallwitz, barbara Hindahl, Robert Häusser <strong>und</strong><br />
Norbert Nüssle, 120 Werke für die Versteigerung zur Verfügung gestellt<br />
(9. dezember 2010). www.mannheimer-kunstverein.de<br />
- - - - -<br />
AUSStellUNGeN<br />
versuch sich an die Dunkelheit zu gewöhnen: Zum dritten Mal zeigt<br />
zeitraumexit Arbeiten aus dem Genre der Comic-Zeichnung. Kurator<br />
tilo Schwarz beschäftigt sich diesmal mit der dunkelheit. das<br />
Medium Comic bietet durch seine bildnerischen <strong>und</strong> erzählerischen<br />
Möglichkeiten den idealen ort, mit den verschiedenen Formen der<br />
„dunklen Projektionsfläche“ zu spielen (5. dezember 2010 bis 22. Januar<br />
2011). www.zeitraumexit.de<br />
jörg Bach – objekte <strong>und</strong> frottagen: die Galerie Keller in Mannheim<br />
zeigt Arbeiten des Künstlers, die meist eine monochrome Farbigkeit<br />
besitzen. Stahlplastiken entwickeln ihre Kraft von innen nach außen,<br />
ergreifen den Raum <strong>und</strong> machen ihn transparent (noch bis zum 18.<br />
dezember 2010). www.galeriekeller.de<br />
- - - - -<br />
FeStiVAl<br />
Winter in schwetzingen: dass Antonio Vivaldi auch ein großartiger<br />
opernkomponist ist, war in den vergangenen drei Jahren beim barockfest<br />
im Rokokotheater zu erleben. Nach Montezuma, die olympiade<br />
<strong>und</strong> tito Manlio steht in diesem Winter Vivaldis opern-Pasticcio<br />
bAJAZet auf dem Spielplan. eine Hitparade des barock (12. dezember<br />
2010 bis 12. Februar 2011). www.theaterheidelberg.de<br />
- - - - -<br />
KAbARett/CoMedy<br />
Madeleine sauveur – „ich höre was, was Du nicht sagst“: oft frivol, immer<br />
charmant, manchmal auch ein wenig melancholisch <strong>und</strong> stimmlich<br />
absolute Spitze, deckt Madeleine Sauveur in ihrem Musikkabarett<br />
die nonverbalen Missverständnisse zwischen Mann <strong>und</strong> Frau auf. Mit<br />
entwaffnendem Wortwitz lässt die Chansonette <strong>und</strong> Kabarettistin ihr<br />
Publikum in der Alten Wollfabrik in Schwetzingen wissen, wovon sie<br />
redet <strong>und</strong> singt (11. dezember 2010). www.alte-wollfabrik.de<br />
hi DaD! hilfe. endlich papa: Regisseurin esther Schweins <strong>und</strong><br />
Kristian bader haben sich mit dem Wohl <strong>und</strong> Wehe des Vater-Werdens<br />
beschäftigt <strong>und</strong> für darsteller Felix theissen die Solocomedy<br />
„Hi dad! Hilfe. endlich Papa.“ im Mannheimer Capitol inszeniert.<br />
die ganze bandbreite des elternwerdens, mit allen natürlichen Katastrophen,<br />
Ängsten, Flüchen, aber auch den stillen emotionalen<br />
Momenten, denen ein werdender Vater ausgesetzt ist, ist die unterhaltsamste<br />
Art der Geburtsvorbereitung (16. bis 27. Februar 2011).<br />
www.bb-promotion.com<br />
- - - - -<br />
leSUNGeN<br />
Wladimir Kaminer – Meine kaukasische schwiegermutter: Wladimir<br />
Kaminers Geschichten über ost <strong>und</strong> West sind längst Kult. „erst<br />
staunt man. dann lacht man. dann sieht man die Welt mit anderen<br />
Augen“, so eine Kritikerin über die Werke des vielleicht bekanntesten<br />
Russen deutschlands <strong>und</strong> erfinders der Russendisko. in der Alten<br />
Wollfabrik in Schwetzingen liest er aus seinem neuen buch (30. November<br />
2010). www.alte-wollfabrik.de<br />
hannelore elsner liest Truman Capote: die Grande dame des deutschen<br />
Films liest im Mannheimer Capitol aus den Hollywood-Portraits<br />
von truman Capote, zum beispiel über Marilyn Monroe, Marlon<br />
brando, Charlie Chaplin, Pablo Picasso, Coco Chanel, louis Armstrong<br />
<strong>und</strong> Humphrey bogart. begleitet wird elsner vom Schweizer<br />
Jazz-Musiker david Klein, der Monroe-Songs wie „diamonds Are the<br />
Girls´ best Friends“ oder „My Heart belongs to daddy“ neu arrangiert<br />
hat (8. dezember 2010). www.capitol-mannheim.de<br />
- - - - -<br />
SPoRt<br />
Derby: in der ludwigshafener Friedrich-ebert-Halle treffen die „eulen“<br />
von Aufsteiger tSG Friesenheim in der Handball-b<strong>und</strong>esliga auf<br />
die Rhein-Neckar-löwen (18. dezember 2010). www.die-eulen.de<br />
eisbahn am Rosengarten: eine 1.000 Quadratmeter große Außenfläche<br />
<strong>und</strong> weitere 300 Quadratmeter Kunsteis im Foyer entstehen<br />
am Rosengarten. lichteffekte <strong>und</strong> eiszapfen an der Rosengartenfassage<br />
sorgen für „Winterzauber“ direkt gegenüber dem<br />
Weihnachtsmarkt (1. dezember 2010 bis 7. Januar 2011). www.<br />
winterzauber-rosengarten.de<br />
- - - - -<br />
SHoW<br />
nokia night of the proms: Stars des größten europäischen Pop-<br />
Klassik-events unter der musikalischen leitung von John Miles sind<br />
in diesem Winter Sir Cliff Richard, Kid Creole And the Coconuts, boy<br />
George <strong>und</strong> der Geiger Charlie Siem. Mit von der Partie in der SAP-<br />
Arena sind auch die Formation lichtmond <strong>und</strong> das orchester il Novecento<br />
(7. dezember 2010). www.notp.com<br />
Ultimo Tango: tango Pasión, eines der wenigen weltweit erfolgreichen<br />
authentischen tango-ensembles, begeistert seit seiner Gründung<br />
1992 das Publikum am broadway <strong>und</strong> in den Metropolen weltweit.<br />
begleitet vom opus tango orchestra tanzen im Mannheimer Rosengarten<br />
sechs Paare voller leidenschaft <strong>und</strong> Melancholie durch das<br />
nächtliche buenos Aires, verführerisch <strong>und</strong> mitreißend choreografiert<br />
von Hector Zaraspe, dem langjährigen berater von Rudolf Nurejew<br />
<strong>und</strong> Margot Fonteyn (9. Januar 2011). www.bb-promotion.com<br />
WeiN<br />
advents-erlebnis: das Weingut Heinrich Spindler in Forst öffnet<br />
seine türen zum Gewölbe- <strong>und</strong> barriquefasskeller. eine Jahrgangsverkostung<br />
der lage Jesuitengarten zeigt die verschiedenen<br />
trinkreifestadien, ein Austernfrühstück <strong>und</strong> ein olivenölseminar<br />
r<strong>und</strong>en das Wochenende ab (27. <strong>und</strong> 28. November 2010). www.<br />
weingutheinrichspindler.de<br />
- - - - -<br />
bAll<br />
a helping hand: der ball der Sterne - die Spendennacht im Mannheimer<br />
Rosengarten steht unter der Schirmherrschaft von Stephanie<br />
Freifrau zu Guttenberg. top Act ist ich & ich, die eines ihrer<br />
letzten Konzerte vor ihrer schöpferischen Pause geben. die discolegenden<br />
boney M. <strong>und</strong> das Pasadena Roof orchestra spielen ebenfalls<br />
live. Für das leibliche Wohl sorgen Harald Wohlfahrt <strong>und</strong> fünf<br />
weitere Sterneköche (4. dezember 2010). www.regenbogen.de<br />
- - - - -<br />
ZiRKUS<br />
im zeichen des panda: Geschichten über den Panda bilden den inhaltlichen<br />
Schwerpunkt der neuen Produktion des Chinesischen<br />
Nationalcircus mit hochkarätiger Akrobatik <strong>und</strong> einer unterhaltenden<br />
Präsentation der vielseitigen Kultur Chinas, die im Rosengarten<br />
Mannheim Station macht. Partner der diesjährigen tournee ist der<br />
World Wildlife Fond (30. dezember 2010). www.bb-promotion.de<br />
Schauspielpremieren zur Winterzeit<br />
Die ganze Welt (UA)<br />
von Theresia Walser / Karl-Heinz Ott<br />
Premiere am 20. November 2010<br />
Der Besuch der alten Dame<br />
von Friedrich Dürrenmatt<br />
Premiere am 4. Dezember 2010<br />
Als ob schon morgen wär (UA)<br />
von Anne Rabe<br />
Premiere am 18. Dezember 2010<br />
supernova<br />
(wie gold entsteht) (UA)<br />
von Philipp Löhle<br />
Premiere am 15. Januar 2011<br />
Kartentelefon: 0621 1680 150<br />
www.nationaltheater-mannheim.de<br />
54 UBI BENE<br />
UBI BENE 55
56<br />
pferdeSTäRKEn<br />
Himmlisch genießen<br />
eine gourmet-Tour mit dem Helikopter ist an exklusivität kaum zu überbieten. das Mannheimer<br />
luftfahrt-Unternehmen lGM bietet Feinschmeckern exquisite trips zu den schönsten Plätzen nah<br />
<strong>und</strong> fern. Mit einem Kooperationspartner, der wie kein anderer kulinarische Perfektion mit einem<br />
einzigartigen Ambiente zu veredeln weiß: Johann lafer, der Sternekoch mit Fluglizenz.<br />
ein Ausflug mit dem professionellen Skyservice<br />
rückt den Begriff „gehobene Gastronomie“<br />
in einen völlig neuen Kontext.<br />
Vor drei Jahren hat sich LGM mit dem umtriebigen<br />
Küchenmeister Johann Lafer zusammengeschlossen,<br />
um maximalen Reisekomfort mit<br />
geschmacklichen Erlebnissen der Extraklasse<br />
zu kombinieren <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en individuell<br />
abgestimmte Touren mit außergewöhnlichen<br />
Perspektiven auf reizvolle Landschaften <strong>und</strong><br />
pulsierende Metropolen zu servieren. Mit dem<br />
Hubschrauber geht es zu ausgewählten Luxushotels,<br />
führenden Gourmet-Restaurants oder<br />
zu den Spitzenweingütern der rheinland-pfälzischen<br />
Anbaugebiete.<br />
„Genuss zum Abheben“ hat Lafer seinen Geniestreich<br />
genannt. Die Flotte, mit der Gäste in die<br />
Luft gehen, ist in der LGM Firmenzentrale am<br />
Mannheimer City-Airport stationiert. LGM ist<br />
UBI BENE<br />
eine der renommiertesten deutschen Flugschulen<br />
<strong>und</strong> erfahrener Anbieter spezieller Flugleistungen.<br />
Neben Geschäfts- <strong>und</strong> Charterflügen<br />
gehören auch R<strong>und</strong>flüge, Hochzeitsflüge sowie<br />
Frachtaufträge, Foto-, Film- <strong>und</strong> Kontrollflüge<br />
ins vielseitige Portfolio des lizenzierten Unternehmens.<br />
Außer 16 Flugzeugen gehören derzeit<br />
acht Hubschrauber in jeder Größenordnung<br />
zur Flotte. Für die Champagner-Touren <strong>und</strong><br />
Gourmet-Reisen stehen besonders komfortable<br />
Maschinen zur Verfügung, die von einem guten<br />
Dutzend Berufspiloten gesteuert werden.<br />
Auf ein Glas Champagner mit<br />
Johann Lafer<br />
„Wir haben extrem hohe Standards“, sagt Geschäftsführerin<br />
Uta Held, selbst Pilotin, die<br />
LGM vor 30 Jahren gegründet hat. Inzwischen<br />
ist auch ihr Mann Dr. Michael Held mit im Ge-<br />
schäft. Bereits in den 80er Jahren hat die Firma<br />
mit ihren luftigen Extra-Touren angefangen.<br />
Inspiriert von Kollegen in Frankreich, wo schon<br />
damals sehr viele Hotels <strong>und</strong> Restaurants mit<br />
einem Heli-Port ausgestattet waren.<br />
Bei den Nachbarn hat nicht nur gutes Essen,<br />
sondern auch der kulinarische Flugverkehr Tradition.<br />
Anfangs organisierte die Firma R<strong>und</strong>flüge<br />
im eher kleinen Stil. Heute sind den<br />
Wünschen der Gäste kaum Grenzen gesetzt.<br />
Die hauseigenen „Champagner-Touren“ führen<br />
von Mannheim über Heidelberg ins Neckartal<br />
oder folgen dem Rhein nach Bingen <strong>und</strong> Rüdesheim<br />
zur Loreley. Mit der Limousine geht<br />
es von Waldalgesheim nahe Bingen weiter zum<br />
Empfang auf Johann Lafers Stromburg – dem<br />
Bollwerk des guten Geschmacks im idyllisch<br />
gelegenen oberen Mittelrheintal. Zum Empfang<br />
warten Champagner <strong>und</strong> Canapés. Wahlwei-<br />
GEnUSS zUM AbHEbEn: MiT DEM lAFER-HUbScHRAUbER GEHT ES zUM DinnER<br />
in AUSGEWäHlTE lUxUSHOTElS, FÜHREnDE GOURMET-RESTAURAnTS ODER<br />
zU DEn SpiTzEnWEinGÜTERn DER RHEinlAnD-pFälziScHEn AnbAUGEbiETE.<br />
se wird der Aufenthalt mit einem Besuch des<br />
Gourmet-Restaurants „Le Val d`Or“ oder dem<br />
„Bistro d`Or" gekrönt. Auf der alten Stauferburg<br />
im idyllischen Guldenbachtal hat Johann Lafer<br />
ein Dorado für Feinschmecker aufgebaut. Am<br />
Rande des Weinanbaugebiets Nahe finden anspruchsvolle<br />
Genießer eine erlesene, regional<br />
orientierte Küche. Hier vereinen sich kreative<br />
Kochkunst <strong>und</strong> innovative Ideen in vollkommener<br />
Harmonie. Die Qualität des Produkts ist für<br />
Lafer die Inspirationsquelle Nummer eins.<br />
Rhein, Neckar, Nahe <strong>und</strong> Mosel<br />
aus der Vogelperspektive<br />
Der atemraubende Blick von der Stromburg<br />
wird aus der Vogelperspektive noch getoppt.<br />
Mit dem Hubschrauber geht es im Tiefflug<br />
über die üppig grünen Wälder <strong>und</strong> Hügel zu<br />
weiteren Höhepunkten. Auf einer Anhöhe über<br />
dem Weinort Bacharach erwartet den Gast eine<br />
sensationelle Aussicht über das Weltkulturerbe<br />
Mittelrhein. Das Panorama wird zum Gemälde,<br />
vor dem man feinste Speisen <strong>und</strong> erstklassige<br />
regionale Weine genießt. Manchmal erwartet<br />
Johann Lafer persönlich seine Gäste mit einem<br />
Gläschen Rosé-Champagner. Die Fliegerei fasziniert<br />
den Geschmacksvirtuosen fast ebenso<br />
wie die gehobene Küche. Beide Leidenschaften<br />
hat er über die Jahre zur Perfektion gebracht.<br />
Ein weiterer exklusiver Heli-Gourmet-Service<br />
sind die Flüge zu einigen der besten Weingüter<br />
in Rheinland-Pfalz. Gleich sechs Anbaugebiete<br />
verzweigen sich entlang des Rheins. Vom<br />
Rotweinland Ahr über die Mosel <strong>und</strong> Nahe bis<br />
nach Rheinhessen <strong>und</strong> in die Südpfalz hinunter.<br />
Mit Heli-Gourmet rückt deutsche Weinkultur<br />
noch näher zusammen. Berühmte Güter im<br />
Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP)<br />
laden zum Entdecken ihrer Spitzenweine �
58<br />
pferdeSTäRKEn<br />
UBI BENE<br />
ein, darunter das renommierte Schlossgut Diel,<br />
das traditionsreiche Haus Dr. Loosen, der Pfälzer<br />
Starwinzer Ökonomierat Rebholz sowie das<br />
innovative Weingut Wittmann in Osthofen.<br />
Im Helikopter in den<br />
siebten Himmel<br />
Unterwegs ist der Gast in modernen Hubschraubern<br />
wie etwa dem Eurocopter AS 350 im königsblauen<br />
„Lafer-Look“. Bis zu vier Passagiere<br />
genießen den Flug auf komfortablen Ledersitzen.<br />
Teppichboden, ausgewählte Getränke <strong>und</strong> eine<br />
moderne Lärmkompensation sind selbstverständlich,<br />
um den Trip so angenehm wie möglich zu<br />
gestalten. Der Berufspilot achtet auf eine relativ<br />
niedrige Flughöhe von zirka 300 bis 400 Metern,<br />
um dem Passagier einen maximalen visuellen<br />
Genuss zu ermöglichen. Die Geschwindigkeit ist<br />
moderat, die Höhenwechsel so sanft wie die Landung<br />
am Zielort. Zu den weiteren Destinationen<br />
von LGM gehören der romantische Landgasthof<br />
Heidersbacher Mühle am Elzbach im Odenwald<br />
sowie das ehemalige <strong>Bene</strong>diktinerkloster Schafhof<br />
aus dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert nahe Amorbach.<br />
Auch das malerische Château d`Adoménil in<br />
Lunéville bei Nancy ist eines der Ziele im feinen<br />
Portfolio der Gourmet-Touren.<br />
Nach den individuellen Wünschen des Gastes<br />
erstellt LGM ein maßgeschneidertes Komplett-<br />
Angebot, um diesem einzigartigen Erlebnis eine<br />
sehr persönliche Note zu geben. Von Massentou-<br />
rismus <strong>und</strong> Pauschalangeboten ist der Skyservice<br />
seit jeher meilenweit entfernt. Exklusiver kann<br />
eine Hochzeit nicht sein: Das Brautpaar wird im<br />
Helikopter angeflogen <strong>und</strong> auf Wunsch auch in<br />
der Luft getraut. Bei einem R<strong>und</strong>flug – ein ideales<br />
Hochzeitsgeschenk – lassen sich junge Paare<br />
gerne in den siebten Himmel fliegen.<br />
LGM hat die Dienstleistungen r<strong>und</strong> ums Fliegen<br />
in den vergangenen drei Jahrzehnten kontinuierlich<br />
erweitert. Neben den Gourmet-Touren<br />
bietet das Unternehmen Helikopter-Schnupperkurse<br />
<strong>und</strong> -Workshops an, für alle, die einmal<br />
– mit einem Fluglehrer – selbst fliegen wollen.<br />
Die Ausbildung von jährlich r<strong>und</strong> einh<strong>und</strong>ert<br />
Privat- <strong>und</strong> Berufspiloten bildet seit 1980 das<br />
Kerngeschäft des Unternehmens, das neben<br />
dem Hauptsitz Mannheim noch Außenstellen<br />
in Hannover, Schönhagen/Berlin, Saarlouis <strong>und</strong><br />
Mosbach-Lohrbach betreibt.<br />
Vom Mannheimer City-Airport aus startet auch<br />
die romantische 30-Minuten-Flugroute über das<br />
Heidelberger Schloss, das bezaubernde Neckartal<br />
mit seinen Burgen <strong>und</strong> den Schwetzinger<br />
Schlossgarten. Eine eindrucksvolle Tour, die<br />
auch als Geschenkgutschein zu haben ist. Und<br />
ein perfekter Appetitanreger für die kulinarischen<br />
Höhenflüge der Gourmet-Klasse. Geschmackvoller<br />
kann man nicht in die Luft gehen.<br />
text: Thomas Tritsch n<br />
UnTERWEGS iST DER GAST in MODERnEn HUbScHRAUbERn WiE ETWA DEM EUROcOpTER AS 350 iM KöniGS-<br />
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beim ferrari California muss man schnell gucken, sonst ist er – schwups – mit seiner Höchstgeschwindigkeit<br />
von 310 Sachen aus stattlichen 460 PS vorbeigerauscht. Hören kann man ihn länger: nämlich vorher <strong>und</strong> nachher.<br />
Und dann dieser duft! ein Auto, das die Sinne betört.<br />
Also: In Schwetzingen gibt es eine „solide Maisonette-Wohnung“<br />
mit vier Zimmern für 175.000 Euro im Angebot. Aber sollte man<br />
nicht doch lieber von der Oma noch 1.200 Euro oben drauf<br />
schnorren <strong>und</strong> den Ferrari California kaufen? Mit vier Sitzen <strong>und</strong> völlig<br />
unsolide. Dabei ist dieser Ferrari sogar ein Schnäppchen. So billig ist<br />
kein Einstieg in die Neuwagenwelt des italienischen Rassesportlers mit<br />
dem springenden Pferd.<br />
Der Rappe ist übrigens nahezu überall im <strong>und</strong> am Auto zu sehen: auf Kopfstützen,<br />
auf Felgendeckeln, am Kotflügel, im Lenkrad, auf den drehbaren<br />
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Im Porträt<br />
Der Unternehmer<br />
Peter Hütter<br />
Luftausströmern, auf dem Motor. Irgendwie überall. Schließlich soll man<br />
ja wissen, wo man sitzt. Vorn gibt es übrigens acht Zylinder, die sind bei anderen<br />
aus dem Hause Ferrari sonst hinterm Sitz. Das ging hier aber nicht,<br />
denn der sportive Italiener hat ein deutsches Faltdach aus Aluminium.<br />
Überhaupt sind viele Bauteile des California aus diesem Material. Das<br />
macht das Auto leichtfüßig. Schwer ist es mit mehr als 1,5 Tonnen Gewicht<br />
allerdings trotzdem. Dafür hat man nach ein paar Sek<strong>und</strong>en zaubern<br />
per Knopfdruck ein Cabrio, ein schickes dazu. Und es knarzt, wackelt <strong>und</strong><br />
zittert nichts. Der Innenraum wirkt wie der Blick in ein Möbelhaus mit<br />
Rhein-Neckar Ausgabe – 05 / 10<br />
AVR-Chef Alfred Ehrhard<br />
„Unsere Zukunft sind die<br />
Erneuerbaren Energien“<br />
Stoffstrom-Management<br />
Neues Leben<br />
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Mühlhausen im Porträt<br />
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Rhein-Neckar Ausgabe – 06 / 10<br />
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norditalienischem Design. Cognacfarbenes Leder mit roten Steppnähten,<br />
schwarzes Leder auf dem Armaturenbrett, ebenfalls rot abgesteppt. Dazu<br />
eine Mittelkonsole aus Aluminium, geformt wie die Figur eines weiblichen<br />
Fotomodells. Da sollen wohl Männerphantasien wahr werden. Und<br />
dann der Duft …<br />
Der Motor brabbelt, blubbert, faucht <strong>und</strong> röhrt<br />
Ob offen oder geschlossen – dieser Ferrari betört die Sinne. Man kann das<br />
auch hören? Klar! Wer will sich da vom So<strong>und</strong>system oder der Stimme des<br />
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dem Motor lauschen: Direkteinspritzer, 4,3 Liter Hubraum, acht Zylinder,<br />
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blubbern, fauchen, röhren, kreischen, sägen.<br />
Je nach Einstellung des Fahrzeugs, ob Comfort, ob Sport oder bar aller<br />
elektronischer Helfer – nur das ABS bleibt dann angeschaltet – lässt sich<br />
der Ferrari wild ausreiten, oder sanft über die Wiesen traben. Und an der<br />
Ampel, davor sei gewarnt, geht er einfach aus. Keine Sorge: Das ist kein<br />
italienischer Verarbeitungsmangel. Das ist die Start-Stopp-Automatik. �<br />
Verdreht Ihnen den Kopf.<br />
Und die der Passanten.<br />
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Die kann man auch haben, <strong>und</strong> das dürfte für eingefleischte<br />
Ferraristi ein Sakrileg sein. Kann man aber<br />
abschalten. Doch dann spart es keinen Sprit mehr, das<br />
Pferd, das italienische.<br />
Folter für die Schwiegermutter<br />
Laut Verkaufswerbung ist der California ein Zwei-plus-<br />
Zwei-Sitzer. Ein netter Scherz. Es sei denn, man sucht<br />
etwas, womit man die Schwiegermutter foltern will.<br />
Also doch die Rückbank besser für das Gepäck nutzen.<br />
Man kann sogar eine Durchlade ordern, um das<br />
Golfbag oder die Ski durchzuschieben. Erstaunlich, an<br />
was die Ingenieure in der italienischen Stadt Maranello<br />
– da wird der Ferrari gebaut – gedacht haben. Starker<br />
Espresso ist auch dieser Ferrari – aber als Macchiato,<br />
mit Milchschaum oben drauf.<br />
text: jörg Riebartsch Fotos: hans-Dieter erlenbach n<br />
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Technologie<br />
Hochmoderner Achtzylindermotor mit 4,3 litern Hubraum<br />
<strong>und</strong> einer riesigen leistung von 460 PS. endgeschwindigkeit<br />
bei 310 St<strong>und</strong>enkilometern, Sieben-Gangdoppelkupplungsgetriebe,<br />
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Hand zu schalten.<br />
Umwelt <strong>und</strong> antrieb<br />
dank Start-Stopp-Automatik <strong>und</strong> direkteinspritzung<br />
liegt der Verbrauch im Schnitt bei 13,1 litern <strong>und</strong> die<br />
Co -emission wird auf 299 gedrückt. Kein drei-liter-<br />
2<br />
Auto – aber für eine Sportmaschine sensationell gut.<br />
platzangebot <strong>und</strong> innenraum<br />
das Auto ist ein Cabrio, damit lässt sich also kein Klavier<br />
transportieren. die Rückbank taugt allenfalls für<br />
den Cosy-Kindersitz – oder das Gepäck, das sonst nirgendwo<br />
unterkommt.<br />
preis <strong>und</strong> Wertigkeit<br />
der einstiegspreis von mehr als 170.000 euro ist nicht gerade<br />
klein. oho ist aber die Wertstabilität. die ist wohl bei<br />
keinem anderen Sportwagen so hoch wie beim Ferrari.<br />
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dolce vita<br />
Feiner kann man luxus nicht genießen: edle Pralinen <strong>und</strong> exquisite<br />
pâtisserie-Kreationen sind die handwerkliche Vollendung der hohen<br />
Schokoladenkunst. der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, um<br />
den Geschmackssinn mit m<strong>und</strong>gerechten Verführungen zu betören.<br />
Schon Goethe hat sein Faible für den zarten<br />
Schmelz in Worte gefasst: „Wenn ich<br />
einmal anfange, kann ich nicht mehr aufhören.“<br />
Kaum ein Genussmittel wird so kunstfertig<br />
in Szene gesetzt <strong>und</strong> mit so viel Liebe inszeniert<br />
wie jene aromatischen Miniaturen, die<br />
uns von frühester Kindheit bis ins hohe Alter<br />
Momente der Glückseligkeit bescheren.<br />
Für viele ist feine Schokolade Nervennahrung<br />
<strong>und</strong> Seelenfutter, für andere Inspirationsquelle<br />
oder Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel. Es gab Zeiten, da<br />
galt es als verrucht <strong>und</strong> sündig, sie zu genießen<br />
– <strong>und</strong> zwar nicht wegen der Kalorien. Die Maya<br />
haben sie als „Speise der Götter“ verehrt. In der<br />
Kulturgeschichte des „braunen Goldes“ ist die<br />
Kakaobohne immer wieder als unwiderstehliches<br />
Zaubermittel verehrt worden.<br />
Heute hat die kleine Sünde ihren Siegeszug<br />
längst beendet. Schokolade bedeutet Lust <strong>und</strong><br />
Leidenschaft, Emotion <strong>und</strong> Kultur, Tradition<br />
<strong>und</strong> Innovation. Kein anderes „Suchtmittel“<br />
ist gesellschaftlich so angesehen. Echte „Chocoholics“<br />
sind ständig auf der Suche nach dem<br />
cremig-schmelzigen Rausch, nach exotischen<br />
Kompositionen <strong>und</strong> edlen Klassikern, die ihnen<br />
das Leben versüßen. La Dolce Vita in Zartbitter,<br />
FÜR MOMEnTE DER GlÜcKSEliGKEiT: SÜSSE lEcKEREiEn,<br />
zUM bEiSpiEl vOn cHOcOlAT nOiR.<br />
Geschmacks-Explosionen für die aromatischen<br />
Momente des Lebens.<br />
Allein ihr Klang lässt Gourmets mit der Zunge<br />
schnalzen: Gianduja-Nougat <strong>und</strong> Marc de<br />
Champagne, Mousse au Chocolat <strong>und</strong> Buttertrüffel.<br />
Kleine Köstlichkeiten, die eine aromatische<br />
Lawine auslösen können. Sorten wie<br />
Chili-Caramel oder Honig-Balsamico spiegeln<br />
die Kreativität der Chocolatiers <strong>und</strong> schüren<br />
die Lust auf Luxus-Schokolade sowie hausgemachte<br />
Pralinen- <strong>und</strong> Kuchenspezialitäten. In<br />
Feinschmeckerkreisen gehört das Wissen über<br />
exklusive Kakaobohnen beinahe ebenso zum<br />
guten Ton wie der Small-Talk über gute Weine.<br />
Süße Sünden, sinnliches<br />
Vergnügen<br />
Erfahrene Konditormeister setzen auf altbewährte<br />
Rezepturen <strong>und</strong> pflegen ein kompromissloses<br />
Qualitätsbewusstsein. Süße Sünden <strong>und</strong><br />
sinnliches Vergnügen: Schokoladen, Pralinen<br />
<strong>und</strong> Petits Fours verführen Genießer zu einem<br />
visuellen, haptischen <strong>und</strong> aromatischen Gesamterlebnis<br />
mit unberechenbaren Folgen. Eines<br />
der schönsten Risiken, die man eingehen kann.<br />
Am liebsten jeden Tag aufs Neue. �<br />
Feinste Pralinen <strong>und</strong><br />
Schokoladensorten<br />
„Ich kann allem<br />
widerstehen außer<br />
der Versuchung“<br />
Oscar Wilde<br />
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Mo – Fr 10.00 – 19.00 Uhr,<br />
Sa 10.00 – 18 .00 Uhr<br />
64 UBI BENE<br />
UBI BENE 65
GastGEbER<br />
// süßes Refugium<br />
das Ambiente im Stil der zwanziger Jahre harmoniert perfekt mit den feinen Spezialitäten aus ganz<br />
europa: Chocolat Noir ist ein elegantes Refugium für Schokoladen-liebhaber, wie man es heute nur<br />
noch selten findet. die erstaunliche Vielfalt nobler Pralinen- <strong>und</strong> Schokoladenvariationen spiegelt<br />
eine große leidenschaft für das besondere im Meer des Guten. elke Gründler <strong>und</strong> Harald Schmidt<br />
sind Kenner, die ihre süßen Kostbarkeiten nicht nur alle selbst verkosten, sondern auch in einem<br />
besonders ästhetischen Rahmen präsentieren. bei einem exquisiten espresso oder einer heißen<br />
Schokolade kann sich der K<strong>und</strong>e in aller Ruhe beraten lassen <strong>und</strong> das feine Aroma hochwertig veredelter<br />
Kakaobohnen entdecken. ob feine Schokoladentafeln der französischen Manufaktur bonnat<br />
oder meisterhaft kreierte Pralinen – die Geschäftsinhaber kennen die Herkunft <strong>und</strong> die geschmacklichen<br />
besonderheiten ihrer ausgewählten Produkte. das Sortiment wechselt mit den Jahreszeiten.<br />
der Anspruch an maximale Qualität hat hier ganzjährig Saison.<br />
Chocolat noir<br />
l8-4<br />
68161 Mannheim<br />
www.chocolatnoir.de<br />
öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr<br />
Samstag von 10 bis 18 Uhr<br />
// Tradition <strong>und</strong> Kreativität<br />
eine oase der Gemütlichkeit <strong>und</strong> ein Schlaraffenland für Genießer: das Conditorei-Café Rall in der<br />
Viernheimer Schulstraße steht seit über 60 Jahren für feinste Pralinen <strong>und</strong> hausgemachte Kuchenspezialitäten.<br />
der Familienbetrieb vereint traditionelles Handwerk <strong>und</strong> höchste Confiserie-Kunst. in<br />
der klassischen Konditorei werden fast ausschließlich Produkte aus eigener Herstellung verwendet.<br />
in dritter Generation wird das Caféhaus jetzt von Christine Rall geleitet, die vorher in leitender Position<br />
im Maritim Parkhotel Mannheim war. im Sortiment finden sich edle Pralinen in klassischen Geschmacksrichtungen<br />
wie Marc de Champagne oder Grand Marnier <strong>und</strong> exquisite Kompositionen wie<br />
etwa Mango-Passionsfrucht. ergänzt wird das Angebot von meisterhaften Kreationen mit saisonalen<br />
Früchten. Kenner schätzen den w<strong>und</strong>erbaren Christstollen <strong>und</strong> das himmlische Weihnachtsgebäck.<br />
ob ingwerplätzchen, Falsches butterbrot oder balthasar – jedes Stück ist ein besonderer Genuss.<br />
Und für nicht ganz so süße leckermäuler gibt es kleine pikante Gerichte.<br />
Conditorei-Café Rall<br />
Schulstraße 4<br />
68519 Viernheim<br />
www.cafe-rall.de<br />
öffnungszeiten:<br />
dienstag bis Samstag von<br />
8.30 bis 18.30 Uhr sowie<br />
Sonntag von 9.30 bis 18.30 Uhr<br />
// aromatische gefilde<br />
Gemütlich, klassisch <strong>und</strong> zeitlos elegant: „der Kaffeeladen“ ist ein treffpunkt für die Fre<strong>und</strong>e<br />
der gehobenen Genuss-Kultur. Was sich hier im Kleid eines Krämer-ladens aus omas Zeiten<br />
in unprätentiöser Zurückhaltung präsentiert, ist an Charme <strong>und</strong> intimität kaum zu überbieten.<br />
im Stadtteil lindenhof haben Wolfgang Zumkeller <strong>und</strong> Maik timm Anfang des Jahres eine regelrechte<br />
F<strong>und</strong>grube für hochwertige Kaffee- <strong>und</strong> Schokoladenspezialitäten eröffnet. Neben<br />
Spitzenprodukten wie Hawaii Kona Fancy oder dem berühmten blue Mountain Kaffee aus den<br />
jamaikanischen bergen hat das Geschäft einige offene Mischungen im Sortiment, die von der<br />
renommierten italienischen Privatrösterei bonafede in Ketsch bearbeitet werden. der Kaffeeladen<br />
hat über 25 Spezialitäten im Programm, aromatisch flankiert von mehr als einh<strong>und</strong>ert<br />
Schokoladen- <strong>und</strong> Pralinensorten sowie ausgewählten Marmeladen, likören <strong>und</strong> obstbränden.<br />
die Kollektion wird laufend erweitert. Kurz nach der eröffnung wurde das Geschäft um eine<br />
kleine Kaffeestube in der nahen Meerfeldstraße erweitert, in der die Gäste die hauseigenen<br />
Kaffeeköstlichkeiten zu feinsten torten <strong>und</strong> Kuchen genießen können.<br />
Der Kaffeeladen<br />
Windeckstraße 11<br />
68163 Mannheim-lindenhof<br />
www.derkaffeeladen.com<br />
öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr<br />
Samstag von 9 bis 15 Uhr<br />
feine ConfiseRie in DeR MeTRopolRegion Rhein-neCKaR<br />
Chocolaterie CaCao<br />
Weinheim<br />
www.cacao.de<br />
Chocolaterie st.anna no 1<br />
Heidelberg<br />
www.chocolaterie-st-anna.de<br />
Confiserie fre<strong>und</strong>t<br />
Mannheim<br />
www.confiserie-fre<strong>und</strong>t.de<br />
Chocolaterie Rebert<br />
Wissembourg/Mannheim<br />
www.rebert.fr<br />
texte: Thomas Tritsch n<br />
Der<br />
Höhepunkt<br />
an Genuss.<br />
Nur erlesene Zutaten fi nden<br />
den Weg in unsere feinen<br />
Kuchen, leckeren Torten<br />
<strong>und</strong> die 25 Sorten<br />
Weihnachtsgebäck.<br />
Unsere Weihnachtsmänner<br />
aus Marzipan,<br />
Mandelsplitter, aus<br />
Baumkuchen <strong>und</strong> feinsten<br />
Schokoladen lassen keine<br />
Zunge unberührt.<br />
Café Rall – der Garant für<br />
zartschmelzenden<br />
Weihnachtsgenuss!<br />
Viernheim • Schulstr. 4<br />
gegenüber Hallenbad<br />
� 06204-2205<br />
www.cafe-rall.de<br />
66 UBI BENE<br />
UBI BENE 67
GastGEbER<br />
Große liebe<br />
in langjährige beziehungen schleicht sich bisweilen Routine ein. Nicht so im Radio Regenbogen harald<br />
Wohlfahrt palazzo: der Maître legt sich auch nach zehn Jahren noch wie am ersten tag ins Zeug, um die<br />
Gaumen seiner Gäste zu verwöhnen. Auch die Kreativität der Macher im Hintergr<strong>und</strong>, Rolf balschbach <strong>und</strong><br />
Gregor Spachmann, ist taufrisch. Und für die Mannheimer ist „ihr“ Palazzo offensichtlich die ganz große liebe:<br />
die 350 Gäste im voll besetzten Spiegelzelt applaudierten nach der Premiere zur neuen Spielzeit stehend.<br />
ein Spot wirft sein gleißendes Licht wie eine umgestülpte W<strong>und</strong>ertüte<br />
auf die Bühne. Grüner Nebel wabert wie Lava, ehe die Silhouetten<br />
der vier Artisten sichtbar werden. Heraus aus dieser W<strong>und</strong>ertüte<br />
treten die „Crazy Flights“ <strong>und</strong> zeigen ein Feuerwerk aus spektakulärer<br />
Wurfakrobatik. Dank des Könnens der vier Ukrainer <strong>und</strong> der ausgetüftelten<br />
Lichttechnik des Heidelbergers Günter Jäckle wird schon die erste<br />
Nummer zum ersten Höhepunkt des vierstündigen Programms.<br />
Einmal mehr hat Rolf Balschbach, der Geschäftsführer der Palazzo-Varieté<br />
GmbH, vor allem mit der Wahl seiner Akrobaten ein glückliches<br />
Händchen bewiesen. Artistische Höchstleistungen, atemberaubende Anstrengungen<br />
<strong>und</strong> unvergleichliche Anmut legen seine Künstler an den Tag:<br />
Das Duo Valéry an den Strapaten beispielsweise. Die beiden Kraftpakete<br />
scheinen schwerelos an den langen Seilen unter der Zeltkuppel zu schweben,<br />
oft nur durch einen Handgriff miteinander verb<strong>und</strong>en. Oder das Trio<br />
Essence: Die drei grazilen, biegsamen Artistinnen verbinden Elemente<br />
des Tanzes mit denen der Bodenakrobatik <strong>und</strong> formen aus ihren Körpern<br />
immer neue Kunstwerke, die körperliche Grenzen <strong>und</strong> statische Gegebenheiten<br />
außer Kraft zu setzen scheinen.<br />
Akrobatik in Perfektion<br />
Als Solist kommt Alexander Rizaev auf die neue r<strong>und</strong>e Drehbühne inmitten<br />
der Manege. Der Star des Moskauer Staatszirkus zeigt eine Handstandakrobatik<br />
in Perfektion. Seine Bewegungen gehen so fließend ineinander<br />
über, dass das Publikum für kurze Zeit sogar den Zwischenapplaus<br />
vergisst. Auch nach dem akrobatischen Schlusspunkt, den Denis <strong>und</strong><br />
Angelina setzen, herrscht ganz kurz atemlose Stille im Zelt. Für ihre Luftakrobatik<br />
ist der Spiegelpalast eigentlich viel zu klein, doch Balschbachs<br />
Pendant als Palazzo-Geschäftsführer, Gregor Spachmann, <strong>und</strong> sein �<br />
68 UBI BENE UBI BENE 69
GastGEbER<br />
AllES, WAS Ein vARiETé bRAUcHT: WAGHAlSiGE AKRObATEn, SpEKTAKUläRE<br />
SHOWEFFEKTE, REvUE-TänzERinnEn UnD EinEn clOWn.<br />
Team haben wieder mal getüftelt: Hoch unter der Kuppel dreht Denis<br />
seine Partnerin in schwindelerregenden Pirouetten.<br />
Regisseur Stefan Warmuth hat die Glanzlichter der Inszenierung klug gesetzt.<br />
Marcel Peneux, der weltbekannte Steptänzer, darf gleich zweimal<br />
ran: Zunächst als Sänger des Titelsongs der diesjährigen Revue, „Always<br />
look at the bright side of life“, <strong>und</strong> gegen Ende in seinem ureigensten Metier,<br />
dem Steptanz. Die gesanglichen Höhepunkte liefert Dorothea Lorene.<br />
Die Backgro<strong>und</strong>-Vokalistin von Udo Jürgens mit der souligen Stimme<br />
brilliert in sechs verschiedenen Kostümen mit Balladen-Klassikern <strong>und</strong><br />
Medleys von Whitney Houston <strong>und</strong> Celine Dion. Und wer zunächst den<br />
Komiker im Schottenrock, Steve Eleky, für verzichtbar gehalten hatte, der<br />
wird gegen Ende des Programms eines Besseren belehrt: Da liefert der<br />
König der Kalauer eine w<strong>und</strong>erbar ironische Persiflage auf die großen Geheimnisse<br />
der Magie, die viele Zuschauer Tränen lachen lässt.<br />
Punktgenauer Service<br />
Eleky hat auch die Ehre, die Gerichte anzusagen, die sich Sternekoch Harald<br />
Wohlfahrt nun schon zum zehnten Mal mit nie endender Kreativität<br />
ausgedacht hat, <strong>und</strong> die der Service unter der Leitung von Riadh Bourkhis<br />
auf den Punkt genau zu den 350 Plätzen bringt. Der Vorspeisenvariation,<br />
unter anderem mit einer Jakobsmuschel im Lauchmantel, folgen Risoni-<br />
24.11.-23.12.2010<br />
täglich 11 - 21 Uhr<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
nudeln mit Eismeergarnelen an Thaicurryschaum. Zum Hauptgang tischt<br />
Wohlfahrt in diesem Winter Barbarieentenbrust mit Tannenhonig <strong>und</strong><br />
Gemüsepolenta an Ingwer-Limonenjus auf. Den Abschluss bildet eine<br />
süße Dessertkreation.<br />
Für die Tafelmusik sorgt wie schon im vergangenen Jahr Rick Coleman,<br />
der sich dezent im Hintergr<strong>und</strong> hält – nicht nur in der Lautstärke, sondern<br />
auch räumlich. Die Seitenbühne ist komplett aus der Manege verschw<strong>und</strong>en,<br />
Colemans Piano thront auf einer Art Empore zwischen Eingangsbereich<br />
<strong>und</strong> Manege. „Dadurch <strong>und</strong> durch die Drehbühne gibt es im Zelt<br />
keine schlechten Plätze mehr“, sagt Rolf Balschbach. Die Mischung aus<br />
Neuem <strong>und</strong> Vertrautem, Spektakulärem <strong>und</strong> Heimeligem ist den Palazzo-<br />
Machern offenbar erneut gelungen.<br />
Einen absoluten Publikumsliebling im Programm der zwölften Spielzeit<br />
erkoren die Premierengäste übrigens nicht. Der warme Applaus zeigte,<br />
dass sie allen Künstlern Zuneigung entgegenbrachten. Und von Routine<br />
keine Spur.<br />
text: Ute Maag n<br />
Weitere informationen <strong>und</strong> Tickets<br />
www.palazzovariete.de<br />
Von Bayern über die Pfalz<br />
nach Fernost<br />
Krustenbraten nach heimischem Rezept, heißes<br />
Wikingerblut, Jagertee, Germknödel mit<br />
Vanillesauce, Spezialitäten aus dem Wok <strong>und</strong> vieles<br />
mehr bietet „Event Siben“ S. Huljak <strong>und</strong><br />
B. Tratberger in gewohnter Qualität.<br />
Genuss für Leib <strong>und</strong> Seele<br />
beim Andechser Mannheim mit Koch’s<br />
Rostbratwürsten, diversen Bratwurstspezialitäten<br />
<strong>und</strong> dem berühmten Bier<br />
vom Kloster Andechs.<br />
Flüssige Köstlichkeiten<br />
aus der Eifel<br />
gibt’s am Stand der Obstweinkellerei<br />
„Am Wässerchen“ . Hier kann man sich mit<br />
heißem Apfelsaft, heißem Apfel-Johannisbeersaft<br />
<strong>und</strong> traditionellem Obstweinpunsch wärmen oder<br />
den einzigartigen Rhabarbersekt probieren.<br />
Natürlich hausgemacht <strong>und</strong> in bester Qualität.<br />
Liköre <strong>und</strong><br />
Schwäbische Spezialitäten<br />
in Handarbeit gekocht <strong>und</strong> hergestellt,<br />
gibt’s bei Früchte-Frank : verschiedene<br />
Fruchtliköre, hausgemachter Rumtopf,<br />
Schwäbisches Gsälz, Gelee, knackige<br />
Apfelchips <strong>und</strong> Apfelbrand laden zum<br />
Genießen <strong>und</strong> Verschenken ein.<br />
Feuerzangenbowle<br />
direkt aus dem Kupferkessel mit<br />
original Jamaica-Rum <strong>und</strong> flambiertem<br />
Zucker von Familie Röhrig zubereitet.<br />
Ein feuriger Genuss!<br />
Freuen Sie sich mit uns . . .<br />
. . . auf einen besonders großen NIKOLAUS,<br />
Montag, 6. Dezember, 14 - 19 Uhr<br />
Punsch <strong>und</strong> Glühwein<br />
lässt sich genauso wie heißer<br />
Apfelsaft mit Zimtstange <strong>und</strong><br />
Amaretto-Punsch trefflich genießen<br />
am Stand des Café Journal inmitten<br />
des Weihnachtsmarktes.<br />
70 UBI BENE<br />
UBI BENE 71
GastGEbER<br />
Wo gutes erlebbar wird<br />
die 1. Mannheimer Kochschule ist längst eine institution. Vor einem Jahr haben die Gründer Werner Häckel<br />
<strong>und</strong> Michael enders zu ihren Stammhäusern in Mannheim <strong>und</strong> ludwigshafen ein weiteres Kleinod entdeckt, in<br />
dem es sich w<strong>und</strong>erbar lernen, kochen, tafeln <strong>und</strong> genießen lässt: das Weingut Alfred bonnet in Friedelsheim.<br />
Manchmal fügen sich die Dinge auf w<strong>und</strong>erbare Weise. Als Werner<br />
Häckel, Inhaber des Küchenzentrums Habermehl & Wallé in<br />
Ludwigshafen, vor etwas mehr als acht Jahren überlegte, wie er<br />
denn seine Filiale in C1 in Mannheim intensiver als nur zur Ausstellung<br />
seiner schönsten Küchen nutzen könnte, traf er auf Michael Enders vom<br />
Rosenthal-Studio auf den Planken, <strong>und</strong> die beiden Hobbyköche hatten<br />
eine Idee: eine Kochschule, in der Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene tief in<br />
die Geheimnisse der Kochkunst eintauchen könnten. Mit praktischen<br />
Tipps von Küchenmeistern, mit Mitmach-Angeboten <strong>und</strong> Lerneffekten,<br />
die sich leicht auch zu Hause umsetzen lassen sollten. Schon lange vor<br />
dem Boom der Kochschulen wurden die beiden damit zu Trendsettern<br />
einer Entwicklung, die einen rasanten Verlauf nehmen sollte.<br />
„Angefangen haben wir mit zwei Kursen in der Woche“, erinnert sich Häckel<br />
an die Anfangszeiten: „Und schnell haben wir unser Angebot erweitert, einfach<br />
weil die Nachfrage immer größer <strong>und</strong> vielfältiger wurde.“ Zu Kursen für<br />
langjährige Koch-Verweigerer kamen Angebote für Könner, zu Spezialitäten-<br />
Seminaren die Weinsensorik – <strong>und</strong> irgendwann reichten die Räumlichkeiten<br />
in C1 <strong>und</strong> im Stammhaus in der Frankenthaler Straße in Ludwigshafen<br />
nicht mehr aus. Eine weitere Location musste her – möglichst mit einem<br />
stimmigen Ambiente <strong>und</strong> variablen Möglichkeiten zum Kochen, Feiern,<br />
Dinieren <strong>und</strong> Genießen für große <strong>und</strong> kleine Gruppen. Und wieder gab<br />
es eine glückliche Fügung: Weil der Friedelsheimer Winzer Alfred Bonnet<br />
sich zur Ruhe setzen wollte <strong>und</strong> passende Pächter für sein Weingut suchte,<br />
brachte Udo Scholz, Gastronom <strong>und</strong> Stadionsprecher der Mannheimer<br />
Adler, ihn mit den beiden Mannheimer Kochschul-Pionieren zusammen.<br />
Mitmachen gehört zum Konzept<br />
In aufwendigen Renovierungsarbeiten entstanden in dem Sandsteingebäude<br />
ein großer, zweigeteilter Gast-, Speise- <strong>und</strong> Präsentationsraum,<br />
ein schummriger Gewölbekeller <strong>und</strong> eine perfekt ausgestattete Lern-<br />
Küche, von der Häckel <strong>und</strong> Enders sagen: „Für uns ist damit ein Traum<br />
in Erfüllung gegangen. Hier können wir alle Ideen r<strong>und</strong> um gutes Essen<br />
<strong>und</strong> edle Weine verwirklichen.“ 64 Genießer-Events listete der Terminplan<br />
der 1. Mannheimer Kochschule allein im November auf – mit<br />
Jahreszeitlichem wie Gänsebraten <strong>und</strong> Weihnachtsmenüs, aber auch<br />
Basics für Einsteiger, Italienischem <strong>und</strong> Orientalischem oder Edelfisch<br />
<strong>und</strong> Meeresfrüchten. Auch immer mehr Firmen buchen die Abende mit<br />
Köchen der Spitzenklasse, denn, sagt Werner Häckel: „Gemeinsames<br />
DAS WEinGUT bOnnET iST DER iDEAlE ORT zUM lERnEn,<br />
KOcHEn, TAFEln UnD GEniESSEn. WERnER HäcKEl UnD<br />
MicHAEl EnDERS HAbEn SicH HiER EinEn TRAUM ERFÜllT.<br />
Kochen ist eine prima Team-Building-Maßnahme.“ Dass seine acht Küchenmeister<br />
sich nicht nur über die Schulter schauen lassen, sondern<br />
zum Mitmachen animieren, gehört zum Konzept.<br />
„Bei uns soll jeder selbst Hand anlegen, denn nur so verliert man die<br />
Scheu, auch komplizierte Gerichte in Angriff zu nehmen“, begründet Häckel:<br />
„Was in der Kochschule funktioniert, funktioniert auch später daheim<br />
am eigenen Herd.“ Und weil zum Menü auch ein leckeres Brot <strong>und</strong><br />
vor allem der passende Wein gehört, haben Enders <strong>und</strong> Häckel sich längst<br />
weitere Experten geholt, wie den findigen Bäckermeister Peter Kapp aus<br />
Edingen oder die charmante Natalie Lumpp, Sommelier <strong>und</strong> Weinfachfrau,<br />
die ihr Wissen <strong>und</strong> pfiffige Ideen ins Kursangebot einbringen.<br />
Zum Beispiel beim ersten Genuss-Seminar zu „Fisch <strong>und</strong> Wein“. „Das ist<br />
für uns eine Premiere, deshalb haben wir in unserer Vorfreude vielleicht<br />
ein bisschen übertrieben <strong>und</strong> Sie müssen jetzt elf Gänge essen“, kündigte<br />
Natalie Lumpp den Teilnehmern scherzhaft an <strong>und</strong> umriss die Spielregeln:<br />
„Erstens: Sie dürfen immer trinken, nicht nur auf mein Kommando.<br />
Zweitens: Sie dürfen jederzeit Fragen stellen. Und drittens: Sie dürfen<br />
auch jederzeit in die Küche gehen.“<br />
Aha-Erlebnisse beim Wein<br />
Dort dämpfte der Küchenmeister <strong>und</strong> Hotel-Betriebswirt Andreas Berndt<br />
Saibling im Sektsößle, schnitt Carpaccio aus der Jakobsmuschel, variierte<br />
Edelfische mediterran, asiatisch <strong>und</strong> orientalisch, zauberte einen hauchzarten<br />
St. Pierre in Beurre blanc, räucherte Lachs im Wok <strong>und</strong> kombinierte<br />
Seezunge mit Rotweinsauce, während Natalie Lumpp über ihre Weinauswahl<br />
aus der Pfalz, dem Piemont, aus Spanien <strong>und</strong> Neuseeland plauderte.<br />
Dabei hatten etliche der Gäste ihr persönliches Aha-Erlebnis. „Schmecken<br />
Sie auch dieses salzige Element?“, fragte sie beim Verkosten der Riesling-<br />
Spätlese vom Weingut Spindler in Forst in die R<strong>und</strong>e: „Das ist es, was Weinexperten<br />
mineralisch nennen. So schmeckt nur Wein von alten Reben mit<br />
tiefen Wurzeln. Und mit Muscheln schmeckt er gleich noch viel besser.“<br />
Winzer Markus J. Spindler erläuterte eine weitere Ursache des besonderen,<br />
tiefgründigen Geschmacks: „Die Lage Forster Pechstein ist vulkanisch.“<br />
Und so entspann sich ein ebenso unterhaltsamer wie lehrreicher Dialog<br />
über Gesteine <strong>und</strong> Weinbau, der irgendwann wieder zurück zum nächsten<br />
Gang führte, der gerade liebevoll angerichtet <strong>und</strong> aufgetragen wurde.<br />
„Mein Ziel ist es, Wein so zu erklären, dass er erlebbar ist, <strong>und</strong> zwar für<br />
jeden“, erklärte Natalie Lumpp ihr Anliegen: „Wein trinken <strong>und</strong> gut essen<br />
gehören zum Leben einfach dazu, daher denke ich immer neu darüber<br />
nach, wie ich das vermitteln kann.“ Das tun auch die Macher der 1.<br />
Mannheimer Kochschule, die für das neue Jahr schon wieder neue Ziele<br />
haben: Derzeit entsteht im Außenbereich des Weingut Bonnet in Friedelsheim<br />
ein großer Grillplatz mit Brot- <strong>und</strong> Pizzabackofen, damit im Sommer<br />
2011 auch Kurse unter freiem Himmel stattfinden können. Und wieder<br />
fügt sich ein Teil zum anderen.<br />
Weitere informationen<br />
zur Kochschule <strong>und</strong> zum Kursangebot:<br />
www.mannheimerkochschule.de<br />
www.badischerhof.net<br />
tel: 0621-97861430<br />
Di.-Sa.: 11:30-14:00 & 17:30-23:00<br />
So.: 11:30-14:00 & 17:30-22:00<br />
Mo.: Ruhetag<br />
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Mineralwasser <strong>und</strong> Sekt zu Mitternacht<br />
Verkaufspreis: 89,00 € inkl. MwSt.<br />
Datum: Freitag, 31. Dezember 2010<br />
Uhrzeit: ab 19:00 Uhr<br />
Ort: Palü-Saal im Badischen Hof<br />
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www.delikatessenkontor.de<br />
72 UBI BENE<br />
UBI BENE 73
GastGEbER<br />
soMMelieR NAtAlie lUMPP ÜbeR …<br />
natalie lumpp ist eine Ausnahmeerscheinung<br />
in der Weinwelt: Schon als 25-Jährige<br />
wurde sie als bester Sommelier deutschlands<br />
mit der trophée Ruinart ausgezeichnet.<br />
Nach Stationen im Hotel bareiss <strong>und</strong> im<br />
Schlosshotel bühlerhöhe gründete die tochter<br />
eines opernsängers vor zehn Jahren ihr<br />
Unternehmen „Wein erleben“. die fachk<strong>und</strong>igen<br />
<strong>und</strong> anekdotenreichen Vorträge der<br />
39-jährigen badenerin inspirieren Kenner<br />
<strong>und</strong> laien gleichermaßen.<br />
… ihren Werdegang: „Mein Weg ans theater<br />
war eigentlich vorgezeichnet. Als ich meinen<br />
eltern eröffnet habe, dass ich lieber Winzerin<br />
werden möchte, waren sie erst mal platt.<br />
Nach der Hotelfachschule habe ich mich<br />
dann entschieden, Sommelier zu werden.“<br />
„FiScH UnD WEin“ WAR DAS THEMA DES SEMinARS DER<br />
1. MAnnHEiMER KOcHScHUlE iM WEinGUT bOnnET in<br />
FRiEDElSHEiM MiT ElF vERScHiEDEnEn GänGEn.<br />
… ihren Traumberuf: „Als ich anfing, war der<br />
Sommelierberuf eine domäne von Herren<br />
über 50. Viele Frauen gibt es in der branche<br />
immer noch nicht. daher verwende ich lieber<br />
die männliche Form ‚Sommelier‘ statt ‚Sommelière‘.<br />
ich bin ja als bester Sommelier<br />
deutschlands ausgezeichnet worden <strong>und</strong><br />
habe nicht die damenwertung gewonnen.“<br />
… ihre Theorie, dass Wein schlank macht:<br />
„Mein Mann ist Arzt. der sagt immer: ‚Schätzele,<br />
Wein hat Alkohol <strong>und</strong> damit Kalorien.<br />
der macht nicht schlank.‘ Aber es gibt eine<br />
Studie: eine Gruppe Frauen, die während einer<br />
diät jeden Abend ein Gläschen Wein getrunken<br />
hat, hat deutlich mehr Gewicht verloren<br />
als die Frauen, die dieselbe diät ohne<br />
Wein gemacht haben.<br />
es liegt ja auf der Hand: Wein, natürlich in<br />
Maßen, regt den Stoffwechsel an <strong>und</strong> seine<br />
Säure hilft beim Zersetzen von Fetten. ich<br />
glaube daher auch, dass Riesling wegen des<br />
höheren Säuregehalts besonders schlank<br />
machen müsste. der wissenschaftliche beweis<br />
dafür steht aber noch aus.“<br />
… Cuvées: „Gerade die ältere Generation<br />
der deutschen hat damit ein Problem, weil<br />
Cuvées in deutschland kaum tradition haben.<br />
in Frankreich dagegen werden sie seit<br />
jeher hergestellt. Mir gefällt das Spiel mit<br />
der Aromenvielfalt. Aber auch die sorten-<br />
<strong>und</strong> lagenreinen Weine haben ihren besonderen<br />
Reiz.“<br />
… lagerdauer: „ich finde ja, Wein ist zum<br />
trinken da <strong>und</strong> nicht zum lagern. Aber im<br />
ernst: Viele Weine werden harmonischer,<br />
wenn man sie eine Weile liegen lässt. Wann<br />
man einen Rotwein trinken sollte, sieht man,<br />
KÜcHEnMEiSTER AnDREAS bERnDT zAUbERTE<br />
DiE GERicHTE, SOMMEliER nATAliE lUMpp<br />
SORGTE FÜR DiE pASSEnDE WEinbEGlEiTUnG.<br />
wenn man ihn im Glas vor einen hellen Hintergr<strong>und</strong><br />
hält. ist der Rand klar, hat er noch<br />
Potential. ist er gelblich-braun, wird es Zeit.“<br />
… Wein als lebenselixier: „Am 28. August<br />
1749 wurde in Frankfurt am Main ein kleiner<br />
Junge geboren. Weil er leblos war, hat man<br />
ihn in Rotwein gebadet, bis er zu schreien<br />
begann. es hat geholfen, denn es ist wirklich<br />
was aus ihm geworden: der dichter Johann<br />
Wolfgang von Goethe.“<br />
… Wein als liebeselixier: „die Römer sagten,<br />
ohne Ceres <strong>und</strong> bacchus friert die Venus.<br />
Heute gibt es das Sprichwort, Wein sei der<br />
Vorgeschmack aufs Paradies. essen, Wein<br />
<strong>und</strong> erotik lagen schon immer eng beieinander.<br />
Aber man sollte schon Vorsicht walten<br />
lassen. denn entscheidend ist die dosis.“<br />
text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert n<br />
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74 UBI BENE<br />
9210_Anzeige_v2_RZ_PF.indd 17.08.2009 UBI BENE 17:54:07 75<br />
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In guten Zeiten soll man sich etwas gönnen,<br />
damit man in schlechten weiss, wie es geht.<br />
V I V E L A D I F F é R E N C E<br />
Geldermann Privatsektkellerei Traditionelle Flaschengärung seit 1838 Bezugsquellen: www.geldermann.de<br />
eleganz <strong>und</strong> esprit<br />
Seit 1838 werden in der geldermann privatsektkellerei im badischen breisach unverwechselbare, elegante<br />
Cuvées mit französischem esprit hergestellt. Seit Generationen zelebrieren Kellermeister wie Marc Gauchey<br />
in den jahrh<strong>und</strong>ertealten Gewölben des Sekthauses ihre große handwerkliche Kunst. Schließlich wird der<br />
prickelnde inhalt jeder einzelnen Flasche im anspruchsvollen Verfahren der traditionellen Flaschengärung<br />
komponiert. ein unvergleichliches Geschmackserlebnis.<br />
Jede Geldermann-Sektflasche ist das einzigartige, unverwechselbare<br />
Ergebnis eines langen Reifeprozesses. Höchste Qualität ist bei jedem<br />
Schritt der komplexen Sektherstellung bei Geldermann die<br />
Maßgabe, getreu der stilvollen Philosophie der eleganten – <strong>und</strong> immer<br />
auch ein wenig extravaganten – Supérieurmarke: „Vive la différence. Geldermann.“<br />
Genießern, die besonders zu den kommenden Sekt-Festtagen<br />
im Dezember das Anspruchsvolle schätzen, empfiehlt der Franzose Marc<br />
Gauchey einen ganz besonders exklusiven Gaumenkitzler. Der erfahrene<br />
Önologe <strong>und</strong> oberste Kellermeister der Privatsektkellerei ist es, der zugleich<br />
als Bewahrer der traditionellen Geldermann-Note <strong>und</strong> Entwickler<br />
neuer Sektkompositionen den Geschmack <strong>und</strong> Stil des Hauses vorgibt.<br />
Gaucheys Empfehlung ist der Rosé Jahrgang 2004: „Diese Neuheit repräsentiert<br />
die einzigartige Qualität eines Jahrgangs-Sektes aus dem Hause<br />
Geldermann mit dem frischen Esprit eines fruchtigen Rosé-Sektes.“ Die<br />
Spezialität erinnert mit ihrem rosa Ton an edles Rosenholz mit einem<br />
leichten Kupferglanz <strong>und</strong> schmeichelt der Nase mit einem unnachahmlichen<br />
Bouquet von Rosen <strong>und</strong> Himbeeren – <strong>und</strong> einem feinen Hauch<br />
Waldbeeren. „Die verwendeten Weine der Chardonnay-, Chenin- <strong>und</strong><br />
Pinot Noir-Reben stammen aus Frankreich <strong>und</strong> vom Kaiserstuhl, die<br />
Dosage für die 2005 abgefüllte <strong>und</strong> nun im fünften Jahr auf der Hefe<br />
reifende Spezialität ist Brut klassifiziert“, beschreibt Gauchey die neuste<br />
Spitzenkreation des Hauses.<br />
Wer noch eine besondere Geschenkidee sucht, für den hält die Geldermann<br />
Privatsektkellerei ab sofort eine exklusive Geschenkverpackungs-<br />
Edition bereit, die durch hochwertige Materialien, Eleganz <strong>und</strong> Stil nicht<br />
nur Kenner <strong>und</strong> Genießer überzeugt. Marc Gauchey: „Das edle Verpackungsdesign<br />
der beliebten Sorten Geldermann Carte Blanche, Carte<br />
Noire, Rosé <strong>und</strong> Brut – jeweils für die 0,75-Liter-Flaschen – sind die ideale<br />
Geschenkidee für Menschen, die das Besondere schätzen.“<br />
n<br />
Weitere informationen<br />
zur Geldermann Privatsektkellerei<br />
<strong>und</strong> dem Sektshop des Hauses<br />
mit vielen weiteren anspruchsvollen<br />
Geschenkideen auch im internet:<br />
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SEKTE DER MARKE GElDERMAnn WERDEn iM vERFAHREn DER TRADiTiOnEllEn FlAScHEnGäRUnG HERGESTEllT. FÜR DEn<br />
AUSSERGEWöHnlicHEn GEScHMAcK GARAnTiERT DER ERFAHREnE önOlOGE UnD ObERSTE KEllERMEiSTER MARc GAUcHEY.<br />
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UBI BENE 77
unternEHMEn<br />
ein Tick exklusiver<br />
der Meister nimmt sich Zeit. die Unruhe in der alten tabakscheune lässt till lottermann gelassen<br />
an sich vorüberziehen. täglich sieht er st<strong>und</strong>enlang auf Uhren, aber selten auf die Uhr. Was zählt, ist<br />
allein der Augenblick. Und der kann in der Seckenheimer Meisterwerkstatt von lottermann & söhne<br />
gar nicht lang genug sein.<br />
der Betrieb ist eine Rarität. Ein unauffälliges<br />
Bauernhaus aus dem frühen 18.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, das noch nicht lange aus<br />
seinem Schönheitsschlaf erwacht ist. Gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Ralf, einem Schreinermeister<br />
<strong>und</strong> erfahrenen Restaurator, hat Till<br />
Lottermann das Ensemble Mitte der 90er Jahre<br />
gekauft. Damals hatte das Gebäude an der<br />
Seckenheimer Hauptstraße weder Strom noch<br />
Wasser. Mit viel Herzblut wurde das Geschäft<br />
zur Fertigung <strong>und</strong> Reparatur historischer Möbel<br />
<strong>und</strong> Uhren eröffnet. Zwei Söhne Mannheims<br />
unter einem Dach. In der authentisches Flair<br />
versprühenden Tischlerwerkstatt stehen gebrochene<br />
Existenzen neben einer feinen Kollektion<br />
betagter Thonet-Klassiker. Darüber thront still<br />
das Reich der Uhren.<br />
„In der Umgebung kennen uns wenige“, kommentiert<br />
der Chef mit einem subtilen Lächeln<br />
im <strong>Gesicht</strong>. In der Welt sind die mechanischen<br />
Armbanduhren vom Neckar längst ein<br />
Begriff. Seit einigen Jahren werden die zeitlosen<br />
Meisterwerke in einem Atemzug mit den<br />
bedeutendsten Manufakturen genannt. Der<br />
Name steht für handgefertigte Zeitmesser im<br />
klassisch-eleganten Look. Durch Originalität,<br />
Innovation <strong>und</strong> eine spürbare Leidenschaft fürs<br />
Fach kann sich die ambitionierte Manufaktur<br />
Till lOTTERMAnnS HERz ScHläGT iM SEKUnDEnTAKT FÜR UHREn.<br />
SEinE MAnUFAKTUR STEHT FÜR HAnDGEFERTiGTE zEiTMESSER iM KlASSiScH-<br />
ElEGAnTEn lOOK. SEinE WERKSTATT iST Ein MEKKA DER FEinMEcHAniK.<br />
mit den renommiertesten Kollegen messen. In<br />
puncto Qualität werden keine Kompromisse<br />
gemacht. Wahrscheinlich wäre Lottermann um<br />
seinen Schlaf gebracht, wenn irgendwo im Atelier<br />
etwas 99-Prozentiges entstünde.<br />
Mekka der Feinmechanik<br />
Das Haus ist ein Mekka der Feinmechanik. Tickender<br />
Perfektionismus, wohin man schaut.<br />
Zahlen <strong>und</strong> Zeiger in jeder Ecke, vom elektrischen<br />
Modell bis zur riesigen Turmuhr. „Mit<br />
diesem Job muss man verheiratet sein“, sagt<br />
Till Lottermann. In diesem Beruf geht es nicht<br />
nur um das Zusammenfügen einzelner Bauteile,<br />
sondern um die Schöpfung von etwas<br />
Besonderem. Sein Herz für Uhren schlägt im<br />
Sek<strong>und</strong>entakt. In dem hohen Hinterhaus, wo<br />
einst die Tabakernte lagerte, entstehen exklusive<br />
Kunststücke für Sammler <strong>und</strong> Liebhaber.<br />
Mit seinem kongenialen Konstrukteur <strong>und</strong> Prototypenbauer<br />
Franz Wolff, der bei ihm gelernt<br />
hat, <strong>und</strong> dem Uhrmachermeister Allyn Eidsness<br />
hat Lottermann die Werkstatt in wenigen Jahren<br />
in die Weltelite geführt. Vor drei Jahren wurde<br />
der „Worldtimer 1“ bei der Wahl zur „Uhr des<br />
Jahres“ in einem Fachmagazin auf Rang 17 unter<br />
155 Modellen gewählt. Die Uhr ist die ers-<br />
Weltzeitzonen anzeigt. Zwei Jahre lang wurde in<br />
Seckenheim an diesem Schmuckstück gearbeitet.<br />
Das Patent für die Technik haben die Meister<br />
in München angemeldet. Aber wer soll diese<br />
Uhr bloß nachbauen?<br />
Lottermann & Söhne ist im besten Sinne altmodisch.<br />
Das Haus verkörpert traditionelle Werte,<br />
wie sie in einer solchen Dichte heute kaum noch<br />
zu finden sind. Berufsehre, kompromisslose Qualität<br />
<strong>und</strong> eine individuelle Handschrift sind hier<br />
keine Werbeslogans, sondern praktiziertes Arbeitsethos.<br />
Nichts verlässt das Atelier, für das der<br />
Meister nicht tausendprozentig bürgen würde.<br />
Till Lottermann setzt sich an einen alten Holztisch<br />
neben sein opulent-fragiles Meisterstück<br />
<strong>und</strong> erzählt, wie er über eine Augenoptikerlehre<br />
zur Uhrmacherei gekommen ist: „Mein damaliger<br />
Chef war ein Experte.“ Er hat das wachgekitzelt,<br />
was schnell zu einer Passion werden<br />
sollte. „Ich wollte alte Uhren reparieren“, betont<br />
der Hausherr, ganz klischeegerecht ein ziemlich<br />
geduldiger <strong>und</strong> feinfühliger Typ. 1991 legt er<br />
in Pforzheim seine Meisterprüfung ab. Im gleichen<br />
Jahr wird die Firma gegründet. Ab jetzt<br />
restauriert er antike Kostbarkeiten <strong>und</strong> wertvolle<br />
Museumsstücke. Die berühmten Marken<br />
kennt er alle. Nahezu aus- <strong>und</strong> inwendig.<br />
te überhaupt, die auf einen Blick sämtliche 39 �<br />
78 UBI BENE<br />
UBI BENE 79
unternEHMEn<br />
Öffnungszeiten: Mo. Ruhetag<br />
Di. bis So. 17:00 – 24:00 Uhr<br />
Sa., So. <strong>und</strong> feiertags<br />
12:00 – 14:30 Uhr<br />
Business-Lunch<br />
Mi. bis Fr. 12:00 – 14:30 Uhr<br />
Hauptstraße 61 | 68526 Ladenburg<br />
Tel.: +49 (6203) 40 40 80<br />
info@back-mul.de<br />
Inhaber: Rainer Döringer<br />
www.back-mul.de<br />
www.janus-wa.de<br />
Mit einem Auge für sinnvolle Innovationen hat<br />
sich das Atelier in kurzer Zeit einen hervorragenden<br />
Ruf erworben. Rolex baut 700.000<br />
Uhren im Jahr. Die Werkstatt von Lottermann<br />
& Söhne verlassen zwischen einh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong><br />
zweih<strong>und</strong>ert Exemplare.<br />
Jede Blancier ist ein Einzelstück<br />
Wegweisend für die Biografie des großen Branchenzwergs<br />
war das Zusammentreffen mit dem<br />
niederländischen Uhrenliebhaber Willem Kamerman.<br />
Als der Connaisseur den Meistermacher<br />
kennen lernt, entsteht die Idee, handgefertigte<br />
mechanische Uhren über das Internet zu<br />
verkaufen. So entstand ein Konzept, bei dem die<br />
Blancier Handmade Watches geboren wurden:<br />
Weltklasse-Armbanduhren mit Herz <strong>und</strong> Seele,<br />
die der K<strong>und</strong>e in einer virtuellen Werkstatt<br />
am PC selbst konfigurieren kann. Gehäuse <strong>und</strong><br />
Zifferblatt, Krone <strong>und</strong> Armband, Zeiger <strong>und</strong> Lünette<br />
werden individuell kombiniert <strong>und</strong> so zu<br />
einem persönlichen, einzigartigen Uhrwerk frei<br />
komponiert. Nach der Bestellung wird das Modell<br />
in der Mannheimer Manufaktur von den<br />
Meistern gefertigt. Die preisliche Spannweite<br />
einer Blancier beginnt bei etwa 900 Euro.<br />
Till Lottermann ging noch einen Schritt weiter.<br />
Der Spezialist weiht Liebhaber in die komple-<br />
xen Geheimnisse seiner Zunft ein, indem er sie<br />
ihre eigenen Uhren bauen lässt. Seine Seminare<br />
sind regelmäßig ausgebucht. Hier erfahren Gäste<br />
aus der ganzen Welt alles über Chronographen,<br />
Regulatoren, Tourbillon-Konstruktionen<br />
<strong>und</strong> springende St<strong>und</strong>en, kunstvoll guillochierte<br />
Zifferblätter <strong>und</strong> rastlos laufende Breguet-<br />
Aiguillen. Die Uhrmacherei hat ihre eigenen<br />
Codes. Eine klingende Fachsprache, die der<br />
Meister auch Laien verständlich machen will.<br />
Im Atelier gehen die Teilnehmer sozusagen<br />
frisch ans Werk: Manager <strong>und</strong> Ingenieure, Unternehmer<br />
<strong>und</strong> Uhrensammler, Mechanikfreaks<br />
<strong>und</strong> ganz normale Leute, die Freude am Entstehen<br />
von etwas Großartigem haben.<br />
Expertenwissen für Uhrenliebhaber<br />
Nach der theoretischen Ouvertüre wird die Uhr<br />
in mindestens 55 Einzelteile zerlegt, gereinigt<br />
<strong>und</strong> wieder zusammengebaut. Bei der Variante<br />
mit Datumsanzeige <strong>und</strong> Automatik kommen<br />
schnell über 150 Teile zusammen. Die acht<br />
hohen Uhrmachertische in der Werkstatt werden<br />
von Spotlampen erhellt, daneben reihen<br />
sich Schraubendreher, Messingpinzetten <strong>und</strong><br />
Lupen auf. „Das wichtigste Instrument beim<br />
Uhrenbau“, kommentiert Till Lottermann. In<br />
der faszinierenden Welt der Hebel, Federn <strong>und</strong><br />
Zahnrädchen ist Feinmotorik gefragt. Doch auch<br />
Menschen ohne Chirurgenhände können sich<br />
ihr eigenes Erfolgserlebnis konstruieren. Und<br />
was ist schon exquisiter als ein Gesamtkunstwerk<br />
mit dem eigenen Namen auf dem Zifferblatt?<br />
Neben der Montage einer Uhr stehen bei dem<br />
zweitägigen Seminar Zierschliffe, Veredelungen<br />
<strong>und</strong> Gravuren auf dem Programm. Aus einem<br />
mausgrauen Rohwerk wird ein technisch wie<br />
optisch herausragendes Kaliber gezaubert. Die<br />
Manufaktur hat Prozesse zur Veredelung entwickelt,<br />
die in Seckenheim gerne mit neugierigen<br />
Eindringlingen geteilt werden. Nach der Finissage<br />
besitzt jeder Teilnehmer ein funktionsfähiges<br />
Unikat aus „eigener Fertigung“. Bislang tragen<br />
mehr als 600 Menschen ihre ganz persönliche<br />
Blancier-Uhr. Und ganz nebenbei lernt man spezifische<br />
Details, die – so versichert der Meister<br />
– selbst in einer zeitgenössischen Uhrenmacher-<br />
Ausbildung kaum oder gar nicht vorkommen.<br />
42 Millimeter Durchmesser<br />
pure Emotion<br />
Die Zeitmesser von Lottermann & Söhne haben<br />
eine weitere, unbezahlbare Eigenart: Sie besitzen<br />
einen hohen Wiedererkennungswert. Wer<br />
das Seckenheimer Seminar besucht hat, erkennt<br />
seine „Kollegen“ auf der ganzen Welt am Handgelenk.<br />
42 Millimeter Durchmesser pure Emo-<br />
AllYn EiDSnESS, UHRMAcHERMEiSTER iM HAUSE<br />
lOTTERMAnn & SöHnE, RESTAURiERT EinE AlTE<br />
STAnDUHR. DiE blAnciER HAnDMADE WATcHES<br />
KAnn DER KUnDE in EinER viRTUEllEn WERKSTATT<br />
AM pc SElbST KOnFiGURiEREn. bEiM bAU DER<br />
MEiSTERWERKE iST FinGERSpiTzEnGEFÜHl GEFRAGT.<br />
tion. Ein haptisches Erlebnis, ein Schmuckstück<br />
<strong>und</strong> ein Spielzeug für Männer. Aber nicht<br />
nur. Die Ära der feminin „geschrumpften“ Damenuhren<br />
ist passé. Heute trägt auch Madame<br />
selbstbewusst Standardmaß. Vielleicht das<br />
Modell „Crazy Planet“, das komplett im Mannheimer<br />
Atelier entwickelt <strong>und</strong> in einer kleinen<br />
50er Kollektion aus feinsten Materialien maßgefertigt<br />
wurde. Die Uhr besitzt ein offen auf<br />
dem Zifferblatt liegendes Planetengetriebe <strong>und</strong><br />
gilt zu recht als ein technisches wie ästhetisches<br />
Meisterwerk des Hauses.<br />
Die Uhr tickt. Trotz seiner zeitlos eleganten Modelle<br />
will Till Lottermann nicht auf der Stelle<br />
treten. Vor kurzem hat er bei einem Frankenthaler<br />
Unternehmen ein neues Druckverfahren<br />
kennen gelernt, das die Manufaktur bei der<br />
individualisierten Gestaltung ihrer Zifferblätter<br />
verwendet. Mit dem System lassen sich beliebige<br />
Motive auf dem Rohblatt in höchster<br />
Darstellungsqualität realisieren. Ein weiteres<br />
Beispiel dafür, wie Lottermann & Söhne klassisches<br />
Handwerk mit wegweisenden Innovationen<br />
zu synchronisieren versteht. Wer fährt<br />
schon in die Schweiz, wenn er in ein paar Minuten<br />
in Seckenheim ist?<br />
text: Thomas Tritsch Fotos: Christoph Blüthner n<br />
80 UBI BENE<br />
UBI BENE 81
diesbach<br />
Menschenbilder<br />
So vielseitig wie die fotografen in der Metropolregion Rhein-neckar, so kreativ sind ihre Portrait-Arbeiten.<br />
thommy Mardo hat gemeinsam mit dem Foto-designer Sebastian lulay ein Kunstprojekt realisiert, bei dem<br />
<strong>Gesicht</strong>spartien einzelner Portraits in digitaler bildretusche zu völlig neuen <strong>Gesicht</strong>ern montiert wurden.<br />
Horst Hamann hat sich dagegen bei seinen Aufnahmen der deutschen Fußball-Nationalspielerinnen ganz<br />
auf den Moment verlassen. <strong>Ubi</strong> beNe stellt beide Projekte vor.<br />
SteFFi JoNeS, die PRÄSideNtiN deS oRGANiSAtioNSKoMiteeS FÜR<br />
die FRAUeN-FUSSbAll-WM 2011. FotoGRAFieRt VoN HoRSt HAMANN.<br />
KunstSinn<br />
UBI BENE 83
KunstSinn<br />
ThoMMy MaRDo // WWW.ThoMMy-MaRDo.De<br />
FÜR dAS KUNStPRoJeKt „toleRANZ beWAHReN // ZUSAMMeN lebeN“ HAbeN tHoMMy MARdo (ReCHtS) UNd SebAStiAN<br />
lUlAy (liNKS) MeNSCHeN Mit MiGRAtioNSHiNteRGRUNd PoRtRAitieRt. AUS RUNd 70 AUFNAHMeN deS SÖHNe-MANNHeiMS-<br />
FotoGRAFeN MARdo FeRtiGte deR deSiGNeR lUlAy 14 NeUe PoRtRAitS VoN MeNSCHeN, die eS So NiCHt Gibt – AbeR GebeN<br />
KÖNNte. Alle PoRtRAitS SiNd Mit beGRiFFeN Wie iNteGRAtioN, FÖRdeRUNG, ANeRKeNNUNG odeR CHANCeNGleiCHHeit<br />
VeRSeHeN, die deN 14 GRUNdSÄtZeN deR StAdt MANNHeiM ZUR iNteGRAtioNSPolitiK eNtNoMMeN SiNd. obeRbÜRGeR-<br />
MeiSteR PeteR KURZ ÜbeRNAHM die SCHiRMHeRRSCHAFt deR AUSStellUNG, die dRei WoCHeN lANG iM MANNHeiMeR<br />
HAUPtbAHNHoF GeZeiGt WURde UNd NUN AUF toURNee GeHeN WiRd. Alle bildeR SiNd ZU SeHeN AUF:<br />
WWW.MonoBloC-Design.eU/KopfKUnsT<br />
84 UBI BENE<br />
UBI BENE 85
KunstSinn<br />
ZWei bildeR AUS deR SCHWARZeN SeRie VoN 2010: ANNiKe KRAHN (liNKS) UNd URSUlA Holl<br />
hoRsT haMann // WWW.hoRsThaMann.CoM<br />
iM AUFtRAG deS deUtSCHeN FUSSbAll-bUNdeS (dFb) FotoGRAFieRte HoRSt HAMANN iM VeRGANGeNeN JAHR die<br />
SPieleRiNNeN deR FRAUeN-FUSSbAll-NAtioNAlMANNSCHAFt. dieSeR „WeiSSeN SeRie“ FÜR eiNeN KAleNdeR ZUR<br />
WeltMeiSteRSCHAFt 2011 (ReCHte Seite) HAt HAMANN iM FRÜHJAHR dieSeS JAHReS NoCH eiNe deUtliCH dyNA-<br />
MiSCHeRe „SCHWARZe SeRie“ (obeN) HiNZUGeFÜGt. dieSMAl SPRiNGeN UNd FlieGeN die SPieleRiNNeN VoR eiNeM<br />
SCHWARZeN HiNteRGRUNd – HAMANN bRiNGt Sie dAZU, die StUdioAtMoSPHÄRe ZU VeRGeSSeN UNd ZU JUbelN,<br />
AlS StÜNdeN Sie AUF deM SPielFeld.<br />
AUSZUG AUS deR WeiSSeN SeRie VoN 2009: CeliA oKoyiNo dA-MbAbi, KiM KUliG,<br />
SiMoNe lAUdeHR UNd biRGit PRiNZ (VoN obeN liNKS NACH UNteN ReCHtS)<br />
86 UBI BENE<br />
UBI BENE 87
KunstSinn<br />
„iCH KoNNte NiCHtS AUSSeR KiCKeN UNd foTogRafieRen!“<br />
international bekannt geworden ist der Fotograf<br />
horst hamann mit dem Projekt „New<br />
york Vertical“. Mit 21 Jahren wanderte der<br />
gebürtige Mannheimer in die USA aus. Seiner<br />
Heimatstadt ist er verb<strong>und</strong>en geblieben,<br />
auch ihr hat er mit der senkrecht gestellten<br />
Panoramakamera ein fotografisches denkmal<br />
gesetzt. ein Gespräch über seinen beiden<br />
großen leidenschaften: Fotografie <strong>und</strong><br />
Fußball.<br />
herr hamann, was ist schwieriger zu fotografieren:<br />
ein gebäude oder ein Mensch?<br />
Horst Hamann: da könnte man ganz platt<br />
sagen, ein Gebäude läuft nicht weg. da<br />
kann man sich mehr Zeit lassen als bei<br />
der Portraitfotografie. Aber es ist komplizierter.<br />
denn auch Gebäude verändern sich,<br />
zum beispiel durch das licht. das ist bei<br />
Menschen übrigens genauso: licht schafft<br />
Stimmung, es verändert typen. Also: beides<br />
ist eine Herausforderung.<br />
Restaurant • Bar • Lounge<br />
C5 Mannheim, Tel. 0621 - 12 29 550<br />
Restaurant täglich von 12:00 Uhr bis 14:30 Uhr<br />
<strong>und</strong> von 18:00 Uhr bis 21:30 Uhr geöffnet (Bestellannahme)<br />
Küchenchef Herr Kurt Blass<br />
Täuscht der eindruck, dass sie sich in ihren<br />
Bildern in den vergangenen jahren weg von<br />
den gebäuden <strong>und</strong> hin zu den Menschen gewandt<br />
haben?<br />
Horst Hamann: Ja, der täuscht. ich habe<br />
immer Menschen portraitiert. ich wurde nur<br />
zuletzt vor allem durch die Vertikalfotografie<br />
wahrgenommen. das ist wie bei den Rolling<br />
Stones: die müssen auch immer dieselben<br />
lieder spielen.<br />
ist das segen oder fluch?<br />
Horst Hamann: es ist beides. ein Segen ist,<br />
dass mein Name bekannt ist. ich muss mich<br />
nicht mehr erklären. das öffnet viele türen,<br />
zum beispiel auch beim dFb. ein Fluch ist,<br />
dass man immer zuerst darauf angesprochen<br />
wird. ich habe noch ein ganz anderes<br />
lebensthema, aber das ist viel weniger bekannt:<br />
das Americana-thema. dafür fahre<br />
ich seit vielen Jahren durchs ganze land.<br />
Kennen Sie schon<br />
unsere Bar?<br />
Der richtige Platz nach Ruheoase<br />
einem<br />
schönen Essen.<br />
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Ein Cocktail oder ein Whiskey, um den<br />
Abend noch schöner zu gestalten.<br />
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ein weiteres ihrer lebensthemen ist der<br />
fußball. Wieso haben sie mit 21 aufgehört?<br />
sie waren gut …<br />
Horst Hamann: ich hab für lindenhof 08 <strong>und</strong><br />
Weinheim 09 in der oberliga als Stürmer gespielt.<br />
Gerd Müller war mein idol. es hätte<br />
vielleicht was aus mir werden können, aber<br />
das Fernweh war stärker.<br />
in den Usa haben sie sich dann für die fotografie<br />
entschieden.<br />
Horst Hamann: ich konnte ja nichts außer<br />
kicken <strong>und</strong> fotografieren!<br />
hat ihnen die fußballerische erfahrung geholfen,<br />
als sie im auftrag des DfB die fußball-frauen<br />
portraitiert haben?<br />
Horst Hamann: Auf jeden Fall. Zunächst hat<br />
die Chemie zwischen mir <strong>und</strong> den Mädels<br />
gestimmt. Aber sie sind natürlich auch keine<br />
professionellen Models, da muss man<br />
Hilfestellung geben.<br />
zum Beispiel Birgit prinz gilt ja als sehr verschlossen.<br />
Horst Hamann: Aber auch mit ihr war es<br />
plötzlich ganz einfach. ich hatte die Spielerinnen<br />
vorab gebeten, einen kleinen Fragebogen<br />
auszufüllen, um sie besser kennenzulernen.<br />
Wenn ich weiß, welche Musik eine mag,<br />
lass ich die laufen. das entspannt. birgit hatte<br />
geschrieben, dass sie keine Kopfbälle mag.<br />
Also hab ich gesagt: ‚los birgit, mach‘ mal<br />
einen Kopfball!‘ da musste sie kichern.<br />
in diesem frühjahr haben sie den fußballerinnen<br />
eine deutlich schwerere aufgabe<br />
gestellt.<br />
Horst Hamann: das ging nur aufgr<strong>und</strong> der<br />
guten erfahrungen vom Vorjahr! die Mädchen<br />
kannten <strong>und</strong> mochten mich <strong>und</strong> ich sie auch.<br />
Jetzt ging es um bewegung. Wir haben große<br />
Matratzen ausgebreitet, auf die sie sich nach<br />
dem Schuss, dem Sprung oder dem Jubel fallen<br />
lassen konnten.<br />
haben sie ganze serien, sequenzen geschossen?<br />
Horst Hamann: Nein, ich hatte nicht mal einen<br />
Motor an der Kamera. ich habe immer<br />
den richtigen Moment abgepasst <strong>und</strong> einmal<br />
abgedrückt. Und da hat die fußballerische<br />
erfahrung erst recht geholfen: Weil man die<br />
bewegungsabläufe kennt.<br />
für einen sportfotografen sind sie ein anachronismus.<br />
Horst Hamann: das ist ein anderes Metier.<br />
ich mag dieses ganze digitale in der Fotografie<br />
nicht. ich finde, es verwässert. das<br />
Riechen <strong>und</strong> Schmecken geht verloren. Auch<br />
Nachbearbeitung von bildern am Computer<br />
ist für mich kein thema.<br />
Was muss ein gutes foto haben?<br />
Horst Hamann: So wenig wie möglich! es<br />
darf nicht überladen sein <strong>und</strong> soll etwas erzählen.<br />
Am besten das Nicht-erklärbare. Auf<br />
ein gutes Foto muss man warten können.<br />
Wie lange haben sie bisweilen gewartet?<br />
Horst Hamann: Chrysler-building: vier Jahre.<br />
Freiheitsstatue: 17 Jahre. Und lothar<br />
Matthäus hat mich drei tage im Hotelzimmer<br />
sitzen lassen, bis er endlich Zeit hatte.<br />
Warum sind sie nicht gegangen?<br />
Horst Hamann: ich wollte zur Fußball-WM<br />
2006 alle noch lebenden deutschen Weltmeisterinnen<br />
<strong>und</strong> Weltmeister fotografieren.<br />
dafür bin ich um die ganze Welt geflogen.<br />
Viele Fotos haben eher Schnappschusscharakter,<br />
weil oft nur ein paar Minuten zur<br />
Verfügung standen. Aber ich hab sie alle gekriegt.<br />
Und welches ist ihr lieblingsfoto?<br />
Horst Hamann: Ganz klar: Gerd Müller.<br />
interview: Ute Maag n<br />
88 UBI BENE<br />
UBI BENE 89
KunstSinn<br />
die sonntagstrommlerin<br />
Wie geht man mit den dingen um, die einem in die Wiege gelegt sind?<br />
Fragt man die in Mannheim lebende Sopranistin janice Dixon, so ist die<br />
Frage einfach zu beantworten: „Man gibt sie zurück“, erzählt sie strahlend.<br />
Und man spürt, dass dies in ihrem Falle ernst gemeint <strong>und</strong> wörtlich zu<br />
verstehen ist.<br />
Sie stammt aus einer musikalischen New<br />
Yorker Familie, der Vater Jazz-Saxofonist,<br />
die Mutter Mezzo-Sopranistin. Schon mit<br />
15 Monaten retournierte die Kleine das abendliche<br />
Wiegenlied der Mutter melodisch perfekt.<br />
Für die engagierte Choristin war somit klar: Ihre<br />
kleine Tochter hat das Zeug zur großen Solistin.<br />
Janice, die mit sechs den ersten Klavier- <strong>und</strong><br />
später auch Geigenunterricht bekam, sollte alle<br />
Unterstützung erfahren, um mit ihrer Stimme<br />
arbeiten zu können. Kirchen- <strong>und</strong> Schulchöre<br />
waren ihre frühe musikalische Heimat, die sie<br />
mit zwölf besonders im renommierten Brooklyn<br />
Museum Chorus fand.<br />
Nicht nur viel gelernt habe sie vom legendären<br />
New Yorker Chorleiter John Motley, sondern<br />
auch erfahren, welche Freude es macht, zu singen.<br />
In seinem All City Concert Choir fasste er<br />
seine besten Stimmen zusammen. „Wir sangen<br />
für den Papst, den Dalai Lama oder Staatspräsidenten,<br />
in der Radio City Music Hall oder im<br />
Waldorf Astoria – das war für uns damals ganz<br />
normal“, erinnert sich Dixon. Motley war es<br />
auch, der sie mit 16 beiseite nahm <strong>und</strong> feststellte:<br />
„Du solltest weitermachen!“ Und das tat sie.<br />
Gesangsunterricht, Ausbildung, Stipendien.<br />
Karriere in Deutschland –<br />
aus Liebe zu Brahms, Schubert,<br />
Mahler <strong>und</strong> Mozart<br />
Doch was trieb sie nach Deutschland? Janice<br />
Dixon hält inne, lächelt <strong>und</strong> sagt: „Brahms,<br />
Schubert, Mahler <strong>und</strong> Mozart – ich spürte eine<br />
Deutschland. Auch wenn ich außer ‚Kindergarten’<br />
<strong>und</strong> ‚Ges<strong>und</strong>heit’ nicht wirklich deutsche<br />
Worte kannte“, bekennt sie schmunzelnd:<br />
„Aber ich spürte die Tiefe <strong>und</strong> das Gefühl, das<br />
unglaublich innig aus dieser Musik <strong>und</strong> diesen<br />
Texten strömt. Da ist nicht nur Herz, sondern<br />
auch viel Seele drin.“<br />
Das Ticket nach Deutschland sollte sie via Umweg<br />
über Paris erhalten. Dort sang sie im Gastspiel<br />
der New York City Opera die Titelrolle aus<br />
George Gershwins „Porgy and Bess“. Der große<br />
Opernintendant Götz Friedrich hörte sie <strong>und</strong><br />
engagierte sie 1988 prompt für seine Inszenierung<br />
der Musical-Oper am Berliner Theater<br />
des Westens. „Berlin fand ich irre, ich dachte,<br />
das ist meine Stadt.“ Die Zeit wollte sie nutzen,<br />
um Deutsch zu lernen <strong>und</strong> wagte eher beiläufig<br />
– mit einzelnen Sätzen aus einem englischen<br />
Lehrbuch für Geschäftsbriefe – eine Agentur-<br />
Bewerbung. Was folgte, war ein Vorsingen an<br />
Arnold Petersens Mannheimer Nationaltheater.<br />
„Fünf Arien, Gespräche, von denen ich kein<br />
Wort verstand, außer dass ich schnellstmöglich<br />
nach Mannheim kommen sollte. Ein Heimflug<br />
in die Staaten, ein Blitz-Deutsch-Kurs an der<br />
Berlitz-School, ein Umzug – <strong>und</strong> es begann eine<br />
großartige Zeit.“<br />
Das war 1989, <strong>und</strong> Janice Dixon bedauert ihre<br />
Entscheidung bis heute nicht. „Ich kann Menschen<br />
nicht leiden, die alles in der Vergangenheit<br />
verklären“, erzählt sie: „Aber ich hatte Glück,<br />
kam zur richtigen Zeit an den richtigen Ort, wo<br />
man mich mit offenen Armen aufnahm.“ Sie<br />
schwärmt von den Kollegen Martha Mödl,<br />
Neigung zum deutschen Fach <strong>und</strong> wollte nach �<br />
"icH bin EinFAcH GEbliEbEn": DiE SOpRAniSTin<br />
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Tel. 06221 - 652060<br />
Filiale Baden-Baden<br />
Sophienstraße 20<br />
Tel. 07221 - 9707730<br />
Onlineshop:<br />
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90 UBI BENE<br />
UBI BENE 91
92<br />
KunstSinn<br />
viElSEiTiGE KÜnSTlERin: JAnicE DixOn SinGT, SpiElT KlAviER UnD TROMMElT AUF DER DJEMbé.<br />
Thomas Lehrberger, Michael Davidson, Peter<br />
Parsch, Erich Syri, allesamt „erfahrene Theaterpferde,<br />
von denen man wahnsinnig viel lernen –<br />
<strong>und</strong> mit denen eine Menge Spaß haben konnte.“<br />
Mit beiden Beinen zwischen<br />
Planken <strong>und</strong> Rheinufer<br />
Sie war Mimi in Puccinis „La Bohème“, Agathe in<br />
Webers „Freischütz“ <strong>und</strong> Elvira in Mozarts „Don<br />
Giovanni“. „Schon innerhalb der ersten Jahre bekam<br />
ich die Gelegenheit, mir ein breites Reper-<br />
UBI BENE<br />
toire zu erarbeiten.“ Man hatte sie dabei eher für<br />
die Italiener im Blick, doch dann sah <strong>und</strong> hörte<br />
man sie auch im deutschen Fach. Sie begeisterte<br />
im Opernhaus des Nationaltheaters von 1989<br />
bis 2000 im festen Engagement als „Ariadne“<br />
<strong>und</strong> „Rosenkavalier“-Marschallin bei Strauss, als<br />
Wagners „Meistersinger“-Eva, „Holländer“-Senta,<br />
„Lohengrin“-Elsa <strong>und</strong> im „Ring“.<br />
Bis 2008 war sie als fester Gast in Mannheim<br />
engagiert <strong>und</strong> gastierte außerdem an der Staatsoper<br />
Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der<br />
Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf, sang an<br />
den Staatstheatern Wiesbaden <strong>und</strong> Hannover<br />
sowie in vielen europäischen Ländern <strong>und</strong> in<br />
den Vereinigten Staaten.<br />
Generalintendanten kamen <strong>und</strong> gingen, wie Arnold<br />
Petersen, Klaus Schultz, Ulrich Schwab, –<br />
„Ich bin einfach geblieben.“ Dass sie trotz Angeboten<br />
<strong>und</strong> Auslandsverpflichtungen seit 21<br />
Jahren hier ist, hat einen Gr<strong>und</strong>: „Ich mag diese<br />
Stadt, die mir eine Chance zur Entwicklung<br />
gegeben hat, <strong>und</strong> meine Vielseitigkeit zulässt.“<br />
Die sympathische Opernsopranistin, die allenfalls<br />
ein rauschendes Kostüm zur Diva macht,<br />
steht mit beiden Beinen zwischen Planken <strong>und</strong><br />
Rheinufer. Ohne jegliche Allüren liebt sie es,<br />
zwischen den Genres immer wieder neue Töne<br />
– <strong>und</strong> vor allem unterschiedliche Menschen zu<br />
entdecken. Kein W<strong>und</strong>er also, dass sie in vielen<br />
Mannheimer Publikationen wie etwa „Töne<br />
Mannheims“ oder auch „Lichter Mannheims“<br />
zu finden ist.<br />
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„Manhattan? Heer uff!“<br />
Neben Opern <strong>und</strong> Oratorien fand sie in der<br />
hiesigen Szene immer auch Gelegenheit, ihre<br />
amerikanischen Wurzeln mit Gospel <strong>und</strong> Spirituals<br />
zu pflegen. Eine weitere große Liebe gilt<br />
dem Jazz, wie Mannheims „Golden Voice“ bei<br />
„Jazz im Quadrat“, „Jazz im Foyer“ <strong>und</strong> „Jazz in<br />
der Oper“ immer wieder unter Beweis stellt –<br />
„damit meine Stimme keinen Opernschimmel<br />
ansetzt“, sagt sie lachend.<br />
Oper <strong>und</strong> Jazz, geht das denn? „Sicher, es ist<br />
nur eine Frage der Planung, man muss dazwischen<br />
einfach ein paar Tage Ruhe haben.“ Pläne<br />
hat Dixon viele, momentan träumt sie von<br />
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einer Doppel-CD: Oper <strong>und</strong> Jazz. Oder auch<br />
von einer „Two Women Show“ mit Jazz-Pianistin<br />
Anke Helfrich.<br />
Ob ihr der Big Apple New York manchmal<br />
nicht fehle? „Heer uff! Manhattan ist auch<br />
nur 26 Meilen lang, <strong>und</strong> ob man die Quadrate<br />
buchstabiert oder die Querstraßen nummeriert,<br />
ist kein so großer Unterschied“, witzelt<br />
sie kurpfälzisch <strong>und</strong> ergänzt: „Im Ernst: Mannheim<br />
ist viel relaxter, hat die ideale Größe <strong>und</strong><br />
eine große Geschichte. Ich liebe meine Cafés<br />
in der Schwetzinger Vorstadt, Spaziergänge am<br />
Rhein, schätze die zentrale, verkehrsgünstige<br />
Lage – <strong>und</strong> vor allem habe ich so viele tolle<br />
Menschen hier kennengelernt.“<br />
Deutsch habe sie zunächst aus dem Fernsehen<br />
gelernt. Mit TV-Szenen, die sich mit Bewegungen<br />
übersetzten: „,Gestatten Sie?’, ,Ruhe!’,<br />
,Fass mich nicht an!’ <strong>und</strong> ,Hände hoch!’ waren<br />
meine ersten Worte hier“, erzählt Dixon, nicht<br />
ohne dabei umwerfend komisch ihr schauspielerisches<br />
Talent unter Beweis zustellen. „Ich<br />
liebe es, Menschen zum Lachen zu bringen,<br />
auch bei meinen Auftritten – <strong>und</strong> auch, über<br />
mich selbst zu lachen.“ Dass sie Abwechslung,<br />
Moments<br />
Humor <strong>und</strong> Rhythmus liebt, zeigt auch ihr<br />
Hobby: An der Djembé kann sie richtig entspannen,<br />
ob mit Fre<strong>und</strong>en zu Hause oder im<br />
Mannheimer Luisenpark.<br />
„Das beruhigt meine Seele, ich bin eine Sonntagstrommlerin“,<br />
gesteht die quirlige Multitaskerin.<br />
Ihre vielseitige Musikalität will sie ab<br />
Dezember auch an „flexible Schüler mit Mut<br />
<strong>und</strong> Willen, die echte Liebe zur Musik haben“<br />
weitergeben <strong>und</strong> sich als Gesangslehrerin in<br />
Mannheim etablieren.<br />
„Ich liebe es, Menschen zum<br />
Lachen zu bringen."<br />
Ihre Affinität zur Nachwuchsförderung hat sie<br />
gerade auch als Jurorin bei der „Jeunesses Musicales“<br />
in Weikersheim unter Beweis gestellt.<br />
Wie gesagt, sie liebt das Leben im Quadrat <strong>und</strong><br />
will nun vor allem eines: die in die Wiege gelegte<br />
Begabung mit einem Lachen an die Mannheimer<br />
zurückgeben.<br />
text: Ralf-Carl langhals Fotos: Christian Dammert n<br />
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KunstSinn | bUcH-TippS cD-TippS | KunstSinn<br />
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DRei paCKenDe UBi-<strong>Bene</strong>-eMpfehlUngen füR KalTe WinTeRaBenDe.<br />
trügerisches<br />
familienidyll<br />
bess <strong>und</strong> Sandy sind Schwestern. Zwischen<br />
ihnen steht ihre eigene Familiengeschichte:<br />
der frühe tod der Mutter, der Unfall des Großvaters<br />
<strong>und</strong> eine Menge Schuldgefühle. bei<br />
treffen mit der geliebten Großmutter nähern<br />
sie sich ihrer gemeinsamen Vergangenheit an<br />
– doch ohne erfolg. denn die Großmutter sorgt<br />
eigenhändig dafür, dass die Wahrheit ein gut<br />
gehütetes Geheimnis bleibt.<br />
Selma Mahlknecht erzählt in ihrem ersten<br />
Roman von dem Zwang, ein Familienidyll aufrechterhalten<br />
zu müssen. bedrückend schildert<br />
sie die innere Zerrissenheit ihrer Protagonisten.<br />
Am ende bleiben die wahren ereignisse<br />
fest verschlossen. es ist nichts geschehen.<br />
selma Mahlknecht<br />
es ist nichts geschehen<br />
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hoffnungsvoller<br />
aufbruch<br />
Kim <strong>und</strong> ihre eltern erreichen Kanada an einem<br />
grauen tag. Als boatpeople sind sie aus Vietnam<br />
geflohen. ihre neue Heimat: kalt, fremd<br />
klingend <strong>und</strong> nach Weichspüler riechend. Und<br />
weil die kleine Kim auf der Flucht ihr Armband<br />
verloren hat, in dem die eltern diamanten für<br />
den Neuanfang versteckt hatten, muss sich die<br />
Familie das neue leben hart erarbeiten.<br />
Wie klingt <strong>und</strong> riecht Heimat? diese Frage beantwortet<br />
Kim thúy in ihrem buch auf w<strong>und</strong>erbare<br />
Weise. thúys biographischer Roman<br />
passt in die hitzige debatte um integration <strong>und</strong><br />
Zuwanderung. denn er zeigt eindrucksvoll,<br />
wie zwei Heimaten einen Menschen bilden<br />
<strong>und</strong> bereichern.<br />
Kim thúy<br />
der Klang der fremde<br />
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aufwühlende<br />
Biographie<br />
Silvester 2010/2011<br />
James Bond –<br />
Die Nacht lang genug<br />
die Arbeit an diesem buch, sagt Ronald Reng,<br />
sei bisweilen niederschmetternd gewesen.<br />
der Sportjournalist <strong>und</strong> Schriftsteller erzählt<br />
vom allzu kurzen leben des Fußball-Nationaltorhüters<br />
Robert enke, der, unter schweren<br />
depressionen leidend, Selbstmord beging.<br />
Reng <strong>und</strong> enke waren befre<strong>und</strong>et, sie hatten<br />
verabredet, das buch eines tages gemeinsam<br />
zu verfassen. Nun wurde Reng von enkes Witwe<br />
teresa unterstützt.<br />
entstanden ist eine sehr präzise, einfühlsame,<br />
aufwühlende biographie über einen völlig<br />
unprätentiösen Menschen, der von einer<br />
heimtückischen Krankheit langsam zugr<strong>und</strong>e<br />
gerichtet wurde.<br />
ronald reng<br />
robert enke – ein allzu kurzes leben<br />
piper 2010<br />
text: viktoria jerke, Tom häberlein n<br />
MUsiK veRBinDeT – AUCH die VeRSCHiedeNSteN Stile. VoN dANCe biS SoUl,<br />
VoN JAZZ biS tANGo ARGeNtiNo. MitReiSSeNd UNd MelANCHoliSCH.<br />
aloe Blacc:<br />
Good things<br />
Sein „i Need A dollar“ schraubt sich seit Wochen<br />
unaufhaltsam in die Gehörgänge <strong>und</strong><br />
knüpft nahtlos an die charmanten Mitwipper<br />
des bisherigen dance-Jahres von Stromae bis<br />
ben l’oncle Soul an.<br />
Aber ein one-Hit-Wonder ist Aloe blacc keineswegs:<br />
Schließlich macht er schon seit über zehn<br />
Jahren Musik <strong>und</strong> sein zweites Solo-Album<br />
„Good things“ eröffnet ein erstaunlich breites<br />
Spektrum unterschiedlich temperierter Soulballaden,<br />
die vor allem dank verschiedenster<br />
Rhythmus-Ansätze <strong>und</strong> w<strong>und</strong>ersam pointierter<br />
basslinien punkten. Sogar der leichtgängige<br />
Hit-ohrwurm hat tiefgang, indem er quasi an<br />
otis Reddings Arbeitslosen-Hymne „(Sittin’ on)<br />
the dock of the bay“ erinnert – die Krise ist<br />
im Gebrauchspop angekommen. Und das klingt<br />
gut, hey, hey. (Universal)<br />
Hollywood-Lächeln<br />
…für jeden! Ein spezielles,<br />
zahnschonendes Verfahren<br />
macht es möglich.<br />
trombone shorty:<br />
Backatown<br />
das sechste Album von troy „trombone Shorty“<br />
Andrews kann man getrost ins Regal „Musik,<br />
die Prince heute eigentlich machen müsste“<br />
einordnen. der Posaunist, trompeter <strong>und</strong> Sänger<br />
nennt seine Jazz-Mixtur selbst sehr treffend<br />
„Supafunkrock“ – was nicht sehr weit entfernt<br />
ist vom „Superfunkycalifragisexy“-So<strong>und</strong><br />
der Princeschen „black Album“-Phase.<br />
der 24-Jährige scheut sich zwar nicht, streckenweise<br />
poppig <strong>und</strong> tanzbar daherzukommen.<br />
trotzdem ist die jazzig inspirierte Ambition<br />
hinter diesem Projekt unüberhörbar,<br />
deretwegen für manche experten trombone<br />
Shorty als Heilsbringer <strong>und</strong> das New orleans<br />
nach Hurrikan Kathrina als Wiege eines „Neuen<br />
Jazz“ gelten. (Verve/Universal)<br />
Praxis mit Ambiente<br />
Hier wird Ihr Zahnarztbesuch<br />
zum angenehmen,<br />
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Giya Kancheli:<br />
themes from the songbook<br />
Giya Kancheli (75), der georgische Meister, veröffentlicht<br />
seine früheren Werke, 20 themen <strong>und</strong><br />
(ungesungene) lieder für das theater <strong>und</strong> den<br />
Film, <strong>und</strong> drei Musiker der extraklasse spielen<br />
sie: Gidon Kremer (Violine), dino Saluzzi (bandoneon)<br />
<strong>und</strong> Andrei Pushkarev (Vibrafon). Kanchelis<br />
Musik schwankt zwischen tiefer Melancholie<br />
<strong>und</strong> minimaler bewegung, allerdings kommt<br />
nun ein zart unterhaltendes Moment hinzu.<br />
da blitzt ein bisschen argentinischer tango auf,<br />
Jazz <strong>und</strong> immer wieder das typische Kancheli-<br />
Moment: Spannung an- <strong>und</strong> abschwellender<br />
Klänge, die auch nach Neuer e-Musik klingen<br />
können. es ist eine meist leise Scheibe, die ein<br />
Amalgam von e- <strong>und</strong> U-Musik bereit hält, das,<br />
so konzentriert musiziert, einfach faszinierend<br />
ist. Große, traumhafte Kunst! (eCM)<br />
text: jörg-peter Klotz, stefan M. Dettlinger n<br />
Cerec<br />
Keramik-Inlays, Veneers <strong>und</strong><br />
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(ohne Abdruck) möglich.<br />
94 UBI BENE<br />
UBI BENE 95
96<br />
KÖrperGEFÜHl<br />
Neuer schwung<br />
Spätestens, wenn die Greens mit Reif oder einer Schneedecke überzogen sind <strong>und</strong> es selbst im Abschlagshaus<br />
zu ungemütlich wird, ist es Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen. doch wer im Winter die Schläger<br />
in die ecke stellt, ärgert sich meist im nächsten Frühjahr darüber, dass er seine Form nicht einfrieren konnte.<br />
doch wie fit bleiben <strong>und</strong> dabei noch die lädierte bandscheibe oder den schmerzenden ellenbogen schonen?<br />
Mit Kinesis für golfer. die vom italienischen Unternehmen technogym entwickelte trainingsmethode bietet<br />
die Chance, mit anspruchsvollen Übungen einiges für Kraft, Kondition <strong>und</strong> Konzentration zu tun.<br />
die Zeiten, in denen man sich in irgendwelchen anonymen Muckibuden<br />
freiwillig in eiserne Foltergeräte einspannen ließ, um Oberschenkel,<br />
Rückenmuskulatur oder den Bizeps zu stärken, sind<br />
vorbei. Das Ambiente, in dem die Kinesis-Übungen ablaufen, erinnert an<br />
eine gemütliche Lounge. Unaufdringliche Musik im Hintergr<strong>und</strong>, lederbezogene<br />
Bänke für die Pausen <strong>und</strong> an einer geschwungenen Holzwand<br />
in edlen Mahagonitönen vier Stationen. Von a bis d – edel <strong>und</strong> schlicht.<br />
Komplexe Bewegungsabläufe <strong>und</strong> der ganze<br />
Körper unter Spannung<br />
Ein Sitzball, ein Wackelbrett <strong>und</strong> ein paar Bodenmatten, das ist alles, was<br />
man braucht, um unter der richtigen Anleitung ins Schwitzen zu kommen.<br />
„Die Geräte sind in alle Ebenen beweglich, so dass wir mit gleichbleibenden<br />
Gewichten arbeiten können“, beschreibt Nora Honsel die Besonderheit<br />
der Kinesis-Idee, bei der mit zwei Seilzügen gleichzeitig gearbeitet<br />
werden kann. „Bei anderen Systemen bleibt das Seil oft zum Beispiel<br />
an der Schulter hängen <strong>und</strong> stört so den Ablauf der Übungen“, berichtet<br />
UBI BENE<br />
die Trainerin im Mannheimer Fitness-Zentrum Sportomed aus ihrer fast<br />
zehnjährigen Erfahrung. Doch fließende Bewegungen sind besonders<br />
beim Golf wichtig. Dass man dabei nicht einfach nach dem erstbesten<br />
Schläger greift <strong>und</strong> mit aller Kraft auf einen kleinen Ball drischt, ist mittlerweile<br />
selbst den meisten Nicht-Golfern klargeworden. „Golf ist eine<br />
technische Sportart mit ähnlich komplexen Abläufen wie beispielsweise<br />
im Stabhochsprung“, verdeutlicht Nora Honsel. Die 29-Jährige ist Sportwissenschaftlerin<br />
<strong>und</strong> Heilpraktikerin. „Aber keine Angst, wir steigen ganz<br />
locker in die Einheiten ein, inklusive Aufwärmen <strong>und</strong> Dehnübungen zum<br />
Abschluss“, beruhigt die gebürtige Rheinländerin, die Wert darauf legt,<br />
dass sich ihre Schützlinge innerhalb des acht Einheiten umfassenden Kurses<br />
allmählich steigern.<br />
„Neben sogenannten Body-and-Mind-St<strong>und</strong>en gibt es auch solche, in denen<br />
jeder an seine Leistungsgrenze geht“, erklärt Nora Honsel. „Da bin<br />
ich sozusagen der Zwei-Minuten-Mensch“, scherzt die zierliche Trainerin<br />
über ihre Aufgabe. Sie schaut, dass ihre K<strong>und</strong>en die 120 Sek<strong>und</strong>en<br />
dauernden Einheiten pro Gerät korrekt absolvieren. „Es gibt dann schon<br />
Ein GERäT, UnzäHliGE MöGlicHKEiTEn: TRAinERin nORA HOnSEl<br />
DEMOnSTRiERT DiE viElSEiTiGKEiT DER KinESiS-WAnD.<br />
den einen oder anderen, der nach einer Minute das Ende der Übung herbeisehnt<br />
– <strong>und</strong> der dann eine Motivatorin braucht. Natürlich ist es nicht<br />
so, dass jemand hier über die Schmerzgrenze gehen soll. Besser ist es, im<br />
Zweifelsfall bei einer Übung eine kurze Pause einzulegen <strong>und</strong> danach voll<br />
konzentriert wieder einzusteigen.“<br />
Der „Holzhacker“ hat es in sich<br />
Der Gr<strong>und</strong> ist einfach: Weil man eben nicht in einer „Maschine“ sitzt<br />
oder liegt, steht der ganze Körper bei jeder Übung unter einer Gr<strong>und</strong>spannung.<br />
Nur wenn die Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden,<br />
kann der maximale Nutzen erreicht <strong>und</strong> können Haltungsschäden vermieden<br />
werden. Jetzt wird auch klar, weshalb die Kurse bei Sportomed<br />
für maximal acht Golfer ausgelegt sind.<br />
Zu den vier Stationen an der Wand gibt es vier weitere am Boden. Nora<br />
Honsel will sich während der Übungen maximal um ihre Schützlinge<br />
kümmern können. „Deshalb trainiere ich auch nicht mit, sondern er- �<br />
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kläre die Übungen individuell <strong>und</strong> gucke, ob die Ausführung passt.“ Als<br />
ausgebildete Heilpraktikerin kann sie zusätzliche Hilfestellungen geben<br />
oder auch alternative Übungen vorschlagen, falls zum Beispiel wegen<br />
einer Verletzung bestimmte Bewegungsabläufe nicht möglich sind.<br />
Jedes Gerät wird während der St<strong>und</strong>e zwei Mal durchlaufen. Im zweiten<br />
Durchgang wird auf die jeweilige Gr<strong>und</strong>übung aufgebaut, meistens<br />
kommt ein Rotationselement – also eine Drehung beispielsweise des<br />
Oberkörpers – hinzu. Nicht nur für Golfer extrem wichtig. „Hier trainieren<br />
auch Tennisspieler von Grün-Weiß Mannheim oder Hockeyspieler“,<br />
berichtet Nora Honsel. Für fast jede Sportart lassen sich spezielle Bewegungsabläufe<br />
simulieren, eben auch solche für Golfer. Wie beispielsweise<br />
der „Holzhacker“: Dabei führen beide ausgestreckten Arme eine gleichmäßig<br />
kontrollierte Bewegung von rechts oben nach links unten aus, während<br />
das Becken stabil bleibt. Hinzu kommt, dass der Rücken nach vorne einrollt<br />
<strong>und</strong> dabei noch eine kleine Drehung beschreibt. Wem das zu einfach<br />
ist, der probiert das Ganze, nachdem er sich auf das Wackelbrett gestellt<br />
hat. Dann nämlich muss der Schwung des Oberkörpers vor allem durch<br />
die Muskulatur der Oberschenkel abgemildert werden, sonst gerät man<br />
ganz schnell aus dem Gleichgewicht <strong>und</strong> auf die schiefe Bahn.<br />
Wir gestalten ihre räume<br />
erst zuhören, dann umsetzen: Wir vereinen ihre<br />
Wünsche <strong>und</strong> ihr Budget zu persönlichen raumkonzepten<br />
<strong>und</strong> lassen diese mit viel liebe zum<br />
handwerk Wirklichkeit werden.<br />
„Man braucht ja die Kraft beim Golfen vor allem für die Koordination. Es<br />
geht darum, den Ball im richtigen Moment mit der nötigen Kraft an der<br />
perfekten Stelle zu treffen, <strong>und</strong> das über einen langen Zeitraum wie an<br />
einem ganzen Turnierwochenende“, verdeutlicht Nora Honsel. Sie weiß<br />
genau, wovon sie spricht, schließlich spielt sie selbst leidenschaftlich gerne<br />
Golf – „seit ich denken kann. Und ich kenne dieses Gefühl, wenn irgendwann<br />
der Einbruch kommt, weil die Konzentration nachlässt.“ Dann<br />
ärgert man sich über den verpatzten Schlag, ist beim nächsten nicht voll<br />
bei der Sache <strong>und</strong> gerät ins Hintertreffen. „Ich trainiere seit etwa eineinhalb<br />
Jahren mit dem System <strong>und</strong> habe gemerkt, dass ich jetzt früher in<br />
die Saison starten kann.“ Der positive Nebeneffekt: „Ich bin außerdem<br />
schneller wieder auf meinem Level.“<br />
Mehr Körpergefühl durch gezieltes Training<br />
Derzeit bedeutet das Handicap 10. Bei den Baden-Württembergischen<br />
Mannschaftsmeisterschaften spielt Nora Honsel in der Damenmannschaft<br />
Mannheim Viernheim in der Ersten Liga. „Früher war draußen bei<br />
Eis <strong>und</strong> Schnee für mich spätestens nach einer St<strong>und</strong>e Training Schluss,<br />
dann war ich durchgefroren <strong>und</strong> habe höchstens noch per Videoanaly-<br />
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UnD HEilpRAKTiKERin nORA HOnSEl in DiE ÜbUnGEn EinWEiHEn.<br />
se versucht, meine Technik zu verbessern“, erinnert sie sich noch gut an<br />
vergangene Winter. „Aber die Baden-Württemberg-Liga wird beispielsweise<br />
an einem Wochenende als Turnier ausgetragen. Drei Mal 36 Loch<br />
schüttelt man nicht so locker aus dem Ärmel“, verdeutlicht Nora Honsel<br />
die enormen körperlichen <strong>und</strong> mentalen Belastungen der Sportart, die<br />
ab 2016 wieder olympisch ist. „Durch das Training bekommt man immer<br />
mehr Körpergefühl. Man merkt, was die Einheiten mit einem machen“,<br />
freut sich die 29-Jährige. Im kommenden Frühjahr wird sie mit neuem<br />
Schwung in die Saison starten.<br />
text: jan Kotulla Fotos: sörli Binder n<br />
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Kurztrip nach italien<br />
ist ganz nah <strong>und</strong> fühlt sich trotzdem an wie Urlaub: im toskanischen Badehaus in Großkarlbach können<br />
nicht nur italien-Fans die Seele baumeln lassen. Fernöstliche behandlungsmethoden wie Ayurveda <strong>und</strong><br />
energiemassagen garantieren vollkommene entspannung. Für Menschen, die sich Zeit schenken wollen.<br />
Heute fahre ich nach Italien – zum Ausspannen.<br />
42 Minuten Fahrzeit hat<br />
der Routenplaner ausgerechnet. Und<br />
statt nach Süden geht es Richtung Westen.<br />
Das hatten wir in Erdk<strong>und</strong>e irgendwann mal<br />
anders gelernt. Aber siehe da: Wo eben noch<br />
zahlreiche Hinweisschilder zum Genuss von<br />
Zwiebelkuchen <strong>und</strong> Neuem Wein verführen<br />
wollten, öffnet sich plötzlich eine von Zypressen<br />
gesäumte Auffahrt, die auf ein weitläufiges<br />
Anwesen führt.<br />
Kies knirscht unter den Reifen, als der Wagen<br />
zum Stehen kommt. Beim Aussteigen kräht zur<br />
Begrüßung ein Hahn, die Glocke vom Cam-<br />
panile schlägt zweimal. Oder war es doch der<br />
Kirchturm von Großkarlbach in der Pfalz? Kaum<br />
vorstellbar, denn das Auto parkt unter Pinien,<br />
da drüben wächst eine prächtige Feige <strong>und</strong> dort<br />
hängen Zitronen am Baum.<br />
Wohltuende Harmonie <strong>und</strong><br />
vollkommene Ruhe<br />
Vorbei am italienischen Garten führt ein schma-<br />
ler Pfad zum toskanischem Badehaus <strong>und</strong> Spa.<br />
Stolz thront das Gebäude auf seinem Sockel.<br />
Mit seinen ockerfarbenen Mauern <strong>und</strong> den<br />
großen Fensterläden wirkt es alt, erhaben <strong>und</strong><br />
liebevoll restauriert, doch der vermeintliche<br />
Altbau ist nagelneu: Erst im April 2009 wurde<br />
das Badehaus auf dem Gelände des Hotels der<br />
Gebrüder Meurer in Großkarlbach eröffnet.<br />
Einen Kindheitstraum habe sich ihr Vermieter,<br />
Wolfgang Meurer, mit dem Badehaus erfüllt,<br />
erzählt Sylke Jost-Grimm, die das Spa seit der<br />
Eröffnung leitet.<br />
Schon während der Bauphase war das Haus<br />
eine Attraktion, es wurden regelrechte „Führungen“<br />
für Hotelgäste durch die künftige<br />
Wohlfühloase veranstaltet. Mit ihnen finden inzwischen<br />
auch viele Großkarlbacher <strong>und</strong> Menschen<br />
aus dem weiteren Umkreis den Weg ins<br />
Badehaus. „Immer mehr Leute schenken sich<br />
iM TOSKAniScHEn bADEHAUS ERGänzEn SicH SÜDlänDiScHES FlAiR UnD ASiATiScHE ElEMEnTE AUF HARMOniScHE<br />
WEiSE. SYlKE JOST-GRiMM SORGT MiT MASSAGEn UnD KlAnGScHAlEn FÜR pERFEKTE EnTSpAnnUnG.<br />
Zeit, interessanterweise auch zunehmend Männer“,<br />
stellt die Geschäftsführerin fest.<br />
Die Zeit verliert ihre<br />
Bedeutung<br />
Ihr Reich befindet sich im Untergeschoss des<br />
Gebäudes. Die mediterranen Elemente wie<br />
Bodenplatten aus unpoliertem Naturstein oder<br />
eine original römische Marmorbadewanne, hat<br />
Sylke Jost-Grimm um asiatische Einrichtungsstücke<br />
<strong>und</strong> Accessoires ergänzt. Eine wilde Mischung?<br />
Keineswegs. Den Besucher empfängt<br />
vielmehr wohltuende Harmonie <strong>und</strong> vor allem:<br />
Ruhe. Die chinesischen Schränke mit den run-<br />
den Beschlägen nehmen dem Behandlungsraum<br />
den kühlen Charakter der Massagepraxis.<br />
Teelichter, sanfte Musik <strong>und</strong> ein warmes<br />
Fußbad tun ein Übriges. Auch in ihrer Arbeit<br />
setzt Sylke Jost-Grimm einen Schwerpunkt auf<br />
fernöstliche Behandlungsmethoden wie Ayurveda<br />
<strong>und</strong> auf Energiemassagen, denen sie großes<br />
Potenzial zuschreibt. Ihre Funktion sieht die gelernte<br />
Massagetherapeutin darin, die Menschen<br />
dabei zu unterstützen, die eigenen Körpersignale<br />
wieder wahrzunehmen.<br />
Aber sie betont auch: „Unsere Aufgabe ist es<br />
nicht, die Menschen zu therapieren. Wir sind<br />
für die Entspannung zuständig.“ Dieser �<br />
100 UBI BENE<br />
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Anspruch wird buchstäblich spürbar in den<br />
vielfältigen Angeboten <strong>und</strong> Arrangements, die<br />
zur Auswahl stehen. Zwar tickt irgendwo eine<br />
Uhr, doch verliert die Zeit ihre Bedeutung, je<br />
länger die Zehen mit festen Griffen warm geknetet<br />
werden <strong>und</strong> Klangschalen ihre sonoren<br />
Schwingungen durch den ganzen Körper schicken.<br />
„Es geht uns nicht darum, einen möglichst<br />
hohen Durchlauf zu erzielen. Wir wollen<br />
gute Arbeit leisten <strong>und</strong> sie denen zukommen<br />
lassen, die sie brauchen“, beschreibt Sylke<br />
Jost-Grimm ihr Anliegen.<br />
Die Geschäftsführerin legt Wert auf diesen exklusiven<br />
Charakter ihrer Einrichtung. Im Ruheraum<br />
befinden sich exakt vier Liegen, alle<br />
Termine werden so arrangiert, dass nie mehr<br />
benötigt werden – gedrängelt wird anderswo.<br />
Bewusst verzichtet man auch auf künstliche<br />
Beschallung in Sauna, Dampfbad <strong>und</strong> Ruhebereich.<br />
Das einzige Geräusch, das zu hören<br />
ist, ist das Plätschern eines Wasserfalls, der vor<br />
den Glastüren über mächtige Steinquader hinabfließt.<br />
Irgendwo dort oben, wo der Wasserfall<br />
„entspringt“, befindet sich auch der Pool, der<br />
der Anlage von außen viel von ihrem südlichen<br />
Flair verleiht. Das Baden darin bleibt jedoch den<br />
Gästen der Suite vorbehalten, die sich über dem<br />
Wellnessbereich befindet. Also Ausruhen <strong>und</strong><br />
Teetrinken, den Gedanken nachhängen – <strong>und</strong><br />
feststellen, dass Entspannen ganz schön hungrig<br />
macht. Allerdings: Zwiebelkuchen, das geht<br />
jetzt gar nicht mehr. Lieber italienisch. Oder asiatisch.<br />
Oder italienisch? Oder asiatisch? ...<br />
text: nicole pollakowsky n<br />
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das toskanische badehaus <strong>und</strong> Spa in Großkarlbach ist von dienstag bis<br />
Sonntag geöffnet. Alle Massageprogramme hat Sylke Jost-Grimm selbst<br />
ausgearbeitet, sie werden auch von ihr an staatlich anerkannten Schulen<br />
unterrichtet. Zum Spa-Angebot gehören außerdem Peelings, <strong>Gesicht</strong>sbehandlungen<br />
sowie diverse entspannungs-Arrangements. Neu im Programm<br />
ist eine sogenannte Mama-Massage für schwangere Frauen.<br />
Sämtliche termine im badehaus müssen vorab telefonisch vereinbart<br />
werden. Für Hochzeitstage, Männerabende, Junggesellinnen-Abschiede<br />
<strong>und</strong> ähnliche Veranstaltungen kann das Spa auch komplett gemietet<br />
werden.<br />
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102 UBI BENE<br />
UBI BENE 103
eiseFREUDE<br />
Zu Hause bei fre<strong>und</strong>en<br />
ein paar Wörter scheint es hier nicht zu geben. eile zum beispiel. oder lärm. oder enge. Auch das Wörtchen<br />
Nein gehört nicht zum Schatz des Schlosshotels Burg schlitz in der Mecklenburgischen Schweiz. „Möglich<br />
machen, was möglich ist“, ist das Motto von Mathias Stinnes, in dessen feinem Country-Hotel ein kleines team<br />
die Gäste rührend umsorgt. Und wer einmal in dieser idylle war, um zu jagen, zu reiten oder einfach nur zu<br />
entspannen, dem wird klar: luxus kann so einfach sein.<br />
es ist früher Morgen. Langsam senkt sich<br />
der Nebel über den sanften Hängen <strong>und</strong><br />
verkriecht sich in den frisch gepflügten<br />
Ackerfurchen. Es riecht würzig, nach dunkler<br />
Erde <strong>und</strong> feuchter Rinde. Wie verschlafen<br />
schmiegt sich die Burg Schlitz an den Hügel,<br />
auf den sie Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts gebaut<br />
wurde. Später am Vormittag wird die warme<br />
Herbstsonne das Gebäude in gleißendes Weiß<br />
tauchen, <strong>und</strong> die beiden gusseisernen Löwen,<br />
die das Portal bewachen, werden aussehen, als<br />
räkelten sie sich faul auf den warmen Steinen;<br />
froh, wieder hier zu sein, <strong>und</strong> so, als spiele die<br />
Zeit keine Rolle.<br />
Das war nicht immer so – die beiden Löwen<br />
sind Zeugen der bewegten Geschichte dieser<br />
Burg, die als schönste klassizistische Anlage<br />
Mecklenburg-Vorpommerns gilt. Sie erlebten<br />
die Pleite des Bauherrn Hans Graf von Schlitz<br />
im Jahr 1830 genauso wie den erneuten Konkurs<br />
seiner Erben 100 Jahre später <strong>und</strong> die<br />
Enteignung 1945.<br />
Und sie überlebten dank der Bürger aus dem<br />
benachbarten Dörfchen Teterow: Als die russischen<br />
Besatzer die Löwen einschmelzen wollten,<br />
versteckten die Teterower sie kurzerhand.<br />
Erst als keine Gefahr mehr drohte, brachten<br />
sie sie zurück. Zum Dank an die Bevölkerung<br />
ist der riesige Park, der die Burg umgibt, für<br />
Spaziergänger <strong>und</strong> Wanderer öffentlich zugänglich.<br />
Nach der Wende übernahm zunächst<br />
die Mast-Jägermeister AG den sanierungsbedürftigen<br />
Bau, <strong>und</strong> aus dem langjährigen<br />
DDR-Seniorenheim wurde ein Hotel.<br />
Doch erst der heutige Besitzer machte das<br />
Haus zu dem, was es heute ist. Die Stinnes<br />
Unternehmensgruppe kaufte die Anlage im<br />
Jahr 2000 <strong>und</strong> investierte nochmals kräftig –<br />
heute lebt der 70-jährige Mathias Stinnes in<br />
seiner Privatwohnung unter dem Dach der<br />
Burg, als Hausherr <strong>und</strong> Gastgeber eines kleinen<br />
Luxushotels mit nur 20 Zimmern <strong>und</strong> Suiten,<br />
einem Gourmetrestaurant <strong>und</strong> einem Spa,<br />
<strong>und</strong> als Jagdherr über knapp 200 Hektar Land.<br />
Vom Ingenieur zum Hotelier<br />
Auch Stinnes hat ein bewegtes Leben hinter<br />
sich, er selbst nennt es „Zigeunerleben“. In<br />
München geboren, im kanadischen Quebec<br />
zur Schule gegangen, <strong>und</strong> nach Stationen in<br />
Texas, Südamerika, der Schweiz <strong>und</strong> Westdeutschland<br />
nach der Wende in Mecklenburg-<br />
Vorpommern gelandet.<br />
Warum gerade hier? „Es hat mir gefallen“, sagt<br />
er mit einem feinen Lächeln: „Ich mag die Leute<br />
hier. Bei denen weiß man genau, woran man ist.“<br />
In den 90er Jahren hat er Firmen gekauft <strong>und</strong><br />
DiE bURG ScHliTz GilT AlS ScHönSTE KlASSiziSTiScHE AnlAGE in MEcKlEnbURG-vORpOMMERn.<br />
iM HERbST TREFFEn SicH pASSiOniERTE REiTER zU STilEcHTEn ScHlEppJAGDEn.<br />
saniert: eine Flugzeugwerft, einen Eisenbahnbetrieb,<br />
eine Reederei, Immobilien, zuletzt die<br />
Burg Schlitz. Von allem hat er sich mittlerweile<br />
getrennt, nur sie hat er behalten <strong>und</strong> ist – in einem<br />
Alter, in dem andere an die Rente denken<br />
– vom Ingenieur zum Hotelier geworden.<br />
Eine Seele namens<br />
Frau Goldfisch<br />
Anschauungsunterricht, wie ein Hotel geführt<br />
werden sollte, hat er sein Leben lang in der<br />
ganzen Welt genommen. Und doch hat er mit<br />
einer Mischung aus Geschäftssinn, eigener Erfahrung<br />
<strong>und</strong> Intuition in der Burg Schlitz einen<br />
Gegenentwurf zu den großen Häusern der Metropolen<br />
geschaffen: klein <strong>und</strong> fein, ruhig <strong>und</strong><br />
beschaulich, diskret <strong>und</strong> mit jedem erdenklichen<br />
Service. Vieles, wie die Antiquitäten,<br />
Gemälde <strong>und</strong> Möbel im Biedermeierstil der<br />
Deutschen Werkstätten Hellerau oder auch<br />
das umfangreiche Weindepot, hat sein persönlicher<br />
Geschmack diktiert.<br />
Die Zimmer sind weitläufig, in den Salons laden<br />
bequeme Sessel zum Lesen ein <strong>und</strong> riesige Fenster<br />
geben den Blick in die scheinbar unberührte<br />
Natur frei. Aufmerksame Betrachter finden im<br />
Park nicht nur einen alten Ginkgo-Baum, sondern<br />
auch zahlreiche Skulpturen, Obelisken <strong>und</strong><br />
die romantische Karolinen-Kapelle. �<br />
104 UBI BENE<br />
UBI BENE 105
eiseFREUDE<br />
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Eröffnung Sa. 27.11.<br />
ab 15:00 bis 20:00 Uhr<br />
· 4 Weihnachtshütten<br />
· Tolle Köstlichkeiten<br />
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„Hierher kommt man nicht, um gesehen zu werden,<br />
im Gegenteil“, erklärt Mathias Stinnes: „Zu<br />
uns kommen Menschen, weil sie in Ruhe ein<br />
paar Tage der Entspannung verbringen möchten.“<br />
Und das in aller Abgeschiedenheit. Von<br />
Berlin aus fährt man zwei St<strong>und</strong>en, der Flughafen<br />
Rostock ist eine Autost<strong>und</strong>e entfernt. Wer<br />
dort landet, wird vom Chauffeur des Hauses abgeholt.<br />
Und wer zwischendurch einen Ausflug,<br />
zum Beispiel ins nahe Waren an der Müritz oder<br />
zu einem der neun Golfplätze in der Umgebung,<br />
unternehmen möchte, erhält den Schlüssel des<br />
hoteleigenen Audi A8.<br />
Gute Hotels haben eine Seele, sagt man. Auf der<br />
Burg Schlitz heißt diese Seele Frau Goldfisch.<br />
Die Restaurantleiterin schwirrt schon früh am<br />
Morgen durch den Wintergarten, in dem das<br />
Frühstück serviert wird, <strong>und</strong> sie hat auch am<br />
Abend im Gourmetrestaurant immer ein fre<strong>und</strong>liches<br />
Wort für die Gäste, deren Vorlieben sie<br />
zu erahnen scheint. „Wir sind wie eine kleine<br />
Familie hier“, erzählt sie, während sie den ersten<br />
Gang des Menüs serviert: „Wir Mitarbeiter<br />
dürfen uns einbringen.“ Wie die meisten ihrer<br />
Kollegen ist sie schon seit der Wiedereröffnung<br />
des Hotels im Jahr 2002 dabei.<br />
Wild-Spezialitäten aus<br />
der eigenen Jagd<br />
Für Kontinuität in der Küche sorgt Sabine Teubler.<br />
Die 32-Jährige hat im ersten Sterne-Restaurant<br />
Mecklenburg-Vorpommerns gelernt <strong>und</strong><br />
kam 2002 auf die Burg Schlitz. Seit eineinhalb<br />
Jahren ist sie Küchenchefin des Gourmetrestaurants<br />
<strong>und</strong> lässt es sich nicht nehmen, allabendlich<br />
nach dem Sechs-Gänge-Menü noch<br />
auf einen Plausch mit den Gästen an den Tischen<br />
im festlichen Rittersaal vorbeizuschauen.<br />
Immer wieder nimmt sie Wildgerichte auf die<br />
Karte – „je nachdem, was der Chef geschossen<br />
hat“, berichtet sie. Fast alle Produkte, die sie<br />
verarbeitet, kommen aus der nächsten Umge-<br />
bung, <strong>und</strong> vieles aus dem eigenen Jagdrevier.<br />
Denn Mathias Stinnes ist nicht nur begeisterter<br />
Pilot, sondern auch passionierter Jäger. Hat<br />
er Beute im Köcher, zaubert sie aus Hase, Reh,<br />
Wildschwein, Rebhuhn oder Goldfasan ein<br />
schmackhaftes Wildbret.<br />
Auch Gäste dürfen gemeinsam mit dem Chef<br />
im Revier der Burg jagen – wenn sie Mathias<br />
Stinnes ihre Erfahrung <strong>und</strong> ihr Können nachgewiesen<br />
haben. „Jagd ist Vertrauenssache“, sagt<br />
er: „Daher kommen viele Gäste genau deswegen<br />
immer wieder zu uns.“ Das Hotel ist ganzjährig<br />
geöffnet <strong>und</strong> Stinnes kann sich nicht entscheiden,<br />
wann die beste Zeit für einen Besuch ist.<br />
„Jede Jahreszeit hat hier ihren besonderen Reiz“,<br />
erzählt der Polo-Spieler: „Aber besonders stimmungsvoll<br />
sind sicher unsere Schleppjagden.“ In<br />
jedem Herbst jagen Reiter gemeinsam mit einer<br />
Meute von Irish Foxho<strong>und</strong>s im Galopp durch die<br />
Wälder seines Anwesens. Die Pferde können im<br />
Marstall des Hotels untergebracht werden – <strong>und</strong><br />
Reiterinnen, die im Damensitz reiten, übernachten<br />
gar gratis. Kurse für das Sitzen im Damensattel<br />
werden ganzjährig angeboten.<br />
„Möglich machen, was möglich ist“, lautet<br />
Stinnes’ Auftrag an seine Mitarbeiter. „Sie sind<br />
angehalten, nicht Nein zu sagen“, erklärt er:<br />
„Wenn jemand nachts um drei hier ankommt<br />
<strong>und</strong> hat Hunger, dann kriegt er was zu essen.<br />
Und wenn ein Paar hier heiratet, dann soll es<br />
einen unvergesslichen Tag erleben.“ Das Standesamt<br />
ist praktischerweise ebenfalls im Hotel<br />
untergebracht. Und hier wäre ein Nein erst<br />
recht völlig fehl am Platz.<br />
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106 UBI BENE<br />
UBI BENE 107<br />
text: Ute Maag n
sZeneTREFF<br />
Jens ritter <strong>und</strong> sebastian flach verena König<br />
Bass-präsentation im Weingut Menger-Krug<br />
Mondeiche-gala im Weingut<br />
die Winzerin Regina Menger-Krug <strong>und</strong> den bassgitarrenbauer Jens Ritter<br />
aus deidesheim verbindet die Faszination für Weine <strong>und</strong> edle Hölzer. die<br />
beiden starteten ein ungewöhnliches Projekt: Aus dem bei Vollmond geschlagenen<br />
eichenholz, in dem im renommierten Weingut Menger-Krug<br />
die besten Weine reifen, fertigte Jens Ritter einen bass, für den der Söhne-<br />
Mannheim-bassist Sebastian Flach die „Mondeiche-suite“ in drei teilen<br />
komponierte. bei einer Gala brachte der Musiker gemeinsam mit der<br />
Percussionistin Verena König das instrument nun erstmals zum Klingen.<br />
<strong>Ubi</strong> beNe-leserinnen <strong>und</strong> leser können diesen Hörgenuss im internet<br />
von www.ubibene.eu herunterladen.<br />
Fotos: judith Ritter n<br />
Martin delius <strong>und</strong> regina Menger-Krug sebastian flach, verena König, Jens ritter, daniel Böhm, Judith ritter<br />
ethianum feierlich eröffnet<br />
baden-Württembergs innenminister Heribert Rech brachte es auf den<br />
Punkt: „Hier ist Raum für Hochleistungsmedizin <strong>und</strong> Humanität", schloss<br />
er seine Ansprache bei der eröffnung der Heidelberger Klinik ethianum.<br />
das von Gründer Prof. dr. Günter Germann entwickelte Konzept, das den<br />
patienten in den Mittelpunkt stellt, kam bei den ehrengästen hervorragend<br />
an. investor dietmar Hopp ist sicher: „das ethianum wird den Ges<strong>und</strong>heitsstandort<br />
Heidelberg weiter stärken.“<br />
die Band hot sax<br />
dietmar hopp<br />
Jörg siewert, dietmar hopp, Günter Germann, peter Görlich,<br />
heribert rech, eckart Würzner<br />
Chor in der empfangshalle der Klinik<br />
selma heinrich <strong>und</strong> ingeborg rothermel Jochen a. rotthaus, Winfried rothermel,<br />
Michaela herrmann-Wolf, heribert rech<br />
108 UBI BENE<br />
UBI BENE 109
iMpRessUM<br />
Herausgeber Mannheimer Morgen, großdruckerei & verlag gmbh,<br />
Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim<br />
Redaktionsleitung Ute Maag, stefan Wagner (v.i.s.d.p.)<br />
Anschrift der Redaktion impuls verlags gmbh, Redaktion UBi <strong>Bene</strong>,<br />
Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim, e-Mail: swagner@mamo.de<br />
Autoren dieser Ausgabe stefan M. Dettlinger, Tom häberlein, viktoria jerke, jörg-peter Klotz, jan Kotulla,<br />
Ralf-Carl langhals, Katja nicklaus, nicole pollakowsky, jörg Riebartsch, Cordula<br />
schuhmann, Thomas Tritsch<br />
Fotos /bildmaterial sörli Binder, Christoph Blüthner, Boss, Capitol Mannheim, Chocolat noir,<br />
Conditorei-Café Rall, Christian Dammert, Der Kaffeeladen, eCM, edition Raetia,<br />
hans-Dieter erlenbach, ethianum, Dietmar funck, galerie g, gMUnDneR KeRaMiK<br />
Manufaktur gmbh, horst hamann, Tommy hilfiger, humanic, Kunstmann,<br />
Bernhard Kunz, lgM, sebastian lulay, Thommy Mardo, stefan Müller für Museum Ritter,<br />
Tom oettle für Museum Ritter, peek & Cloppenburg, persolook, piper, Markus proßwitz,<br />
Randomhouse, judith Ritter, scabal, schlosshotel Burg schlitz, seehotel ente Ketsch,<br />
Toskanisches Badehaus & spa großkarlbach, Universal, villa d’este, Wandelei<br />
objektleitung andrea heckel<br />
Anzeigen gerhard haeberle<br />
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/ Kost Metallbau, im Justus 5, 76829 landau, www.kost-metallbau.de / Kozlowski immobilien, Friedrichsplatz 19, 68165<br />
Mannheim, www.kozlowski-immobilien.de / Kurfürsten parfümerie, P 7, 24, 68161 Mannheim, www.kurfuersten-parfuemerie.de /<br />
lederland, Frankenthalerstr. 125, 68307 Mannheim, www.lederland.de / ledertruhe, Robert-Schumann-Str. 1, 68519 Viernheim, www.<br />
leder-truhe.de / lexus forum Mannheim, Graudenzer linie 99, 68307 Mannheim, www.lexusforum-mannheim.de / lgT Bank, Am<br />
oberen luisenpark 5, 68165 Mannheim, www.lgt.de / luxemburg City, www.lcto.lu / Martiné & Wentz, Robert-Schumann-Str. 1, 68519<br />
Viernheim, tel. 06204 9185990 / Mercedes Benz niederlassung Mannheim-heidelberg-landau der Daimler ag, MA-Fahrlachstr.<br />
50, Hd-Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, ld-Am Schänzel 1, www.unser-mercedes.de / Michael gmbh, P 6, 6–7, 68161 Mannheim, www.<br />
juwelier-michael.de / nationaltheater Mannheim, Mozartstr. 9, 68161 Mannheim, www.nationaltheater-mannheim.de / optik Mücke,<br />
P 5, 5–7, 68161 Mannheim, www.optik-muecke.de / palazzo varieté, www.palazzovariete.de / pandora store Mannheim, P 4, 7, 68161<br />
Mannheim, www.pandora-mannheim.de / pfeffer <strong>und</strong> salz, Neuzenlache 10, 68519 Viernheim, www.pfeffersalz.de / plappert pelze,<br />
R 7, 27, 68161 Mannheim, www.plappert.de / plöderl goldschmiedekunst, Friedrichsplatz 3, 68165 Mannheim, www.peter-ploederl.<br />
de / Raum-Konzepte sabine Kümmel ohg, lorscher Str. 26, 68519 Viernheim, www.raum-konzepte.com / Restaurant Backmulde,<br />
Hauptstr. 61, 68526 ladenburg, www.back-mul.de / Rheingalerie, im Zollhof 4, 67061 ludwigshafen, www.rhein-galerie.de / Rheinneckar-zentrum<br />
viernheim, Robert-Schumann-Str. 8, 68519 Viernheim, www.rhein-neckar-zentrum-viernheim.de / saigon, Augustaanlage<br />
54-56, 68165 Mannheim, tel. 0621 14604 / sanitherm, Hans-thoma-Str. 89–99, 68163 Mannheim, www.sanitherm-mannheim.<br />
de / seyfarth einrichtungen, M 1, 1, 68161 Mannheim, www.seyfarth-einrichtungen.de / stärk gmbh, Rheinhorststr. 16 –20, 67071<br />
ludwigshafen, www.diestaerk.de / Teppich götz, P 7, 20–22, 68161 Mannheim, tel. 0621 105917 / Tobias Ueberschaer, Mittelgasse 17,<br />
67271 Neuleiningen, www.tobias-ueberschaer.com / volkswagen zentrum Mannheim, Weinheimer Str. 74, 68309 Mannheim, www.<br />
volkswagen-automobile-rhein-neckar.de / Weinhaus puppel, Marktplatz 18, 69469 Weinheim, www.weinhaus-puppel.de / Willer sanitär<br />
+ heizung gmbh, oppauer Straße 81, 67069 ludwigshafen, www.willergmbh.de / Wohnmarkt Keilbach gmbh, Hockenheimer Str.<br />
159, 68775 Ketsch, www.wohnmarkt-keilbach.de / World of hearing, thomastr. 14, 69257 Wiesenbach, www.my-world-of-hearing.com<br />
/ zweithaarstudio avantgarde, Postplatz 6, 67346 Speyer, www.avantgarde-zweithaarstudio.de<br />
die Mannheimer Jesuitenkirche war voll besetzt Curt engelhorn<br />
staufer-ausstellung<br />
glanzvoll eröffnet<br />
Ökumenischer Gottesdienst mit ulrich fischer<br />
<strong>und</strong> robert Zollitsch (2. u. 3. v.l.)<br />
in der Mannheimer Jesuitenkirche wurde die Ausstellung der Reiss-<br />
engelhorn-Museen (rem), „Die staufer <strong>und</strong> italien“, eröffnet. erzbischof<br />
dr. Robert Zollitsch <strong>und</strong> landesbischof dr. Ulrich Fischer zelebrierten den<br />
ökumenischen Gottesdienst, die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz<br />
<strong>und</strong> Hessen, Kurt beck <strong>und</strong> Volker bouffier, der baden-württembergische<br />
Wissenschaftsminister Professor Peter Frankenberg <strong>und</strong> Mannheims<br />
ob Peter Kurz gehörten zu den eröffnungsrednern. die Ausstellung ist<br />
noch bis zum 20. Februar 2011 zu sehen.<br />
alfried Wieczorek beim r<strong>und</strong>gang peter frankenberg, volker Bouffier, peter Kurz, Kurt Beck<br />
sZeneTREFF<br />
110 UBI BENE<br />
UBI BENE 111
sZeneTREFF<br />
Claus-dietrich lahrs, andreas hilgenstock<br />
Boss-store zieht nicht nur Männer an<br />
Schaulaufen der Prominenz im boSS-Menswear-Store in o 7: bei der Wiedereröffnung der neu gestalteten<br />
Verkaufsräume outeten sich nicht nur Schauspielerin Sonja Kirchberger <strong>und</strong> Moderator Kai Pflaume<br />
als Modefans. Auch Hoffenheims trainer Ralf Rangnick ging auf tuchfühlung mit den edlen Stoffen, die auf<br />
750 Quadratmetern präsentiert werden. 350 Gäste tummelten sich auf den drei ladenstockwerken <strong>und</strong> im<br />
eigens angebauten Zelt bei Champagner, Sushi <strong>und</strong> Pralinen <strong>und</strong> lauschten dem Pianisten eden Noel sowie<br />
Kevin lobo, brand- <strong>und</strong> Creative-director bei boSS black & boSS Selection, der zum optimalen businesslook<br />
folgenden tipp parat hatte: „ob ein Mann Geschmack hat, erkennt man vor allem an den Schuhen!“<br />
sonja Kirchberger, halil soyler<br />
eine Modenschau r<strong>und</strong>ete den eröffnungsabend ab<br />
Jochen nickel <strong>und</strong> sonja Kirchberger mischten sich unter die Gäste.<br />
eden noel der neue Boss store auf den planken<br />
Kai pflaume, Kevin lobo<br />
thomas Golze, ralf rangnick<br />
dietmar Brixy, sengül <strong>und</strong> fabian engelhorn<br />
nachgefragt<br />
Normalerweise geht frauke ludowig auf tuchfühlung mit Stars. in<br />
Mannheim tat sie dies mit edlen Stoffen <strong>und</strong> Abendkleidern – als Moderatorin<br />
der „Fashion Night by Peek & Cloppenburg“ im Weltstadthaus.<br />
Zur person<br />
Frauke ludowig (46) wuchs im niedersächsischen<br />
Wunstorf als tochter eines Metzgers<br />
auf. doch statt den elterlichen betrieb zu<br />
übernehmen, absolvierte sie zunächst eine<br />
banklehre <strong>und</strong> wechselte danach in den Journalismus.<br />
Über Radio ffn kam sie zu Rtl, wo<br />
sie seit 1994 die Redaktion des Starmagazins<br />
„exclusiv“ leitet. die vielseitige Moderatorin<br />
lebt mit ihrem Mann Kai <strong>und</strong> den beiden töchtern<br />
Nele (7) <strong>und</strong> Nika (5) in Köln.<br />
Welchen Berufswunsch hatten sie als Kind?<br />
Reitlehrerin oder dressurreiterin.<br />
Welche Charaktereigenschaften sind für sie<br />
wichtig?<br />
disziplin, Fleiß, toleranz.<br />
Wobei entspannen sie?<br />
Wenn ich an einem stressigen tag einfach<br />
mal kurz durchatme, aus dem Fenster<br />
schaue <strong>und</strong> meinen Kaffee genieße. in jedem<br />
Fall auch beim Sport oder beim Spielen mit<br />
meinen töchtern.<br />
fraGebOGEn<br />
Was bringt sie auf die palme?<br />
Menschen, denen man im Gehen den sprichwörtlichen<br />
Kittel flicken kann.<br />
Welchen fehler können sie am ehesten verzeihen?<br />
Solche, die ohne Vorsatz passiert <strong>und</strong> am<br />
liebsten auch noch reparabel sind.<br />
Welches Buch haben sie zuletzt gelesen?<br />
„Reckless“ von Cornelia Funke. eigentlich<br />
wollte ich nur testen, ob es schon für meine<br />
älteste tochter in Frage kommt <strong>und</strong> bin dann<br />
selbst hängen geblieben.<br />
Wie kann man sie kulinarisch verwöhnen?<br />
ich bin eine leidenschaftlichere esserin <strong>und</strong><br />
freue mich immer riesig, wenn meine eltern<br />
daheim ein herrlich saftiges Steak auftischen.<br />
Welchen luxusartikel haben sie sich zuletzt<br />
gegönnt?<br />
das neue iPad. es macht wirklich süchtig.<br />
ihr lieblingslaster?<br />
Süßigkeiten. Auf meinem Schreibtisch steht<br />
immer eine große Schale davon zur Freude<br />
aller Kollegen.<br />
Womit kann man ihnen ein lächeln ins gesicht<br />
zaubern?<br />
das ist tatsächlich nicht so schwer. Aber besonders<br />
freue ich mich über die kreativen<br />
kleinen Geschenke <strong>und</strong> zuweilen lustigen<br />
Komplimente meiner töchter.<br />
Wie feiern sie einen erfolg?<br />
eine gute Sendung feiern wir gerne mit dem<br />
sogenannten Quotenkuchen.<br />
Welchen Traum hatten sie mit 17?<br />
einmal erfolgreich im Job zu sein <strong>und</strong> eine<br />
glückliche Familie zu haben.<br />
Welchen Traum möchten sie sich heute noch<br />
erfüllen?<br />
ich würde gerne die Zeit anhalten können, damit<br />
alles so schön bleibt.<br />
112 UBI BENE<br />
UBI BENE 113
Shopping &<br />
Lifestyle<br />
Die interessanten Adressen<br />
der Stadt im City Guide<br />
Mannheim. Mehr unter<br />
www.cityguide-mannheim.de<br />
Shopping<br />
Food & more<br />
Culture<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
online<br />
eintragen!<br />
ausblicK<br />
die NÄCHSte AUSGAbe UBi <strong>Bene</strong> fRühjahR 2011<br />
eRSCHeiNt AM 10. MÄRZ Mit FolGeNdeN tHeMeN:<br />
KUlTUR PUR!<br />
Am 12. März wird in bensheim der Gertrud-eysoldt-Ring verliehen.<br />
Wer folgt auf barbara Nüsse? die Schauspielerin hatte den renommiertesten<br />
theaterpreis deutschlands in diesem Jahr erhalten.<br />
Weiteres kulturelles Highlight ist der Heidelberger Frühling.<br />
genUss PUR!<br />
Frühlingszeit ist Spargelzeit. Köche zeigen, was Sie alles mit dem<br />
weißen Gold anstellen können. Winzer empfehlen ihre besten Weine.<br />
lUxUs PUR!<br />
Alfred Hitchcock war Stammgast. Aristoteles onassis bandelte hier<br />
mit Maria Callas an. das Grandhotel Villa d’este am Comer See ist<br />
eine institution unter den italienischen luxushotels. Anfang März<br />
öffnet es wieder seine Pforten.<br />
www.ubibene.eu