SCHAAFHEIM · MOSBACH · SCHLIERBACH ... - Typo-Z-Team

Dezember/Januar 2009/2010 Schaafheimer
Etwas zum Nachkochen!
Weihnachtlicher
gebackener Karpfen
Viel Geheimnisvolles passiert zwischen Nikolaustag und Weihnachten.
Der Duft der vorweihnachtlichen Hausbäckerei zieht
durch das Haus, überall sind kleine oder auch größere Päckchen
versteckt und die Anspannung wechselt zwischen Neugier, Freude
und Erwartung. Ähnlich wie der Andachtsjodler in Bayern der
Höhepunkt der bäuerlichen Christmette oder bei uns das
Krippenspiel, so ist das Weihnachtsmenü die Krönung des kulinarischen
Jahres. Sind wir einmal ehrlich: zu keiner Zeit des Jahres
gibt man sich mehr Mühe in der Küche als zu Weihnachten. Wenn
ich dabei an meine Jugendzeit denke, kommt mir sofort der
Weihnachts-Karpfen in den Sinn. Bei uns gab es lange Jahre
immer Karpfen blau.
Ursprünglich stammt der Karpfen aus Asien, die Römer brachten
den Fisch mit nach Europa. Auch im Mittelalter war der Karpfen
ein Bestandteil der Esskultur. In allen größeren Teichen, die vor
allem dazu dienten, die Mühlen anzutreiben, war der Karpfen zu
finden. Später entwickelten sich dann große Karpfenzuchtbetriebe
in ganz Deutschland. Die Gans hat den Karpfen von der
Weihnachtskarte etwas verdrängt, doch in vielen Regionen ist er
heute noch vom festlichen Menü nicht wegzudenken.
Der Speisekarpfen ist ungefähr 35 cm lang bei einem Gewicht von
ca. 1 Kg. In freien Gewässern erreichen die Fische etwa eine
Länge von 1 m und mehr bei einem Gewicht bis zu 35 Kg. Der
größte Karpfen, den ich persönlich zubereitet habe, wurde in
Stockstadt gefangen und hatte ein Gewicht von 24,5 Kg. Der
Koloss wurde am Stück zubereitet in einem entsprechend großen
Topf. Damit der Fisch auch wieder ganz aus dem Topf kam, musste
er in einer Schlinge aus einem großen Tuch mit 2 Mann hinein und
herausgehoben werden. 16 Personen haben am Festmahl teilgenommen,
aber es war noch genug übrig.
Nun zu unserem Rezept für 4 Personen:
2 küchenfertige Karpfen, etwas Worcestersoße, Salz und Pfeffer
aus der Mühle, einige Zweige Dill, Petersilie und Schnittlauch,
100 g Mehl, 100 g Butter, Saft von 1 Zitrone, ca. 50 g gemischte
und gehackte Kräuter, zum Garnieren ein paar Salatblätter,
Zitronenschnitze, Tomatenröschen und Kräuterzweige.
Der küchenfertige Karpfen wird vorsichtig gewaschen und
abgetrocknet. Mit etwas Zitronensaft und ein paar Tropfen
Worcestersoße beträufeln, mit Salz und Pfeffer gut von innen und
außen würzen und ca. 20 Minuten im Kühlschrank die Gewürze
einziehen lassen.
Die Kräuterzweige verlesen, waschen, gut abtropfen und in den
Karpfen geben, praktisch füllen. Das Mehl wird fein gesiebt auf
eine entsprechend große Platte gegeben und der Karpfen wird
darin rundherum gewälzt. Den Fisch vom überflüssigen Mehl
etwas abklopfen. Einen Teil der Butter in einer großen Pfanne erhitzen
und die beiden Karpfen darin bei mäßiger Hitze auf beiden
Seiten goldbraun anbraten. Ein Tip: Sollte der Karpfen ganz frisch
geschlachtet sein, so brauchen Sie einen entsprechend großen
Deckel für Ihre Pfanne. Diesen müssen Sie beim Braten richtig
fest auf die Pfanne drücken, sonst springt Ihnen der Fisch quer
durch die Küche.
Den gegarten Karpfen herausnehmen und warm stellen. Die restliche
Butter in die Pfanne dazugeben, mit Zitronensaft verfeinern
und nochmals mit Salz, Pfeffer, Worcestersoße und den gehackten
Kräutern erhitzen. Die Sauce über den Karpfen gießen und mit
den Zutaten garnieren. Dazu noch etwas Sahnemeerrettich, gebratene
Butterkartöffelchen und Kopfsalat.
Foto: www.aboutpixel.de
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Ich wünsche Ihnen einen wohlschmeckenden Karpfen,
frohe und friedliche Weihnachten und ein gesegnetes neues
Jahr 2010.
Horst Bernhardt vom Schlemmerservice
übrigens . . . Weihnachtszauber auf dem Main
Mainschifffahrt inkl. Sektempfang; vorweihnachtliches Menü mit kleinem
Schmankerl aus Gänseschmalz und Leberpastete; ofenfrischer Gänsekeule
(vom Buffet) mit einer Orangen-Cognac-Sauce, Apfelrotkohl und
hausmacher Klößen sowie einem weihnachtlichen Dessert.
Folgende Termine sind noch frei: 08.12./ 10.12. und 12.12.09
Anfragen und Anmeldung über unseren Schlemmer-Service
(0 60 73 / 8 77 97)
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