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SCHAAFHEIM · MOSBACH · SCHLIERBACH ... - Typo-Z-Team

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Schaafheimer<br />

Ich war wieder allein und stand immer noch mit ausgebreiteten<br />

Armen und zugekniffenen Augen da. Meine Mutter fand mich so<br />

und drückte mich fest an sich. „Das waren der Förster und sein<br />

Gehilfe,“ flüsterte sie dabei. „Wir haben großes Glück gehabt und<br />

du, du bist sehr tapfer gewesen. Ich bin sehr stolz auf dich.“ Mir<br />

fiel ein schwerer Stein vom Herz, denn ich sah, dass sie sich<br />

tatsächlich einen Baum geleistet hatte. Er steckte gut zusammengeschnürt<br />

in dem Sack mit der Axt und nur seine Spitzen ragten<br />

heraus. Mutter blickte aufwärts und meinte: „Was wir jetzt noch<br />

brauchen, ist eine tüchtige Ladung Schnee.“<br />

Oh – was für ein Wunder. Als hätte man diese Bitte erhört, fielen<br />

erst vereinzelt und dann immer dichter Flocken, die schließlich<br />

einen regelrechten Wirbeltanz aufführten, der uns derart einhüllte,<br />

dass wir nur noch wenige Meter vorausblicken konnten.<br />

Rundum wurde es schlagartig weiß, selbst wir verwandelten uns<br />

rasch in Schneefiguren. Dabei beflügelte eine plötzliche Freude<br />

unsere Schritte und wir lachten und tanzten mit den Flocken, als<br />

wären wir selbst welche.<br />

Ich bewunderte meine Mutter. Sie wurde für mich eine Zauberfee.<br />

In dieser Hochstimmung erreichten wir unser Zuhause. Dort<br />

packte mich als erstes Oma und schob mich in ihre warme Stube,<br />

wo vor dem wärmespuckenden Eisenofen eine mit dampfenden<br />

Wasser gefüllte Zinkwanne stand, in der bereits meine Schwester<br />

total eingeseift hockte.<br />

„Wo wart ihr?“ Vorwurfsvoll fragend schauten mich ihre grünen<br />

Augen durch den Seifenschaum an. „Im Schnee“ antwortete ich.<br />

Mehr würde sie nicht erfahren. Das Erlebte sollte mein ewiges<br />

Geheimnis bleiben.<br />

Oma schälte mich inzwischen aus den Kleidern und setzte mich<br />

ebenfalls in die Wanne. Meinen steifgewordenen Gliedern tat das<br />

gut. Ich ließ mich ohne Murren abfummeln.<br />

In frisch duftende Schlafanzüge gehüllt saßen wir schließlich da<br />

wie Hühner auf der Stange. Wir warteten. Wir lauschten auf das<br />

Bimmeln des Glöckchens, dass uns nach oben rufen sollte.<br />

Es gab kein Halten als wir es endlich hörten. Wir stürmten die<br />

Stiege hoch, um herzklopfend vor der Tür unserer Wünsche und<br />

Träume zu verharren. Ganz langsam öffnete sie sich und der Blick<br />

in die Stube offenbarte uns all den Zauber vieler Erwartungen. Es<br />

war einfach alles wieder da. Der Kaufladen, die Puppenküche, die<br />

Holzwiege mit dem goldenen Glitterhimmel und meinem Püppchen<br />

darin, auch die drei Waisen aus dem Morgenlande drehten<br />

Beratungsstellen:<br />

Schaafheim, Würzburger Straße 15, Telefon: 06073 – 98 0151<br />

Rodgau / Nieder-Roden, Ober-Rodener-Straße 125,<br />

Telefon: 0 6106 – 77 88 34 <strong>·</strong> mail: gruber.dieter@t-online.de<br />

Ansprechpartner: Dieter Gruber<br />

Bei Bedarf auch Beratung bei Ihnen zuhause<br />

20<br />

Bild: www.aboutpixel.de<br />

Dezember/Januar 2009/2010<br />

Neues Fenster wäre nicht schlecht !<br />

Wir hoffen für Sie,<br />

dass der Winter<br />

nicht so kalt wird!<br />

Neue Haustür<br />

auch . . .<br />

Trotzdem wünschen wir auch Ihnen,<br />

unseren Kunden, sowie all unseren Freunden<br />

und Bekannten, ein frohes und gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr!<br />

Sporthallenstraße 5 <strong>·</strong> 64850 Schaafheim<br />

Telefon 0 60 73 / 94 22 <strong>·</strong> Fax 0 60 73 / 8 83 24<br />

E-Mail: M-Erbacher@t-online.de<br />

sich von Kerzenlicht getrieben mit Silbergebimmel um das Jesuskind,<br />

dass da hold in seiner Krippe lag. Alles liebgewordene<br />

Spielzeug fanden wir vor und noch manches mehr.<br />

Während meine Schwester sofort ihre Sachen beschlagnahmte,<br />

blieb ich wie angewurzelt in der Tür stehen und sah nur das eine –<br />

den Baum.<br />

Er reichte vom Boden bis zur niederen Stubendecke und flimmerte<br />

in den silbernsten Farben – wenn Silber eine Farbe ist.<br />

Die glänzenden Kugeln, das funkelnde Lametta, die hohe Spitze<br />

mit den schillernden Glöckchen, die Zuckerfiguren, die leuchtenden<br />

Kerzen. Er erschien mir als der schönste Baum der Welt und<br />

ich war den ganzen Abend nicht aus seiner Nähe hinwegzubringen.<br />

Ich fühlte mich ihm ganz zugehörig, war ich doch selbst ein<br />

Tannenbäumchen gewesen – wenn auch nur vorübergehend. Es<br />

war unser Baum, den wir uns geleistet hatten und der mit seinen<br />

ausladenden Ästen würzigen Waldesduft verströmte und der auf<br />

wundervolle Weise unser Weihnachtsfest krönte.<br />

Spät brachte man mich in mein Gitterbett. Das machte mir nichts<br />

aus, stand es doch im Weihnachtszimmer. Noch im dunkeln sah<br />

ich das Glitzern des Baumschmuckes und hörte zufrieden meine<br />

Freunde, die Mäuse, die dabei waren, emsig süße Gebäckkrümel<br />

einzuheimsen.<br />

Außerhalb unseres Häuschens schluckte der fallende Schnee<br />

jeden Laut.<br />

Innerhalb unseres Häuschens herrschte Kinderglück.<br />

Ich beneidete meine Schwester nicht, die unten in Omas frischgestopftem<br />

Strohsack schlafen durfte.<br />

Aus der elterlichen Schlafecke kam ein zufriedenes Seufzen.<br />

Beim überdenken meines Abenteuers schlief ich ein.<br />

Die Heilige Nacht nahm ihren Lauf.

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