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SCHAAFHEIM · MOSBACH · SCHLIERBACH ... - Typo-Z-Team

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Schaafheimer Juli 2009<br />

SCHAAZ – auch Chance für Nachwuchs<br />

Schaafheimer Arztzentrum Ärztepaar Welbers zieht um – Aus Gemeinschaftspraxen wird Praxisgemeinschaft<br />

Nicole Damm-Arnold – Gerhart Welbers sitzt zum letzten Mal an<br />

seinem Praxisschreibtisch. Er öffnet zum letzten Mal eine Patientenkartei<br />

und behandelt den letzten Patienten in seinem Arztzimmer.<br />

Dann ist Schluss in der Langstädter Straße.<br />

Der 61-jährige Allgemeinmediziner geht aber<br />

nicht etwa in Rente, er startet nach eigenen<br />

Angaben vielmehr noch einmal durch. Ab dem<br />

1. Juli praktizieren er und seine Frau Helga an<br />

anderer Stelle.<br />

Ein letztes Mal behandelt der Allgemeinmediziner<br />

Gerhart Welbers Patienten in den<br />

Praxisräumen der Langstädter Straße. Bis zum<br />

1. Juli zieht er gemeinsam mit Ehefrau und den<br />

Arztehepaaren Sterzing und Ott in das neue<br />

Ärztezentrum SCHAAZ.<br />

Gemeinsam mit den Allgemeinärzten Christa<br />

und Artur Sterzing, Meike Ott-Tiemann und<br />

Christian Ott werden sie ab 1. Juli im neuen<br />

Schaafheimer Arztzentrum (SCHAAZ) ihre<br />

Arbeit wieder aufnehmen.<br />

„Drei Gemeinschaftspraxen werden zu einer<br />

Praxisgemeinschaft zusammenwachsen“, betont<br />

Welbers in einem Gespräch. Das bedeute<br />

im Praxisalltag, dass sich die Arztehepaare<br />

Sterzing, Ott und Welbers die Lohnkosten für<br />

die Arzthelferinnen teilen, dass medizinische<br />

Gerätschaften gemeinsam genutzt werden, Verbrauchsmaterial nur<br />

noch über einen Großlieferanten bestellt wird und nur noch ein<br />

gemeinsames Labor für Untersuchungen angefahren wird.<br />

„Für die Patienten ändert sich bei dieser Praxisform und mit dem<br />

Umzug gar nichts“, bestärkt Welbers. Die Angst vieler Patienten, im<br />

2<br />

Turm Apotheke<br />

Unser neuer Standort<br />

ab dem 6. Juli 2009<br />

SCHAAZ<br />

Taunusstraße 3<br />

Am Eröffnungstag erhält jeder<br />

Kunde ein kleines Geschenk!<br />

Bis 6. Juli: Langstädter Str. 20 <strong>·</strong> 64850 Schaafheim<br />

Telefon: 0 60 73/ 7 48 30 <strong>·</strong> Telefax: 0 60 73/ 74 83 30<br />

Schaaz künftig „herumgereicht“ zu werden, sei unbegründet. „Jeder<br />

Patient behält den Arzt seines Vertrauens.“ Einzige Ausnahme sei –<br />

wie auch schon vorher – die ärztliche Vertretung in der Urlaubszeit.<br />

Aber auch diese werde durch die Praxisgemeinschaft<br />

einfacher. „Wenn der Patient<br />

seine Erlaubnis gibt, kann der Vertretungsarzt<br />

auch einmal einen Blick in diese Krankenakte<br />

werfen“, meint der Schaafheimer Allgemeinmediziner.<br />

Weitere Vorteile liegen für die drei Ärzte klar<br />

auf der Hand: Die bürokratische Belastung minimiert<br />

sich um ein Vielfaches. Damit können<br />

Kosten gespart werden. Der Zulauf in Hauptstoßzeiten<br />

verteilt sich durch die weitläufige<br />

Raumaufteilung im SCHAAZ besser.<br />

Im SCHAAZ werden Studenten ihre Blockpraktika<br />

absolvieren Gerhart Welbers, Arzt Und<br />

letztlich können chronisch Kranke besser und<br />

zentrierter versorgt werden. Darauf legen die<br />

Ärzte ein besonderes Augenmerk: Sie möchten<br />

akut und chronisch Kranke durch die Zentrierung<br />

im Arztzentrum besser versorgt wissen.<br />

„Jeder Hausarzt hat seine speziellen Leistungen,<br />

die jetzt gebündelt werden“, sagt<br />

Welbers. Die speziell ausgebildeten Diabetes-<br />

Assistentinnen Michaela Kunkel und Martina Hübner können ab dem<br />

1. Juli beispielsweise besser zusammenarbeiten. Den Experten für<br />

Bluthochdruck, Asthma, chronische Lungenerkrankung und Diabetes<br />

stehen im neuen Haus ein Schulungsraum und eine Lehrküche zur<br />

Verfügung.<br />

Auch die Ärzte können den Patienten ihre speziellen Leistungen wie<br />

Belastungs-EKG, Lungenfunktionstest, Ultraschall, Krebsvorsorge<br />

und Hörtest besser und schneller anbieten. „Da alle drei Gemeinschaftspraxen<br />

ihre medizinischen Gerätschaften ins Arztzentrum mitbringen,<br />

verringern sich die Wartezeiten auf eine spezielle Untersuchung“,<br />

erklärt Gerhart Welbers.<br />

Verstärkung aus Groß-Umstadt Ferner holen sich die Arztehepaare<br />

fachärztliche Verstärkung ins SCHAAZ. An zwei Vormittagen werden<br />

die Groß-Umstädter Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten Dr. Pascal Repp<br />

und Dr. Klaus Lehmann für die Patienten im Hause da sein. „Für das<br />

gleiche Zeitmodell werden wir in Zukunft noch weitere Fachärzte<br />

suchen. Wir haben dafür noch zwei Räume im Zentrum frei“, erläutert<br />

Welbers. Außerdem soll das SCHAAZ in Zusammenarbeit mit dem<br />

Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsklinik Frankfurt zu einer<br />

akademischen Lehrpraxis werden. „Im SCHAAZ werden Studenten<br />

ihre Blockpraktika absolvieren“, sagt Welbers.<br />

Für den Umzug ins Arztzentrum nehmen vor allem die älteren<br />

Hausärzte Artur (62) und Christa (63) Sterzing und Gerhart (61) und<br />

Helga (57) Welbers noch einmal ein erhebliches finanzielles Risiko<br />

in Kauf. Sie investieren in eine neue Inneneinrichtung einer Praxis,<br />

behandeln nicht mehr im eigenen Haus, sondern zahlen jetzt<br />

Praxismiete und lassen ihre Räume im eigenen Haus sozusagen<br />

verwaisen. Das ist es ihnen nach eigenen Angaben aber wert. Sie<br />

wollen in erster Linie die Zukunft der ärztlichen Versorgung für die<br />

Schaafheimer gewährleisten. „Nur wenige möchten heutzutage noch<br />

Landarzt werden. Mit dem Arztzentrum locken wir Nachwuchs an“,<br />

ist Welbers zuversichtlich. Ehefrau Helga fügt hinzu: „Junge Ärzte<br />

wollen zu Beginn ihres Berufslebens lieber erst einmal Miete zahlen<br />

als ein ganzes Haus mit Praxisräumen kaufen.“<br />

Helga und Gerhart Welbers möchten als Hausärzte noch längere Zeit<br />

bleiben und übergeben einen Praxisplatz wahrscheinlich einmal dem<br />

Sohn, der gerade Medizin studiert. Laut Gerhart Welbers zieht<br />

dagegen das Ehepaar Sterzing wegen des Alters nur begrenzte Zeit<br />

mit ins Schaaz.<br />

Das Arztpaar Welbers freut sich auf die neue Herausforderung.

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