SCHAAFHEIM · MOSBACH · SCHLIERBACH ... - Typo-Z-Team

Juli 2009 Schaafheimer
Etwas zum Nachkochen!
Kaltes Roastbeef mit
Frankfurter grüner Soße
Die Frankfurter grüne Soße ist weltbekannt und ein typisches
Hessisches Nationalgericht. Die Frankfurter Küchen hatten schon in
früheren Jahrhunderten trotz fehlender Konservierungs-mittel genügend
Kräuter. Dafür garantierten die Gärtner der verschiedenen
Stadtteile Frankfurts, aber auch der anliegenden Ortschaften als
Umschlagplatz für frische Kräuter, Gemüse und Obst. Hier waren die
echten Frankfurter Marktweiber, die „Hockinnen“, beliebt in ihrer Art.
Ausgestattet mit Redegewandtheit und voller Mutterwitz waren sie
nicht zuletzt auch etwas streitsüchtig, aber liebevoll.
Die im Frankfurter Platt genannte „grie Soß“ hat sich auch in den
Küchen von Italien und Frankreich ausgebreitet. Dort ist sie unter
dem Namen „sauce verte“ bekannt und beliebt. Wer von beiden
zuerst da war, ist nicht genau bekannt und darüber wird manchmal
auch heftig gestritten. Aber die Frankfurter stört das wenig, sie
lieben ihre „grie Soß“ und reichen dazu gerne Ochsenfleisch, Fisch
oder auch nur Kartoffeln.
Die Original grüne Soße muss auf jeden Fall 7 Kräuter enthalten.
Diese sind: Boretsch, Kresse, Petersilie, Sauerampfer, Schnittlauch
und etwas weniger Kerbel und Pimpernelle. Diese Kräutermischung
bekommt man in einer gerollten Tüte angeboten und diese darf nur
von den Gärtnereien im Raum Frankfurt stammen. Die Patentrechte
für die Kräutermischung sind beantragt und werden momentan bei
der EU festgelegt.
Nun zu unserem Rezept für ca. 4 Personen:
800 – 1000 g Roastbeef, Salz und Pfeffer aus der Mühle, etwas Öl
zum einreiben; 3 Päckchen Frankfurter grüne Soße, 6 – 7 Eier,
1 Zitrone, Salz und Pfeffer aus der Mühle, 600 g frischer Schmand.
Das Roastbeef von den Sehnen mit einem scharfen Messer befreien
(parrieren). Das Fleischstück mit etwas Öl gleichmäßig einreiben und
mit Salz und Pfeffer würzen. Den Backofen auf 200° vorheizen. Das
Roastbeef auf ein Gitter legen und bei gleichmäßiger Hitze von 140°
ca. 40 – 45 Minuten braten. Danach den Ofen abschalten und das
Fleischstück noch etwa 10 – 15 Minuten ruhen lassen, damit sich der
Fleischsaft schön verteilt und das Roastbeef eine gleichmäßige Farbe
annimmt. Herausnehmen und durchkühlen lassen.
Die Kräuter für die grüne Soße ohne zu drücken vorsichtig waschen.
Gut abtropfen lassen und mit einem Wiegemesser sehr fein hacken.
In eine große Schüssel geben. Die Eier hart kochen und erkalten lassen.
Die Eier werden nun in kleine Würfel geschnitten. Entweder mit
dem Eierschneider (3 mal durchdrücken – jedes mal wenden) oder mit
einem scharfen Messer. Die Eierwürfel, der Saft der Zitrone, Salz und
Pfeffer und am Ende den Schmand unterheben. Sollte jemand etwas
Probleme mit der Verdauung haben, so empfehle ich Ihnen einen
kleinen Löffel voll Senf untermischen. Dies verändert ein wenig den
Original-Geschmack, hilft aber sehr gut.
Nun wird das erkaltete Roastbeef aufgeschnitten und auf einer Platte
angerichtet. Die Soße dazu reichen und je nach dem entweder
Salzkartoffeln oder auch Bauernbrot dazu reichen. Natürlich kann
man auch statt dem Roastbeef etwas gepökelte Rinderzunge (wie im
Bild) anbieten oder auch kleine Frikadellen oder Räucherfisch. In
unserer Familie brauchen wir gar kein Fleisch zur grünen Soße, einfach
nur die Soße und Salzkartoffeln.
Noch eine kleine Anekdote: Bei den Dreharbeiten für die Serie „Mit
Leib und Seele“ habe ich das Filmteam einmal mit der grünen Soße
als Mittagessen überrascht. Das Team bestand zur Hälfte aus
Müchnern und Hamburgern. Die Münchner waren begeistert, die
Hamburger fanden die Soße furchtbar. So unterschiedlich sind die
„Geschmäcker“. Viel Spaß beim Kochen und Essen wünscht Ihnen
Horst Bernhardt vom Schlemmerservice
Foto: www.aboutpixel.de
Bernhardt’s
Schlemmer-Service
im
Gästehaus Irene
Ihr Partyservice mit Leib und Seele
Irene und Horst Bernhardt
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