Jahresbericht Murg-Stiftung 2007
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong> des Wohnheims und der Geschützten Werkstätten<br />
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Jeder Teamer hatte einen individuellen Leitungsstil und<br />
ein Grundwissen über die Arbeit in der Gruppe, nur wurde<br />
dies nicht gezielt angewendet. Die Klienten empfanden<br />
die Gruppenarbeit langweilig und ohne Sinn. Sie hatten<br />
keine positiven Reize.<br />
Das unregelmässige Stattfinden der Gruppenarbeit hatte<br />
Auswirkungen auf das Pflichtgefühl der Klienten im<br />
Bezug auf ihre Anwesenheit. Die Klienten hatten kein Verständnis<br />
und keine Geduld füreinander. Das zeigte sich<br />
durch ihr Verhalten in der Gruppe: Durcheinander sprechen,<br />
einander ins Wort fallen, nicht zuhören, SMS schreiben,<br />
ständig aufstehen, herumlaufen, zur Toilette gehen,<br />
sich schminken etc.<br />
Der individuelle Leitungsstil der Teamer, die unregelmässige<br />
Durchführung und die geringe Motivation der Klienten<br />
führten zu einem chaotischen Gruppengespräch<br />
ohne Weg und ohne Ziel. Es herrschte Unzufriedenheit bei<br />
den Klienten und Teamern.<br />
Unsere Erfahrungen mit der Gruppe waren nicht sehr<br />
gross. So haben wir ein Konzept entwickelt, um unsere<br />
Qualität zu optimieren. Der Leitgedanke ist, die Sozialkompetenzen<br />
der Klienten auf der Gruppenebene zu fördern.<br />
Das Konzept gilt für die Klienten wie auch für das<br />
Team, deshalb haben beide Seiten Mitspracherecht bei der<br />
Themenwahl. Wir haben gemeinsam eine Checkliste<br />
erstellt, um klare Regeln zu setzen, an die sich alle halten<br />
sollen. Somit haben wir einen klaren Rahmen, der Sicherheit<br />
wie auch Freiheiten gibt.<br />
Dieses Miteinander hat bestimmt ein wenig Angst<br />
genommen vor der Veränderung, die uns bevorstand. Heute<br />
sind wir alle schon mehrere Schritte weiter. Jede Person<br />
in der Gruppe weiss, wo sie steht und was für Ziele sie<br />
hat.<br />
Unsere Klienten zeigen grosses Interesse an verschiedenen<br />
Themen, sie haben gute Vorschläge. Die Selbsterfahrung<br />
ist doch die beste Erfahrung. Ihre eigenen Erfahrungen<br />
in der Gruppe nützen sie im Alltag ( z.B. zuhören,<br />
andere Meinungen akzeptieren, Geduld, Verständnis ), das<br />
Selbstwertgefühl wächst.<br />
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