Jahresbericht Murg-Stiftung 2007
Jahresbericht Murg-Stiftung 2007
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Die Differenzierungsphase<br />
Die Gruppe als solches hat sich weitgehend eingespielt und<br />
stabilisiert. Einzelne treten vermehrt in den Vordergrund,<br />
ohne dadurch die Gruppe in Gefahr oder zum Scheitern zu<br />
bringen.<br />
Die Trennungsphase<br />
In dieser Phase wird die Auflösung zur innerlich oder<br />
äusserlich veranlassten Strategie. Bei einer gut funktionierenden<br />
Gruppe können sich Einzelne schwer von der<br />
Gruppe trennen.<br />
Bei eher schwierigem Ablauf können sich Einzelne erlöst<br />
fühlen, da für sie die Gruppe einen verbindlichen Charakter<br />
hat und sie dieser Pflicht zum Zusammensein enthoben<br />
sind.<br />
4. Die Gruppenrollen<br />
Zur Existenz von Gruppen gehören auch Rollentypen, die<br />
von den einzelnen Mitgliedern verkörpert werden.<br />
Alpha: Führer der Gruppe<br />
Beta: Berater des Alpha-Typus<br />
Gamma: Der Typus, der die Gruppe als solche beibehalten<br />
möchte. Ist die Gruppe als solche in Gefahr, so<br />
lehnt er sich auf, ordnet sich dann entweder dem<br />
Status quo der Gruppe zu oder tritt aus der Gruppe<br />
aus.<br />
Omega: Der Typus, der am Rande der Gruppe funktioniert.<br />
Literatur<br />
– Gruppenleiten ohne Angst, 1. Auflage 1995, Irene Klein<br />
– Psychologisches und soziologisches Grundwissen für<br />
Krankenpflegeberufe, 1. Auflage 1994, Prof. Rainer<br />
Hornung, Judith Lächler<br />
Wie wirkt sich Gruppenarbeit auf unseren<br />
Alltag aus<br />
In unserem Wohnheim hat die Gruppenarbeit einen hohen<br />
Stellenwert für das Erreichen individueller Ziele einzelner<br />
Klienten sowie für deren Alltagsbewältigung.<br />
Um sich in unserer Gesellschaft zu bestätigen, ist es wichtig,<br />
dass unsere Klienten lernen, mit sich und der Umwelt<br />
zurecht zu kommen, den verschiedenen Reizen widerstehen<br />
zu können und sich in eigener Entscheidungsfähigkeit<br />
zu üben.<br />
Wichtig ist, einen Ausgleich zwischen der Eigenreflektion<br />
und der Kommunikation nach aussen zu erreichen.<br />
Eigenreflektion:<br />
Ich-Gefühl stärken im Denken und Handeln. Eigene<br />
Handlungsfähigkeit überprüfen, sich darin stärken.<br />
Kommunikation:<br />
Sich situativ verbal behaupten können. Platz schaffen, um<br />
seine Bedürfnisse anzubringen. Sich in gewissen Situationen<br />
zurückhalten können.<br />
Gruppenarbeit ist ein Übungsfeld, in dem sich die Klienten<br />
aus verschiedenen Lebenslagen als Individuum<br />
behaupten können. Wir als Betreuende versuchen bei der<br />
Gruppenarbeit den Gemeinschaftssinn der Klienten zu fördern,<br />
indem wir die individuelle Präsenz des Einzelnen fördern<br />
und uns gegenseitigen Respekt verschaffen. So fühlen<br />
sich die Einzelnen als dazugehörige Persönlichkeiten und<br />
behaupten sich mit dieser Bewusstseinsstärke auch in der<br />
Gesellschaft.<br />
Gruppenarbeit trägt zur charakterlichen Festigung und<br />
Reife bei und steigert die Lebensqualität.<br />
Entwicklung zum Konzept der Gruppenarbeit<br />
Die Gruppenarbeit wurde ohne Konzept geführt. Dies hat<br />
Auswirkungen für alle Teamer, die das Gespräch leiten, wie<br />
auch für die Klienten, die keinen gesetzten Rahmen haben,<br />
in dem sie sich bewegen können. Da die Gruppenarbeit<br />
nur unregelmässig stattfand und nicht wie vorgesehen alle<br />
2 Wochen, entstand keine Kontinuität. Weder Teamer<br />
noch Klienten gaben diesem Gespräch die notwendige<br />
Wichtigkeit.<br />
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