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14. Januar Vogel Gryff extra

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Wichtige Erklärung der 3E<br />

Die offizielle Meinung der<br />

3E zum Seebeben in Asien.<br />

Seite 5<br />

Die Ehrengäste<br />

Wer waren die Ehrengäste<br />

am <strong>Gryff</strong>e-Mähli – die Liste.<br />

Seite 5<br />

Die Neuaufnahmen<br />

Diese Gesellschaftsbrüder<br />

sind neu aufgenommen.<br />

Seite 5<br />

s Cläärli uff dr Gass<br />

Ein Blick hinter die ganze<br />

Kleinbasler Gesellschaft.<br />

Seite 15<br />

Inhalt<br />

Frühmorgens herrschte<br />

schon emsiges Treiben<br />

Über die prickelnde Stimmung in<br />

der Hochburg des <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>, dem<br />

Hotel Merian am Rhein. Wie der<br />

Spielchef «sein» Spiel auf den grossen<br />

Tag vorbereitet hat und wie sich<br />

die Ehrengäste darauf eingestimmt<br />

haben. Seite 2<br />

54. Jahrgang,<br />

Offizielles<br />

Organ der<br />

IG Kleinbasel<br />

Die Zeitung für das Kleinbasel<br />

äxtra<br />

13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Exklusiv: Hautnah beim<br />

Floss den Bach runter<br />

Exklusiv konnten wir die herrliche<br />

Talfahrt des Flosses auf dem «Bach»<br />

begleiten. Über den Tanz des Wild<br />

Maa auf den schmalen Brettern,<br />

über den Einsatz der Kanoniere<br />

und die staunenden Ehrengäste finden<br />

Sie einzigartige, farbige Fotos<br />

auf Seite 3<br />

«Lai» stand «<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>» vor<br />

Höhepunkt am <strong>Gryff</strong>emähli:<br />

d Maischterreed<br />

Riesenspannung, Diskussionen,<br />

Mutmassungen: Was wird er sagen<br />

Die Rede des Vorsitzenden Meisters<br />

der 3E-Gesellschaften geniesst weit<br />

über unseren Stadtteil hinaus einen<br />

hohen Stellenwert. Schon mancher<br />

Meister löste mit seinen Worten politisches<br />

Gepolter aus. Heuer hat<br />

Dr. Rudolf Grüninger sehr stilvoll<br />

eine Brücke zwischen Basler Lied<br />

und der aktuellen Lage geschlagen,<br />

was sich in tosendem Applaus gezeigt<br />

hat. Seiten 6 und 7<br />

Hans-Rudolf Merz hielt<br />

eine grossartige Rede<br />

Der eidgenössische Finanzminister<br />

fühlte sich am grossen Ehrentag<br />

Kleinbasels wohl. Mit seiner glänzenden<br />

Rede, die vor Witz sprühte,<br />

traf er den Gesellschaftsbrüdern<br />

und der Gästeschar direkt ins Herz.<br />

Als er seine Rede beendete, hielt es<br />

im Festsaal niemanden mehr auf<br />

den Sitzen. Eine Standing Ovation<br />

hatte sich der Magistrat mit seinen<br />

Worten mehr als nur verdient.<br />

Seite 11<br />

Foto : Patrick Straub<br />

Im Rebhausjahr ist der «Lai» das führende Wappentier: Der «Lai» bei seinem luftigen Tanz auf dem<br />

Messeplatz vor dem grossen Festsaal, wo das <strong>Gryff</strong>emähli stattgefunden hat.<br />

Mir erwyyse Ihne s ganz Johr d Reveränz.<br />

www.manor.ch BASEL: <strong>Gryff</strong>egass 22


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

2<br />

Auftakt zum Ehrentag<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Im Hotel Merian<br />

Wenn d Spannig styyge duet ...<br />

Treue Helfer: Ohne hilfsbereite Begleiter geht nichts.<br />

Fotos: Patrick Straub<br />

Hohe Konzentration: Der Leu wird in sein enges Kostüm gezwängt.<br />

Quirlig, fröhlich – mit einer<br />

feinen, aber knisternden<br />

Spannung – beginnt der<br />

grosse Kleinbasler Tag im<br />

Stammhaus Hotel Merian.<br />

Von Werner Blatter<br />

Punkt acht Uhr morgens treffen<br />

sich – traditionell – die Spielleute in<br />

ihrem Quartier, dem Hotel Merian.<br />

Die Stimmung – wie allewyyl – nervös,<br />

angespannt, voller Erwartungen.<br />

Die Kostüme liegen fein säuberlich<br />

auf den Betten in den Zimmern<br />

bereit. Der neue Hotelmanager Urs<br />

Füeg schaut kurz vorbei; alles in<br />

Ordnung. Gelassen, als wär ein<br />

<strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-Tag das «Normalste<br />

der Welt», erteilt der erfahrene<br />

Gastronom seine letzten Anweisungen.<br />

Schon streifen die vier Ueli als<br />

erste ihre Kostüme über. Verständlich,<br />

denn sie müssen als Allererste<br />

«uff d’Gass». Deshalb geniessen sie<br />

bereits kurz vor halb neun ihr<br />

Suurlääberli-Essen an einem separaten<br />

Tisch im Meriansaal; dem so<br />

genannten «Katzedischli». Die Begleitmannschaft<br />

hilft den drei<br />

Ehrenzeichen beim Anziehen; vor<br />

allem das Befestigen der Wild-Maa-<br />

Kränze nimmt heute viel Zeit in<br />

Anspruch. Man wünscht sich ge-<br />

genseitig einen wunderschönen Tag<br />

und schon gehts die Treppe hinunter<br />

in den Meriansaal zum gemeinsamen<br />

Suurlääberli-Essen.<br />

Im feierlich geschmückten Saal<br />

werden bei einem kleinen Aperitif<br />

die Gäste, alle Vorgesetzten und<br />

Altvorgesetzten sowie eine stattliche<br />

Delegation der Polizei begrüsst.<br />

Der Spielchef motiviert in<br />

einer kurzen Ansprache seine Spielfreunde<br />

für die bevorstehenden<br />

Strapazen. Mit dem überlieferten<br />

Kommando: «Alli Köch in<br />

d’Kuchi, dr <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> het Hunger<br />

– und Ueli uff d’Gass!» endet<br />

Peter Stalders kurze Ansprache.<br />

Schon steigt langsam der Duft von<br />

gebratener Leber in die – noch nicht<br />

roten – Nasen.<br />

Kurz vor zehn steht der Polizei-<br />

Oldtimer-Mannschaftswagen in<br />

der Rheingasse. Die gesamte Flossbesatzung<br />

nimmt auf den Holzbänken<br />

Platz und lässt sich mit viel<br />

Geratter und Geschüttel zum Wild-<br />

Maa-Horst fahren.<br />

Mittlerweile springen die vier<br />

Ueli schon ein Weilchen mit ihren<br />

Sammelbüchsen durchs Kleinbasel.<br />

Wobei insbesondere der blaue<br />

<strong>Gryff</strong>e-Ueli mit seiner bis nach<br />

Kleinhüningen reichenden Route<br />

arg ins Schwitzen kommt, muss er<br />

doch gemeinsam mit seinen<br />

«Gspänli» bis zur Flossankunft<br />

zurück im Klingental sein.<br />

Foto: Patrick Straub<br />

Maske: Auch Spieltambouren<br />

wurden für den langen Tag kosmetisch<br />

«aufbereitet».<br />

Fotos: Patrick Straub<br />

Kostümauslage: Fein säuberlich<br />

geordnet liegen die Kostüme<br />

bereit.<br />

Lääberlizmoorge: Als Allererste durften sich die vier Ueli – am bekannten<br />

«Katzedischli» – für den langen Tag stärken.<br />

Mehr Spielraum


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Die Talfahrt<br />

3<br />

Exklusiv und hautnah dabei<br />

Nääben em Flooss dr Bach ab ...<br />

Der Höhepunkt für Kinder<br />

und die vielen auswärtigen<br />

Zaungäste ist traditionell<br />

die Talfahrt des Flosses.<br />

Von Werner Blatter<br />

Hunderte von Kindern winken und<br />

jubeln vom Horst oberhalb der<br />

Eisenbahnbrücke und am Rheinufer<br />

dem Wild Maa zu. Verdrücken<br />

genüsslich die grosszügig spendierten<br />

«Schnäggeweggli». Versuchen<br />

einen der roten Äpfel aus dem<br />

Kranz des Wappenzeichens der<br />

Ehrengesellschaft zur Hären zu<br />

«filzen». Können kaum den Start<br />

des Flosses erwarten. Viel zu langsam<br />

bewegt sich der Uhrzeiger.<br />

Endlich, endlich steht er auf «halb<br />

elf»: die durch den Spielchef festgelegte<br />

Abfahrtszeit.<br />

In den Langschiffen hinter der<br />

Kanoniere:<br />

Sie sorgen traditionell mit Böllerschüssen<br />

für Aufmerksamkeit.<br />

Foto: pst<br />

Flossbühne haben vier Gäste des<br />

Spiels und vier Flossgäste der Vorsitzenden<br />

Ehrengesellschaft Platz<br />

genommen. Die vier Ruderer, die<br />

beiden Kanoniere vorne auf dem<br />

Floss und die drei Ofen- und Stängelimänner<br />

stehen bereit. Peter<br />

Stalder, der mächtig stolze Spielchef,<br />

betritt als Letzter das Floss;<br />

ein, zwei Kontrollblicke, es kann<br />

losgehen.<br />

Die Talfahrt ist einzigartig<br />

Zum Takt des «Ryy-ab-Märschli»<br />

der beiden Tambouren tanzt der<br />

Wild Maa auf dem Bretterboden,<br />

verneigt sich immer wieder vor<br />

«seinem» Kleinbasel. Böllerschüsse<br />

und Pulverdampf begleiten seinen<br />

Tanz, kündigen dem am Ufer<br />

versammelten Volk an, dass der<br />

grosse Tag der Kleinbasler begonnen<br />

hat.<br />

«Hersch, wie si uff em Ryy scho schiesse.<br />

Jetzt dien si dr Wild Maa begriesse».<br />

Punkt 11 Uhr landet das Floss,<br />

nach einer herrlichen Talfahrt,<br />

beim Kleinen Klingental. Tausende<br />

stehen dichtgedrängt am Rheinufer.<br />

Behelmte Schugger bahnen für<br />

die Honorationen einen Weg. Nur<br />

mit grosser Mühe wird vor dem<br />

Vorsitzenden Meister, Dr. Rudolf<br />

Grüninger, und einer veritablen<br />

Entourage Platz für die Tänze geschaffen.<br />

Fotos: Patrick Straub Foto: pst Foto: pst<br />

Der Start:: Vor allem viele Kinder säumten das Rheinufer.<br />

Die Fahrt: Eine einzigartige Kulisse. Das Floss bachab unterwegs zum<br />

Kleinen Klingental.<br />

Die heerlig Sytte<br />

vo dr Daalfaahrt<br />

isch e Gschängg vo


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

4<br />

Der Marsch zur Messe<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

3E-Clique führt den «Zug» an<br />

Dr Ehregascht isch yytroffe …<br />

Der Ehrengast: Bundesrat Hand-Rudolf Merz und der Vorsitzende<br />

Meister, Dr. Rudolf Grüninger, nehmen den Tanz der Tiere ab.<br />

Fotos: Patrick Straub<br />

Marsch durchs Kleinbasel: Stolz begleiten die Männer der 3E-Clique<br />

Ehrengäste und Gesellschaftsbrüder zum <strong>Gryff</strong>emähli.<br />

Er kam spät, aber er kam!<br />

Dem Vorsitzenden Meister<br />

fiel «e riise Stai» vom Herzen,<br />

als er Bundesrat Hans-Rudolf<br />

Merz endlich begrüssen und<br />

die Hand schütteln durfte.<br />

Von Werner Blatter<br />

Seit 1976 führt die 3E-Clique den<br />

langen Zug der Gesellschaftsbrüder<br />

vom Café Spitz zur Messe Basel<br />

an, wo im Grossen Festsaal das<br />

«<strong>Gryff</strong>emähli» stattfindet. Der<br />

Marsch von der Rheingasse via<br />

Greifengasse, Claraplatz und Clarastrasse<br />

ist der einzige öffentliche<br />

Auftritt der 3E-Clique, die keineswegs<br />

beabsichtigt, die Abendumgänge<br />

der Fasnachtsgesellschaft<br />

«Olympia» zu konkurrenzieren.<br />

Seit ein paar Jahren eröffnet die 3E-<br />

Clique das «<strong>Gryff</strong>emähli» musikalisch.<br />

Sie begleitet dabei den Einmarsch<br />

der Meister, der Vorgesetzten<br />

und der Ehrengäste mit dem<br />

«Heinrichsmarsch». Die Pfeifer<br />

und Tambouren stammen aus verschiedenen<br />

Fasnachtscliquen und<br />

beherrschen ein entsprechend unterschiedliches<br />

Marschrepertoire<br />

mit verschiedenen Marschinterpre-<br />

tationen. Einen einheitlichen Auftritt<br />

für die 3E-Clique einzustudieren,<br />

stellt deshalb für den Pfeiferund<br />

Tambourenchef jedes Jahr eine<br />

neue Herausforderung dar.<br />

Merz genoss es, dabei zu sein<br />

Der Appenzeller Bundesrat<br />

Hans-Rudolf Merz wurde von den<br />

Gesellschaftsbrüdern, Gästen und<br />

vor allem auch von der Basler<br />

Bevölkerung herzlichst begrüsst.<br />

Er genoss es sichtlich, an der<br />

Seite des Vorsitzenden Meisters, Dr.<br />

Rudolf Grüninger, und der Meister,<br />

Dr. Georg André Schlager und Walter<br />

F. Studer, durchs Kleinbasel<br />

hinauf zur Messe zu paradieren.<br />

Schade, dass er nicht schon am<br />

frühen Morgen – wie vergangenes<br />

Jahr unsere Aussenministerin<br />

Micheline Calmy-Rey – beim<br />

«Lääberlizmoorge» im Café Spitz<br />

und auf der Flossfahrt mit dabei<br />

sein konnte. «Bern» habe ihn mit<br />

wichtigen Terminen fast erdrückt,<br />

meinte ein gutgelaunter Bundesrat<br />

Hans-Rudolf Merz.<br />

Freundlich lächelnd, nach links<br />

und rechts in die Menge grüssend,<br />

zog der Magistrat und der gesamte<br />

Tross der «schwarzen Männer»<br />

durch die Flaniermeile Kleinbasels<br />

zum Messeplatz.<br />

Foto: Patrick Staub<br />

Foto: Patrick Straub<br />

Jubelnde Piccolos: Am Ehrentag der Kleinbasler jubeln die Piccolos jeweils<br />

noch freudiger.<br />

Bannergruss: Die Bannerherren erweisen dem Bundesrat und den Meistern<br />

die Ehre.<br />

Wintscht alle Gsellschaftsbrieder und alle<br />

Gescht e wunderscheene <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

3E-Nachrichten<br />

5<br />

Wichtige Erklärung der E.E. Gesellschaften<br />

Die 3E unterstützen die Opfer<br />

der Flutkatastrophe<br />

Auch wenn die Einnahmen aus<br />

den Ueli-Sammlungen während des<br />

diesjährigen <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> wie immer<br />

den Bedürftigen im Kleinbasel zukommen,<br />

so zeigen sich die Gesellschaftsbrüder<br />

der 3E in anderer<br />

Form solidarisch mit den Opfern<br />

der Flutkatastrophe in Südostasien.<br />

Fassungslos blickt jeder auf das<br />

schlimme Naturereignis in Südostasien.<br />

Es hat Schrecken, Elend,<br />

Tod und Zerstörung in einem unvorstellbaren<br />

Ausmass über Länder<br />

und Menschen gebracht. Ganze<br />

Landstriche und Ortschaften sind<br />

überflutet, Häuser und Infrastruktur<br />

weggespült worden. Einheimische<br />

und Touristen wurden von der<br />

Flutwelle verletzt oder in den Tod<br />

gerissen, viele werden heute noch<br />

vermisst. Unzählige Menschen haben<br />

ihre Existenz verloren und ein<br />

mancher trauert um Familie, Angehörige<br />

oder Freunde. Auch in Basel<br />

gibt es solche. Trotz des vielen<br />

Leides wird das «<strong>Gryff</strong>emähli»<br />

aber wie gewohnt gefeiert, auch<br />

wenn es dieses Jahr einen Moment<br />

der Besinnung braucht.<br />

Die drei Ehrengesellschaften haben<br />

am Trauer- und Sammeltag<br />

vom 5. <strong>Januar</strong> für die Flutopfer aus<br />

eigenen, auch nicht im Übermass<br />

vorhandenen Mitteln 6000 Franken<br />

an die Glückskette überwiesen.<br />

Die Ueli-Sammlung auf der Strasse<br />

sowie im Saal ist aber auch am diesjährigen<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> wie jedes Jahr<br />

für die Bedürftigen im Kleinbasel<br />

bestimmt. Auch sie brauchen nach<br />

wie vor die Unterstützung ihrer<br />

Mitmenschen.<br />

Dennoch haben auch die Gesellschaftsbrüder<br />

die Möglichkeit, ihre<br />

Solidarität mit den Flutopfern, die<br />

nachhaltige Hilfe nötig haben werden,<br />

unter Beweis zu stellen. Sie<br />

werden, wenn die globale Spendeneuphorie<br />

ein wenig abgeebbt ist, an<br />

die Bevölkerung gelangen, mit der<br />

Bitte, Patenschaften für Waisenkinder<br />

oder konkrete Wiederaufbauprojekte<br />

zu übernehmen. Federführend<br />

bei dieser Aktion wird<br />

der Mitvorgesetzte Benny Zeuggin<br />

sein.<br />

«Ueli uff d'Gass!»,<br />

der Tag eines Ueli am <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />

VG. Der <strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-Tag wickelt<br />

sich für die Mitglieder des Spiels in<br />

jedem Jahr nach einem genauen<br />

«Tagesbefehl» des Spielchefs ab.<br />

Damit der lange, anstrengende Tag<br />

gut überstanden werden kann, legt<br />

man sich einen Boden mit einem<br />

währschaften Zmorge, bestehend<br />

aus: «suure Lääberli, Bräägleti und<br />

emene Schlugg Wysse».<br />

Punkt 08.45 Uhr erfolgt der Befehl<br />

an die Ueli: «Ueli uff d’Gass!».<br />

Und damit der Beginn eines rund<br />

14-stündigen Parcours durch das<br />

festliche Kleinbasel.<br />

Am Vormittag jeder auf seiner<br />

seit Jahren vorgegebenen Route.<br />

Route des grün-weissen Ueli:<br />

Vom Badischen Bahnhof her<br />

geht er zur Mustermesse (Messe Basel)<br />

in Richtung Claraplatz.<br />

Route des rot-weissen Ueli:<br />

Richtung Wild-Maa-Horst, via<br />

Rheingasse – Grenzacherstrasse –<br />

Eisenbahnweg – Horst. Hier wird<br />

bei den dort anwesenden Gästen,<br />

Vorgesetzten und dem Publikum<br />

gesammelt. Dann geht er Richtung<br />

Wettsteinbrücke zum Klingental.<br />

Route des blau-weissen Ueli:<br />

Ab der Kleinhüningerstrasse<br />

sammelt er bis zur Klybeckstrasse,<br />

dann geht er in Richtung Kaserne<br />

bis hin zur Unteren Rheingasse.<br />

Und zuletzt die Route des<br />

schwarz-weissen Ueli:<br />

Auf seiner Morgentour ist er vor<br />

allem in der Kleinbasler Innenstadt,<br />

in den Schulhäusern, bei den Grossverteilern<br />

und in den Warenhäusern<br />

am Sammeln.<br />

Ehrengäste am <strong>Gryff</strong>emähli<br />

(In alphabetischer Reihenfolge)<br />

Herr Charles Clerc, ehem. Tagesschau-Sprecher SF DRS1<br />

Herr dipl. Ing. ETH Eduard P. Etter,<br />

Meister E.E. Zunft zu Rebleuten<br />

Herr Marcel Fischer, Olympiasieger Degen Athen 2004<br />

Herr Urs Hanselmann, Direktor BVB<br />

Herr Prof. Dr. theol. Joseph Imbach, Professor für Theologie<br />

Frau Beatrice Inglin-Buomberger,<br />

Grossratspräsidentin Kanton Basel-Stadt<br />

Herr Samuel Keller, Messeleiter ArtBasel / ArtBasel Miami Beach<br />

Herr Dr. iur. Georg F. Krayer, VR-Präsident Bank Sarasin<br />

Herr Peter Küng, PR-Chef Migros Genossenschaft Basel<br />

Herr lic. rer. pol. Peter Malama,<br />

Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt<br />

Herr Dr. rer. publ. Hans-Rudolf Merz,<br />

Bundesrat, Vorsteher Eidg. Finanzdepartement<br />

Herr Theo Meyer, VR-Präsident wgn<br />

Wohnbau-Genossenschafts-Verband Nordwest Basel<br />

Herr Max Pusterla, Präsident Verfassungsrat Kanton Basel-Stadt<br />

Herr lic. iur. Jörg Schild,<br />

Regierungspräsident, Vorsteher SiD Basel-Stadt<br />

Herr Josef Frey, Gast von Statthalter Dr. phil. Claude F. Beranek<br />

Herr Dr. iur. Christoph Im Obersteg,<br />

Gast von lic. rer. pol. Stephan Rosch<br />

Herr Michael Kostka,<br />

Gast des Vors. Meisters Dr. iur. Rudolf Grüninger<br />

Herr Beat Krähenbühl, Gast von Hans Imbach<br />

Herr Theodor Stähli, Gast des Schreibers André Stohler<br />

Herr Peter Theilkäs, Gast von Hans Schnider<br />

Im 2005 sind folgende<br />

Kleinbasler Herren in die<br />

3E aufgenommen worden:<br />

Gesellschaft zum Rebhaus<br />

Birrer Kurt<br />

Ebner Stephan<br />

Gesellschaft zur Hären<br />

Zahner Dominique<br />

Wirz Marcel<br />

Wietlisbach Kurt<br />

Wegmüller René<br />

Jöhr Rolf (Wiederaufnahme)<br />

Gesellschaft zum Greifen<br />

Herter Balthasar<br />

Fehrenbach Sascha<br />

Käppeli Florian<br />

Plösser Rolf<br />

Schmid–Rieger Christoph<br />

Kern Tobias<br />

Züger–Rudin Rolf<br />

Die Sytte het meeglig gmacht<br />

Chocolat-Waffeln<br />

die mit em Baslerstab<br />

780 g, Fr. 29.40<br />

<strong>Gryff</strong>egass 2 im Kaffi Spitz und Gärbergass 57<br />

oder am Bahnhof SBB uff dr Passerelle


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

6<br />

Vom <strong>Gryff</strong>e Mähli 2005<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

D Maischterreed<br />

Mit feinem Gespür hielt er<br />

seine «Maischterreed» und<br />

trug sie rhetorisch brillant<br />

und perfekt «Baseldytsch»<br />

vor: Dr. Rudolf Grüninger.<br />

Z’Basel an mym Rhy, jo, dert<br />

mecht-i sy! Waiht nit d’Luft so<br />

mild und lau, und dr Himmel<br />

isch so blau, an mym liebe<br />

Rhy.<br />

E fyyne Wingg ans Glaibasel<br />

ge oder die grosse und glaine Fraide<br />

vom andere. Aber au d’Begegnig<br />

an sich isch ebbis Vergniegligs, wien-is<br />

s’Lied vrzellt. I dängg, ass mir<br />

das e bitz vrlehrt hänn. Mr sotte aifach<br />

meh unvoriignoo ufenander<br />

zue goh, zwor nit z’vyyl erwarte,<br />

aber alles Positive entgege- und in<br />

is uffnäh. «Hoffnig isch nämlig, wie<br />

dr Václav Havel gsait het, nit<br />

d’Überzigig, ass ebbis guet usgoht,<br />

sondere d’Gwisshait, ass ebbis Sinn<br />

het, egal wie’s usgoht.»<br />

So haisst’s in de Värs, wo dr Johann<br />

Peter Hebel im Joor 1806 – als Erinnerig<br />

an Basel – aigedlig dr Frau<br />

Meville gwidmet het, dr Dochter<br />

und Schweschter vo de Bsitzer vo dr<br />

Papierfabrik in Höfe by Schopfheim<br />

im Wiisedaal, wo s’Papier fir syni<br />

allemannische Gidicht gmacht het.<br />

Dä Täggscht vom Hebel isch denne<br />

anno 1834 druggt, mit ere Melodie<br />

vom Franz Abt unterlegt und erscht<br />

speeter zer «Basler Hymne» worde.<br />

Jo …, mecht-i iberhaupt dert sy,<br />

z’Basel am mym Rhy Das kenntme<br />

ebeso guet bezwiifle, wenn me<br />

dra dänggt, wie d’Basler Presidäntene<br />

vo-n-ere grosse poltische Partei<br />

die Delegierte us dr ganze<br />

Schwyz ’s letscht Joor mit unserer<br />

Heimatstadt bikannt gmacht het,<br />

nodämm-si Basel uff e Zahn gfühlt<br />

und offesichtlig mit-ere dunggle Solariumbrille<br />

umegluegt het. Si het<br />

Basel als gar kei feyni, sondern e<br />

dräggigi, unsicheri, hilflos überfremdeti<br />

Stadt vorgstellt, wo – usser<br />

ihre – niemerds d’Sach im Griff<br />

haig …<br />

Si merge alli, my Froog isch rhetorisch<br />

gmaint: z’Basel an unserem<br />

Rhy, jo, dert wänn-mr sy; und das,<br />

au wenn ’s nit allewyl scheen isch,<br />

dert z’lääbe, aber no vyyl weniger<br />

spannend und scheen wär ’s sicher,<br />

nit dert z’lääbe. Basel isch, wemmer’s<br />

vorhandeni Potenzial usnutze,<br />

en attraktive Standort für Läbesqualität,<br />

Wirtschaft und Kultur.<br />

Uf der Basler Pfalz alle Lyte<br />

gfallt’s. O, wie wäggsle Bärg<br />

und Tal, Land und Wasser iiberaal,<br />

vor der Basler Pfalz.<br />

Foto: rehä<br />

Der Einmarsch des Spiels: Der grosse Moment am <strong>Gryff</strong>emähli. Die<br />

Ehrengäste begrüssen das Spiel im grossen Saal der Messe Basel.<br />

Vo dr Pfalz us het men-e wunderscheene<br />

Bligg uf Basel, vor allem<br />

uf unser Glaibasel mit synere wärtvolle,<br />

in ere üsserscht interessante<br />

Uusstellig im Museum Glai Klingetal<br />

dargstellte Altstadt. Aber au us<br />

dr hitige Zyt git’s e mängg gfällig<br />

Bauwärgg. Me frogt sich zwoor<br />

mängmool, ob dä Mässturm zue<br />

Babel ins Stadtbild passt. Jedefalls<br />

wird me sich vo dr Pfalz us erscht<br />

richtig bewusst, wie unseri Stadt so<br />

scheen vo grienem Umland umschlosse<br />

isch, vo Umland allerdings,<br />

wo zmaischt ze Frankrych<br />

oder Ditschland ghert. Mr lääbe jo<br />

alli sozesage mit em Pass im Sagg,<br />

und e mängge von-is goht immer<br />

wiider ins nooche Usland go (billiger)<br />

yykaufe oder go bsunders feyn<br />

ässe. Ass dr Johann Peter Hebel als<br />

Dichter vo unsrer Basler Hymne in<br />

Hausen im Wiisedaal gläbbt het,<br />

also e Dytsche gsi isch, steert-is offesichtlig<br />

au nit.<br />

Im Rugge vom Bsuecher, wo vo<br />

dr Pfalz uff dr Rhy und uff d’Laie-<br />

Fähri luegt, uf dr ainte Syte vom<br />

Minschterplatz, isch ’s Museum vo<br />

de Kulture, wo – villicht – e modärne,<br />

vo renommierte Achitäggte<br />

sensibel entworfene Aabau fir Sonderusstellige<br />

bikoo sott, wenn dr<br />

miehseelig Wääg mit Iisprooche<br />

iberwunden-isch. Me ka mit guetem<br />

Gwisse unterschidliger Mainig<br />

iber das Bauwärgg im diffizile Umfäld<br />

vom Minschterhigel sy. Mir<br />

macht – nit nur by däm Projekt –<br />

meh Sorg, ass in dääre Stadt vor luter<br />

Bewahre und Schütze mit ere<br />

hüffig numme ruggwärtsgrichtete<br />

Betrachtigswyys grossi Wirf und,<br />

Visione fascht kai Chance hänn.<br />

Wie het aber dr östrychisch Schriftsteller<br />

Erich Fried gsait, wo 1938<br />

no Londe emigriert isch: «Wär will,<br />

ass d’Wält so blibt, wie si isch, dä<br />

will nit, ass si blibt!»<br />

Uf der breite Brugg fir si hi und<br />

zrugg. Nai, was gseet me Heere<br />

stoo. Nai, was gseet me<br />

Jumpfere goo, uf der Basler<br />

Brugg.<br />

’S Glaibasel lit uf dr sunnige<br />

Rhysite vo Basel. Doodruff sin mer<br />

– ze Rächt – mächtig stolz, und mr<br />

betone das Privileeg bsunders gärn<br />

gegeniber de Grossbasler. Aber es<br />

darf wirglig nit sy, ass do der aint,<br />

dert dr ander Stadtdail sy Aigelääbe<br />

fiehrt. Es isch vielmeh e Hi und<br />

Zrugg, sigs über aini vo de Basler<br />

Brugge, sigs mit einere vo de Fährene,<br />

alltägligi Bindeglider zwische<br />

Gross-und Glaibasel, sigs zer Arbet,<br />

sigs zem Vergniege. Brugge sinn<br />

sichtbari Verbindige, nit numme<br />

zwische de zwai Stadtteil, si sinn au<br />

Symbool fir gegesitigi Toleranz, fir<br />

Verständnis fir die baidersytige Sor-<br />

Wie ne freiye Spatz, uff em Petersplatz,<br />

flieg i um, und s wird<br />

mer wool wie im Buebe-<br />

Kamysool uffem Petersplatz.<br />

Uf em Petersplatz stoht nit numme<br />

vor dr Kirche s Dänggmool vom<br />

Johann Peter Hebel sondere au s’<br />

Kollegiegebäud vo dr Universität<br />

Basel, wo 1460, am Rhysprung, als<br />

ältischti vo dr Schwiiz gründet worden-isch.<br />

Momentan stoht si vor<br />

en-ere schwierige Herusforderig: Si<br />

will ihr Laischtigsagebot verbessere<br />

und muess-es glyychzytig de aktuelle<br />

finanzielle Meegligkaite aapasse.<br />

Ime-n-e liidvolle Entscheidigsprozäss<br />

probiert unseri rächtlig<br />

sälbständigi Uni, ihri finanzielli<br />

Situation in Griff z’bikoo, was nit<br />

aifach isch und Opfer, ebbe dur liidvolli<br />

Striichig vo ainzelne Fächer<br />

oder Agebot, verlangt. Ass sottigi<br />

Massnahme nit iberall uff Bigaischterig<br />

stosse, isch verständlig<br />

aber nit z’vermiide. Erfrailig isch,<br />

ass unseri Alma Mater, in ändlig absehbarer<br />

Zyt zue-n-ere Bildigsstätt<br />

vo beide Basel wärde soll. Allerdings<br />

gilt’s bis doohi none wyte,<br />

stainige Wääg zruggz’leege. Es isch<br />

ebe au doo nit ganz aifach, vo Partnerschaft<br />

nit numme z’schwätze,<br />

sondere Partnerschaft z’lääbe. Bildig<br />

entscheidet über unseri Zuekunft.<br />

Wisse isch hit die wichtigscht<br />

Ressource ime-n-e Land ohni Rohstoff.<br />

Wär sich dr hegscht Läbesstandart,<br />

’s usbautischt Sozialsystem<br />

und dr ufwändigscht Umwältschutz<br />

laischte will, muess au s<br />

bescht Bildigssystem ha. Gänn-mr<br />

also Sorg zer Uni: si soll lääbe,<br />

waggse und blieje!


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

am <strong>Gryff</strong>emähli 2005<br />

7<br />

Uf der griene Schanz, in der<br />

Sunne Glanz, woni Sinn und<br />

Auge haa, lacht’s mi nit so lieblig<br />

aa, bis go Sante-Hans.<br />

So wie dr Johann Peter Hebel in<br />

dr erschte Helfti vom 19. Joorhundert<br />

s Santi-Hans als liebligi Landschaft<br />

beschribt, isch die Geged<br />

nimme lang bliibe, denn dur dr Abbruch<br />

vo de Stadtmuure und Wäll<br />

mitti vom 19. Joorhundert isch dr<br />

Lääbesruum vo dr Bevölkerig, vor<br />

allem vo de ney Zuezoogene, wo bis<br />

dohi im no «molerische Basel»<br />

gläbt hän, allerdings in himmeldruurige<br />

Wohnige hän huuse miesse,<br />

in die alti Bannmaile uuse erwiiteret<br />

und fir d’Iisebahn uffgmacht<br />

worde. Dä dozemool ney<br />

gschaffeni Wohn-und Wirtschaftsruum<br />

mahnt mi an’s hitige Projäkt<br />

«Erlematt», wo uf em ehmolige<br />

DB-Areal im Verlauf vo 15 bis 20<br />

Joor e ney Glaibasler Stadtquartier<br />

mit Wohnige für letschtlig rund<br />

2000 Mensche, Dienschtlaischtigsund<br />

Gwärbbetrib, Yykaufs- und<br />

Unterhaltigsagebot, emene öffedlige<br />

Park und Grienflächene vo rund<br />

acht Hektare entstoh soll, wenn<br />

imene guete Moonet d’Stimmbürgerschaft<br />

dr Vorlag in dr Referändumsabstimmig<br />

zuestimmt. Ich<br />

main, ohni dr Grundsatz vo dr politische<br />

Überparteiligkait vo de<br />

Drei E z’verletze, ass grad mir Glaibasler<br />

is für das Grossprojäggt interessiere<br />

mien. Jedefalls, wär’s<br />

noch miner – für Si völlig unver-<br />

bindlige – Mainig en ächti Chance,<br />

ufemene brach ligende Gländ<br />

Schritt für Schritt e in partnerschaftliger<br />

Planig entwigglets, lebändigs<br />

und attraktivs Quartier<br />

entstoh z’loo. Uf alli Fäll wärde allewyl<br />

Wahle und Abstimmige usschliesslig<br />

vo däne entschide, wo<br />

mitbestimme. Ich bi drum iberzigt,<br />

ass d’Mitglider vo de Drei Ehregsellschafte<br />

vo Glaibasel e gwichtig<br />

Wort mitrede wärde, wenn’s um<br />

das Projäggt zur Uffwärtig vom<br />

Glaibasel goht. Wär nit an d Zuekunft<br />

glaubt, wird e kaini ha.<br />

'S Seilers Reedli springt; loos,<br />

der Voogel singtSummervegeli<br />

jung und froh ziehn de blaue<br />

Blueme noo. Alles singt und<br />

springt.<br />

‘S Sail het in alle Zyte e wichtigi<br />

Stellig im Arbetslääbe vo de Mensche<br />

gha. Sail sinn in dr Landwirtschaft,<br />

in dr Schifffahrt, im Bärgbau<br />

und für d’Härstellig vo Netz<br />

zem Tier fange bruucht worde. ‘S<br />

Spinne vo Hanf isch denn au aini<br />

vo de eltischte Handwärggstechnike.<br />

Drzue het dr Sailer e gnau abgwoges<br />

Bündel Hanf um sy Liib<br />

glegt, mit e baar Fasere en Ööse<br />

gformt und die am Spinnhogge<br />

feschtgmacht. Drufabe het er unter<br />

langsamem Zrugg-Goo mit ere<br />

Spindle s’Sail draiht, während sy<br />

Ghilf s’Schwungrad drüllt het.<br />

Wenn also Sailers Reedli springt,<br />

gohts dr Volkswirtschaft guet, kaa<br />

d’Bevölkerig s’Lääbe gniesse und<br />

Der Tanz im Saal: Der Leu, das Tier der Vorsitzenden Gesellschaft zum<br />

Rebhaus begeistet mit seinen hohen Sprüngen.<br />

Foto: Patrick Straub<br />

Foto: dsfksfjklöasfjsköaf<br />

Das <strong>Gryff</strong>e Mähli: An den den festliche gedecken Tischen haben die<br />

Gesellschaftsbrüder und Ehrengäste Platz genommen.<br />

luschtig sy. E bliejendi Wirtschaft<br />

isch, wie mr alli wisse, au hit wichtigi<br />

Vorussetzig firs Volkswohl.<br />

Laider seht’s momentan nit numme<br />

guet us. Bsunders hart drvo betroffe,<br />

und dorum rotlos, enttischt und<br />

entmuetigt, sinn Jugedligi, wo kai<br />

Lehrstell finde, Mensche im beschte<br />

Alter, wo ihri Stell verliere und<br />

kai neyi finde, oder Betriib, wo dur<br />

d’Konkurränz us Billiglohnländer<br />

in d’Gney zwunge wärde. Das Thema<br />

im Rahme vo miner Maischterred<br />

nur adüttigswyys seriös abz’handle,<br />

wurd dr Rahme bi wytem<br />

spränge. Drum lohn-is, denn in dr<br />

Verkürzig wurd-i sicher, ohni’s<br />

z’welle, in irgend e Fettnäpfli drampe.<br />

Soviel aber, dängg-i, darf gsait<br />

sy: Au wenns für die vo Arbetslosigkait<br />

oder schwiiriger wirtschaftliger<br />

Laag Betroffene schlimm isch;<br />

wenn i an unsere usbaute Sozialstaat<br />

einersits und anderersits bispyylswiis<br />

an d’Lyt in de neye Bundesländer<br />

vo Dytschland noo Harz<br />

IV dängg, jommere mir uff ’s Ganzi<br />

gseh no uff emene zimmli hooche<br />

Niveau.<br />

Wenn-i jetzt verzell, i haig ’s<br />

letscht Joor naime anere Wirtschafts-Daagig<br />

dr Max Havelaar<br />

aadroffe , denn dängge die maischte,<br />

är haig sicher iber Banane, Kaffi<br />

oder Blueme gredet, wo us suuberer,<br />

menschefründliger Produktion<br />

und fairem Handel stamme.<br />

Wenn-i aber zuegib, ass es dr Max<br />

Havelaar in Wirgligkait gar nit git,<br />

wird sich e mänge wundere. Är isch<br />

nämlig nummen e Romanfigur<br />

imene Buech, won-e holländische<br />

Schriftsteller im Joor 1860 usegä<br />

het und – dails autobiographisch –<br />

d’Missständ in de Kolonie vo Niederländisch-Indie<br />

beschribt. Wil<br />

das synerzyt nit ungfährlig gsi isch,<br />

het-er sich e Pseudonym zueglegt:<br />

«Multatuli» het e sich gnennt, was<br />

uf Dytsch haisst: «i ha-n-e Huffe<br />

glitte». Worum ich das do verzell<br />

Wil dr Namme Max Havelaar fir<br />

d’Mission (vonere spööter gründete,<br />

schwizerische Stiftig) stoht, mit<br />

persönligem Iisatz de bürlige Gnosseschafte,<br />

de Arbeiterinne und Arbeiter<br />

in de benoodailigte Regione<br />

im Süde vo dr Wält dr Märtzuegang<br />

zu faire und nochhaltige Handelsbedingige<br />

z’sichere, und me drby<br />

druf achtet, ass d’Ware no stränge<br />

internationale Standards produziert<br />

und ghandlet wärde. Gnau so<br />

stehn au die Drei Ehregsellschafte<br />

fir e Gedanggeguet, wo dur ihri<br />

Mitglieder umgsetzt wärde muess.<br />

In ihrem Leitbild stoht, ass si sich<br />

fir ihre Läbesruum verantwortlig<br />

fühle und ene s Wohl vom Gmainwääse<br />

am Härze ligt. Die Idee gilt’s<br />

z’verwirgglige, au wenn’s nit usschliesslig<br />

und nit allewyl e Zuggerschläggen<br />

isch. Wenn unseri<br />

gsellschaftspolitische Grundsetz<br />

nit numme e Papiertiger – jewiils<br />

abdruggt im Gsellschaftrodel – sy<br />

solle, wenn alli am glyche Strigg<br />

ziehn und erschtno in die glyychi<br />

Richtig, denn sottis aigedlig glinge,<br />

ass mer mit Iberzygig singe könne:<br />

Z’Basel an mym Rhy, jo, dert<br />

mecht-i sy!<br />

Greifengasse 12<br />

Telefon 061 691 18 77<br />

Die Sytte<br />

hänn<br />

meeglig<br />

gmacht<br />

Schweizerische Fachschule<br />

Clarastrasse 15<br />

4058 Basel<br />

Tel.: 061 683 51 10<br />

Fax: 061 683 51 09<br />

E-Mail: basel@teko.ch<br />

URL: www.teko.ch


8<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

Bilderbuchtag<br />

Impressionen uff dr Gass<br />

Die Kleinbasler erleben einen rundum geglückten Ehrentag<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

9<br />

Spielchef: Der <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> grüsst auf der Mittleren<br />

Brücke seinen Chef Peter Stalder.<br />

Neuling: Der neue Café Spitz Pächter Urs<br />

Füeg nimmt erstmals einen Gruss ab.<br />

Ehrbezeugung: Berechtigt stolz nimmt der Vorsitzende Meister, Dr. Rudolf Grüninger, nach der Ankunft<br />

des Flosses beim Kleinen Klingental den Tanz des Wild Maa ab.<br />

Der Tanz der Ueli: Der Spielchef Peter Stalder hat die Ueli «uff d Gass» befohlen.<br />

Fotos:<br />

Werner Blatter<br />

René Häfliger<br />

Patrick Straub<br />

Meistergruss: Georg André Schlager grüsst den Leu.<br />

Der Wild Maa: Im Rauch der Böllerschüsse auf<br />

der Talfahrt .<br />

Die Fahrt bachab: Auch auf der Wettsteinbrücke<br />

jubelte viel Volk dem Wild Maa zu.<br />

Die legendären roten Äpfel: Ein traditioneller Sport der Jugendlichen, das «Filzen» von Äpfeln<br />

aus dem Kranz des Wild Maa.<br />

Meisterstolz: Walter F. Studer mit echten<br />

Nachwuchskleinbaslern.<br />

Abfahrt zum Horst: Mit dem Polizei-Oldtimer fuhren<br />

Spiel und Gäste vom Café Spitz zum Wild-Maa-Horst.<br />

In unserer Glaibasler Bangg sinn alli<br />

Kunde Eeregescht!<br />

ab<br />

Die heerlig Syte isch gsponseret vo dr


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

10<br />

dr Schnitzelbangg<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

<strong>Gryff</strong>emähli vom Schwoobekäfer infiziert<br />

Es gehört zur Tradition am Gyffemähli, dass ein Schnitzelbank den Honorigen<br />

den Spiegel vor die Nase hält. Gegen 18.15 Uhr betrat «dr<br />

Schwoobekäfer» die Bühne im Festsaal und infizierte die Anwesenden mit<br />

seinen speziellen, für den hohen Ehrentag gedrechselten Versen. Mit seiner<br />

sonoren Stimme und seiner herrlichen Bühnenpräsenz hatte der «Comité-Bangg»<br />

die Festgesellschaft von der ersten Minute an in seinen Bann<br />

gezogen. Ganz zu schweigen von seinen exzellenten Versen. Der Saal tobte!<br />

Exklusiv für die «<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra»-Leserschaft: die Verse!<br />

Exgysi, wenn no allem jetz no ain e Bangg wott singe!<br />

Ych darf Ejch grad als Erschts e Gruessadrässe iberbringe:<br />

Es losst dr Bischof Koch Ejch griesse – ihm syg s gar nit wohl;<br />

Do hogge Katholygg und Proteschtant am glyche Mohl!<br />

Dr Häremaischter Schlager stoht am Rhywäg vor sym Hysli<br />

Und frait sich ab em Wilde Ma sym Rhy-ab-Märschli grysli.<br />

Dä Abligg losst en hoffe, dass es doch schliesslig doch no klapp – spot:<br />

Do kan är trotz em Krattiger e Flooss gseh, wo bachab goht!<br />

Vom Kaffi Spitz zer Muschtermäss kasch wunderbar flaniere.<br />

Nur muesch die Boulevard-Promenade richtig programmiere:<br />

Bim Vögtli kasch e truurig Glaid us schwarzem Stoff erwärbe.<br />

So bassisch denn in d Clarastrooss, wo alli Läde stärbe.<br />

Jetz wot doch dä HaMaTschu – laider – nim fir uns regiere.<br />

Är wel sich, het är useglo, an Nejem orientiere.<br />

Me kenn en schynts im Zolli bruuche;<br />

s syg nur haillos schwär,<br />

Z entschaide ob s e Fuuldier git oder e Nasebär.<br />

Wär maint, ych miess vom Joorgang 1978 sy,<br />

Ligt lätz – die Joorgangszellerej no Christus isch verby.<br />

Ych ha syt anno 26 uf dr Wält my Platz –<br />

Syt 26 vor Geburt vo däre neje BaZ!<br />

Won ych grad uf em Haimwääg bi, am Drej, bim schiefe Egg,<br />

Do leest sich us em Schatte ganz en unvertraute Megg.<br />

Ych ha scho fir my Lääbe Angscht; do heer en lyyslig huuche:<br />

Exgysi, kennte Sii villicht dr Hakan Yakin bruuche<br />

Die Farbe, wo jetz Mode sin, die find ych wirglig kiehn:<br />

Das späggig-dräggig Himmelblau und denn das Minze-Grien.<br />

Nur froog ych amme mi – und find die haikli Froog enorm:<br />

Isch das e neje Mischtsagg – oder d Trämleruniform<br />

Fir d Erlematt z verwände git s so mängi Prachtsidee:<br />

E Schiessstand, e Vergniegigspargg, villicht sogar e See!<br />

Und sotte die Idee schliesslig doch no alli schytere,<br />

Kenntsch fir die Initiante dert d Fridmatt e bitz erwytere …<br />

Kuum isch dr Kaschber Villiger ewägg vom Bundesroot,<br />

Wo scho em Schmid dr Blocher mit em Bängel aini schlot.<br />

Denn het dr Deiss dr Blocher mit em Deppigklopfer ghaue –<br />

Dr Leuebärger het drnäbe vor Vergniege gschraue.<br />

Dr Couchepin wot dr Keenig spiile, doch die andere steert s;<br />

Em Schmid sy General filzt us em Kässeli vom Merz.<br />

D Grossmuetter Calmy-Rey, die striggt e Strumpf – e lingge Lätze;<br />

Dr Schmid ka scho vor luter Briehle iberhaupt nim schwätze;<br />

Em Merz verrysst dr Blocher jetz no s Billje fir uf Brüssel<br />

Und d Calmy-Rey, die stolperet em Couchepin ibere Rüssel.<br />

Bi däm Theater frogsch Di als normale Mentsch nur muff:<br />

Wenn kunnt denn äntlig s Krokodil und frisst si alli uff<br />

E feyn Spezialbier: «dr Laie Bogg»<br />

VG. Nur heute, am Donnerstag,<br />

den 13. <strong>Januar</strong>, gibts in den beiden<br />

Kleinbasler Restaurants<br />

«Linde» und «Fischerstube»<br />

den «Laie Bogg», ein ganz besonders<br />

süffiges Spezialbier. Und<br />

dazu die von Kurt Pauletto <strong>extra</strong><br />

gezeichneten Bierteller in nummerierter<br />

und limitierter Auflage.<br />

Klar, dürfen die Gäste den<br />

Bierdeckel nach dem Genuss des<br />

feinen Gerstensafts einstecken.<br />

Das ganz besondere Ueli-Bier<br />

hat der Braumeister der Brauerei<br />

Fischerstube AG <strong>extra</strong> für den<br />

«<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>», den Festtag der<br />

Kleinbasler, gebraut. Also heisst<br />

es, noch bis zur – sicher erst weit<br />

nach Mitternacht ausgerufenen<br />

– Polizeistunde das feine Bier geniessen.<br />

Es gilt aber auch hier<br />

ganz klar das Motto: «s het solangs<br />

het».<br />

E Värs zum <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />

Hörsch wie sy uff em Rhy scho schiesse<br />

jetzt dien sy dr Wild Maa begriesse<br />

Am Martinsturm duets zwölfi schloh<br />

es drummlet, lueg sy kemme scho<br />

Im Ueli gänn Kinder, Manne, Wyber<br />

Hoseknepf, Santim und Fünflyber<br />

Dr <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> voll Eleganz danzt jetz<br />

sy althärbrochte Danz<br />

Dr Wild Maa sprytzt, sy ryssen uus<br />

Jetzt isch dr Zug im Waisehuus<br />

Am <strong>Gryff</strong>e-Mähle schmeggts aim guet<br />

und ebben ain het Oel am Huet<br />

www.vogelgryff.ch


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Vom <strong>Gryff</strong>mähli<br />

11<br />

Hoher Ehrengast<br />

Bundesrat Hans-Rudolf Merz<br />

begeisterte am <strong>Gryff</strong>emähli<br />

mit seiner prägnanten und<br />

frei vorgetragenen Rede<br />

alle im Festsaal Anwesenden.<br />

Seine pointierten Vergleiche<br />

von Sechseläuten,<br />

Appenzell, Völkerwanderung<br />

und Kleinbasel wurden<br />

immer wieder von tosendem<br />

Applaus unterbrochen. Die<br />

Ehrengäste, Professor Joseph<br />

Imbach und Dr. Georg<br />

F. Krayer, richteten ihrerseits<br />

noch Grussadressen an die<br />

Festgemeinde.<br />

Merz spricht 3E direkt ins Herz<br />

Von Dieter F. Wullschleger<br />

Gerne ins Kleinbasel gekommen: Bundesrat Merz fühlte sich am <strong>Gryff</strong>emähli als Ehrengast sehr wohl.<br />

Hier begleitet von Härenmeister Dr. Georg André Schlager und Regierungspräsident Jörg Schild.<br />

«Sehen Sie, auch ein Bundesrat<br />

ist sehr lernfähig», scherzte der Magistrat<br />

nach der vorbildlich vorgetragenen<br />

Anrede aller Würdenträger.<br />

Schon zu Beginn hatte er den<br />

Saal auf seiner Seite. Als Finanzminister<br />

sei er sich schwierige Auftritte<br />

ja unterdessen gewohnt. Er enthülle<br />

leider nie Denkmäler für nicht<br />

gewährte Subventionen, da es<br />

dafür keine gibt. Er könne auch<br />

nicht auf dem internationalen Parkett<br />

tanzen oder Kulturfestivals<br />

eröffnen. Geschweige denn Truppenparaden<br />

abnehmen oder Spatenstiche<br />

für Tunnelbauten vornehmen.<br />

Als Finanzminister dürfe<br />

er hingegen den Gürtel enger<br />

schnallen, Zitronen auspressen,<br />

Löcher stopfen, auf einer leeren<br />

Kasse hocken und allenfalls auf den<br />

hohen Schuldenberg klettern. Darum<br />

bleibe er bei seiner Arbeit fit.<br />

Zudem müsse er niemals abmagern,<br />

da er stets die Suppe anderer<br />

auszulöffeln habe.<br />

«Ich bin heute gerne zu Ihnen gekommen»,<br />

fuhr der Magistrat fort,<br />

«denn ich bin an einen Ort zurückgekehrt,<br />

den ich nicht vergesse.<br />

Mein erster offizieller Auftritt als<br />

Bundesrat fand diesseits des Rheinufers<br />

statt, an der Muba.». Er<br />

sprach auch von wenigen, aber sehr<br />

wichtigen Gemeinsamkeiten, die<br />

Appenzeller und Kleinbasler haben.<br />

Beide halten ihre Freiheiten<br />

sehr hoch und schaffen sich<br />

Freiräume. Sie wehren sich vehement<br />

gegen direkte Eingriffe ins<br />

Persönliche. Ebenso lieben beide<br />

die Unabhängigkeit.<br />

«Ich habe schon immer grosse<br />

Ehrfurcht vor den Baslern gehabt»,<br />

schwärmte der Appenzeller Ehrengast.<br />

«Denn Basel ist für mich seit<br />

eh und je der Inbegriff für wirtschaftliche,<br />

wissenschaftliche, humanistische,<br />

kulturelle und gesellschaftliche<br />

Leistung. Diese Stadt<br />

war und ist der Ort der kulturellen<br />

Grosstaten unseres Landes.».<br />

Was wäre die Eidgenossenschaft<br />

ohne den Beitritt von Basel anno<br />

1501 Wir hätten ein grosses Problem,<br />

meinte Merz sportlich, denn<br />

dann wäre Thun jetzt im Fussball<br />

Wintermeister! Zudem sei er heillos<br />

froh, dass er dank den Baslern<br />

wisse, dass man in Zukunft keine<br />

Extrazüge nach Zürich nehmen<br />

sollte. Und überhaupt: Sollte er ein<br />

nächstes Mal nach Zürich eingeladen<br />

werden, würde er den Stadtzürchern<br />

beim Sechseläuten empfehlen,<br />

ins Kleinbasel zu gehen, um<br />

einmal einen richtigen Löwen zu sehen.<br />

Im Bundesrat hätten sie es gut,<br />

fuhr Merz weiter. Nicht so wie in<br />

den Medien vielfach berichtet. Er<br />

wünsche sich allerdings, dass der<br />

Bundesrat in Zukunft aus neun<br />

Mitgliedern bestünde. Er möchte<br />

nämlich gerne auch einmal etwas<br />

mit einem klaren 8:1durchbringen.<br />

Wie der FCB gegen GC.<br />

Er beendete seine von vielen<br />

Zwischenapplausen begleitete<br />

Rede mit einer selten und ehrfürchtig<br />

verwendeten Redewendung<br />

aus dem Appenzell: «Tanke<br />

villmoll zom Schönschte!». Unter<br />

Standing Ovations verliess er kurz<br />

darauf den Saal, um sich weiteren<br />

magistralen Aufgaben zu widmen.<br />

Dr. Georg Krayer und Professor<br />

Joseph Imbach richteten ihrerseits<br />

noch Grussadressen an die versammelte<br />

Gästeschar im Festsaal, bevor<br />

diese das <strong>Gryff</strong>emähli verliess<br />

und sich wieder «uff’ Gass» begab.<br />

Eine magistrale Rede: Bundesrat<br />

Hans Rudolf Merz in «Action».<br />

Em Glaibasel wintsche<br />

mir zem grosse Fescht,<br />

mit dääre Sytte,<br />

numme s Allerbescht!


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

12<br />

Rund umme <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Am Vorabend<br />

E guet glungeni Hauptbroob ...<br />

Neu eingebürgerte Basler<br />

können traditionellerweise<br />

an der Hauptprobe im Festsaal<br />

der Messe dabei sein.<br />

Von Werner Blatter<br />

Die Hauptproben des Spiels, der<br />

3E-Clique und des 3E-Chores finden<br />

jeweils am Vorabend des<br />

«grössten» Kleinbasler Tages statt.<br />

Zuerst durfte die 3E-Clique eine<br />

Stunde lang proben. Der genaue<br />

Ablauf wurde durchgesprochen<br />

und der Hinweis nicht vergessen,<br />

dass wirklich alle in einem schwarzen<br />

Kleid mit der Clique-eigenen<br />

Fliege auftreten sollen.<br />

Danach war der Spielchef an der<br />

Reihe: Er liess die drei Ehrenzeichen<br />

vortanzen. Kritisch beobachtete<br />

er die Vorführungen. Höchste<br />

Konzentration war gefordert.<br />

Auch die Ersatzleute und Nachfolger<br />

der aktuellen Ehrenzeichen<br />

tanzten. Ebenfalls mit höchster<br />

Konzentration trommelten die<br />

Spieltambouren dazu. Der exakte<br />

Ablauf des gesamten Auftritts des<br />

Spiels wurde ausführlich geübt.<br />

Der Spielchef schien zufrieden<br />

und überliess den Saal den gestandenen<br />

Männern des 3E-Chores.<br />

Auch dieser hatte nur eine Stunde<br />

Zeit, die genaue Aufstellung zu proben<br />

und sich an die Besonderheiten<br />

des Saals zu gewöhnen.<br />

Besuch der Neubürger<br />

Seit 1988 ist es eine gute Basler<br />

Traditon, dass neu eingebürgerte<br />

Bewohnerinnen und Bewohner des<br />

Kantons Basel-Stadt von der<br />

Tribüne aus an der ganzen Hauptprobe<br />

teilnehmen dürfen. Die Präsidentin<br />

der Einbürgerungskommission,<br />

Sonja Kaiser-Tosin, und<br />

der alt Spielchef, Benni Zeuggin,<br />

sowie Dr. Rudolf Grüninger führten<br />

diesmal die interessierten Gäste<br />

in den schönen Brauch ein.<br />

Foto: ter<br />

Kompetente Referenten: Die Präsidentin der Einbürgerungskommission,<br />

Sonja Kaiser-Tosin, und alt Spielchef, Benni Zeuggin, orientierten<br />

am Vorabend des Kleinbasler Ehrentages 65 neu eingebürgerte Bewohner<br />

und Bewohnerinnen des Kantons Basel-Stadt über das historische<br />

Brauchtum <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>. Anschliessend durften die begeisterten «Neuen»<br />

der Spielprobe im grossen Festsaal der Messe Basel beiwohnen.<br />

Alle möchten sie haben: Die Äpfel des Wild Maa<br />

VG. Vor dem <strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-Tag poliert ein Gesellschaftsbruder ungefähr<br />

fünfzehn Kilogramm rote, kleine Äpfel mit einem Wolllappen auf Hochglanz.<br />

Die Kleinbasler Floristin Cécile Bürgin-Kilga fertigt seit Jahren die<br />

beiden Efeukranzgarnituren für den Wild Maa an. Die polierten Äpfel<br />

leuchten aus den grünen Efeuranken und warten darauf, am <strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-<br />

Tag von Kinderhänden wieder herausgerissen zu werden.<br />

Foto: ter<br />

Um das Floss zu bauen,<br />

ist viel Vorarbeit nötig!<br />

VG. Wenige Tage vor dem grossen<br />

Ereignis beginnen die Vorarbeiten<br />

für das Floss des Wild Maa. An diesem<br />

Einsatz sind rund zehn Personen<br />

beteiligt, darunter auch die Rudergänger<br />

der Flossmannschaft,<br />

die bei der Talfahrt mitwirken, zwei<br />

Rheinpolizisten, der Fischereiaufseher<br />

sowie zwei Mitarbeiter der<br />

Basler Stadtgärtnerei. Ein Lastwagen<br />

transportiert die vier in den Farben<br />

der Ehrengesellschaft zur<br />

Hären bemalten Langschiffe aus<br />

Polyester, die um ein Drittel gekürzt<br />

wurden, aus einem Lagerraum der<br />

Stadtgärtnerei ans Kleinbasler<br />

Rheinufer zur Kanzel bei der Leuengasse.<br />

Dort werden jeweils zwei<br />

Langschiffe miteinander verschraubt<br />

und mit einem Kran ins<br />

Wasser gelassen. Danach werden<br />

sie zum Wild-Maa-Horst oberhalb<br />

der Eisenbahnbrücke überführt,<br />

wo sie bis zum Abschluss der<br />

Hauptarbeiten am <strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-<br />

Tag fest vertäut bleiben.<br />

Glänzend poliert: Das<br />

wertvolle Silbergeschirr<br />

VG. Zweimal im Jahr erstrahlt das<br />

Silbergeschirr der Ehrengesellschaften<br />

in neuem Glanz. Nicht nur<br />

am «<strong>Gryff</strong>emähli», sondern auch<br />

am Vorgesetzten-Essen im Dezember<br />

darf das Silbergeschirr nicht<br />

fehlen. Wenige Wochen vor dem<br />

<strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-Tag bestellt der verantwortliche<br />

Vorgesetzte – heuer<br />

der Rebhaus-Vorgesetzte Hans<br />

Imbach – das beim Historischen<br />

Museum Basel eingelagerte Silbergeschirr<br />

für die Ehrentafel, um es<br />

gemeinsam mit seinen Mitvorgesetzten<br />

für den Feiertag auf Hochglanz<br />

zu polieren.<br />

Bereits abends kurz nach halb<br />

sieben beginnt Hans Imbach am<br />

<strong>Vogel</strong>-<strong>Gryff</strong>-Tag – nicht zur Freude<br />

aller – mit seinen Helfern das Silbergeschirr<br />

am Ehrentisch im grossen<br />

Festsaal der Messe Basel einzusammeln.<br />

Noch am gleichen Tag<br />

werden die wertvollen Teile, säuberlich<br />

verpackt, ins Basler Historische<br />

Museum zurückgebracht.<br />

E neys Stigg Tradition<br />

Abstimmig<br />

27. Februar 2005<br />

Do gfallt s Gross und Glai<br />

www.jozurerlematt.ch


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Uff dr Gass<br />

13<br />

Im Claraschulhaus<br />

Für einmal liessen die<br />

Erwachsenen den Kindern<br />

freie Sicht.<br />

Von René Häfliger<br />

Wer glaubt, dass <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>, Wild<br />

Maa und Leu nur vor den Meistern,<br />

Vorgesetzten oder anderen Kleinbasler<br />

Honorationen tanzen, der<br />

irrt. Auch im Kleinbasel hat man<br />

erkannt, dass Traditionen nur gepflegt<br />

werden können, wenn schon<br />

die Jungen und Jüngsten an das einheimische<br />

Brauchtum herangeführt<br />

werden. Das setzt natürlich<br />

voraus, dass am höchsten Kleinbasler<br />

Feiertag auch Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer unter einem<br />

Meter dreissig klare Sicht auf das<br />

Geschehen haben.<br />

Dää Danz – numme fir d Gnäggis<br />

Seit einigen Jahren werden deshalb<br />

Tänze speziell für Kinder aufgeführt.<br />

Heutiger Austragungsort<br />

ist der Hof des Claraschulhauses,<br />

wo sich Hunderte von Kindern<br />

rund um einen abgesperrten Kreis<br />

platzieren, um das Spiel bei seinen<br />

Darbietungen zu bewundern.<br />

Und die Begeisterung ist so, wie<br />

sie halt nur Kinder ausdrücken<br />

können. Fasziniert verfolgen sie die<br />

archaischen Tanzschritte der drei<br />

Fabelfiguren und ihre kleinen Körper<br />

beginnen sich mitzubewegen.<br />

Nach kurzer Zeit ist der Spuk schon<br />

wieder vorbei und die drei Ehrenzeichen<br />

verlassen den Hof des<br />

Claraschulhauses wieder in Richtung<br />

Kirche und Altersheim zum<br />

Lamm, wo bereits der nächste Tanz<br />

ansteht, diesmal vor dem Greifenmeister<br />

Walter F. Studer.<br />

Foto: René Häfliger<br />

Tanz im Hof des Claraschulhauses: Die gute Traditon der Tanz nur<br />

für Kinder fand auch dieses Jahr grossen Anklang.<br />

Mmhh, feyni Schnäggeweggli<br />

ter. Während drinnen in der Wärme<br />

die Ehrengäste das Horstbuch mit<br />

den vielen Eintragungen und<br />

Zeichnungen aus früheren <strong>Vogel</strong>-<br />

<strong>Gryff</strong>-Tagen bewundern, drängeln<br />

sich um den Horst und am Rheinbord<br />

die Schaulustigen. Heuer sind<br />

es vor allem Kinder, die teils mit den<br />

Lehrern und Lehrerinnen aber auch<br />

mit den Eltern schon kurz nach<br />

neun Uhr auf den Start des Flosses<br />

zur Talfahrt warten. Um ihnen die<br />

Wartezeit zu versüssen, verteilen<br />

zwei «Schnäggewegglibuebe» der<br />

Vorsitzenden Ehrengesellschaft<br />

zum Rebhaus Hunderte von frischen<br />

Schnäggeweggli.<br />

Der Wild Maa wirft aus dem<br />

Fenster des Horstes die beliebten<br />

«Sunnereedli», bevor er sich mit<br />

Hilfe zweier Gesellschaftsbrüder<br />

seine Maske, den «Kopf», aufsetzt,<br />

«syy Tännli» packt und das Floss<br />

besteigt. Die Talfahrt beginnt mit<br />

kräftigen Stachelstössen. Die Kinder<br />

jubeln und auch die Älteren<br />

lächeln stolz und zufrieden. Wahrlich<br />

eine heimelige Aktion.<br />

Foto: Robert Schlosser<br />

Beim Wild-Maa-Horst: Unzählige Schaulustige, vor allem Kinder,<br />

lassen sich das lange Warten am Kleinbasler Rheinufer oberhalb der<br />

Eisenbahnbrücke mit Schnäggeweggli versüssen.<br />

Seit Jahren offeriert ein grosszügiger Sponsor die feinen Süssigkeiten<br />

für die Basler Jugend. Riesige Freude hatte auch der Horstwart Roland<br />

Franck: «Alles bestens, keine Schäden angerichtet … die Kinder sind oft<br />

vernünftiger als die Erwachsenen».<br />

D’Begge schängge<br />

Schnäggeweggli<br />

VG. Wiederum viel Freude löste die<br />

Aktion der Kleinbasler Bäcker aus.<br />

In alle Kleinbasler Altersheime<br />

wurden weit über 1000 ofenfrische<br />

Schnäggeweggli verteilt.<br />

Diese feine Aktion ist auf Initiative<br />

der Interessengemeinschaft<br />

Kleinbasel (IGK) entstanden und<br />

wird von ihr auch finanziert. Der<br />

Dank gilt allen Helfern und vor<br />

allem den Kleinbasler Bäckermeistern.<br />

Einzelne Altersheime bereiten<br />

am Kleinbasler Ehrentag ihren Bewohnern<br />

ein Extramenü zu. Oft<br />

werden die traditionellen Lääberli<br />

serviert, dazu die Schnäggeweggli<br />

als Dessert.<br />

www.vogel-gryff.ch<br />

VG. Aktuelle Informationen über<br />

den Kleinbasler Ehrentag erhalten<br />

Sie über das Internet: www.vogelgryff.ch.<br />

Diese Website wird das<br />

ganze Jahr mit neuesten Informationen<br />

über die drei Kleinbasler<br />

Ehrengesellschaften gefüttert.


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

14<br />

Uff dr Gass<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Mitgelaufen<br />

Mimpfeli uus der zwaite Raaie<br />

Der Wild Maa: Mit seiner «bösen» Maske begeisterte er Jung und Alt.<br />

Von René Häfliger<br />

10 Uhr morgens auf der Mittleren<br />

Brücke. Weit und breit sind keine<br />

Abschrankungen zu sehen, nichts<br />

deutet darauf hin, das an diesem<br />

«heiligen Ort des <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>s» in<br />

Kürze ein Kleinbasler Grossereignis<br />

vonstatten gehen wird.<br />

Nur auf den zweiten Blick erkennt<br />

das geübte Auge, dass etwas<br />

doch anders ist als an gewöhnlichen<br />

Donnerstagen. Auffällig viele<br />

Schul- und Kindergartenklassen<br />

sind rheinaufwärts unterwegs und<br />

Männer mit dunklen langen Mänteln,<br />

Schals und gekrempten Hüten<br />

schreiten zielgerichtet durchs<br />

Kleinbasel.<br />

Um Viertel vor zwölf stehen<br />

Schülerinnen und Schüler beim<br />

Känzeli des Zoologischen Instituts<br />

und plaudern über Vögel. Ihr Thema<br />

ist aber keineswegs der <strong>Vogel</strong><br />

Foto: pst<br />

<strong>Gryff</strong>, sondern die Möwen, die in<br />

elegantem Flug über das Wasser<br />

gleiten, und die Enten, die ihre Köpfe<br />

ins Wasser tauchen. Der <strong>Vogel</strong><br />

<strong>Gryff</strong> ist noch gar nicht aufgetaucht.<br />

Überhaupt hört man den<br />

Begriff «<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>» kaum. An die<br />

Ohren dringt ein anderes, baslerisches<br />

Wort, das unverkennbar zur<br />

Jahreszeit gehört: «Blaggedde!».<br />

«Wenn kunnt der <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>,<br />

Herr Kornfeld», fragt ein Mädchen,<br />

das sich auf dem Käppelijoch<br />

einen Platz ergattert hat. Bevor sie<br />

aufgibt und die Flinte ins Korn<br />

wirft, ertönt die Antwort des Lehrers:<br />

«in acht Minute». Der Ruf<br />

kommt aus der ersten Reihe.<br />

Um etwas vom Geschehen mitzubekommen,<br />

gibt es mehrere erprobte<br />

Varianten. Die Edelste stellt<br />

wohl das Käppelijoch dar, das eigentliche<br />

Logenplätze offeriert.<br />

Wos keine Kanzel hat, muss man<br />

schon etwas erfinderischer sein.<br />

Die moderne Technik machts möglich:<br />

die Digitalkamera. Apparat in<br />

die Höhe, Objektiv ausrichten,<br />

während der Bildschirm dem Auge<br />

des Betrachters zugewandt ist.<br />

Nichts gesehen und doch live dabei!<br />

Farbig sind die Bilder der Digi-<br />

talkamera. Farbig sind auch die Sujets,<br />

die vor der Linse stehen und<br />

warten. Menschen schwarzer,<br />

brauner, gelber und weisser Hautfarbe<br />

haben sich am Kleinbasler<br />

Festtag zusammengefunden. Rot<br />

sind hingegen nur die Ohren und<br />

Nasen der Bleichgesichter. A propos<br />

Farben: Eben sind drei Fahnen<br />

zu erkennen, sie sind grün, blau und<br />

rot – das Spiel kommt.<br />

Auf der Mittleren Brücke: «Gehen<br />

sie nur bis zur Mitte», fragt<br />

eine Frau aus unserem nördlichen<br />

Nachbarland. So ists. Zweimal tanzen<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>, Leu und Wild Maa<br />

ihren Part. Die Leichtigkeit des<br />

Seins ist hingegen nur beim Leu zu<br />

spüren, die Tanne des Wild Maa<br />

und das schwere Kostüm des <strong>Gryff</strong>en<br />

zeigen ihre Wirkung. Einen<br />

schweren Stand hat auch ein Binggis,<br />

dessen Grösse nicht für einen<br />

Blick über die Köpfe reicht: «Ich<br />

will au gross sy», sagt er trotzig.<br />

Nach fünf Minuten ist das Spektakel<br />

vorbei, der Tross geht weiter.<br />

Auch bei den fünfzehn Schuggern<br />

(mit altem «Eierhelm») ist das Verbindende<br />

des <strong>Gryff</strong>s sichtbar. Kordelbändchen<br />

haltend – oder gryffend<br />

– schreiten sie verbunden hinter<br />

dem Spiel einher.<br />

Tanz auf dem Messeplatz: Ein frecher Knirps amüsiert sich köstlich, warum soll er auch<br />

nicht mittanzen<br />

Fotos: pst<br />

Unsere Schugger: Ein problemloser Einsatz für unsere<br />

Basler Polizei.<br />

Wenn sich dr <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> stolz vernaigt,<br />

dr Wild Maa tanzt, dr Leu d Kralle zaigt<br />

und sich s Glaibasel fyyrlig duet gää,<br />

dien mir die Sytte vo Häärzen übernää!


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

In de Baize<br />

15<br />

Gschnääder<br />

s Dante Cläärli am «<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>»<br />

Das Spiel beim «Yyklaide»<br />

im Café Spitz. Schilds Mannen<br />

feiern im Kleinen Klingental.<br />

Top Secret hinter<br />

den Torstübli-Tellern.<br />

Von Werner Blatter<br />

«So viel Lääberli wie im Kleinen Basel<br />

werden in ganz Europa nicht<br />

verzehrt», meinte erstaunt der erstmals<br />

im tiefen Kleinbasel den <strong>Vogel</strong><br />

<strong>Gryff</strong> erlebende Tourist aus dem<br />

schwäbischen Nachbarländli. Wie<br />

recht er doch hat!<br />

Weltrekord zum Ersten<br />

Lääberli z Moorge: Erik Julliard<br />

und Lukas Minder im Freundeskreis<br />

hinter Gläsern und Tellern.<br />

In 25 Minuten war der Spuk<br />

vorbei! René Thoma und seine<br />

Flossbau-Mannen hatten das unter<br />

Oberaufsicht von Baumeister Giovanni<br />

Nanni in aller Hergottsfrühe<br />

angekarrte Holz zum in weltrekordverdächtiger<br />

Zeit zum Wild-<br />

Maa-Floss gebaut. Gar Spielchef<br />

Peter Stalder und Buebegeneral<br />

Franz Baur überzeugten sich von<br />

der Top-Leistung. Die Horstwartfamilie<br />

Roland und Edith Frank<br />

servierten den allerfeinsten «Tee»,<br />

gar Webmaster Erwin Hensch war<br />

begeistert.<br />

Weltrekord zum Zweiten<br />

Da bat doch der Grossbasler Beizer<br />

Christian Sidler zum Lääberli-<br />

Zmoorge ins Kleinbasler Torstübli.<br />

Klar, dass da die Böbberlikünstler<br />

des Top Secret Drums Corps<br />

Foto: ter<br />

Magistraten: Hans-Rudolf<br />

Merz, Georg André Schlager und<br />

Jörg Schild.<br />

nicht fehlen durften. Erik G. Julliard,<br />

Andri Obrist sowie Lukas<br />

Minder waren als Allererste am<br />

langen Tisch anzutreffen. Was<br />

gleichbedeutend mit einem neuen<br />

Weltrekord an Weissweinkonsum<br />

war. Das Brauchtum <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong><br />

liessen sich dann die zugereisten<br />

Stefan Schneider, Christian<br />

Widmer und Dominik Laphardt<br />

vom «Fachmann» Claudio Alessio<br />

erklären. Während der rasende<br />

Reporter René Häfliger mit Roger<br />

Kamber und Andreas Pulfer<br />

auf einen guten Tag anstiess, meinte<br />

von Nebentisch Ueli Hafner,<br />

dass er noch nie ins seinem langen<br />

Leben solche «Wilde Männer» gesehen<br />

hätte, was Dani Bourgnon<br />

nickend bestätigte.<br />

Weltrekord zum Dritten<br />

Niemand hat mehr Ehrengäste<br />

als wir! Meinte alt Rheinpolizist<br />

René Lehmann in seinem ehemaligen<br />

Stübli der Rheinpolizei, als<br />

nach und nach Peter Durach,<br />

Johnny und Beatrice Engeler,<br />

dicht gefolgt von den Basler Linzerli<br />

und Lotti Weber ins Refugium<br />

hinter dem Flosslandeplatz im<br />

Kleinen Klingental strömten. Werni<br />

Moor und Claude Wisson begrüssten<br />

ganz besonders herzlich<br />

Basels Feuerwehrkommandanten<br />

Roland Boppsamt seiner Piroska.<br />

Etwas später stiess auch noch Kommissär<br />

Herbert Benz zur illustren<br />

Runde, um sich von der perfekten<br />

Arbeit der rasenden Reporter René<br />

Häfliger, Dieter F. Wullschleger<br />

und Patrick Straub ein Bild vor<br />

Ort zu machen.<br />

Weltrekord zum Vierten<br />

Foto: Pst<br />

Foto: pst<br />

Hannes Fringeli stellte in seinem<br />

Rebhaus einen neuen Rekord<br />

im Lääberli Braten auf. Schon in<br />

den frühen Morgenstunden sassen<br />

die wackeren Mannen des 3E-<br />

Chors, mit Hansruedi Kaiser,<br />

Paul Roniger, Kurt Stirnimann<br />

und Andreas Lüdin an der Spitze<br />

an Tisch sieben hinter den leckeren<br />

Innereien. An der Tafel daneben<br />

stocherten Roland Vögtli, Theo<br />

Meyer, Fritz Karlin sowie Flavio<br />

und Giovanni Nanni samt Urs<br />

Hobi in der knusprigen Rösti samt<br />

leckeren Lääberli. Aus Aesch sauste<br />

das Beizer-Urgestein Erich Fringeli<br />

zur Kontrolle des Bierkonsums<br />

in seine alte Heimat Kleinbasel. Der<br />

Rebhaus-Schreiber André Stohler<br />

hingegen war froh, dass er nicht alle<br />

Gäste protokollarisch festnageln<br />

musste.<br />

Weltrekord zum Fünften<br />

Klar freute sich der Vorsitzende<br />

Meister, Dr. Rudolf Grüninger,<br />

dass alle hochkarätigen Ehrengäste<br />

an seiner 47-plätzigen Ehrentafel<br />

Platz genommen hatten. Ebenso<br />

stellte der «Gottschalk Kleinbasels»,<br />

Rebhaus-Statthalter Claude<br />

Beranek einen weiteren Weltrekord<br />

in Sachen perfekter Organisation<br />

auf. Bundesrat Hans-Rudolf<br />

Merz, Järg Schild und Marcel<br />

Fischer fühlten sich pudelwohl<br />

im Kleinbasel.<br />

Ehrengäste: Olympiasieger Marcel<br />

Fischer und Art-Direktor Sam<br />

Keller.<br />

Transfergerangel<br />

Verdeggel, da hat doch der Druckfehlerteufel<br />

– angesteckt vom tobenden<br />

Transfergerangel – den gestandenen<br />

Hären-Statthalter Emil<br />

Ehret der Abteilung «Greifen» zugeteilt.<br />

Äxgüsi. Nicht einmal Greifenmeister<br />

Walter F. Studer hätte<br />

auf seinem Bänggli die von Hären-<br />

Obmaa Dr. Gerog André Schlager<br />

geforderte, immense, Transfersumme<br />

zusammenkratzen können.<br />

Offen hingegen ist, ob Haki Yakin<br />

vom VfB zur VrauKB wechselt.<br />

Sangesfreude: Mit festen Stimmen sangen die Ehrengäste, Meister,<br />

alt meister und Vorgestze am <strong>Gryff</strong>e Mähli.<br />

Foto: pst<br />

Mir saagen e jeedem Wääse,<br />

dient die herrlig Sytte lääse!<br />

Erscht kurz doo dehai – isch s uns klaar:<br />

s Glaibasel isch schlicht wunderbaar!<br />

Hochbergerstrasse 15


<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

16<br />

E heerlige Daag<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> 2005<br />

Wild-Maa-Horst: Der Spielchef und der Buebegeneral besuchten<br />

frühmorgens den Horstwart Roland Frank samt Gattin Edith.<br />

Der 3E-Chor: Sangesfreude im Silberbergsaal des Alters- und Pflegezentrums<br />

zum Lamm.<br />

Fotos: Werner Blatter, René Häfliger und Patrick Straub<br />

Der schwarz-weisse Ueli rasselt mit seiner Büchse: Grosszügig<br />

wurde in Restaurants und auf den Gassen und Strassen gespendet.<br />

Danke, Basler Feuerwehr: Viele Bilder wurden von einem Beiboot<br />

der Feuerwehr geschossen. Den Pompiers gehört unser Dank.<br />

En Ufftritt vom<br />

3E-Chor<br />

ter. Nebst dem Gesangsvortrag am<br />

«<strong>Gryff</strong>e-Mähli» hat der Auftritt<br />

der engagierten Männer des 3E-<br />

Chors am ersten Montag nach dem<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> in einem Kleinbasler<br />

Altersheim eine langjährige Tradition.<br />

Heuer singen die «Kleinbasler<br />

Sängerknaben» sehr zur Freude der<br />

älteren Menschen am 17. <strong>Januar</strong>,<br />

um 17 Uhr im Alters- und Pflegeheim<br />

Gustav Benz Haus an der<br />

Brantgasse.<br />

Als Singhilfe dient dem über 30-<br />

köpfigen Chor das mit grossem<br />

Aufwand im Jahr 2002 zusammengestellte<br />

Gesangsbüchlein mit<br />

über achtzig Liedern.<br />

Die drei Tiere: <strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>, Leu und Wild Maa «uff dr Gass».<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra<br />

Die Zeitung für das Kleinbasel<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong>-Spezialausgabe vom 13. <strong>Januar</strong> 05<br />

Verlag, Redaktion, Inserateverwaltung:<br />

Sa-Na-Verlag AG,<br />

Untere Rebgasse 7, 4005 Basel<br />

Auflage: 37’000 Exemplare<br />

Gesamtverantwortung: Dieter F. Wullschleger<br />

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet:<br />

Werner Blatter (ter), René Häfliger (rehä),<br />

Patrick Straub (pst), Dieter F. Wullschleger (wu)<br />

Fotos:<br />

Werner Blatter (ter), René Häfliger (rehä),<br />

Patrick Straub (pst)<br />

Produktion: Sabine Fischer<br />

Korrektorat: Barbara Hauser<br />

Administration: Therese Gloor, Robert Schlosser<br />

Druck: Basler Zeitung<br />

Eine Publikation der<br />

BASLER ZEITUNG MEDIEN<br />

het die heerlig Sytte meeglig gmacht.

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