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Influenza: Aktuelles und State of the Art - Österreichische ...

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JATROS Infektiologie 4 I 2011<br />

EACS-Kongress<br />

Therapieoptionen bei HIV: Status<br />

quo <strong>und</strong> Ausblick in die Zukunft<br />

Im Rahmen des BMS (Bristol-Myers Squibb)-Symposiums am Kongress der EACS (European AIDS Clinical<br />

Society) 2011 referierten hochkarätige Experten über die bisherige Entwicklung von Medikamenten bei HIV.<br />

Im Anschluss an eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Dr. Anton Prozniak zogen Pr<strong>of</strong>. Moreno, Pr<strong>of</strong>.<br />

Stellbrink <strong>und</strong> Dr. Maggiolo Bilanz über die derzeit verfügbaren Therapieoptionen, erörterten die Gr<strong>und</strong>pfeiler<br />

einer erfolgreichen HIV-Therapie <strong>und</strong> gaben einen Ausblick auf mögliche zukünftige Therapieoptionen.<br />

Seit 1987 wurden in Europa 24 Medikamente<br />

für die HIV-Therapie zugelassen,<br />

die Zulassung vieler weiterer Substanzen<br />

ist für die nächsten Jahre zu erwarten.<br />

Eine Kombinations<strong>the</strong>rapie (cART; kombinierte<br />

antivirale Therapie), bestehend<br />

aus 2 NRTIs (Nukleosid-/Nukleotidanaloga)<br />

plus einer dritten Substanz, hat sich<br />

als effektiv erwiesen <strong>und</strong> gilt als gegenwärtiger<br />

Standard <strong>of</strong> Care (SOC). 1<br />

Wodurch wird sich die Zukunft der<br />

HIV-Therapie demnach auszeichnen<br />

Viruslast-Senkung: Sind 50<br />

Kopien/ml noch zeitgemäß<br />

Ziel jeder HIV-Therapie ist es, die Zahl<br />

der nachweisbaren mRNA-Kopien auf<br />

weniger als 50/ml zu reduzieren, um eine<br />

dauerhafte Suppression der HIV-Viruslast<br />

im Plasma sowie eine Reduktion HIVassoziierter<br />

Morbidität <strong>und</strong> eine Verlängerung<br />

der Qualität des Überlebens zu<br />

erzielen. Eine im Brennpunkt stehende<br />

Thematik bildete die Frage, ob in absehbarer<br />

Zeit eine Neudefinition für das<br />

Risiko eines virologischen Versagens (VF;<br />

Virological Failure) erfolgen wird. Dr.<br />

Franco Maggiolo (Krankenhaus Riuniti<br />

di Bergamo, Italien) versucht mit aufschlussreichen<br />

Daten aus der sog. Bergamo-Kohorte<br />

2 zu überzeugen, dass mit<br />

den heutigen Testverfahren sehr wohl bereits<br />

eine Viruslast von 3 Kopien/ml detektierbar<br />

ist; die Zahl der nachweisbaren<br />

Genkopien steht gemäß den Untersuchungen<br />

in der Bergamo-Kohorte in direkt<br />

proportionalem Verhältnis für ein VF<br />

(p=0,013). Daraus lässt sich laut Maggioro<br />

schließen, dass eine Neuvalidierung<br />

der Schwellenwerte sehr wohl denkbar ist.<br />

Gr<strong>und</strong>pfeiler der HIV-Therapie<br />

Die Anfänge der HIV-Therapie waren von<br />

kurzfristigem Denken in Bezug auf einen<br />

Therapieerfolg geprägt; hingegen sind die<br />

HIV-Spezialisten der Gegenwart aufgr<strong>und</strong><br />

der mit effektiven Therapiemöglichkeiten<br />

einhergehenden verlängerten Lebenserwartung<br />

der Herausforderung gegenübergestellt,<br />

die Patienten langfristig optimal<br />

zu <strong>the</strong>rapieren. Die Gr<strong>und</strong>lage für eine erfolgreiche<br />

HIV-Therapie setzt sich aus<br />

den folgenden Parametern zusammen:<br />

Prozentsatz der<br />

Therapiemodifikationen<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

ZDV + 3TC + Lopinavir/r<br />

TDF + FTC + Lopinavir/r<br />

ABC + 3TC + Efavirenz<br />

TDF + FTC + Nevirapine<br />

ZDV + 3TC + Efavirenz<br />

TDF + FTC + Efavirenz<br />

TDF + FTC + Atazanavir/r<br />

• Sicherheit <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

• Dauerhafte Suppression<br />

• Verfügbarkeit von Langzeitdaten<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

Pr<strong>of</strong>. Moreno (Hospital Ramon y Cajal,<br />

Madrid) erläutert anhand von Daten aus<br />

vier europäischen Spitälern, dass nach wie<br />

vor bei 40% bis 75% der Patienten innerhalb<br />

des ersten Therapiejahres aufgr<strong>und</strong><br />

von Toxizitäten eine Therapiemodifikation<br />

erfolgt. Im Gegensatz dazu wurde ein<br />

Therapiewechsel aufgr<strong>und</strong> von VF nur<br />

bei maximal 5% bis 14% verzeichnet.<br />

Auch in einer in der Schweiz durchgeführten<br />

Studie mit 1.318 HIV-Patienten 3<br />

lag die Modifikationsrate des Therapieschemas<br />

aufgr<strong>und</strong> von Toxizitäten inner-<br />

Unterschiedliche Therapiemodifikationen bei verschiedenen Regimes 5<br />

0 3 6<br />

9 12<br />

Monate<br />

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