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Influenza: Aktuelles und State of the Art - Österreichische ...

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<strong>Österreichische</strong> Gesellschaft für<br />

Infektionskrankheiten <strong>und</strong> Tropenmedizin<br />

| konsensus<br />

Infektionsspektrum unter unter Biologika Biologika<br />

Zielstruktur<br />

Indikation*<br />

Abatacept CD80/86 RA, PJIA<br />

Abciximab GPIIb/IIIa-R PCI, instab. AP<br />

Adalimumab TNF-α RA, PJIA, PA, AS, MC, P<br />

Alemtuzumab CD52 B-CLL<br />

Anakinra IL-1 RA<br />

Basiliximab CD25 (IL-2-R) Immunsuppr. n. NTX<br />

Bevacizumab VEGF mCRC, mMC, NSCLC, f/mNC<br />

Certolizumab TNF-α RA<br />

Cetuximab EGFR Best. Formen d. mCRC<br />

Daclizumab IL-2-R Immunsuppr. n. NTX<br />

Denosumab RANKL pmOP, PC**<br />

Etanercept TNF-α RA, PJIA, PA, AS, PP***<br />

Golimumab TNF-α RA, PA, AS<br />

Ibritumomab CD20 FL, best. Formen d. NHL-B<br />

Infliximab TNF-α RA, MC***, CU, AS, PA, PP<br />

Muromonab**** CD3 Immunsuppr. n. Organtransplant.<br />

Natalizumab α4ß1-Integrin Hochaktive RRMS<br />

Omalizumab IgE IgE-vermitteltes Asthma bronch.<br />

Palivizumab RSV-F-Protein Präv. d. RSV-Inf. b. Kindern<br />

Panitumumab EGFR Best. Formen d. mCRC<br />

Rilonacept IL-1 CAPS<br />

Rituximab CD20 NHL, CLL, RA<br />

Tocilizumab IL-6 RA<br />

Trastuzumab HER-2 mMC, fMC, mGC<br />

Ustekinumab IL-12, IL-23 PP<br />

Mit schweren Infektionen assoziiert<br />

BAK<br />

TBC<br />

MOTT<br />

VIR<br />

PML<br />

PILZ<br />

PAR<br />

Infektionsrisiko<br />

ERHÖHT EHER MÖGLICH<br />

Biologika, die zurzeit in der EU nicht zugelassen sind, werden in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt.<br />

*) Die Indikation vieler der hier angeführten Biologika besteht in Kombination mit anderen Medikamenten, die hier der Übersichtlichkeit halber nicht extra aufgeführt<br />

sind. Siehe die jeweilige Fachinformation.<br />

**) Knochenschw<strong>und</strong> im Zusammenhang mit Hormonablation bei Männern mit Prostatakarzinom <strong>und</strong> erhöhtem Frakturrisiko<br />

***) Sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

****) In Österreich nicht zugelassen, jedoch in anderen europäischen Ländern<br />

Legende:<br />

RA: Rheumatoide <strong>Art</strong>hritis<br />

PJIA: Polyartikuläre Juvenile Idiopathische <strong>Art</strong>hritis<br />

PCI: Perkutane Koronarintervention<br />

AP: Angina pectoris<br />

PA: Psoriasis-<strong>Art</strong>hritis<br />

AS: Ankylosierende Spondylitis<br />

MC: Morbus Crohn<br />

P: Psoriasis<br />

B-CLL: Chronisch-lymphatische Leukämie<br />

vom B-Zell-Typ<br />

NTX: Nierentransplantation<br />

mCRC: metastasiertes Kolorektalkarzinom<br />

mMC: metastasiertes Mammakarzinom<br />

4. Diagnostik<br />

NSCLC: nicht-kleinzelliges Bronchuskarzinom<br />

f/mNC: fortgeschrittenes <strong>und</strong>/oder metastasiertes<br />

Nierenzellkarzinom<br />

PC: Prostatakarzinom<br />

pmOP: postmenopausale Osteoporose<br />

PP: Plaque-Psoriasis<br />

FL: Follikuläres Lymphom<br />

NHL-B: Non-Hodgkin-Lymphom vom B-Zell-Typ<br />

CU: Colitis ulcerosa<br />

RRMS: Schubförmig-Remittierend verlaufende Multiple<br />

Sklerose<br />

RSV: Respiratory Syncytial Virus<br />

CAPS: Cryopyrin-Assoziierte Periodische<br />

(Fieber-)Syndrome<br />

NHL: Non-Hodgkin-Lymphom<br />

CLL: Chronisch-lymphatische Leukämie<br />

fMC: frühes Mammakarzinom<br />

mGC: metastasiertes Magenkarzinom<br />

BAK: Bakteriell<br />

TB: Tuberkulose<br />

MOTT: Nicht-Tuberkulose-Mykobakterien<br />

(„Mycobacteria O<strong>the</strong>r Than Tuberculosis“)<br />

VIR: Viral<br />

PML: Progressive Multifokale Leukenzephalopathie<br />

PILZ: Pilze<br />

PAR: Parasiten<br />

Abb. 1: Infektionsspektrum unter Biologika (Quelle: Konsensusstatement „Tuberkulose & Biologika“,<br />

Suppl. zur <strong>Österreichische</strong>n Ärztezeitung, Medical Dialogue, März 2011)<br />

Algorithmus<br />

Algorithmus zur<br />

zur<br />

Tbc-Abklärung<br />

Tbc-Abklärung<br />

vor Biologika<strong>the</strong>rapie<br />

vor Biologika<strong>the</strong>rapie<br />

Hinweis für eine<br />

aktive Tbc im C/P<br />

Sputum, BAL<br />

Kultur, Histologie, ZN<br />

POSITIV<br />

Tbc-Therapie<br />

LFP + BB-Kontrolle<br />

mind. alle 4 Wochen<br />

bis zum Ende der Therapie<br />

Hinweis für eine<br />

alte Tbc* im C/P<br />

adäquat behandelt<br />

keine<br />

Präventiv<strong>the</strong>rapie<br />

Therapie mit<br />

Anti-TNF-α<br />

Legende:<br />

C/P: Röntgen Cor/Pulmo<br />

IGRA: Interferon Gamma Release Assay<br />

LFP: Leberfunktionsparameter<br />

BB: Blutbild<br />

BAL: Bronchiallavage<br />

ZN: Ziehl-Neelsen-Färbung<br />

C/P & IGRA **<br />

unbehandelt<br />

bzw. unbekannt<br />

NEGATIV<br />

Supplementum, März 2011 | Seite 5<br />

IGRA<br />

Therapie mit<br />

Anti-TNF-α<br />

1 x tgl. 5mg/kg KG Isoniazid<br />

Vit. B6-Supplementierung<br />

mind. 6 bis 9 Monate<br />

POSITIV<br />

LFP + BB-Kontrolle mind. alle 4 Wochen bis zum Ende der Präventiv<strong>the</strong>rapie<br />

Anti-TNF-α-Therapie,<br />

Beginn nach 4 Wochen Präventiv<strong>the</strong>rapie<br />

*) bei neg. IGRA: Immunsuppression<br />

**) Ergänzt durch Anamnese mit Herkunfts- <strong>und</strong> Expositionsrisiko.<br />

Bei geplanter INH-Präventions<strong>the</strong>rapie Komorbiditäten (Leber!) <strong>und</strong><br />

Komedikationen (Interaktionen, Lebertoxizität) beachten!<br />

Abb. 2: Algorithmus zur Tbc-Abklärung vor Biologika<strong>the</strong>rapie (Quelle: Konsensusstatement „Tuberkulose<br />

& Biologika“, Suppl. zur <strong>Österreichische</strong>n Ärztezeitung, Medical Dialogue, März 2011)<br />

C/P o. B<br />

Studien ausgeschlossen oder präventiv<br />

behandelt wurden.<br />

Bis zum Vorliegen neuer Daten gilt, dass<br />

vor Beginn jeder Biologika<strong>the</strong>rapie ein<br />

Screening auf Vorliegen einer Tbc zu erfolgen<br />

hat. Registerdaten aus Spanien<br />

zeigen, dass sich das Tbc-Risiko durch<br />

konsequentes Screening erheblich senken<br />

lässt bzw. dass es dann, wenn Screeningmaßnahmen<br />

nicht durchgeführt<br />

werden, siebenmal so hoch ist.<br />

4. Diagnostik<br />

Für Erwachsene ist die Standard-Diagnosemethode<br />

heute der „Interferon<br />

Gamma Release Assay“ (IGRA) – derzeit<br />

sind zwei derartige Testsysteme auf<br />

dem Markt. Der Mendel-Mantoux-Test<br />

(MMT) ist demgegenüber in den Hintergr<strong>und</strong><br />

getreten. Er hat vor allem noch<br />

bei Kindern (die heute nicht mehr BCGgeimpft<br />

werden) <strong>und</strong> bei Personen einen<br />

Stellenwert, bei denen trotz technisch<br />

richtigen Vorgehens der IGRA kein konklusives<br />

Ergebnis liefert.<br />

Getestet werden sollte dann, wenn eine<br />

Therapie mit einem Biologikum bevorsteht<br />

bzw. wahrscheinlich ist. Ein früherer<br />

Test ist nicht zielführend, da der<br />

Pa tient in der Zeit bis zur Einleitung<br />

ei ner Biologika<strong>the</strong>rapie mit Tbc-Erregern<br />

Kontakt gehabt haben könnte.<br />

Der Test ist zudem nur ein Teil einer<br />

Gesamtbeurteilung, die auch Anamnese,<br />

geografische Herkunft, Klinik <strong>und</strong><br />

Thoraxröntgen einbeziehen muss. Einen<br />

– hier für Österreich erstmals definier -<br />

ten – Algorithmus zur diagnostischen<br />

Abklärung vor Biologika<strong>the</strong>rapie zeigt<br />

Abbildung 2.<br />

5. Präventiv<strong>the</strong>rapie – wann<br />

Besteht der Verdacht auf eine aktive Tbc,<br />

so sind zumindest TNF-α-Blocker zunächst<br />

kontraindiziert, <strong>und</strong> die Tbc-<br />

Behandlung muss nach dem üblichen<br />

Schema durchgeführt werden. Selbst bei<br />

hoher Dringlichkeit der TNF-α-Blocker-<br />

Behandlung muss zumindest die Intensivphase<br />

der Anti-Tbc-Therapie (mindestens<br />

Dreierkombination über mindestens<br />

zwei Monate) abgewartet werden.<br />

Ist anamnestisch eine Tbc bekannt,<br />

die lege artis (<strong>und</strong> dokumentiert) ausbehandelt<br />

wurde, so ist keine Präventiv<strong>the</strong>rapie<br />

erforderlich.<br />

universimed.com<br />

Supplementum, März 2011 | Seite 7<br />

17 I

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