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Influenza: Aktuelles und State of the Art - Österreichische ...

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JATROS Infektiologie 4 I 2011<br />

Nebenwirkungen<br />

von Antiinfektiva<br />

Teil 2 – Nephrotoxizität<br />

Einige Substanzen wie Aminoglykoside oder Vancomycin zeichnen sich durch besondere Nephrotoxizität<br />

aus. Für alle nephrotoxischen Substanzen gibt es, wenn sie bei Niereninsuffizienz gegeben werden<br />

müssen, klare Dosierungsschemata.<br />

Die Nephrotoxizität von Antiinfektiva<br />

ist bekannt, jene der Aminoglykoside<br />

sogar gefürchtet, da diese Substanzklasse<br />

zu den Hauptrisik<strong>of</strong>aktoren eines akuten<br />

Nierenversagens zählt. Die glomeruläre<br />

Filtrationsrate nimmt auch bei ges<strong>und</strong>en<br />

Probanden mit dem Lebensalter kontinuierlich<br />

ab, sodass bei vielen Antiinfektiva<br />

eine Dosisanpassung (Dosisreduktion<br />

bzw. Verlängerung des Dosisintervalls<br />

in Abhängigkeit vom pharmakodynamischen<br />

Pr<strong>of</strong>il) notwendig werden<br />

kann. Hier sind Antibiotika wie die<br />

Betalaktame mit einer großen <strong>the</strong>rapeutischen<br />

Breite von Vorteil. Seit geraumer<br />

Zeit gibt es zudem ausreichend viele<br />

Antiinfektiva, die in der Leber metabolisiert<br />

werden, sodass Dosisanpassungen<br />

bei chronischer Niereninsuffizienz bzw.<br />

akutem Nierenversagen nicht notwendig<br />

sind (Tab. 1).<br />

Nephrotoxizität kann dosisabhängig<br />

durch unterschiedliche <strong>und</strong> an unterschiedlichen<br />

Strukturen angreifende Mechanismen<br />

entstehen. Zu nennen sind<br />

vaskuläre, tubulotoxische <strong>und</strong> mechanisch-obstruktive<br />

Läsionen (z.B. Harnsteinbildung<br />

durch antiretrovirale Medikamente).<br />

Weiters können auch immunologische<br />

Effekte kausal sein (z.B.<br />

akute interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis<br />

– Abb.).<br />

Aminoglykoside zählen zu den Antiinfektiva<br />

mit dem größten Nephrotoxizitätspotenzial.<br />

Inzwischen ist es gesichertes<br />

Wissen, dass Aminoglykoside bei<br />

allen Patientengruppen <strong>und</strong> in allen Indikationen<br />

– sowohl aus Gründen der<br />

Nephrotoxizität als auch der Pharmakodynamik<br />

– einmal täglich verabreicht<br />

werden sollen. Die Nephrotoxizität ist<br />

ein sättigbarer Vorgang am Glomerulum,<br />

Antiinfektiva<br />

Albendazol, Mebendazol<br />

Anidulafungin 1<br />

Atovaquon<br />

Azithro-, Erythro-, Josa-, Roxithromycin<br />

Casp<strong>of</strong>ungin<br />

Ceftriaxon<br />

Mechanismen der Nephrotoxizität<br />

Clindamycin<br />

Doxycyclin, Minocyclin<br />

Fusidinsäure<br />

Linezolid<br />

Metronidazol<br />

Moxifloxacin<br />

Penicillin G 2<br />

Rifampicin<br />

Tigecyclin<br />

Voriconazol 3<br />

1 Renale Ausscheidung unter 1%, keine hepatische Metabolisierung,<br />

langsamer Zerfall unter physiologischen Bedingungen<br />

2 Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz nur bei Hochdosis<br />

(>15 Mio. Einh./Tag)<br />

3 Gilt nur für die orale Gabe<br />

Quelle: Thalhammer<br />

Abb.: Mechanismen der Nephrotoxizität (Quelle: Schwarz A <strong>und</strong> Perez-Canto A, Int J Clin Pharmacol<br />

Ther 1998; 36[3]: 164-167)<br />

Tab. 1: Antiinfektiva ohne Dosisanpassung bei<br />

Niereninsuffizienz<br />

I 12<br />

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