11.11.2012 Aufrufe

TÃœV TIMES Nr. 4, Dezember 2011 - TÃœV Austria

TÃœV TIMES Nr. 4, Dezember 2011 - TÃœV Austria

TÃœV TIMES Nr. 4, Dezember 2011 - TÃœV Austria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unerwünschter, störender und<br />

belästigender Schall<br />

In der ÖNORM S 5004 wird Lärm als »unerwünschter,<br />

störender und belästigender<br />

Schall« definiert. Allerdings spielen bei<br />

der Beurteilung, ob nun ein Geräusch als<br />

Lärm empfunden wird, subjektive Faktoren<br />

eine große Rolle. So kann ein Liebhaber<br />

klassischer Musik ein Klavierkonzert<br />

als wunderschön empfinden, während es<br />

ein Fan von Rockmusik als nervtötend bezeichnen<br />

würde. Dasselbe gilt für Spielplätze,<br />

alle Arten von Festen, ja sogar das<br />

Rauschen eines Wasserfalls kann für manchen<br />

eine Störquelle darstellen. Man sieht,<br />

Lärm kann vielerlei Ursachen haben: Straßen-,<br />

Flug- und Schienenverkehr, Freizeitanlagen,<br />

Freiluftveranstaltungen oder industrielle<br />

und gewerbliche Anlagen – einen<br />

Ort der Stille gibt es heute kaum mehr.<br />

Immission, Emission,<br />

Transmission<br />

Lärm wird immer als Immission wahrgenommen.<br />

Die Kenngröße dafür ist der<br />

Schalldruckpegel mit der Frequenzbewertung<br />

A (Lp,A), der angibt, wie laut ein Geräusch<br />

ist. Der Schalldruckpegel wird in<br />

Dezibel (dB), üblicherweise unter Verwendung<br />

eines Frequenzbewertungsfilters Abewertet<br />

gemessen. Immissionen resultieren<br />

aus Emissionen, welche als Schallleistungspegel<br />

LW entweder frequenzspezifisch<br />

oder A-bewertet angegeben werden<br />

und die abgestrahlte Energie einer Schallquelle<br />

pro Zeiteinheit bezeichnen. Übliche<br />

Schalldruckpegel sind in nebenstehender<br />

Abbildung angegeben.<br />

Neben Schalldruck- und Schallleistungspegel<br />

sind auch Impuls-, Informations- und<br />

Tonhaltigkeit des Geräuschs für die Wahrnehmung<br />

des Schalls als »Lärm« verantwortlich.<br />

Den Zusammenhang zwischen Immission<br />

und Emission beschreibt die Transmission,<br />

die mit aufwendigen Berechnungsprogrammen<br />

ermittelt werden kann. Ergebnis<br />

dieser sogenannten Schallausbreitung sind<br />

dann Immissionsschalldruckpegel am Ort<br />

der Einwirkung, die später in einem Beurteilungsverfahren<br />

Grenz- oder Richtwerten<br />

gegenübergestellt werden.<br />

Grundsätzlich ist eine objektive Beurteilung<br />

von Lärm sehr schwierig, da das Empfinden<br />

eines Geräusches als »störend« nicht nur<br />

vom Geräusch selbst, sondern von einer<br />

Vielzahl von Umständen abhängt: der Person,<br />

die dem Schall ausgesetzt ist und deren<br />

Einstellung zur Schallquelle, deren Befinden<br />

und Tätigkeit sowie der Zeit, dem Ort<br />

und der Dauer der Immission.<br />

><br />

200.000.000 140 Schmerzgrenze<br />

20.000.000<br />

Preßlufthammer<br />

2.000.000<br />

200.000<br />

Büro<br />

Wald<br />

20.000<br />

2.000<br />

200<br />

20<br />

E<br />

COVERSTORY<br />

µPa dB<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Start von<br />

Düsenmaschinen<br />

Lastwagen<br />

Bibliothek<br />

Hörgrenze<br />

LEBEN MIT LÄRM<br />

Living with noise<br />

Today noise poses, according to a study<br />

of the World Health Organisation WHO,<br />

published in the spring of <strong>2011</strong>, the second<br />

highest health risk that we face today. However,<br />

what is noise exactly, how does it affect<br />

us and what can we do to combat it? This<br />

article will attempt to give some insights<br />

into the multi-faceted field that surrounds<br />

the world of acoustics.<br />

Undesired, annoying<br />

and disturbing acoustic sound<br />

The <strong>Austria</strong>n ÖNORM S 5004 defines noise<br />

as »undesired, annoying and disturbing<br />

acoustic sound«. However, when defining<br />

sounds as acoustic noise subjective factors<br />

also play a significant role. Thus, a devotee<br />

of classical music might find a piano concert<br />

beautiful, whereas a rock fan would describe<br />

it as deadly dull.<br />

><br />

TÜV <strong>TIMES</strong> No.4 | DECEMBER <strong>2011</strong><br />

9<br />

Illustration: TÜV AUSTRIA / MarionHuber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!