TÃœV TIMES Nr. 4, Dezember 2011 - TÃœV Austria
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o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle<br />
Qualität sichert die<br />
Zukunft unserer<br />
Hochschulen<br />
Seit jeher prägt Wissen die Gesellschaft in den unterschiedlichsten<br />
Ausformungen und Lebensbereichen. Ob im individuellen oder im<br />
kollektiven Sinne: Wissen schafft beständige Werte und initiiert<br />
Prozesse, die in jeder Hinsicht bereichern, erneuern und beleben.<br />
o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, Bundesminister<br />
für Wissenschaft und Forschung<br />
Der Zugang zu Wissen ist heute dabei<br />
vielseitiger denn je. Dies spiegelt auch die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen<br />
einer zunehmend differenzierten<br />
Berufswelt wider, die in ihrer Dynamik<br />
in besonderem Maße auf die Vielfalt an<br />
Kompetenzen, Stärkefeldern und Spezialisierungen<br />
angewiesen ist. Ein funktionierender<br />
und zu Spitzenleistungen fähiger<br />
tertiärer Sektor wird in seiner Rolle als Erfolgsmotor<br />
weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Hierfür müssen qualitätssichernde<br />
und -steigernde Maßnahmen umgesetzt<br />
sowie eine verträgliche quantitative Verteilung<br />
der Ressourcen sichergestellt werden.<br />
Es bedarf einer neuen Vision von<br />
Hochschule, die sowohl bildungs- als<br />
auch arbeitsmarktrelevante Aspekte in<br />
sich vereint und zugleich die unterschiedlichen<br />
Einrichtungstypen in ihren differenzierten<br />
Rollen klar positioniert. Unter der<br />
Devise »Effizienz steigern, Kräfte bündeln<br />
und Synergien nutzen« ist eines meiner<br />
zentralen Ziele die Erarbeitung eines<br />
Foto: BM für Wissenschaft und Forschung<br />
»Österreichischen Hochschulplans« als-<br />
Ausdruck der Vision für Österreichs Hochschullandschaft.<br />
Am Ende steht ein klares<br />
Konzept zu Standorten und Leistungen in<br />
Forschung und Lehre und die Beantwortung<br />
der Frage, welche Forschungsschwerpunkte<br />
es an den Hochschulen gibt und<br />
wie viele Studienplätze dazu angeboten<br />
werden. Um künftig verstärkt exzellente<br />
Fachkräfte ausbilden zu können, werde ich<br />
auch das Erfolgsmodell Fachhochschulen<br />
qualitativ und quantitativ weiter ausbauen,<br />
vor allem in den von der Wirtschaft und<br />
der Industrie am stärksten nachgefragten<br />
Berufsbildern.<br />
Gerade auch was die Fachkräfte-Nachfrage<br />
betrifft, haben Fachhochschulen eine<br />
zentrale Rolle. Dabei haben sie gegenüber<br />
Universitäten oftmals bessere Rahmenbedingungen,<br />
wobei auch die Möglichkeiten<br />
der Implementierung von Aufnahmeverfahren<br />
und die Einhebung von Studienbeiträgen<br />
entscheidend zur Senkung von dropout-Quoten<br />
und zur Sicherung einer sozialen<br />
Durchmischung der Studierenden beitragen.<br />
Entscheidend ist jedenfalls für mich, dass<br />
Qualität die Quantität bestimmen muss<br />
und nicht umgekehrt. Denn eine Massenuniversität<br />
ist weder für Top-Forscher noch<br />
für unseren Forschungsnachwuchs ein<br />
Grund zu kommen, geschweige denn, in<br />
Österreich zu bleiben. Für eine offene Wissensgesellschaft<br />
ist ein breiter Zugang zur<br />
Hochschulbildung eine conditio sine qua<br />
non – dieser muss breit sein, darf aber<br />
nicht beliebig sein. Im internationalen Vergleich<br />
ist es im Übrigen eine Selbstverständlichkeit,<br />
dass Studierende – sozial<br />
gestaffelt – einen Beitrag zum eigenen Studium<br />
leisten und die Universitäten entsprechend<br />
den Kapazitäten auch Aufnahmeverfahren<br />
durchführen.<br />
x<br />
Foto: Universität Wien<br />
E<br />
GUEST COMMENTARY<br />
GASTKOMMENTAR<br />
Quality will<br />
ensure the<br />
future of our<br />
universities<br />
We require a new vision for our<br />
institutes of higher education which<br />
combine both educational values and<br />
aspects that are relevant to today’s<br />
jobs market, but which simultaneously<br />
clearly positions the individual facility<br />
in its own specific role within the<br />
overall system.<br />
Under the motto »Increase efficiency, unite<br />
strengths and utilise synergies«, one of my<br />
principal objectives is the development of a<br />
plan for our institutes of higher education as<br />
an expression of our vision of the role of the<br />
<strong>Austria</strong>n tertiary education sector. At the<br />
end of this we should have a well-defined<br />
concept regarding the locations available to<br />
us and the accomplishments in the fields<br />
of research and teaching we can expect, as<br />
well as an answer to the question of which<br />
research priorities there are at the universities<br />
and how many places we should be offering<br />
to students in each field.<br />
For a knowledge society a broad based<br />
system available to all who want to continue<br />
with tertiary education is a conditio sine qua<br />
non – however, this must be broad and not<br />
arbitrary.<br />
x<br />
TÜV <strong>TIMES</strong> No.4 | DECEMBER <strong>2011</strong><br />
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