TÃœV TIMES Nr. 4, Dezember 2011 - TÃœV Austria
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INTERNATIONAL<br />
act as third party field inspector, while in addition<br />
it was commissioned as a Notified Body<br />
by the boiler manufacturer, AE&E CZ s.r.o.,<br />
to oversee and accompany the production<br />
on site. For a period of one year employees<br />
of TÜV AUSTRIA monitored the construction<br />
of the waste heat boiler in the Chinese production<br />
facilities located in Nanjing (about<br />
300 km west of Shanghai) and in Jingjiang<br />
(about 150 km north-west of Shanghai),<br />
both located in the province of Jiangsu. The<br />
gas and steam power station in Mellach,<br />
which will be fully operational at the beginning<br />
of 2012, will, with its two waste heat<br />
boilers producing 2x 416 MW, be the most<br />
powerful thermal power station in <strong>Austria</strong>.<br />
Rapid improvement<br />
Chinese quality awareness was noticeable<br />
with a marked improvement in that awareness<br />
throughout their production facilities<br />
during the construction phase of the various<br />
boiler modules. The third party field inspector<br />
and the Notified Body Inspector of TÜV<br />
AUSTRIA had the opportunity to exert their<br />
influence even before the initial construction<br />
phase began at prefabrication meetings.<br />
Although many of the welders were in possession<br />
of a valid certification in accordance<br />
with EN 287, every welder was required<br />
by the contract to undergo an individual<br />
welding skills test. The Chinese work ethos<br />
is accompanied by a constant desire for<br />
knowledge. Even detailed improvement<br />
demands were always gratefully accepted.<br />
The search for a contact person<br />
However, difficulties arose in the search for<br />
the person who was actually responsible for<br />
any given task. Decision-makers, clearly<br />
identifiable in Europe often blend into the<br />
background in China, while many decisions<br />
are only reached behind closed doors.<br />
Nevertheless, it soon became apparent that<br />
the best route to reaching the objective was<br />
often most easily achieved through mutual<br />
respect. The production facility was always<br />
involved in several large projects which<br />
sometimes led to labour resources being<br />
switched back and forth from assignment to<br />
assignment. Thus the deadline pressure was<br />
constantly present. The final acceptance<br />
was the contractual requirement for the shipment<br />
of each module. This occurred in the<br />
presence of the <strong>Austria</strong>n commissioning<br />
party who often had to travel to China with a<br />
delegation for the official handover.<br />
x<br />
14 TÜV <strong>TIMES</strong> No.4 | DECEMBER <strong>2011</strong><br />
E<br />
INTERNATIONAL<br />
Foto: TÜV AUSTRIA<br />
fang an zu einer ganzheitlichen Zusammenarbeit<br />
mit den chinesischen Arbeitern<br />
und Verantwortungsträgern. Obwohl viele<br />
Schweißer gültige Zulassungsprüfungen<br />
nach EN 287 besaßen, wurde vertragsgemäß<br />
jedem Schweißer eine individuelle<br />
Handfertigkeitsprüfung abverlangt. Dabei<br />
wurde in einer eigens eingerichteten Trainingsstätte<br />
das bei dieser speziellen Kesselkonstruktion<br />
notwendige Schweißen auf<br />
kleinstem Raum geübt. Erst nach positiver<br />
Auswertung der Röntgenprüfung der Testschweißnähte<br />
wurde der Schweißer zum<br />
Projekt zugelassen.<br />
Die chinesische Arbeitsmentalität ist von<br />
einem ständigen Wissenshunger begleitet.<br />
Auch noch so detaillierte Verbesserungsaufforderungen<br />
wurden stets dankend angenommen,<br />
aber leider nicht immer mit<br />
dem notwendigen Grad an Bemühungen<br />
umgesetzt. Da es bei diesem Projekt galt,<br />
zigtausende Schweißnähte zerstörungsfrei<br />
zu prüfen, bedurfte es oft je nach Fertigungsgrad<br />
sehr langer Arbeitstage des<br />
Notified Body Inspektors, um den Produktionsfortschritt<br />
nicht zu verzögern.<br />
Überzeugungskraft<br />
Es verlangte mitunter ein besonders hohes<br />
Maß an Objektivität und Standfestigkeit,<br />
wenn es darum ging, dem in ständiger<br />
Zeitnot befindlichen Hersteller Schweißnahtreparaturen<br />
abzuverlangen. Der größte<br />
Erfolg dabei war, trotz aller Gegensätze<br />
mit den Herstellern auf einer gemeinsamen<br />
Basis des freundschaftlichen und respektvollen<br />
Umgangs nach Arbeitsende<br />
das eine oder andere Abendessen gemeinsam<br />
einzunehmen. In China fragt man<br />
nicht, wie es einem geht, sondern erkundigt<br />
sich, ob man schon etwas gegessen<br />
hat. Damit definiert sich das höchste Maß<br />
an Gastfreundlichkeit.<br />
Suche nach Ansprechpartnern<br />
Schwierig gestaltete sich stets die Recherche,<br />
welcher Chinese für welche Aufgabe<br />
die Verantwortung besitzt. Die in Europa<br />
stets klar zu identifizierenden Entscheidungsträger<br />
verhalten sich in China oftmals<br />
gerne sehr unauffällig, zumal sehr<br />
viele Weichenstellungen hinter verschlossenen<br />
Türen gefällt werden. Es zeigte sich<br />
aber schon sehr bald, dass der am ehesten<br />
zum Ziel führende Weg die gegenseitige<br />
ehrliche Wertschätzung ist. Hier<br />
ist besonders auf europäischer Seite eine<br />
nahezu unendliche Geduld gefordert, da<br />
man oft lange nicht weiß, ob Verzögerungen<br />
im Projekt aufgrund qualitativer Rückstände<br />
bewusst oder unbewusst vorliegen<br />
oder gar aus strategischen Gründen. Der<br />
Herstellerbetrieb hatte stets mehrere Großprojekte<br />
gleichzeitig fertig zu stellen, was<br />
manchmal dazu führte, dass Arbeitskapazitäten<br />
zwischen den Auftragsblöcken hinund<br />
hergeschoben wurden. Der Termindruck<br />
war deshalb allgegenwärtig.<br />
Die finale Abnahme galt als vertragliche<br />
Voraussetzung für die Verschiffung der jeweiligen<br />
Module. Dies geschah häufig unter<br />
Anwesenheit der österreichischen Parteienvertreter,<br />
die dazu oft in Delegationsform<br />
nach China reisten mussten. Chinesen