12.01.2015 Aufrufe

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein mit ...

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein mit ...

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein mit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong><br />

<strong>Traunstein</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>sschulen<br />

Presse<strong>mit</strong>teilung Nr. 20 vom 14.02.2013<br />

Pflanzenbautagungen in Sondermoning <strong>und</strong> Surheim<br />

Keine Flächenausdehnung des Maisanbaus. Kalkversorgung nicht vernachlässigen!<br />

Sondermoning Mit r<strong>und</strong> 300 Teilnehmern waren die beiden Pflanzenbautage des <strong>Amt</strong>es<br />

<strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> (AELF) <strong>Traunstein</strong> wieder gut besucht. Stefan<br />

Weiss vom AELF <strong>Traunstein</strong> blickte auf das Erntejahr 2012 zurück <strong>und</strong> gab aktuelle Hinweise.<br />

Mathias Mitterreiter vom AELF Rosenheim stellte Sortenempfehlung <strong>für</strong> Sommerungen<br />

<strong>und</strong> Mais vor. Herbert Molitor (Bayerische Düngekalk GmbH) verwies auf die Wichtigkeit<br />

der optimalen Kalkversorgung der Böden. „Glyphosat, ein Wirkstoff <strong>mit</strong> Risiken“<br />

Dieser Frage ging Andreas Liebl vom AELF <strong>Traunstein</strong> nach. Carolin Lammer gab aktuelle<br />

Hinweise zum Pflanzenschutz. Abschließend referierte Alois Ilmberger über Erfahrungen<br />

zur Düngeverordnung.<br />

Rolf Oehler, Abteilungsleiter am AELF <strong>Traunstein</strong> begrüßte die zahlreich erschienen<br />

Landwirte, Funktionäre <strong>und</strong> Firmenvertreter. Es sei erfreulich, dass die Veranstaltung so<br />

gut besucht wird <strong>und</strong> die Landwirte sich dadurch wichtige Informationen <strong>für</strong> ihren Betrieb<br />

beschaffen.<br />

Stefan Weiß wies auf die Aufzeichnungspflichten eines jeden Landwirtes beim Einsatz von<br />

Pflanzenschutz<strong>mit</strong>tel hin. Die Erstellung von Nährstoffbilanz <strong>und</strong> das Vorhandensein von<br />

aktuellen Bodenuntersuchungsergebnissen sei Aufgabe der Landwirte. Da das Pflanzenschutzgesetz<br />

überarbeitet wurde, haben sich u.a. Änderungen bei der Anwendung von<br />

Schädlingsbekämpfungs<strong>mit</strong>tel (Ratten <strong>und</strong> Mäuse) ergeben. In Zukunft, so Weiß, dürfen<br />

viele Mittel nur noch von denjenigen Personen angewandt werden, welche auch sachk<strong>und</strong>ig<br />

sind.<br />

Einen kurzen Rückblick auf das Anbaujahr 2011/2012 gab Mathias Mitterreiter. Im Hinblick<br />

auf das Wetter brach der November 2011 alle Rekorde: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen<br />

1880 gab es keinen November ganz ohne Regen. Auch der Februar 2012 war<br />

außergewöhnlich: Mit häufigen Temperaturen unter -20°C war es der kälteste seit 25 Jahren.<br />

Seite 1 von 3<br />

<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, <strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> <strong>Traunstein</strong><br />

Schnepfenluckstraße 10<br />

83278 <strong>Traunstein</strong><br />

Telefon 0861 7098-0<br />

Telefax 0861 7098-150<br />

E-Mail poststelle@aelf-ts.bayern.de<br />

Internet www.aelf-ts.bayern.de<br />

Für fachliche Rückfragen:<br />

Rolf Oehler<br />

0861/7098-116<br />

rolf.oehler@aelf-ts.bayern.de


Auf Gr<strong>und</strong> des schlechten Verkaufspreises ging die Wintergerstenfläche zurück. Ein unzureichender<br />

Verkaufspreis war u.a. auch ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong>, warum der Anbau von Soja einen<br />

Rückschlag in Bayern erfuhr. Obwohl von der Bevölkerung oftmals anders wahrgenommen,<br />

nahm die Anbaufläche von Mais im Landkreis TS im Jahre 2012 im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 3,2% ab.<br />

Als Experte in Sachen Kalkdüngung ist Herbert Molitor von der Bayerischen Düngekalk<br />

GmbH zu bezeichnen. Eine ausgewogene Kalkversorgung ist nicht nur Gr<strong>und</strong>lage von guten<br />

Ernteerträgen, sondern auch verantwortlich <strong>für</strong> ein stabiles Bodengefüge. Dies wiederum<br />

verringert Erosionsereignisse erheblich. Auch die schweren Landmaschinen verursachen<br />

dadurch weniger Schäden bei schwierigen Einsatzbedingungen. Dass auch im Landkreis<br />

<strong>Traunstein</strong> Aufholungsbedarf hinsichtlich der Kalkdüngung besteht, verdeutlichte er<br />

anhand von Bodenuntersuchungsergebnissen. Knapp 70% der Acker- sowie knapp 50% der<br />

Grünlandflächen im Landkreis <strong>Traunstein</strong> brauchen auf Gr<strong>und</strong> ihres Kalkgehalts eine regelmäßige<br />

Zufuhr von Kalk! Im Landkreis BGL sind die Zahlen ähnlich.<br />

Der Einsatz von Glyphosat wird von Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen. Andreas<br />

Liebl schilderte, wo Glyphosat zum Einsatz kommt <strong>und</strong> welche Bedeutung es in der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

hat. Wird z.B. auf den Pflug verzichtet, so ist auf Gr<strong>und</strong> des Unkrautdrucks oftmals<br />

der Einsatz von Totalherbiziden notwendig. Auf Gr<strong>und</strong> einzelner Studien wird<br />

manchmal ein Verbot des Wirkstoffs gefordert. Die <strong>für</strong> die Zulassung von Pflanzenschutz<strong>mit</strong>teln<br />

zuständigen Behörden haben den Wirkstoff genau untersucht: Wird Glyphosat so<br />

eingesetzt, wie es erlaubt ist, bestehen keine ges<strong>und</strong>heitlichen Bedenken. Da die Zulassung<br />

ausläuft, findet z.Z. eine Neubewertung der Risiken statt.<br />

Carolin Lammer vom Fachzentrum Pflanzenbau am AELF Rosenheim referierte zum Thema<br />

„Krankheitsbekämpfung im Winterweizen“. Der Krankheitsdruck war heuer am Versuchsstandort<br />

Hausen sehr hoch, was der geringe Ertrag in der unbehandelten Kontrollvariante<br />

in Höhe von nur 67,4 dt/ha zeigt. Die vorherrschende Krankheit war auch in diesem<br />

Jahr wieder Septoria tritici. Der Infektionsdruck baute sich aufgr<strong>und</strong> der hohen <strong>und</strong> häufigen<br />

Niederschläge von Ende Mai bis Mitte Juni spät auf. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e, so die Referentin,<br />

war es wichtig sehr leistungsfähige Fungizide <strong>mit</strong> der vollen Aufwandmenge einzusetzen,<br />

die den starken Infektionsdruck „abfangen“ konnten. Die besten Ergebnisse erzielten<br />

die Fungizide aus der Wirkungsklasse der Carboxamide. Hierbei wurde betont, dass in<br />

der Spritzfolge diese Wirkstoffklasse nur einmal eingesetzt werden darf, da sich ansonsten<br />

Resistenzen bilden können.<br />

Weiter berichtete die Referentin, dass heuer die DON-Belastung sehr hoch war. Die vielen<br />

Niederschlagsereignisse während der Blüte sind der Hauptgr<strong>und</strong> da<strong>für</strong>. Um die Belastung<br />

Seite 2 von 3


zu minimieren müssen ackerbauliche Aspekte wie Sortenwahl, Bodenbearbeitung <strong>und</strong> Vorfrucht<br />

beachtet werden. Chemisch kann man den Befall nur durch die Applikation eines<br />

fusariumwirksamen Fungizides während der Blüte reduzieren.<br />

Als zuständiges Fachzentrum <strong>für</strong> die Kontrolle bei Verstößen gegen die Düngeverordnung<br />

stellte Alois Ilmberger vom AELF Pfaffenhofen dar, welche Verstöße oftmals beanstandet<br />

werden. Die Einhaltung der Sperrfrist <strong>und</strong> die Ausbringung von stickstoff- <strong>und</strong> phosphathaltigen<br />

organischen <strong>und</strong> mineralischen Düngern auf nicht aufnahmefähige Böden machen<br />

einen Großteil der Verstöße aus. Mit eindrucksvollen Bildern aus der täglichen Arbeit wurde<br />

den anwesenden Landwirten die Notwendigkeit der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen<br />

aufgezeigt.<br />

Seite 3 von 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!