SWR1-Moderator schlägt sich wacker als - Jugendherberge Dilsberg
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<strong>SWR1</strong>-<strong>Moderator</strong><br />
schlägt <strong>sich</strong> <strong>wacker</strong> <strong>als</strong><br />
„Herbergsmutter“<br />
Von Stuttgart auf den <strong>Dilsberg</strong> -<br />
zupackende Reporte aus der Region<br />
11. August 2009<br />
Für dreizehn <strong>SWR1</strong>-<strong>Moderator</strong>en heißt es in den Sommerferien Koffer packen und neue Erfahrungen sammeln, denn sie tauschen<br />
ihren Arbeitsplatz im Stuttgarter Funkhaus mit einem Ferienjob in der Region. Die Hörer des Radiosenders konnten bei der Redaktion<br />
Jobangebote einreichen, eine Jury traf die Auswahl und schickte <strong>Moderator</strong> Michael Lehmann in die <strong>Dilsberg</strong>er <strong>Jugendherberge</strong>.
Herbergsvater Matthias Dreschert überreichte ihm eine „To-do-Liste“ und nahm ihn <strong>als</strong> neue „Herbergsmutter“ unter seine Fittiche.<br />
Reporter Benjamin Imort stellte den abwechslungsreichen Tagesablauf in mehreren Livemitschnitten zusammen, welche die <strong>SWR1</strong>-<br />
Hörer am Radio verfolgen konnten.<br />
Bepackt mit Kindheitserinnerungen an Lagerfeuer und Stockbrot traf der Naturbursche erwartungsvoll in der schnuckeligen, in<br />
historischer Stadtmauer und Torturm integrierten, <strong>Jugendherberge</strong> ein, wo er <strong>als</strong> Ferienhelfer willkommen war. Um 7 Uhr ging es los:<br />
Frühstück vorbereiten, Buffet aufbauen, Nachschub organisieren. Danach ein erster Bericht an den Sender. Der schweißtreibende<br />
Abwasch in der Spülküche erinnerte ihn an eine finnische Sauna und nach dem Auschecken der Gäste war ein Päuschen mehr <strong>als</strong><br />
verdient.
Mit frischer Kraft ging es ans Zimmer richten. Herbergsvater Dreschert gab eine kurze Einweisung, wie er <strong>sich</strong> die Ausführungen<br />
vorstellte. Mit einer Bürste die Matratze säubern, den Drill glattziehen und das Bettzeug bereitlegen. Jetzt noch den Spiegel putzen<br />
und dann ab ins nächste Zimmer. Doch alles Reiben war vergebens und auf die Frage „Wie sieht das aus“, war der trockene<br />
Kommentar vom Chef des Hauses zu hören, „Ich sag mal, der ist immer noch blind!“<br />
Anschließend ging es in die Küche zu Katharina Dreschert, wo <strong>Moderator</strong> Lehmann bei der Zubereitung des Mittagessens zur Hand<br />
gehen sollte. Auf dem Speiseplan stand eine Rinderbouillon mit Butterklöschen, Hähnchenbrust Mediterraner Art mit Spätzle und Salat<br />
sowie ein Reisauflauf <strong>als</strong> Dessert. Gekonnt hantierte der „Aushilfskoch“ mit der Pfanne, briet wie ein Profi die Hähnchenbrüstchen an,<br />
füllte die Auflaufformen und gab eine Schöpfkelle Sahnesauce darüber. Köstlich, da lief einem bereits vor dem abschließenden<br />
überbacken im Ofen das Wasser im Mund zusammen.
Eigentlich stand nun das Mähen des steilen Hanges am Hintereingang der <strong>Jugendherberge</strong> an, doch durch den starken Regen in der<br />
Nacht war das Gelände rutschig und machte die Aktion zu gefährlich. Deshalb kamen kurzerhand die trittfesten Vierbeiner von Jutta<br />
Münch zum Einsatz, die <strong>sich</strong> freudig meckernd an die Arbeit machten, während <strong>sich</strong> die zweibeinigen Teilnehmer bereits auf das<br />
leckere Mittagsessen freuten.<br />
Für den Ferienjobler vom Radio stand indessen ein Rendezvous mit „Martha“, der ein PS starken Bodenwischmaschine auf dem<br />
Programm. Eine Technik für <strong>sich</strong>, die gelernt sein will. „Man muss schon dagegenhalten.“, erläuterte der Herbergsvater und ergänzte<br />
ironisch, „Sie ersetzt ein klein wenig das Fitnessstudio!“ Mutig griff <strong>sich</strong> Michael Hellmann „Martha“ und vollführte einen ungeplanten<br />
aber unterhaltsamen „Ringelrein“ in der Spülküche.
Zwischendurch wurde es für Reporter Imort mal wieder Zeit für einen Livebericht an den Sender, <strong>als</strong>o nichts wie runter auf den<br />
Parkplatz in sein kleines Büro, den Schnellreportagewagen SRW. Hier bereitet er die Sequenzen vor und schneidet sie zurecht, bevor<br />
sie per UMTS direkt an den Sender übertragen werden.<br />
Bei der Führung einer <strong>Jugendherberge</strong> sind auch kreative Fähigkeiten vonnöten und die konnte Michael Lehmann beim Anbringen der<br />
Herbstdekoration im Rittersaal beweisen. Solche Aufgaben müssen in der etwas ruhigeren Ferienzeit erledigt werden, denn bei voller<br />
Hausbelegung kommt man nicht mehr dazu. Also raus mit den Drachen, Strohpuppen und Kürbisse, geeignete Plätzchen finden und<br />
liebevoll drapieren. „Ich bin dankbar, dass wir das nicht selber basteln mussten!“, lautete sein erleichterter Kommentar.
Essensausgabe, Abwasch und das Einchecken der neuen Gäste standen <strong>als</strong> nächstes auf der Tagesordnung. <strong>Dilsberg</strong> gehört zu den<br />
klassischen <strong>Jugendherberge</strong>n, die von den Herbergseltern ein umfangreiches Spektrum an Arbeiten erfordert und von den Gästen ein<br />
mit anpacken. So wird das Essen zwar gerichtet, beim Verteilen und Abräumen ist jedoch auch die Initiative der Gäste gefragt.<br />
Am Ende eines abwechslungsreichen Tages interviewte Reporter Imort den <strong>Dilsberg</strong>er Herbergsvater, der <strong>sich</strong> lobend über seinen<br />
„Schützling“ äußerte und ihm das große Kompliment machte, er sei eine ideale „Herbergsmutter“. Vor dem historischen Torturm<br />
resümierte <strong>Moderator</strong> Michael Lehmann über seinen ungewöhnlichen Arbeitstag in der schnuckeligen <strong>Jugendherberge</strong>, welche super<br />
mit dem Dorf integriert sei. Seine Aufgaben seien überschaubar und nach einem guten Schlaf, wäre sein Arbeitsbeginn um sieben Uhr<br />
eher gnädig gewesen. Der Reiz lag für ihn darin, keine monotone Arbeit verrichten zu müssen, sondern in reizvoller Lage<br />
unterschiedliche Leute und aufgaben kennenlernen zu dürfen.