Pflege nach dem Konzept der Basalen Stimulation - Salk
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Son<strong>der</strong>ausbildung für Kin<strong>der</strong>- und Jugendlichenpflege<br />
Am Bildungszentrum<br />
Der Gemeinnützigen Salzburger Landeskliniken<br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma –<br />
<strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong><br />
<strong>Stimulation</strong><br />
Schriftliche Abschlussarbeit<br />
DGKS Vera-Evita Stagel<br />
Vorgelegt bei:<br />
DKKS Frau Dagmar Kühleitner<br />
Salzburg, Juli, 2012
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Abstract<br />
Die hier vorliegende Fachbereichsarbeit mit <strong>dem</strong> Titel: Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong><br />
<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, wurde von Vera-Evita Stagel im Zuge<br />
ihrer Teilnahme an <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausbildung für Kin<strong>der</strong>- und Jugendlichenpflege an den<br />
Gemeinnützigen Salzburger Landeskliniken im Jahr 2011/2012, verfasst.<br />
Bezüglich dieses Themas lautet die Fragestellung <strong>der</strong> Fachbereichsarbeit: Wie kann<br />
die Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma durch <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorische- und<br />
vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, verbessert werden<br />
Methodisch basiert die Arbeit auf <strong>der</strong> Ausarbeitung relevanter Literatur, welche mittels<br />
umfangreicher Literaturrecherche in Bibliotheken und im Buchhandel zusammengetragen<br />
wurde.<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Fachbereichsarbeit wird als erstes zum besseren Verständnis das<br />
Krankheitsbild des Wachkomas kurz erklärt. Im Anschluss daran wird auf die<br />
Ursachen, Symptome und die Rückbildungsstadien eingegangen. Da<strong>nach</strong> wird die<br />
Situation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Wachkoma für das allgemeine Verständnis kurz erläutert.<br />
Darauf folgend sind kurz die Grundelemente und Ziele <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
angeführt. Der Hauptteil <strong>der</strong> Arbeit beschäftigt sich mit <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> bei Kin<strong>der</strong>n im<br />
Wachkoma <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>. Hierzu werden die<br />
verschiedensten <strong>Stimulation</strong>smöglichkeiten in den Bereichen somatische-,<br />
vibratorische- und vestibuläre <strong>Stimulation</strong> aufgezeigt und durch die Anführung<br />
praktischer Anwendungsmöglichkeiten ergänzt.<br />
Die Frage, wie die Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma durch das <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorische- und<br />
vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, verbessert werden kann, wird durch die Beschreibungen <strong>der</strong><br />
verschiedenen <strong>Stimulation</strong>smöglichkeiten sowie <strong>der</strong>en Auswirkungen beantwortet.<br />
Im Sinne <strong>der</strong> somatischen <strong>Stimulation</strong> kann es durch die richtige <strong>Pflege</strong> und<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Wachkoma zu einer verbesserten Wahrnehmung des<br />
eigenen Körpers kommen. Durch diesen Fortschritt wird den Kin<strong>der</strong>n ermöglicht,<br />
1
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
wie<strong>der</strong> mehr Eigenaktivität zu entwickeln und dadurch ein selbstbestimmteres Leben<br />
zu führen, welches die Lebensqualität enorm steigert.<br />
Durch die verschiedenen Varianten <strong>der</strong> vibratorischen <strong>Stimulation</strong> kann die<br />
Belastbarkeit <strong>der</strong> einzelnen Körperabschnitte des Kindes im Wachkoma verbessert<br />
werden. Unter an<strong>der</strong>em ist eine aktive Form <strong>der</strong> Kontaktaufnahme zwischen <strong>dem</strong> Kind<br />
und seinen Mitmenschen möglich. Diese Wahrnehmungserlebnisse steigern einerseits<br />
die Mobilität des Kindes, wodurch die Lebensqualität verbessert wird. An<strong>der</strong>erseits<br />
wird die Kommunikation geför<strong>der</strong>t und das Kind ist dadurch in <strong>der</strong> Lage, sich<br />
mitzuteilen und über sein Leben selbst zu bestimmen. Dies steigert die Lebensqualität<br />
durch die Befriedigung <strong>der</strong> Bedürfnisse sich mitzuteilen und über das eigene Leben<br />
selbst zu bestimmen.<br />
Die vestibuläre <strong>Stimulation</strong> gibt den Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma das Gefühl von Schwere<br />
und Gleichgewicht zurück, wodurch sie dann in <strong>der</strong> Lage sind, mobiler zu sein.<br />
Weiters wird auch ihre Aufmerksamkeit und Wachheit dabei gesteigert. Dadurch ist es<br />
den Kin<strong>der</strong>n möglich, sich besser fortzubewegen und durch den wacheren Zustand ihr<br />
Leben aktiver mitzuerleben und mitzubestimmen. Für die Lebensqualität sind dies<br />
wesentliche Steigerungen.<br />
Somit wird in dieser Fachbereichsarbeit aufgezeigt, dass durch eine <strong>Pflege</strong>, die <strong>nach</strong><br />
<strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, insbeson<strong>der</strong>e mit den Schwerpunkten<br />
somatische-, vibratorische- und vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, die Lebensqualität von<br />
Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma wirklich verbessert werden kann.<br />
2
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abstract....................................................................................................... S. 1<br />
1. Einleitung ............................................................................................... S. 4<br />
2. Wachkoma ............................................................................................. S. 7<br />
2.1 Ursachen, Symptome und Diagnostik.............................................. S. 7<br />
2.2 Die Rückbildung des Wachkomas ................................................... S. 10<br />
2.3 Kin<strong>der</strong> im Wachkoma........................................................................ S. 11<br />
3. Basale <strong>Stimulation</strong>................................................................................ S. 14<br />
3.1 Grundelemente <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> ......................................... S. 14<br />
3.2 Ziele <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>........................................................... S. 15<br />
4. <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma ................................................................. S. 17<br />
4.1 Somatische <strong>Stimulation</strong> ................................................................... S. 17<br />
4.2 Vibratorische <strong>Stimulation</strong> ................................................................. S. 29<br />
4.3 Vestibuläre <strong>Stimulation</strong> .................................................................... S. 31<br />
5. Zusammenfassung ............................................................................... S. 37<br />
Literaturverzeichnis .................................................................................. S. 40<br />
3
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
1. Einleitung<br />
Diese Fachbereichsarbeit widmet sich <strong>dem</strong> Thema Basale <strong>Stimulation</strong>, vor allem den<br />
somatischen-, viratorischen- und vestibulären <strong>Stimulation</strong>smöglichkeiten, um die<br />
Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma zu verbessern.<br />
Das Wachkoma bei Kin<strong>der</strong>n ist <strong>nach</strong> wie vor ein aktuelles Thema, da es durch die<br />
Fortschritte in <strong>der</strong> Intensivmedizin und die vielen Reanimationsmöglichkeiten <strong>nach</strong> wie<br />
vor häufig auftritt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es ausschließlich bei Kin<strong>der</strong>n<br />
vorkommt. Auch Erwachsene können davon betroffen sein. Diese Facharbeit bezieht<br />
sich jedoch ausschließlich auf das Wachkoma bei Kin<strong>der</strong>n.<br />
Im Krankenhaus werden Kin<strong>der</strong> im Wachkoma eher in <strong>der</strong> Akutphase betreut. Durch<br />
diesen einschneidenden Lebenswandel ist es beson<strong>der</strong>s schwierig, die Kin<strong>der</strong> optimal<br />
zu pflegen. Nach<strong>dem</strong> die Lebensqualität aber von Beginn an verbessert werden sollte,<br />
muss sofort richtig interveniert werden. Es sind vor allem die Ressourcen und<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> herauszufiltern. Gerade im Klinikalltag, in <strong>dem</strong> Zeitmangel<br />
immer mehr die Vorherrschaft übernimmt, ist es wichtig, für den Prozess des<br />
Kennenlernens zwischen Kind und <strong>Pflege</strong>personal unterstützende Hilfsmöglichkeiten<br />
zu wissen und nutzen zu können. Aus diesem Grund wurde diese Abschlussarbeit<br />
<strong>dem</strong> Thema Basale <strong>Stimulation</strong> gewidmet und <strong>der</strong> Frage wie die Lebensqualität bei<br />
Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma dadurch verbessert werden kann.<br />
Bezüglich dieses Themas lautet die Fragestellung <strong>der</strong> Fachbereichsarbeit: Wie kann<br />
die Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma durch <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorische- und<br />
vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, verbessert werden<br />
Die hier vorliegende Arbeit richtet sich vor allem an alle am <strong>Pflege</strong>prozess beteiligten<br />
Personen bei einem Kind im Wachkoma. Dies beinhaltet: das diplomierte<br />
Kin<strong>der</strong>krankenpflegepersonal, <strong>Pflege</strong>helfer, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden,<br />
Eltern, Großeltern, Angehörige und alle an <strong>der</strong> Betreuung mitwirkende Personen.<br />
Diplomierte Kin<strong>der</strong>krankenpflegepersonen sind in ihren jeweiligen Bereichen sehr gut<br />
ausgebildet. Gleichzeitig muss darüber hinausgehend die <strong>Pflege</strong> von an<strong>der</strong>en<br />
4
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Patientenklientel immer wie<strong>der</strong> neu betrachtet und reflektiert werden. Beispielsweise<br />
ist eine Kin<strong>der</strong>krankenschwester auf einem Eltern-Kind-Bereich, <strong>der</strong> auf Herzerkrankungen<br />
spezialisiert ist, auf diesem Gebiet beinahe schon eine <strong>Pflege</strong>expertin.<br />
Wird sie auf ihrer Station jedoch mit einem Kind im Wachkoma konfrontiert, so könnte<br />
Unsicherheit auftreten. Um die Kompetenzen des <strong>Pflege</strong>personals und aller an<strong>der</strong>en<br />
pflegenden Personen diesbezüglich zu erweitern, ist ein eindeutiger Weiterbildungsbedarf<br />
in diese Richtung gegeben.<br />
Methodisch basiert die Arbeit auf <strong>der</strong> Ausarbeitung relevanter Literatur, welche mittels<br />
umfangreicher Literaturrecherche in Bibliotheken und im Buchhandel zusammengetragen<br />
wurde.<br />
Der Hauptteil glie<strong>der</strong>t sich in drei große Bereiche, die sich mit <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorischeund<br />
vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma, beschäftigen.<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Stimulation</strong>smöglichkeiten wird <strong>der</strong> Sinn und<br />
Zweck dieser für das Kind im Wachkoma kurz erklärt. Im Anschluss werden jeweils<br />
viele praktische Beispiele für die Umsetzung und Anwendung <strong>der</strong> <strong>Stimulation</strong> im Alltag<br />
behandelt.<br />
Bei <strong>der</strong> somatischen <strong>Stimulation</strong> wird zuerst vorwiegend auf die verschiedenen<br />
Waschungen <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> eingegangen und darauffolgend werden die<br />
körperwahrnehmungsunterstützenden Lagerungen genau beschrieben. Unter an<strong>der</strong>em<br />
wird auf die verschiedenen Lagerungsziele zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Wachkoma im Detail eingegangen.<br />
Die vibratorische <strong>Stimulation</strong> wird hauptsächlich anhand von Beispielen <strong>der</strong><br />
Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Stimulation</strong> erläutert, wobei beson<strong>der</strong>s die kommunikativen Aspekte<br />
dieser unterstützenden <strong>Pflege</strong> angeführt werden.<br />
Der letzte Abschnitt des Hauptteils beschäftigt sich mit <strong>der</strong> vestibulären <strong>Stimulation</strong>.<br />
Dabei werden vor allem die Wichtigkeit des Gleichgewichts, <strong>der</strong> Körperschwere und<br />
des Raumgefühls für das Kind im Wachkoma erläutert. Insbeson<strong>der</strong>e wird die<br />
Mobilitätsverbesserung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hervorgehoben.<br />
In allen drei Bereichen des Hauptteils wird im Näheren darauf eingegangen, wie die<br />
Lebensqualität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Wachkoma durch all diese vielseitigen<br />
<strong>Stimulation</strong>sangebote verbessert werden kann.<br />
5
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Das Ziel dieser Fachbereichsarbeit ist, eine Orientierungshilfe zu geben, um im<br />
Umgang mit Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma die bestmögliche Unterstützung und Hilfestellung<br />
anbieten zu können. Diese Kin<strong>der</strong> sind meist nicht nur von <strong>der</strong> Erkrankung selbst<br />
geplagt, son<strong>der</strong>n gleichermaßen von den Wahrnehmungsdefiziten und den weiteren<br />
Auswirkungen auf ihr alltägliches Leben. Sie erfahren Einschränkungen und müssen<br />
mit körperlichen sowie psychischen Belastungen und Beeinträchtigungen umgehen<br />
lernen. Es handelt sich dabei um einen Lernprozess, welcher von allen am<br />
Betreuungsprozess beteiligten Personen durch die <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> so gut als möglich unterstützt werden soll.<br />
Um den Lesefluss <strong>der</strong> Arbeit nicht zu stören, sind alle Angaben die Kin<strong>der</strong> im<br />
Wachkoma und die pflegenden Personen betreffend als geschlechtsunspezifisch zu<br />
betrachten.<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Im ersten Teil <strong>der</strong> Arbeit werden zum allgemeinen, besseren Verständnis das<br />
Krankheitsbild des Wachkomas und das <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> kurz erklärt.<br />
In Anschluss daran wird auf die <strong>Stimulation</strong>smöglichkeiten bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma<br />
mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorische- und vestibuläre <strong>Stimulation</strong> näher<br />
eingegangen.<br />
2. Wachkoma<br />
Zu Beginn des Kapitels wird die Definition des Wachkomas kurz erläutert, gefolgt von<br />
den Ursachen, Symptomen und <strong>der</strong> Diagnostik. Ein weiteres Augenmerk wird auf die<br />
Rückbildung des Wachkomas gelegt, welche zum allgemeinen Verständnis in einigen<br />
Absätzen beschrieben wird. Den Abschluss des Kapitels stellt die nähere Schil<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Situation eines Kindes im Wachkoma dar.<br />
Definition<br />
Das Wachkoma wird auch als apallisches Syndrom bezeichnet und beruht auf einer<br />
Schädigung des Großhirns. Diese wird hervorgerufen durch ein Schädel-Hirn-Trauma<br />
o<strong>der</strong> Sauerstoffmangel im Gehirn. Es kommt zu einem funktionellen Ausfall vieler Teile<br />
des Großhirns, während Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark<br />
erhalten sind. Dadurch bleiben die lebenserhaltenden Funktionen wie Atmung,<br />
Kreislauf und Stoffwechsel erhalten. Die Funktionen des Großhirns hingegen, wie zum<br />
Beispiel Bewusstsein, Denken, Lernen, Sprechen, Wahrnehmung und Gedächtnis<br />
sind stark eingeschränkt (Vgl. Ziegler, 2004).<br />
2.1 Ursachen, Symptome und Diagnostik<br />
Ursachen<br />
Es gibt zwei Ursachengruppen des Wachkomas:<br />
Traumatisch bedingtes Wachkoma<br />
Nicht traumatisch bedingtes Wachkoma (Vgl. Steinbach, Donis, 2011,<br />
S. 19-20).<br />
Jedes Schädel-Hirn-Trauma kann zu einem Wachkoma führen. Meist handelt es sich<br />
um Verkehrs- o<strong>der</strong> Freizeitunfälle (Vgl. ebenda, S. 19-20).<br />
Beim traumatisch bedingten Wachkoma kommt es zu mechanischen Schädigungen<br />
7
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
und einer Zerstörung <strong>der</strong> Bahnsysteme innerhalb des Gehirns o<strong>der</strong> zwischen<br />
Hirnrinde und Hirnstamm. Dies geschieht durch die Einwirkung von Beschleunigungs-,<br />
Verzögerungs- o<strong>der</strong> Rotationskräften. Es können aber auch lokale Schädigungen <strong>der</strong><br />
Gehirnrinde durch punktuell einwirkende Kräfte entstehen (Vgl. Steinbach, Donis,<br />
2011, S. 19-20).<br />
Das nichttraumatisch bedingte Wachkoma wird durch verschiedene Erkrankungen<br />
o<strong>der</strong> durch exogene Faktoren verursacht. Bei beiden kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung<br />
o<strong>der</strong> Mangeldurchblutung des Gehirns. Zu den verursachenden Erkrankungen<br />
zählen in erster Linie ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand, ein lebensbedrohlicher<br />
Blutdruckabfall o<strong>der</strong> bradykarde Herzrhythmusstörungen. In zweiter Linie<br />
stehen schwere Lungenkrankheiten und massive Lugenembolien, die bei zunächst<br />
normaler Herzfunktion zu einem Sauerstoffmangel des Blutes führen. Im Kindesalter<br />
ist <strong>der</strong> beinahe eingetretene Ertrinkungstod o<strong>der</strong> Strangulationstod die häufigste<br />
Ursache (Vgl. ebenda, S. 19-20).<br />
Symptome<br />
Als Kernsymptome eines Wachkomas sind das Fehlen des Bewusstseins des<br />
Patienten über seine eigene Person und seine Umwelt sowie eine hochgradige<br />
Einschränkung seines bewussten Wahrnehmens und <strong>der</strong> Verlust jeglicher sinnvoller<br />
Reaktionen auf äußere Reize zu verstehen (Vgl. ebenda, S. 9).<br />
Im Gegensatz zum komatösen Patienten hat <strong>der</strong> Wachkomapatient offene Augen,<br />
zeigt einen Schlaf-Wach-Rhythmus und ist durch äußere Reize weckbar.<br />
Der Übergang zwischen den beiden Komatypen kann fließend sein. Erwacht <strong>der</strong><br />
Patient innerhalb von drei bis vier Wochen aus seinem Tiefschlaf, so entwickelt sich<br />
meist ein Wachkoma (Vgl. ebenda, S. 9).<br />
Dieser Wechsel ist durch verschiedene Symptome gekennzeichnet. Einerseits atmen<br />
die Menschen spontan und ihre Herz-Kreislauf-Tätigkeit ist erhalten. An<strong>der</strong>erseits<br />
sind die vegetativen Funktionen teilweise dysreguliert. So treten vermehrt ein erhöhter<br />
Blutdruck, eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz sowie eine vermehrte Schweißsekretion<br />
und vermehrter Speichelfluss auf. Die Betroffenen haben jedoch einen<br />
tageszeitlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, wobei die geöffneten Augen während einer<br />
Wachphase anfänglich ins Leere gerichtet sind ohne etwas zu fixieren (Vgl. Zieger,<br />
2011, S. 4-5).<br />
8
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Auf Berührung und Ansprache ist keine sichtbare, sinnvolle Reaktion möglich. Zu<br />
Beginn sind auch keinerlei emotionale Reaktionen auf beispielsweise Besuche von<br />
Angehörigen erkennbar. Versuche zur Kontaktaufnahme o<strong>der</strong> zielgerichtete<br />
Bewegungen finden nicht statt. Der Schluckreflex sowie motorische, primitive<br />
Reaktionen wie Schmatz- und Kaubewegungen sind oftmals erhalten. Der Muskeltonus<br />
bei Wachkomapatienten ist meist spastisch (Vgl. Zieger, 2011, S. 4-5).<br />
Diagnostik<br />
Mit Hilfe diagnostischer Informationen wie beispielsweise <strong>der</strong> Anamnese, klinischen<br />
Untersuchungen, Verhaltensbeobachtungen und Untersuchungen mit neurophysiologischen<br />
und bildgebenden Verfahren ist es wichtig an<strong>der</strong>e komaassoziierte<br />
Syndrome vom Wachkoma zu unterscheiden. Zu diesen gehören unter an<strong>der</strong>em das<br />
Locked-In-Syndrom, Pseudokomaformen, dissoziativer Stupor o<strong>der</strong> psychogene<br />
Komaformen (Vgl. ebenda, S. 5).<br />
Das Commitee on Ethical Affairs <strong>der</strong> American Neurological Association definierte<br />
1993 folgende Kriterien, um das apallische Syndrom gegenüber an<strong>der</strong>en Zuständen<br />
mit eingeschränkter Bewusstseinslage abzugrenzen:<br />
Fehlende Wahrnehmung seiner selbst und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umwelt<br />
Spontanes o<strong>der</strong> reflektorisches Öffnen <strong>der</strong> Augen<br />
Fehlen jeglicher sinnvollen und reproduzierenden Kommunikation […]<br />
Ungerichtete verbale Äußerungen (Grunzen, Schreien) möglich<br />
Ungerichtetes Grimassieren möglich (positiv wie negativ) […]<br />
Hirnstammreflexe und spinale Reflexe sind erhalten […]<br />
Auf taktile, visuelle und akustische <strong>Stimulation</strong> treten Massenbewegungen<br />
(Wälzbewegungen) und vegetative Symptome (Schwitzen,<br />
Speichelfluss, Tachykardie etc.) auf<br />
Beugestellung <strong>der</strong> Arme mit Faustschluss<br />
Beuge- /Streckstellung <strong>der</strong> Beine, Streckstellung <strong>der</strong> Füße (Steinbach,<br />
Donis, 2011, S. 9-10)<br />
9
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
2.2 Die Rückbildung des Wachkomas<br />
Verbleibt ein Patient im Vollbild des apallischen Syndroms verstirbt er meist innerhalb<br />
weniger Monate. Die Frage, ob eine Rückbildung eintritt, hängt von prognostischen<br />
Parametern sowie von Art und Umfang <strong>der</strong> Betreuung von Beginn an ab. Bei den<br />
meisten Wachkomapatienten tritt jedoch eine Remission ein. Es geht im Grunde<br />
genommen nicht darum, ein Überleben um jeden Preis zu sichern und jede<br />
Therapiemöglichkeit wahrzunehmen, son<strong>der</strong>n vielmehr darum, je<strong>dem</strong> Menschen im<br />
Wachkoma eine Chance zu geben und die noch erhaltene Lebensqualität<br />
sicherzustellen (Vgl. Steinbach, Donis, 2011, S. 11).<br />
Nach Gerstenbrand werden acht Remissionsstadien beschrieben, wobei diese einzeln<br />
nur beim traumatischen bedingten Wachkoma auftreten, während es sich beim nicht<br />
traumatischen um Mischformen aus den verschiedenen Stadien handelt (Vgl. ebenda,<br />
S. 40).<br />
Im Stadium eins bis vier ist <strong>der</strong> Patient in <strong>der</strong> Lage, optisch zu fixieren. Außer<strong>dem</strong><br />
bilden sich die Beuge- und Streckhaltung <strong>der</strong> Extremitäten langsam wie<strong>der</strong> zurück.<br />
Unter an<strong>der</strong>em werden Personen wie<strong>der</strong> erkannt, es treten häufig Stimmungsschwankungen<br />
auf und es sind noch keine verbalen Sprachäußerungen möglich.<br />
Ist <strong>der</strong> Patient im Stadium fünf bis sieben, so ist er in <strong>der</strong> Lage, Kontakt mit seiner<br />
Umgebung aufzunehmen. Außer<strong>dem</strong> klingen die Automatismen ab und Sprachäußerungen<br />
werden verständlich. Bei Patienten, die sich im Stadium acht befinden,<br />
steht das organische Psychosyndrom im Mittelpunkt. Dazu zählen vor allem die<br />
bleibenden Störungen <strong>der</strong> höheren Hirnleistung, wie beispielsweise die Merk- o<strong>der</strong><br />
Konzentrationsfähigkeit. Die läsionsbedingten Schädigungen, wie Kontrakturen,<br />
Polyneuropathien o<strong>der</strong> Druckläsionen peripherer Nerven haben ebenfalls großen<br />
Einfluss auf diese Rückbildungsphase (Vgl. ebenda, S. 40-42).<br />
Die meisten Wachkomapatienten bleiben im Stadium zwei und vier stehen. Patienten,<br />
die eine hohe Remissionsstufe erreichen (sechs, sieben, acht), leben häufig wie<strong>der</strong> zu<br />
Hause und werden über eine tagesklinische Einrichtung betreut (Vgl. ebenda, S. 42).<br />
10
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Der folgende Abschnitt <strong>der</strong> Arbeit widmet sich <strong>dem</strong> Thema: Kin<strong>der</strong> im Wachkoma. Es<br />
wird auf wichtige und pflegerelevante Informationen und Bedachtpunkte bei Kin<strong>der</strong>n<br />
im Wachkoma eingegangen, da diese erfor<strong>der</strong>lich sind, um mit einem Kind, das sich<br />
im Wachkoma befindet, arbeiten und kommunizieren zu können.<br />
2.3 Kin<strong>der</strong> im Wachkoma<br />
In diesem Teilgebiet <strong>der</strong> Arbeit werden die Bedürfnisse des Kindes im Wachkoma im<br />
Detail beschrieben. Im Anschluss daran sind <strong>der</strong> Denkprozess <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden von<br />
Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma sowie die Sinnhaftigkeit des Lebens und Sterbens eines<br />
Kindes im Wachkoma zum besseren Verständnis genau erklärt. Den letzten Teil des<br />
Abschnittes bildet die Erläuterung <strong>der</strong> eigenen Sprache des Kindes im Wachkoma,<br />
welche sich enorm von <strong>der</strong> eines Kindes, das sich nicht im Wachkoma befindet,<br />
unterscheidet.<br />
Die Bedürfnisse des Kindes im Wachkoma erkennen<br />
„Es gibt keine Wachkomakin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n nur Kin<strong>der</strong> die sich im Wachkoma befinden<br />
und dadurch bedingt beson<strong>der</strong>e Bedürfnisse haben“ (Brechtel, 2011, S. 211).<br />
Diese Kin<strong>der</strong> brauchen genau wie gesunde Kin<strong>der</strong> Essen, Trinken, Aufmerksamkeit,<br />
Liebe und Geborgenheit. Auch die spielerische Beschäftigung darf nicht vergessen<br />
werden. Das Kind im Wachkoma sollte auf jeden Fall in <strong>der</strong> Familie weiterhin integriert<br />
bleiben. Es werden hierbei spezielle Kommunikations- und Betreuungskonzepte<br />
benötigt, um das Kind individuell in seinen Bedürfnissen wahrnehmen und<br />
unterstützen zu können. Um zu verstehen, was ein Kind im Wachkoma braucht,<br />
müssen nicht nur seine Signale gesehen und berücksichtigt werden, son<strong>der</strong>n ihm<br />
auch die Möglichkeit geboten werden sich weiterzuentwickeln (Vgl. ebenda, S. 211).<br />
Es ist sehr schwierig sich in die Situation eines schwerkranken Kindes hineinzuversetzen.<br />
Ihr normalerweise lebenslustiges, bewegungsfreudiges und spielerisches<br />
Wesen kann nur schwer mit <strong>dem</strong> Zustand eines Wachkomas in Verbindung gebracht<br />
werden. Häufig brauchen die Kin<strong>der</strong> aber gerade diese lebensfrohe Art, um verschiedene<br />
Alltagssituationen auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln (Vgl.<br />
ebenda, S. 211).<br />
11
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma nehmen die Umwelt entsprechend ihrer eingeschränkten<br />
Ressourcen genauso wahr wie ein gesundes Kind und sind in <strong>der</strong> Lage zu begreifen,<br />
dass sie mit ihren verbliebenen Ressourcen und mit <strong>der</strong> Unterstützung ihrer<br />
Angehörigen ein sinnvolles Leben führen können (Vgl. Brechtel, 2011, S. 211).<br />
Um einem Kind im Wachkoma ein Leben <strong>nach</strong> dessen Bedürfnissen unter<br />
Berücksichtigung seiner Ressourcen zu ermöglichen, ist es wichtig, diese zuerst zu<br />
erkennen. Dies wird dadurch erschwert, dass das Kind meist keine Wünsche und<br />
Abneigungen verbal o<strong>der</strong> mimisch äußern kann. So müssen alle Betreuenden in <strong>der</strong><br />
Lage sein, die Signale des Kindes im Wachkoma zu erkennen. Es ist notwendig, nicht<br />
nur die Bedürfnisse zu befriedigen, son<strong>der</strong>n auch gezielt die durch die Krankheit<br />
modifizierten Wünsche optimal zu erfüllen (Vgl. ebenda, S. 211-212).<br />
Grundlage für die individuelle Begleitung ist, dass das Fachpersonal gemeinsam mit<br />
allen Begleitern versucht, den besten Weg <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung herauszufinden und wie<br />
je<strong>der</strong> seinen Anteil dazu beitragen kann. Je<strong>der</strong> Beteiligte bringt in die Betreuung nicht<br />
nur fachliches Wissen in das Team mit, son<strong>der</strong>n auch die beruflichen und privaten<br />
Erfahrungen und Erlebnisse (Vgl. ebenda, S. 211-212).<br />
Der Denkprozess <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> von Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma muss es einen wesentlichen Unterschied in<br />
<strong>der</strong> Grundlage des Denkens zum gesunden Kind geben, um die Arbeit am und mit<br />
<strong>dem</strong> Kind durchführen zu können. Es muss ein neues Fundament des Denkens<br />
geschaffen werden, das sich von den bisherigen Erfahrungen abhebt. Dieses offene<br />
Denken ist erfor<strong>der</strong>lich, um den tatsächlichen Bedürfnissen des Kindes mit weniger<br />
Ängsten und Befürchtungen zu begegnen. Es ist sinnvoll, die herkömmlichen<br />
Gedankengänge über das Dahinvegetieren im Wachkoma durch richtiges, aufgeschlossenes<br />
Denken zu ersetzen (Vgl. ebenda, S. 213).<br />
Häufig wird den Eltern bei <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>dem</strong> Krankenhaus mitgeteilt, dass ihr<br />
Kind voraussichtlich nicht mehr allzu lange leben wird. Dabei sind es gerade diese<br />
Kin<strong>der</strong>, die <strong>nach</strong> einigen Monaten bereits Fortschritte machen und einen deutlich<br />
erkennbaren Lebenswillen haben (Vgl. ebenda, S. 213).<br />
12
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Hierbei ist es wie<strong>der</strong> wichtig, die unterschiedlichen Erfahrungen mit kranken Kin<strong>der</strong>n<br />
nicht miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen, son<strong>der</strong>n genau wahrzunehmen. Nur dann können<br />
die Kin<strong>der</strong> im Wachkoma verstanden werden und ein <strong>Pflege</strong>n entsprechend ihren<br />
individuellen Bedürfnissen wird möglich (Vgl. Brechtel, 2011, S. 213).<br />
Leben und Sterben<br />
Wichtig ist es, einen Weg zu finden, <strong>der</strong> das Verständnis mit sich bringt, die Kin<strong>der</strong><br />
individuell begleiten zu können, um sie beim Leben zu unterstützen.<br />
Die Betreuenden können nicht wissen, ob <strong>der</strong> Zustand des Wachkomas für das Kind<br />
lebenswert ist. Es ist nicht richtig, das Leben dieser schwer kranken Kin<strong>der</strong> in<br />
lebenswert und nicht lebenswert einzuordnen, nur weil es unvorstellbar ist, wie ein<br />
Kind ein solches Leben als lebenswert empfinden kann (Vgl. ebenda, S. 214).<br />
Ein Kind, das sich im Wachkoma befindet, kann auch zeigen, ob es leben möchte o<strong>der</strong><br />
wann es lieber sterben will. Wenn es sich entscheidet zu sterben, dann liegt es an den<br />
Betreuenden, nicht starr alle therapeutischen, medizinischen und pflegerischen<br />
Maßnahmen fortzusetzen, son<strong>der</strong>n <strong>dem</strong> Kind seine Entscheidungsfreiheit zu lassen.<br />
Grundlage für eine solche Begleitung ist es, dass sich das Betreuungsteam mit den<br />
Fragen <strong>nach</strong> lebenswertem Leben, Sterben und mit <strong>dem</strong> Tod auseinan<strong>der</strong> setzt (Vgl.<br />
ebenda, S. 214).<br />
Die Sprache des Kindes im Wachkoma<br />
Um ein Kind im Wachkoma verstehen zu können, muss seine Sprache erlernt werden.<br />
Diese besteht jedoch nicht aus Worten, son<strong>der</strong>n aus nonverbaler Kommunikation und<br />
eingehen<strong>der</strong> Beobachtung. Nur wenn diese Sprache verstanden wird, können die<br />
Bedürfnisse des kranken Kindes wahrgenommen werden. Damit dies gelingt, muss<br />
das Kind mit an<strong>der</strong>en Augen, Ohren und Händen betrachtet werden. Ähnlich wie bei<br />
Neugeborenen, die noch keine verbale Ausdrucksform beherrschen, teilen uns auch<br />
die kranken Kin<strong>der</strong> mit, wenn sie etwas brauchen o<strong>der</strong> es ihnen nicht gut geht. Dies<br />
zeigt sich häufig in Form von vegetativen Symptomen (Vgl. ebenda, S. 214).<br />
13
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Im nächsten Teil <strong>der</strong> Arbeit wird das Grundgerüst <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> zum<br />
besseren Verständnis kurz erläutert. Im Beson<strong>der</strong>en wird auf die Grundelemente und<br />
die Ziele <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> eingegangen.<br />
3. Basale <strong>Stimulation</strong><br />
Um das <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> verstehen zu können, ist es sinnvoll über<br />
einige Grundlagen und Entwicklungsprozesse <strong>der</strong> Wahrnehmung eines Menschen<br />
Kenntnis zu haben. Aus diesem Grund sind die erfor<strong>der</strong>lichen Informationen im<br />
folgenden Abschnitt <strong>der</strong> Arbeit erklärt.<br />
3.1 Grundelemente <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Innerhalb des <strong>Konzept</strong>s <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> wird davon ausgegangen, dass je<strong>der</strong><br />
Mensch vor <strong>der</strong> Geburt mit <strong>der</strong> Fähigkeit ausgestattet ist, sich in seiner jeweiligen<br />
Umwelt zu recht zu finden. Es handelt sich dabei um die Möglichkeit, mit <strong>dem</strong> ganzen<br />
Körper wahrzunehmen, sich zu bewegen, die Haut zum Spüren einzusetzen und mit<br />
den Händen, den Füßen und vor allem <strong>dem</strong> Mund Erfahrungen zu sammeln.<br />
In den ersten Schwangerschaftswochen entwickelt sich bereits die Fähigkeit,<br />
Schwingungen aufzunehmen und darauf zu reagieren (Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010,<br />
S. 40).<br />
Die Wände <strong>der</strong> Gebärmutter, die das Ungeborene umschließen, geben ihm über seine<br />
Größe, Form und seine Körpergrenzen Auskunft. Durch die zahlreichen Berührungen<br />
werden <strong>dem</strong> Kind immer wie<strong>der</strong> seine eigenen Umrisse und Begrenzungen bewusst<br />
(Vgl. ebenda, S. 40).<br />
Die Schwerkraft wirkt sich auch bereits im Mutterlaib auf den Fötus aus. Die<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Schwerkraft werden <strong>dem</strong> kleinen Kind durch die Lageän<strong>der</strong>ungen<br />
und Bewegungsabläufe seiner Mutter mitgeteilt. Dies bezeichnet man als vestibuläre<br />
Anregung. Viele ungeborene Kin<strong>der</strong> haben bereits in <strong>der</strong> Gebärmutter eine<br />
„Lieblingslage“. Dadurch zeigt sich, dass es bereits im Mutterleib ein individuelles<br />
Verhalten gibt. Später bilden sich auch die an<strong>der</strong>en Wahrnehmungssinne, wie<br />
beispielsweise das Fühlen, das Schmecken und Riechen, das Sehen sowie das Hören<br />
aus (Vgl. ebenda, S. 41).<br />
14
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Durch das <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> wird versucht, an diese frühen<br />
Erfahrungen anzuknüpfen, um so eine Chance zu haben, mit scheinbar<br />
kommunikationslosen Menschen in Kontakt treten zu können. Dies wird durch das<br />
Stimulieren <strong>der</strong> bereits vorgeburtlich bestehenden Wahrnehmungsebenen versucht.<br />
Die These des <strong>Konzept</strong>es besagt, dass solange ein Mensch lebt, er die Fähigkeit hat,<br />
auf die frühen Orientierungs- und Kommunikationssysteme <strong>der</strong> Pränatalzeit<br />
zurückgreifen zu können. Vor allem die ersten drei Wahrnehmungsebenen,<br />
somatischer-, vestibulärer- und vibratorischer Bereich, bilden den Hauptteil des<br />
Urvertrauens. Auf die intuitive Nutzung dieser Wahrnehmungsbereiche greifen wir<br />
häufig in Krisensituationen zurück. Ein Beispiel dafür ist das Wiegen eines Kindes.<br />
Das tröstende In-Den-Arm-Nehmen sowie das Wiegen und das Sprechen beruhigen<strong>der</strong><br />
Worte sind Fähigkeiten, die universelle Aussagen treffen und keiner<br />
gemeinsamen Sprache bedürfen und in je<strong>der</strong> Kultur bestehen (Vgl. Bienstein,<br />
Fröhlich, 2010, S. 41-42).<br />
Das Wahrnehmen beruht auf <strong>dem</strong> Zusammenspiel aller Sinne, die nicht von einan<strong>der</strong><br />
trennbar sind. Es werden jedoch nicht immer alle Wahrnehmungskanäle gleichzeitig<br />
aktiv eingesetzt. Situationsbezogen werden einige mehr und an<strong>der</strong>e weniger genutzt.<br />
Bereits erlebte Erfahrungen werden abgespeichert und führen zu <strong>dem</strong> Wissen,<br />
welches die Grundlage für neue, ähnliche Situationen bildet (Vgl. ebenda, S. 42).<br />
Auch unser Körper verfügt über ein Gedächtnis, nicht nur unser Geist. So können<br />
Handlungen und Bewegungen, die ein Mensch sein Leben lang immer wie<strong>der</strong><br />
durchgeführt hat, ohne das bewusste Einschalten des Denkens vollzogen werden. So<br />
ist es möglich, dass ein Mensch eine Bewegung, die von jemand an<strong>der</strong>em eingeleitet<br />
wird, zu Ende führen kann, obwohl er kognitiv dazu nicht in <strong>der</strong> Lage ist. Die<br />
Grundlage dieser Fähigkeiten bildet das Körpergedächtnis, das ermöglicht alle häufig<br />
durchgeführten Bewegungen abzuspeichern (Vgl. ebenda, S. 42).<br />
3.2 Ziele <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
„Die „Techniken“ und „Methoden“ werden nicht zum „Gesund Machen“ von Patienten<br />
genutzt, sie dienen einer grundlegenden <strong>Stimulation</strong> gesundungsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
lebensermöglichen<strong>der</strong> Begegnungsprozesse“ (Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 78).<br />
15
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Das <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> stellt den betroffenen Menschen in den<br />
Mittelpunkt. Das zentrale Ziel beinhaltet nicht nur die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Wahrnehmungsfähigkeit, son<strong>der</strong>n vor allem die Unterstützung <strong>der</strong> individuellen<br />
Entwicklung des Menschen (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 44).<br />
Es ist wichtig, davon auszugehen, dass je<strong>der</strong> Betroffene bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />
<strong>nach</strong> mehr Selbständigkeit strebt und eines Tages seine <strong>Pflege</strong> wie<strong>der</strong> selbst<br />
gestalten möchte. Selbst wenn es nie zu einer vollständigen Selbständigkeit kommen<br />
wird, muss dennoch grundsätzlich angenommen werden, dass je<strong>der</strong> Mensch<br />
selbständig und vor allem so selbstbestimmt wie möglich leben will (Vgl. Bienstein,<br />
Fröhlich, 2010, S. 78).<br />
Die meisten Betroffenen setzen sich im Zuge ihrer Krankheit mit wichtigen Bereichen<br />
<strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit auseinan<strong>der</strong>. Aus diesem Grund wäre es nicht richtig,<br />
ihnen in dieser Situation fremdbestimmte <strong>Stimulation</strong>sangebote zu machen. Als<br />
Außenstehen<strong>der</strong> kann lediglich versucht werden, sensibel herauszufinden, was dieser<br />
Mensch gerade braucht, was ihm gut tut und was ihn momentan beschäftigt (Vgl.<br />
ebenda, S. 78). Jede einzelne Situation muss aus <strong>der</strong> Sicht des Betroffenen betrachtet<br />
werden und nicht aus <strong>der</strong> eines an<strong>der</strong>en. Es sollte versucht werden, sich in ihn<br />
hineinzuversetzen und seine Situation <strong>nach</strong>zuvollziehen. Die Geschichte eines jeden<br />
Menschen soll aus seiner eigenen Sicht dargestellt werden (Vgl. Nydahl, Bartoszek,<br />
2008, S. 44). „Aus diesem Einfühlungsvermögen heraus wird <strong>Pflege</strong> prozesshaft und<br />
gemeinsam entwickelt.“ (ebenda, S 44).<br />
Eine Definition <strong>der</strong> Ziele eines an<strong>der</strong>en Menschen ist nur schwer festzustellen, es<br />
kann nur versucht werden, die Signale zu interpretieren und sich somit den<br />
Wünschen des Betroffenen anzunähern. Meist dauert dieser Prozess des effektiven<br />
Annäherns einige Tage. Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> schwerstbeeinträchtigter Menschen<br />
ist es sehr schwierig, eine Ahnung über ihre Ziele und Bedürfnisse zu bekommen. Es<br />
kann auch durchaus vorkommen, dass sich die Zielsetzungen <strong>der</strong> Betroffenen nicht<br />
mit den geplanten <strong>Pflege</strong>zielen decken. Dabei ist zu beachten, dass versucht werden<br />
muss, beide Arten <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>ziele zu erfüllen und dabei die pflegerischen Maßnahmen<br />
den Prioritäten <strong>der</strong> zentralen Ziele des jeweiligen Menschen anzunähern (Vgl.<br />
ebenda, S. 44-45).<br />
16
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Im folgenden Teil <strong>der</strong> Arbeit sind die praktische Anwendung des <strong>Konzept</strong>es <strong>der</strong><br />
<strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma, mit den Schwerpunkten somatische-,<br />
vibratorische- und vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, dargestellt.<br />
4. <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma<br />
In den nächsten Abschnitten <strong>der</strong> Arbeit werden Möglichkeiten zur Umsetzung einer<br />
<strong>Pflege</strong> bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
aufgezeigt und mit vielen praktischen Beispielen untermauert. Diese Anwendungsvarianten<br />
werden zur Beantwortung <strong>der</strong> Fragestellung <strong>der</strong> Arbeit, wie die<br />
Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma durch <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorische und<br />
vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, verbessert werden kann, herangezogen.<br />
Zu Beginn wird nun auf die <strong>Pflege</strong> bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma mittels somatischer<br />
<strong>Stimulation</strong> eingegangen, wobei zuerst zum besseren Verständnis die somatische<br />
<strong>Stimulation</strong> im Allgemeinen kurz erklärt wird.<br />
4.1 Somatische <strong>Stimulation</strong><br />
Die somatische Wahrnehmung umfasst die Empfindung <strong>der</strong> Körperoberfläche<br />
und den ganzen körperlichen Bereich. Das Ziel für den Patienten ist es, ihm<br />
Informationen über sich selbst und seinen Körper zu vermitteln, Grenzen und<br />
Abgrenzungen erfahrbar zu machen, das Körperschema wie<strong>der</strong> herzustellen<br />
(Steinbach, Donis, 2011, S. 178).<br />
Im somatischen Bereich kann durch Rezeptoren <strong>der</strong> Haut, durch Druckverän<strong>der</strong>ungen<br />
im Körperinneren und durch Temperaturverän<strong>der</strong>ungen die Stellung <strong>der</strong> Gelenke und<br />
Extremitäten sowie die körpereigene Beweglichkeit und Kraft wahrgenommen werden.<br />
Die Haut ist das größte Wahrnehmungsorgan. Sie ist im Stande, die unterschiedlichsten<br />
Reize aufzunehmen und auszulösen. Vor allem stellt dieses große<br />
Organ die körperliche Abgrenzung zur Außenwelt dar. Durch die Haut hat je<strong>der</strong><br />
Mensch die Möglichkeit, sich abzugrenzen (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 89).<br />
17
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Normalerweise kann je<strong>der</strong> selbst entscheiden, ob und von wem er berührt werden<br />
möchte. Diese Abgrenzung vermittelt somit Sicherheit und Orientierung. Um diese<br />
somatischen Empfindungen erfahrbar zu machen, werden gezielte Berührungen<br />
gesetzt (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 89).<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> somatischen <strong>Stimulation</strong><br />
Es folgen nun die Anwendungsmöglichkeiten <strong>der</strong> somatischen <strong>Stimulation</strong> bei Kin<strong>der</strong>n<br />
im Wachkoma. Zu Beginn wird die Initialberührung kurz erklärt und im Anschluss<br />
daran sind die verschiedenen Waschungs- und Lagerungsvarianten im Detail<br />
beschrieben.<br />
Die Initialberührung<br />
Je<strong>der</strong> Mensch nimmt seine Umgebung über das Gehör wahr. Bei einer beständigen<br />
Geräuschkulisse ist es wahrnehmungseingeschränkten Personen, wie beispielsweise<br />
Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma, nicht möglich zu unterscheiden, wann ein gesprochener Satz<br />
ihnen gilt und wann nicht. Es wird somit die Erfahrung gemacht, dass plötzliche,<br />
unerwartete und eventuell auch unangenehme o<strong>der</strong> schmerzhafte Berührungen<br />
erfolgen, ohne dass eine vorherige Vorbereitungszeit zur Verfügung steht. Dies führt<br />
dazu, dass keine Entspannung mehr möglich ist und ein enormes, beständiges<br />
Stresslevel besteht (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 89-90).<br />
Die Initialberührung stellt eine Einleitung <strong>der</strong> <strong>nach</strong>folgenden Berührung dar. Es wird<br />
den Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma ermöglicht, sich auf die Berührung einzustellen und sich<br />
nicht davor zu erschrecken. Somit lernen die Kin<strong>der</strong> durch die Initialberührung, dass<br />
nur dann eine Kontaktaufnahme stattfindet, wenn sie an <strong>der</strong> gewissen Stelle berührt<br />
werden. Dadurch gewinnen sie Sicherheit, können ihren Stress reduzieren und sich<br />
entspannen. Wo diese Anfangsberührung stattfindet, ist bei je<strong>dem</strong> Kind<br />
unterschiedlich. Nach<strong>dem</strong> sie von all denjenigen angewendet werden sollte, die mit<br />
diesen Kin<strong>der</strong>n arbeiten, muss eine Stelle gewählt werden, die nicht zu persönlich ist,<br />
um die Privatsphäre nicht zu gefährden. Es sollte ein Bereich sein, <strong>der</strong> für den<br />
Betroffenen eine bekannte Form <strong>der</strong> Kontaktaufnahme darstellt. Hierbei muss<br />
beachtet werden, dass wahrnehmungseingeschränkte Menschen ihren Körper oftmals<br />
nicht differenziert wahrnehmen können und eine periphere Berührung, wie<br />
beispielsweise an <strong>der</strong> Hand, als verwirrend empfunden werden kann (Vgl. ebenda, S.<br />
90-91).<br />
18
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Dementsprechend wäre eine zentrale Berührung am Thorax eine gute Stelle zur<br />
Kontaktaufnahme. Fröhlich hat in seiner Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n dafür meist das Sternum<br />
gewählt, da es zentral im Bereich <strong>der</strong> Atemwege liegt (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008,<br />
S. 90-91).<br />
Die Initialberührung sollte als eine Art Angebot verstanden werden. Es wird den<br />
Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma eine Kontaktaufnahme angeboten und ihre Reaktion darauf<br />
beobachtet. Folgt keine Aufmerksamkeit, sollte <strong>der</strong> Bereich gewechselt werden (Vgl.<br />
ebenda, S. 90-91).<br />
Die Waschungen<br />
Das Waschen und Reinigen gehört zu den alltäglichen Tätigkeiten eines jeden<br />
Menschen. Bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma können diese routinemäßigen <strong>Pflege</strong>handlungen<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> in Verbindung gebracht und somit das<br />
Körpergefühl, das Wohlbefinden und die einzelnen Fähigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t<br />
werden. Es ergibt sich daraus auch eine Form <strong>der</strong> Interaktion zwischen <strong>dem</strong><br />
<strong>Pflege</strong>nden und <strong>dem</strong> Kind. Wichtig bei allen Waschungen ist, dass <strong>der</strong> Körper mit<br />
beiden Händen berührt werden soll. Ebenfalls sind die Körperformen <strong>nach</strong>- o<strong>der</strong><br />
herauszumodellieren, sowie <strong>dem</strong> Kind im Wachkoma Informationen über seine<br />
körperliche Beschaffenheit zu geben (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 97-98).<br />
Die Reihenfolge <strong>der</strong> basal stimulierenden Körperwaschung muss für jedes Kind<br />
individuell herausgefunden werden. Abhängig von <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Wahrnehmungseinschränkung<br />
wird meist zentral begonnen, am Thorax o<strong>der</strong> am Kopf. Dabei muss<br />
darauf geachtet werden, ob das Kind im Wachkoma diese nahen Berührungen<br />
akzeptieren kann (Vgl. ebenda, S. 87).<br />
Um eine Waschung durchführen zu können, müssen zuvor verschiedene<br />
Vorbereitungen getroffen werden. Als erstes wird das Material vorbereitet. Hierzu sind<br />
zwei Waschlappen, ein Handtuch, die gewünschten Waschzusätze, die<br />
Waschgelegenheit und zuletzt die frische Kleidung des Kindes bereitzulegen (Vgl.<br />
Steinbach, Donis, 2011, S. 179).<br />
Die Umgebung sollte ein warmer Raum ohne Zugluft sein. Es sind alle Fenster und<br />
Türen zu schließen und je <strong>nach</strong> Wetterlage eventuell Wärmelampen o<strong>der</strong> Heizkörper<br />
zu aktivieren. Unnötige Geräusche sollten eliminiert und abgestellt werden (Vgl.<br />
ebenda, S. 179).<br />
19
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Zuletzt erfolgt die Vorbereitung des Kindes. Der <strong>Pflege</strong>nde stellt sich <strong>dem</strong> Kind sowohl<br />
verbal als auch nonverbal, durch die Initialberührung, vor. Es wird eine passende und<br />
bequeme Lagerung durchgeführt und <strong>dem</strong> Kind wird das Angebot des Waschens<br />
gemacht (Vgl. Steinbach, Donis, 2011, S. 179).<br />
Im folgenden Teil werden die verschiedenen Waschungen, die im Sinne <strong>der</strong><br />
somatischen <strong>Stimulation</strong> bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma angewandt werden können, im<br />
Detail erklärt und beschrieben.<br />
Die Waschung <strong>der</strong> Extremitäten und des Brust- und Bauchbereichs<br />
Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann mit <strong>der</strong> Waschung <strong>der</strong> Extremitäten<br />
begonnen werden, wobei zu beachten ist, wie das jeweilige Kind auf den Beginn <strong>der</strong><br />
Waschung reagiert. Es muss die Reaktion darauf gut beobachtet werden. Sollten sich<br />
Abwehrspannungen, Unruhezustände o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Abwehrmechanismen beim Kind<br />
im Wachkoma zeigen, so muss die Waschung eventuell an einer an<strong>der</strong>en Stelle<br />
begonnen werden. Die Waschreihenfolge muss mit je<strong>dem</strong> Kind individuell erarbeitet<br />
und durch gute Beobachtung und Wahrnehmung <strong>der</strong> pflegenden Personen immer<br />
wie<strong>der</strong> neu auf das Kind abgestimmt werden. Ist es für das Kind angenehm, dass die<br />
Waschung an den Extremitäten beginnt, so werden Arme und Beine mit beiden<br />
Händen ganz umschlossen und mit gleichmäßigem Druck und fließenden<br />
Bewegungen gewaschen. Dem Kind im Wachkoma wird somit ermöglicht, die Struktur<br />
und Form seiner Extremitäten wahrzunehmen. Die lange und runde Form <strong>der</strong> Arme,<br />
die bei den Fingern endet, sowie die lange und runde Form <strong>der</strong> Beine, die bei den<br />
Zehen endet, wird erfahrbar gemacht. Die Waschbewegungen sind langsam,<br />
gleichmäßig und mit ausreichend Druck durchzuführen (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008,<br />
S. 98). Zu leichte, oberflächliche Bewegungen aktivieren häufig die taktile Abwehr.<br />
Das bedeutet, dass die nicht eindeutigen, nicht informativen Berührungen als etwas<br />
Unangenehmes, Diffuses erlebt werden und es dadurch zu Abwehr- und<br />
Rückzugsreaktionen kommt. Die Waschbewegungen sollten daher kein sanftes,<br />
kurzes Streichen sein, son<strong>der</strong>n eindeutige, feste, auch die Tiefensensibilität<br />
ansprechende Druckerlebnisse bieten. Eine flächige, mit <strong>der</strong> gesamten Hand<br />
ausgeführte Berührung ist informativer als eine nur mit den Fingerspitzen ausgeführte<br />
(Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 52-53).<br />
20
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Der Körperkontakt ist während <strong>der</strong> gesamten Waschung aufrecht zu halten. Dies wird<br />
dadurch gewährleistet, dass, sobald beide Hände die Finger- o<strong>der</strong> Zehenspitzen<br />
erreicht haben, zuerst nur eine Hand den Kontakt unterbricht und wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />
Schulter beziehungsweise am Becken die Berührung aufbaut und erst dann die zweite<br />
Hand <strong>nach</strong>folgt (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 98). Der ständige Berührungskontakt<br />
zwischen <strong>dem</strong> <strong>Pflege</strong>nden und <strong>dem</strong> Kind im Wachkoma ist von großer Bedeutung. Für<br />
dieses wahrnehmungseingeschränkte Kind ist eine nur kurzfristige Unterbrechung <strong>der</strong><br />
Berührung immer mit einem Neuanfang und mit einer aufwändigen Neuorientierung<br />
verbunden. Dies kann zu Erregungs-, Verwirrungs- und Abwehrreaktionen führen (Vgl.<br />
Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 52).<br />
Der Rücken-, Brust- und Bauchbereich wird <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> gleichen Prinzip wie die<br />
Extremitäten gewaschen. Es kann am Brust- und Bauchbereich begonnen werden und<br />
dann folgt <strong>der</strong> Rücken. Die individuelle Waschreihenfolge muss jedoch mit <strong>dem</strong><br />
jeweiligen Kind erarbeitet und reflektiert werden. So kann es sein, dass ein Kind mit<br />
<strong>der</strong> Waschung am Rücken beginnen möchte und ein an<strong>der</strong>es eventuell lieber im<br />
Bauchbereich. Hierbei ist die Beobachtungs- und Wahrnehmungskompetenz <strong>der</strong><br />
pflegenden Personen gefragt, die auf alle Reaktionen des Kindes eingehen und<br />
gemeinsam mit <strong>dem</strong> Kind versuchen, die individuelle Waschreihenfolge herauszufinden,<br />
um diese dann an den Bedürfnissen des Kindes orientiert umzusetzen.<br />
Ist es für das Kind angenehm, dass die Waschung im Brustbereich beginnt, so gibt es<br />
vier verschiedene Waschungsmöglichkeiten. Welche für das jeweilige Kind am besten<br />
ist, kann wie<strong>der</strong>um nur durch Beobachtungen <strong>der</strong> Reaktionen darauf festgestellt<br />
werden. Eine Methode wäre, in Bewegungen zu waschen, die vom Sternum ausgehen<br />
und sich in fließenden Bewegungen <strong>nach</strong> außen ziehen. Es kann aber auch von <strong>der</strong><br />
Brust ausgehend in Haarwuchsrichtung, in langgezogenen Bewegungen in Richtung<br />
Bauch gewaschen werden. Die kreuzweise Waschung von <strong>der</strong> rechten Schulter zum<br />
linken Oberbauch und von <strong>der</strong> linken Schulter zum rechten Oberbauch kann auch in<br />
die an<strong>der</strong>e Richtung durchgeführt werden. Das heißt, vom linken Oberbauch zur<br />
rechten Schulter und vom rechten Oberbauch zur linken Schulter (Vgl. Nydahl,<br />
Bartoszek, 2008, S. 99).<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig im Bereich des Brustkorbes und Rückens ist <strong>der</strong> Rhythmus <strong>der</strong><br />
waschenden Berührungen (Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 54-55).<br />
21
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Es sollte <strong>der</strong> Rhythmus <strong>der</strong> Atmung, des Herzschlages und <strong>der</strong> Tagesrhythmus des<br />
Kindes im Wachkoma miteinbezogen werden. Daher sind die Bewegungen fließend<br />
und nicht abrupt durchzuführen. Das wahrnehmungseingeschränkte Kind muss die<br />
Möglichkeit bekommen, die nächste Berührung und die nächste Kontaktstelle<br />
vorherzuahnen. Die Geschwindigkeit, mit <strong>der</strong> die Berührung sich auf <strong>dem</strong> Körper<br />
fortbewegt, muss <strong>dem</strong> Wahrnehmungsvermögen des Kindes angepasst sein (Vgl.<br />
ebenda, S. 54-55).<br />
Die Waschung <strong>der</strong> Intimzonen<br />
Zu den Intimbereichen zählen <strong>der</strong> Genitalbereich, das Gesäß, <strong>der</strong> Unterbauch und<br />
eventuell die Brust. Ursprünglich wurden diese Bereiche im Zuge <strong>der</strong> Ganzkörperwaschung<br />
<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> nicht mitgewaschen. Im<br />
Alltag müssen diese Bereiche aber trotz<strong>dem</strong> gereinigt werden. Es wurden viele<br />
unterschiedliche Erfahrungen gemacht und mittlerweile wird davon ausgegangen,<br />
dass auch die Intimbereiche klar und eindeutig erfahrbar gemacht werden können.<br />
Diese Bereiche sind schließlich wesentliche Gebiete <strong>der</strong> Persönlichkeit und die<br />
Waschung ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Körperhygiene und des Wohlbefindens.<br />
Inwiefern dies aber bei <strong>dem</strong> betroffenen Kind in Erwägung gezogen wird, ist immer<br />
eine individuelle Entscheidung und auch wesentlich vom Empfinden aller an <strong>der</strong><br />
Waschung beteiligten Personen abhängig. Am besten ist es, die Waschung <strong>der</strong><br />
intimen Zonen klar von <strong>der</strong> übrigen Ganzwaschung zu unterscheiden und<br />
abzugrenzen. Dabei kann es hilfreich sein, vor <strong>dem</strong> Waschen dieser Bereiche hörbar<br />
Handschuhe anzuziehen und eine sachliche Berührungsqualität zu vermitteln. Auch<br />
kann ein Einmalwaschhandschuh anstatt eines normalen Waschlappens verwendet<br />
werden. Ebenfalls ist es eine gute Option, den Intimbereich zeitlich versetzt zu <strong>der</strong><br />
Ganzwaschung zu reinigen, zum Beispiel 30 Minuten später. Im Einzelfall kann es<br />
durchaus angemessen sein, ein gleichgeschlechtliches Kind zu waschen o<strong>der</strong><br />
zumindest die Waschung <strong>der</strong> Intimbereiche einer gleichgeschlechtlichen Person zu<br />
überlassen (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 99-100).<br />
Die Waschung des Kopfes<br />
Bei <strong>der</strong> Waschung des Kopfbereichs ist zu beachten, dass nicht mit hastigen<br />
Bewegungen gewaschen wird (Vgl. ebenda, S. 100). Es ist am besten, am Haaransatz<br />
zu beginnen und in langsamen, <strong>nach</strong>vollziehbaren Berührungen das Gesicht zu<br />
22
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
waschen. Die Gesichtshälften werden <strong>nach</strong>einan<strong>der</strong> und symmetrisch gewaschen,<br />
wobei immer eine Hand Kontakt mit <strong>dem</strong> Kind hat. Es wird immer wie<strong>der</strong> am<br />
Ausgangspunkt begonnen und das Gesicht <strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> gereinigt. Diese<br />
langsamen und gleichmäßigen Bewegungen för<strong>der</strong>n die Entspannung und das<br />
Wohlbefinden <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Wachkoma. Dabei ist zu beachten, dass die Reaktionen<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wahrgenommen werden und darauf eingegangen wird (Vgl. Nydahl,<br />
Bartoszek, 2008, S. 100).<br />
Die beruhigende Ganzkörperwaschung<br />
Die beruhigende Ganzkörperwaschung dient dazu, Unruhezustände zu reduzieren<br />
und die Wie<strong>der</strong>herstellung des Körperbewusstseins zu för<strong>der</strong>n (Vgl. ebenda, S. 103).<br />
Nach<strong>dem</strong> alle Vorbereitungen getroffen wurden, kann mit <strong>der</strong> Waschung begonnen<br />
werden. Beide Hände des <strong>Pflege</strong>nden passen sich an die Körperform <strong>der</strong> einzelnen<br />
Körperabschnitte des Kindes im Wachkoma an und streichen dessen Konturen in <strong>der</strong><br />
Haarwuchsrichtung <strong>nach</strong>. Als Waschutensilien eignen sich hierfür zwei<br />
Waschhandschuhe o<strong>der</strong> ein nasses Handtuch, wenn es an beiden Enden gefasst<br />
werden kann. Die Wassertemperatur sollte entspannend warm sein, unabhängig von<br />
<strong>der</strong> Raumtemperatur. Das heißt, dass auch im Sommer bei angenehmer Außentemperatur<br />
das Wasser bei einer beruhigenden Waschung trotz<strong>dem</strong> gut warm sein<br />
sollte. Das Kind muss bereits vor <strong>der</strong> Waschung in eine entspannende Lage gebracht<br />
werden, die es ihm ermöglicht, aufmerksam <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> zu folgen. Ebenfalls ist es<br />
wichtig, dass die pflegende Person auch eine ruhige und einfühlsame Haltung<br />
einnimmt (Vgl. Nydahl, 2011, S. 52). Findet die beruhigende Waschung zum ersten<br />
Mal bei <strong>dem</strong> jeweiligen Kind statt, kann eine bekannte und vertraute Vorgehensweise<br />
versucht werden. Im weiteren Verlauf muss jedoch unbedingt auf die Signale und<br />
Reaktionen des Kindes geachtet werden die <strong>Pflege</strong> angepasst werden. Die Waschbewegungen<br />
<strong>der</strong> einzelnen Körperabschnitte können mehrmals wie<strong>der</strong>holt werden.<br />
Das heißt, es ist durchaus möglich, beispielsweise den Arm mehrmals zu waschen<br />
und abzutrocknen. Wichtig ist, sich immer an den Bedürfnissen des Kindes zu<br />
orientieren. Ist es in <strong>der</strong> Lage, mit seiner Aufmerksamkeit zu folgen und eventuell<br />
sogar eigene Aktivität zu entwickeln, so kann mit <strong>der</strong> Waschung gleichermaßen<br />
fortgefahren werden wie bisher. Es kann aber auch sein, dass die Waschreihenfolge,<br />
<strong>der</strong> Berührungsdruck, die Wassertemperatur o<strong>der</strong> die gesamte Vorbereitung verän<strong>der</strong>t<br />
und angepasst werden muss (Vgl. ebenda, S. 52).<br />
23
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Auch kann es vorkommen, dass das Kind bei bestimmten Körperregionen deutliche<br />
Abwehrreaktionen zeigt. In diesen Situationen muss versucht werden, eine<br />
angenehme und akzeptable Vorgehensweise zu finden (Vgl. Nydahl, 2011, S. 52).<br />
Die belebende Ganzkörperwaschung<br />
Ziel <strong>der</strong> belebenden Waschung ist es die Wachheit, Aktivität und das Körpergefühl des<br />
Kindes im Wachkoma zu för<strong>der</strong>n. Hierbei werden die Waschbewegungen gegen die<br />
Haarwuchsrichtung durchgeführt. Es wird somit beispielsweise bei den Fingern<br />
begonnen und <strong>der</strong> Arm in Richtung Schulter gewaschen. Zu beachten ist, dass die<br />
Stehposition beim Waschen <strong>der</strong> Arme in Schulterhöhe und beim Waschen <strong>der</strong> Beine<br />
in Hüfthöhe sein sollte. An<strong>der</strong>nfalls wird <strong>der</strong> Arm o<strong>der</strong> das Bein bei je<strong>der</strong> Bewegung<br />
<strong>nach</strong> oben geschoben und es kommt zum häufigen Einknicken des Ellbogen- o<strong>der</strong><br />
Kniegelenks, welches von <strong>dem</strong> Betroffenen als sehr unangenehm erlebt werden kann<br />
(Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 102-103).<br />
Eine gute Möglichkeit, mit <strong>der</strong> belebenden <strong>Pflege</strong> zu beginnen, ist die Aufmerksamkeit<br />
des Kindes langsam in die Peripherie zu locken und ihm erst einmal seine körperliche<br />
Beschaffenheit spürbar zu machen. Dies lässt sich leicht durch einen beruhigenden,<br />
zentral beginnenden Waschvorgang erreichen. Da<strong>nach</strong> kann ganz normal belebend<br />
weiter gewaschen werden, um das Kind im Wachkoma anzuregen und zu aktivieren.<br />
Die Wassertemperatur sollte angenehm kühl sein, aber nicht kalt. Bei hirndruckgefährdeten<br />
Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>n mit Hirnblutungsgefahr kann diese Form <strong>der</strong><br />
Waschung kontraindiziert sein. Es ist zu beachten, dass die belebende Ganzkörperwaschung<br />
meist den Blutdruck steigert (Vgl. ebenda, S. 102-103).<br />
Die geführte, unterstützende o<strong>der</strong> begleitende Waschung<br />
Eine geführte Bewegung meint immer eine Bewegung, bei <strong>der</strong> ein Körperteil des<br />
Betroffenen durch die pflegende Person bewegt wird. Sie bezeichnet auch das<br />
Anleiten und Vorzeigen von Bewegungsabläufen. Unter einer unterstützenden<br />
Bewegung ist ein Einschreiten <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nden gemeint, sobald das betroffene Kind<br />
Unterstützung benötigt. Bei <strong>der</strong> begleitenden Bewegung wird versucht die<br />
Selbstbestimmung des Kindes zu för<strong>der</strong>n. Bei dieser kombinierten Waschung werden<br />
alle drei Unterstützungsformen angewendet, um somit die verbleibende Aktivität und<br />
Autonomie des Kindes zu för<strong>der</strong>n (Vgl. ebenda, S. 105).<br />
24
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
In <strong>der</strong> geführten Waschung gehen die Waschbewegungen vom Kind selbst aus,<br />
während die pflegende Person diese nur dann unterstützt, wenn es Hilfe benötigt. Dies<br />
macht es sehr gut möglich, bereits die kleinste Eigenaktivität des Kindes im<br />
Wachkoma zu unterstützen und zu för<strong>der</strong>n (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 105).<br />
Geführte, unterstützende und begleitende Bewegungen sind ein sehr gutes Angebot,<br />
um <strong>dem</strong> wahrnehmungseingeschränkten Kind Autonomie, Verantwortung und<br />
Selbstbestimmung zu vermitteln (Vgl. ebenda, S. 105-106).<br />
Diese Waschung kann, je <strong>nach</strong> Ressourcen des jeweiligen Kindes, am Bettrand<br />
sitzend, im Bett liegend o<strong>der</strong> im Badezimmer stattfinden. Oftmals ist es hilfreich, <strong>dem</strong><br />
Kind einen Spiegel hinzustellen und während <strong>der</strong> Waschung <strong>der</strong> Körperteile diese<br />
auch verbal zu benennen. Das kann dabei helfen, die Körperregionen wie<strong>der</strong><br />
zuordnen zu können und sorgt für weniger Verwirrung bei den Berührungen. Sinnvoll<br />
ist dies jedoch nur, wenn das Kind im Wachkoma nicht durch das spiegelverkehrte<br />
Bild seiner selbst verwirrt und verunsichert wird (Vgl. ebenda, S. 105-106).<br />
Im folgenden Teil <strong>der</strong> Arbeit wird auf die Wichtigkeit <strong>der</strong> Lagerungen von Kin<strong>der</strong>n im<br />
Wachkoma eingegangen. Im Anschluss sind die Lagerungsziele zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Wahrnehmung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Wachkoma im Sinne <strong>der</strong> somatischen <strong>Stimulation</strong>,<br />
ausführlich erläutert.<br />
Die Lagerungen<br />
Bereits <strong>nach</strong> zehn Minuten ruhigen Liegens verän<strong>der</strong>t und reduziert sich die<br />
körperliche Wahrnehmung auch bei nicht wahrnehmungseingeschränkten Menschen.<br />
Prinzipiell ist es so, dass eine harte Lagerung das Körperbewusstsein weniger schnell<br />
reduziert als eine weiche Lagerung (Vgl. ebenda, S. 110-112).<br />
Eine Lagerung, die das Körperempfinden von Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma unterstützt, ist<br />
beispielsweise die umgrenzende Lagerung. Hierbei werden zwei Decken<br />
zusammengerollt und unter den Kopf sowie an die rechte und linke Seite des Kindes<br />
gelegt, wobei die Arme auf den Decken abgelegt werden können. Die Kin<strong>der</strong> im<br />
Wachkoma spüren so deutlicher ihre Grenzen, vor allem wenn sie sich aktiv bewegen<br />
(Vgl. ebenda, S. 110-112).<br />
25
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Diese Lagerungsart unterstützt nicht nur die Körperwahrnehmung, son<strong>der</strong>n vermittelt<br />
auch ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden. Auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
einzugehen ermöglicht ihnen, ihre Autonomie zu spüren und ein Stück weit<br />
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Neben diesen beiden positiven<br />
Aspekten kommt auch noch die Befriedigung des Sich-Spürens hinzu. Dies kann<br />
dadurch gewährleistet werden, dass beispielsweise die Lieblingspositionen des Kindes<br />
o<strong>der</strong> eine körperformbetonte Lagerung bevorzugt wird (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008,<br />
S. 112-113).<br />
Liegt ein Kind im Wachkoma auf <strong>dem</strong> Rücken, so vermittelt diese Stellung ein Gefühl<br />
von Schutzlosigkeit. Muss aus pflegerischen Gründen diese Positionierung trotz<strong>dem</strong><br />
erfolgen, sollte zumindest ein Kissen o<strong>der</strong> die Hände des Kindes auf den Bauch gelegt<br />
werden, um <strong>dem</strong> Gefühl des Ausgeliefertseins entgegenzusteuern, Sicherheit zu<br />
vermitteln und das Körperbewusstsein zu stärken (Vgl. ebenda, S. 112-113).<br />
Lagerungen im Bett - Ziele zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />
bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma<br />
Um die Wahrnehmung bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma durch Lagerungen im Bett bestmöglich<br />
zu för<strong>der</strong>n, gibt es vier verschiedene Lagerungsziele, die erreicht werden<br />
können. Dazu zählen: Leben erhalten und Entwicklung erfahren, das eigene Leben<br />
spüren, Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen sowie Autonomie und<br />
Verantwortung leben.<br />
Im nächsten Teil <strong>der</strong> Arbeit wird im Detail auf diese Zielsetzungen eingegangen und<br />
praktische Umsetzungsmöglichkeiten werden beschrieben.<br />
1. Leben erhalten und Entwicklung erfahren<br />
Das Kind wird so gelagert, dass die Hände am Thorax liegen und dadurch die Atmung<br />
erfahrbarer wird. Bei Verabreichung von Sondennahrung können die Hände auf den<br />
Bauch gelegt werden, um das Spüren <strong>der</strong> Magenaktivität zu för<strong>der</strong>n. Körperteile, die<br />
das Kind im Wachkoma bewegen kann, werden hart gelagert, um die Eigenbewegung<br />
zu unterstützen und Entwicklung erfahrbar zu machen (Vgl. ebenda, S. 113).<br />
26
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
2. Das eigene Leben spüren<br />
Es wird versucht, <strong>dem</strong> Kind zu ermöglichen, selbst Berührungspunkte am eigenen<br />
Körper zu haben. Hierzu können beispielsweise die Hände um den Kopf o<strong>der</strong> auf den<br />
Bauch gelegt werden, es können sich die Füße berühren o<strong>der</strong> übereinan<strong>der</strong> liegen<br />
o<strong>der</strong> es kann die Decke dicht an den Körper modelliert werden. Eine möglichst harte<br />
Matratze sowie schwere Decken unterstützen das Körperempfinden des Kindes im<br />
Wachkoma (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 113).<br />
3. Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen<br />
Das Kind wird so gelagert, dass es die Türe des Zimmers und die darin befindlichen<br />
Personen gut sehen und ihre Bewegungen verfolgen kann. Ist diese Form <strong>der</strong><br />
Lagerung aus Umgebungsfaktoren nicht möglich, so kann das Aufstellen eines<br />
Spiegels hilfreich sein, wobei zu beachten ist, dass das spiegelverkehrte Bild<br />
möglicherweise zu Verwirrung führen kann (Vgl. ebenda, S. 113).<br />
4. Autonomie und Verantwortung leben<br />
Es ist möglich, dass ein Kind die momentane Lagerung stundenlang angenehm findet,<br />
während ein an<strong>der</strong>es diese nur wenige Minuten aushält. Wenn ein Kind im Wachkoma<br />
sein Unwohlsein äußert, sei es durch Herzfrequenz- o<strong>der</strong> Blutdruckerhöhung,<br />
durch Schwitzen o<strong>der</strong> beginnende Unruhezustände, so sollte auf jeden Fall daran<br />
gedacht werden, dass die Ursache dieser Unzufriedenheit auch mit <strong>der</strong> Lagerung<br />
einhergehen könnte. Durch dieses Mitteilen des Unwohlseins sorgt das Kind in<br />
gewisser Weise für sich selbst und übernimmt Verantwortung für seine momentane<br />
Situation und sein Leben (Vgl. ebenda, S. 114).<br />
Bei <strong>der</strong> Handhabung dieser Lagerungsziele ist nicht nur das Wissen um die<br />
Wichtigkeit ihrer Umsetzung gefragt, son<strong>der</strong>n auch die Kreativität aller pflegenden<br />
Personen eines Kindes im Wachkoma. Es versteht sich von selbst, dass die Ziele<br />
auch unter Berücksichtigung aller Prophylaxen, wie beispielsweise Dekubitus-,<br />
Kontrakturen- o<strong>der</strong> Pneumonieprophylaxe durchzuführen sind. Im Alltag stellen diese<br />
Gegebenheiten oftmals eine große Herausfor<strong>der</strong>ung für alle Beteiligten dar (Vgl.<br />
ebenda, S. 115).<br />
27
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Ein weiterer Aspekt <strong>der</strong> Lagerungen ist, <strong>dem</strong> Kind im Wachkoma die Möglichkeit zu<br />
geben, seine eigene Körperschwere zu begreifen. Im nächsten Absatz wird nun kurz<br />
auf die Bedeutung <strong>der</strong> Wahrnehmung des eigenen Gewichtes eingegangen.<br />
Körperschwere erfahren<br />
Die bisher in <strong>der</strong> Arbeit genannten somatisch stimulierenden Möglichkeiten haben sich<br />
auf das Spüren <strong>der</strong> eigenen Körpergrenzen bezogen. Das Gefühl für Körperschwere<br />
und Kraft gehört ebenfalls in diesen Bereich und lässt sich relativ gut spürbar machen<br />
(Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 117). Gerade Kin<strong>der</strong> im Wachkoma liegen meist viel<br />
im Bett o<strong>der</strong> sitzen im Rollstuhl, wodurch das Empfinden für Schwerkraft und das<br />
Spüren des eigenen Körperdrucks gegen den Boden nur selten erlebt wird. Eine<br />
Variante, ihnen das Gefühl von Schwere wie<strong>der</strong>zugeben besteht darin, ihre Arme und<br />
Beine in ein großes Handtuch zu legen und dieses hochzuheben. Der Vorteil des<br />
Handtuches ist, dass es sich <strong>der</strong> Körperform genau anpasst und durch den Druck das<br />
Gewicht <strong>der</strong> Extremitäten wi<strong>der</strong>gibt. Die Bewegung sollte im Atemrhythmus des<br />
Kindes erfolgen. Bei <strong>der</strong> Einatmung wird das Bein o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arm leicht angehoben und<br />
bei <strong>der</strong> Ausatmung wie<strong>der</strong> gesenkt. Wichtig dabei ist, dass die unterstützende Person<br />
selbst eine stabile Körperposition einnimmt. Eventuell kann ein Abstützen mit <strong>dem</strong><br />
Knie auf <strong>der</strong> Bettkante dabei hilfreich sein. Beim Einwickeln <strong>der</strong> Extremitäten in das<br />
Handtuch ist zu beachten, dass auch die Finger und Zehen gut umschlossen sind, um<br />
auch dort die Körpergrenzen deutlich zu machen (Vgl. Nydahl, 2011, S. 55).<br />
Diese Wahrnehmungsform kann allein o<strong>der</strong> zu zweit mit <strong>dem</strong> Kind durchgeführt<br />
werden. Stehen zwei unterstützende Personen zur Verfügung, so können gleichzeitig<br />
beide Arme o<strong>der</strong> beide Beine synchron aufgehoben werden (Vgl. ebenda, S. 55).<br />
Im folgenden Teilbereich wird <strong>der</strong> zweite große <strong>Pflege</strong>schwerpunkt <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma beschrieben. Es handelt sich dabei<br />
um die vibratorische <strong>Stimulation</strong>, die zu Beginn kurz zum besseren Verständnis<br />
allgemein erklärt wird. Im Anschluss daran werden die wichtigsten Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Anwendung und ihre Sinnhaftigkeit im Detail geschil<strong>der</strong>t und beschrieben.<br />
28
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
4.2 Vibratorische <strong>Stimulation</strong><br />
Menschliches Leben kennzeichnet sich durch ständige Erfahrung von<br />
Vibrationseffekten auf den Körper. Dadurch werden Rückkopplungen über bzw.<br />
zum Inneren des Körpers (z.B. Knochen, Gelenke, Organe) erwirkt. Vibrationserfahrungen<br />
werden normalerweise beim Stehen o<strong>der</strong> Gehen gemacht und<br />
gespeichert. Bereits das ungeborene Kind spürt die Vibrationen, die seine<br />
Mutter erlebt. Diese Erfahrung vertieft sich im weiteren Verlauf des Lebens. Das<br />
kleine Kind krabbelt, kriecht, hüpft, rennt, springt und spürt auf diese Weise<br />
körperlich den Wi<strong>der</strong>stand des Bodens, erfährt Schwingungen und<br />
unterschiedliche Belastungen (Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 58).<br />
Bei Menschen mit Immobilität sowie bei langem Liegen o<strong>der</strong> Sitzen kommt es zu<br />
Wahrnehmungseinschränkungen, wodurch es nahezu unmöglich ist, solche<br />
vibratorischen Erlebnisse zu haben (Vgl. ebenda, S. 58).<br />
Bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma trifft diese Situation zu. Mit den vibratorischen Angeboten<br />
wird versucht, den Kin<strong>der</strong>n Erfahrungen von Körpertiefe, Körperfülle und innerer<br />
Stabilität zu geben (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 124).<br />
Durch eine manuelle Vibration, eine Technik, die von Physiotherapeuten verwendet<br />
wird, können ausgehend von den Händen und Füßen Vibrationen über den ganzen<br />
Körper spürbar gemacht werden. Bei dieser Methode beginnen viele Menschen,<br />
aufmerksam zu werden. Dieses Spüren von Vibrationen gibt ihnen einen Hinweis auf<br />
den Zusammenhang des ganzen Körpers und seiner Einheit. Bei Kin<strong>der</strong>n im<br />
Wachkoma ist immer wie<strong>der</strong> zu beobachten, dass es durch die Vibrationsangebote zu<br />
einer tiefen Entspannung bei gleichzeitiger Wachheit und Aufmerksamkeit kommt.<br />
Sinnvoll ist, Vibrationen gleichermaßen wie beim Gehen über das Fersenbein o<strong>der</strong><br />
an den Handwurzelknochen zu setzen (Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 58).<br />
In <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> kann die Vibration unterstützend vor <strong>der</strong> Mobilisation angewendet<br />
werden. Wird beispielsweise ein Kind im Wachkoma <strong>nach</strong> längerem Liegen mobilisiert,<br />
so passiert es oft, dass die Beine unter <strong>dem</strong> Gewicht des Körpers <strong>nach</strong>geben und<br />
einknicken. Vermutlich werden die Beine <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> langen Liegen vom Kind nicht<br />
mehr als <strong>dem</strong> Körper zugehörig erlebt (Vgl. ebenda, S. 58-59). Sie können vom Kind<br />
selbst nicht gezielt aktiviert werden, weil sie <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>nach</strong> gar nicht mehr<br />
29
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
zum Körper gehören. Wird nun vor <strong>der</strong> Mobilisation eine sanfte Vibration von den<br />
Fersen aus angeboten, so können die Beine im Anschluss wesentlich besser vom<br />
Kind selbst eingesetzt werden. Ähnlich verhält es sich, wenn ein Kind im Wachkoma<br />
<strong>nach</strong> etwas greifen möchte. Die Aufgabe kann <strong>nach</strong> langer Inaktivität kaum ausgeführt<br />
werden. Durch leichte Vibrationen an den Handwurzelknochen ist es möglich, Objekte<br />
zu spüren und richtig wahrzunehmen. Erst dann wird das Kind sich seiner Hand in<br />
gewisser Weise bewusst und kann sie selbst aktivieren (Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010,<br />
S. 58-59).<br />
Vibrationen sind nicht nur dazu da, um Körperregionen wie<strong>der</strong> zu aktivieren, son<strong>der</strong>n<br />
dienen auch als Kommunikationsform mit an<strong>der</strong>en Menschen. Bei dieser Form <strong>der</strong><br />
Kommunikation wird keine „technische“ Vibration benötigt, vielmehr kommt nun die<br />
Vibration, die je<strong>der</strong> Mensch mit seiner Atmung und Stimme erzeugt, zum Einsatz.<br />
Gerade in <strong>der</strong> Eltern-Kind-Konstellation spielen Vibrationsangebote eine große Rolle.<br />
Ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, sind sie in <strong>der</strong> Beziehung zwischen Eltern<br />
und <strong>der</strong>en Kind, das sich im Wachkoma befindet. Jedes Kind, das von seinen Eltern<br />
getröstet wird, ist nahe am Körper <strong>der</strong> Eltern und bekommt <strong>der</strong>en Stimme übermittelt.<br />
Dies stellt weniger einen Mund zu Ohr Kontakt dar, son<strong>der</strong>n vielmehr eine Körper zu<br />
Körper Verbindung (Vgl. ebenda, S. 59).<br />
In pflegerischen Situationen, denen nicht immer die Eltern beiwohnen, hat es sich<br />
bewährt eine sitzende o<strong>der</strong> wenn nötig, liegende Position hinter <strong>dem</strong> Kind im<br />
Wachkoma einzunehmen. Die Vor<strong>der</strong>seite des <strong>Pflege</strong>nden berührt den Rücken des<br />
Kindes im Wachkoma. So können die Schwingungen <strong>der</strong> Stimme und <strong>der</strong> Atmung <strong>der</strong><br />
pflegenden Person unmittelbar von Körper zu Körper übertragen werden. Das Kind<br />
kann sich entspannt zurücklehnen, Sicherheit spüren, den eigenen Rücken wahrnehmen<br />
und den Raum hinter sich entdecken (Vgl. ebenda, S. 59). Eine an<strong>der</strong>e<br />
Möglichkeit, das Kind die Stimme <strong>der</strong> pflegenden Person spüren zu lassen, besteht<br />
darin, die Hände des Betreuenden auf den Brustkorb des Kindes zu legen und dabei<br />
zu sprechen o<strong>der</strong> zu singen. Da die Knochen die Vibration <strong>der</strong> Stimme weiterleiten,<br />
wird diese über die Arme und Hände des Betreuers auf den Brustkorb des Kindes im<br />
Wachkoma übertragen und es kann die Vibrationen wahrnehmen (Vgl. Steinbach,<br />
Donis, 2011, S. 183).<br />
30
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Die Stimme eines an<strong>der</strong>en Menschen zu hören ist viel schwieriger als sie zu spüren.<br />
Durch das Spüren kann das Kind entdecken, dass Menschen wirklich mir ihm in<br />
Kontakt stehen (Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 59).<br />
Als letzer großer Bereich des Hauptteils <strong>der</strong> Arbeit folgt nun die <strong>Pflege</strong> eines Kindes<br />
im Wachkoma mittels vestibulärer <strong>Stimulation</strong>. Am Anfang wird auf die Wichtigkeit <strong>der</strong><br />
vestibulären Wahrnehmung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> eingegangen und da<strong>nach</strong> werden einige<br />
vestibuläre Angebote und ihre praktische Anwendung erklärt.<br />
4.3 Vestibuläre <strong>Stimulation</strong><br />
Unser Vestibulärsystem informiert uns über unsere Lage im Raum, über<br />
Beschleunigung, Drehung, Auf und Ab, es sichert unser Gleichgewicht und<br />
koordiniert vor allem unser Sehen. Vestibuläre Anregung ist unmittelbar nur<br />
über Bewegung möglich, wir könnten auch von einem Bewegungssensorium<br />
sprechen (Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 60).<br />
Bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma ist die Bewegung stark reduziert, wodurch es sehr oft zu<br />
einer Unterversorgung des Vestibulärsystems und somit zu Einschränkungen <strong>der</strong><br />
Aufmerksamkeit und Wachheit kommt. Unter an<strong>der</strong>em ergibt sich dadurch auch eine<br />
Verschlechterung des Sehens und es entstehen Auswirkungen auf die räumliche<br />
Orientierung. Wenn das Kind seine Position im Raum nicht mehr verän<strong>der</strong>n kann,<br />
wird dieser mit <strong>der</strong> Zeit nicht mehr dreidimensional, son<strong>der</strong>n flächig und zweidimensional<br />
wahrgenommen. Die Erfahrungen mit Schwerkraft und Raumlage<br />
gehören im Allgemeinen zu den sensorischen Grundbedürfnissen in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
eines jeden Menschen (Vgl. ebenda, S. 60).<br />
Bei vestibulären Angeboten kommt es nicht darauf an, möglichst weiträumige und<br />
intensive Bewegungserfahrungen im Raum zu vermitteln. Vielmehr ist zu beobachten,<br />
dass das Vestibulärsystem bereits auf kleinste Verän<strong>der</strong>ungen anspricht und auf diese<br />
Weise aktiv bleibt. Oft ist als Anregung bereits ein leichtes Schaukeln hilfreich, um die<br />
Körperhaltung eines Kindes im Wachkoma zu stabilisieren und den Muskeltonus zu<br />
normalisieren (Vgl. ebenda, S. 60-62). Hier muss beachtet werden, dass in vorsichtigen,<br />
rhythmischen Bewegungen vorzugehen ist, damit das Kind in seinem<br />
31
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
wahrnehmungseingeschränkten Zustand die Bewegungen <strong>nach</strong>vollziehen kann. Es<br />
ist beispielsweise nicht sinnvoll, im Halbstundenrhythmus den Kopf von <strong>der</strong> einen auf<br />
die an<strong>der</strong>e Seite zu legen. Vielmehr sind vorsichtige Schaukelbewegungen des<br />
Kopfes in einem Tuch eine gute Möglichkeit, das Wahrnehmungsdefizit auszugleichen<br />
(Vgl. Bienstein, Fröhlich, 2010, S. 60-62).<br />
Vestibuläre Angebote sollen im Gesamten das Gleichgewicht <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im<br />
Wachkoma för<strong>der</strong>n und ihnen die Möglichkeit geben, Orientierung über ihre Position<br />
und Lageverän<strong>der</strong>ung im Raum zu erlangen (Vgl. Steinbach, Donis, 2011, S. 182).<br />
Der Gleichgewichtssinn kann sich wie die somatische Wahrnehmung an bestimmte<br />
Zustände gewöhnen, wodurch die Wahrnehmung zunehmend undifferenzierter wird.<br />
Durch diese Einschränkung ist es den Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma nicht mehr möglich, die<br />
genaue Lage im Raum zu bestimmen. Ist ein Kind lange in <strong>der</strong>selben Position<br />
gewesen bevor sehr rasch seine Lage verän<strong>der</strong>t wird, kann diese Wahrnehmung<br />
verstärkt wahrgenommen werden, sodass Schwindel- und Übelkeitsgefühle entstehen.<br />
Um die vestibuläre Wahrnehmung nicht verkümmern zu lassen, sollten regelmäßig<br />
langsame, <strong>dem</strong> Kind individuell angepasste Bewegungen angeboten werden (Vgl.<br />
Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 119-120).<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> vestibulären <strong>Stimulation</strong><br />
Es gibt verschiedenste Varianten, um Kin<strong>der</strong> im Wachkoma durch die vestibuläre<br />
<strong>Stimulation</strong> in ihrer Wahrnehmung zu för<strong>der</strong>n. Es werden nun verschiedene Angebote<br />
beschrieben, welche die Kin<strong>der</strong> dabei unterstützen, Entwicklung zu erfahren,<br />
Beziehungen aufzubauen sowie ihre eigene Bewegung gezielt wahrzunehmen.<br />
Es folgen praktische Anwendungsmöglichkeiten und Erklärungen zu den jeweiligen<br />
vestibulären Angeboten.<br />
Vestibuläre Angebote zum Erfahren von Entwicklung<br />
Wenn ein Kind im Wachkoma auf die Bettkante gesetzt werden soll, muss <strong>der</strong><br />
<strong>Pflege</strong>nde erst einmal verbal und nonverbal die <strong>nach</strong>folgende Bewegung erklären. Ist<br />
die Reaktion des Kindes darauf positiv, kann mit leichten Bewegungen des Kopfes<br />
begonnen werden. Diese Kontaktaufnahme informiert das Kind, dass eine neue<br />
Entwicklung beginnt und beugt durch den ruhigen, langsamen Einstieg in die<br />
Bewegung einer vestibulären Überfor<strong>der</strong>ung vor (Vgl. ebenda, S. 120).<br />
32
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Somit können Lageverän<strong>der</strong>ungen im Raum sehr gut durch geführte Kopfbewegungen<br />
angeboten werden. Der Zusammenhang zwischen Bewegung und Verän<strong>der</strong>ung wird<br />
dadurch <strong>dem</strong> Kind noch verdeutlicht (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 120). Das<br />
Aufsetzen wird durch langsame, kleine, kreisende Bewegungen des Rumpfes mit <strong>der</strong><br />
<strong>Pflege</strong>nden durchgeführt. Für ein sicheres Gefühl des Kindes sorgt eine im Bett hinter<br />
ihm kniende zweite Person, während die erste von vorne Stabilität gibt (Vgl. Bienstein,<br />
Fröhlich, 2010, S. 62). Die spiralförmige Bewegung ermöglicht <strong>dem</strong> Kind im<br />
Wachkoma, die Dreidimensionalität des Körpers im Raum besser wahrzunehmen<br />
Außer<strong>dem</strong> wird durch diese Bewegung eine größere Körperfläche angeregt, wodurch<br />
die Wahrnehmung noch zusätzlich geför<strong>der</strong>t wird. Vor <strong>dem</strong> Aufsetzen wird <strong>der</strong> Kopf in<br />
ein Handtuch gelegt. Das obere Ende des Tuchs wird auf <strong>der</strong> Stirn abgelegt und das<br />
untere im Nacken fest angezogen. Im Anschluss werden beide Enden in Ohrenhöhe<br />
zusammengedreht, sodass <strong>der</strong> gesamte Kopf gut eingewickelt ist. Nun kann <strong>der</strong> Kopf<br />
des Kindes im Wachkoma vorsichtig hin und her bewegt werden. Sehr langsame<br />
Bewegungen wirken eher beruhigend, schnellere aktivierend. Die Anregung ist den<br />
Bedürfnissen des Kindes anzupassen (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 120-121).<br />
Dieses vestibuläre Angebot <strong>der</strong> Kopfbewegung kann aufgrund <strong>der</strong> entspannenden<br />
Wirkung auch vor <strong>der</strong> Mundpflege durchgeführt werden. Sehr angespannte Kin<strong>der</strong><br />
pressen häufig die Kiefer aufeinan<strong>der</strong>. Ein langsames Hin und Her-Wiegen des Kopfes<br />
in den Händen des <strong>Pflege</strong>nden unter gleichzeitiger Massage <strong>der</strong> Kiefermuskulatur mit<br />
<strong>dem</strong> Daumen kann ebenfalls die Mundpflege unterstützen. Es ist wichtig, diese<br />
<strong>Stimulation</strong>en nie abrupt abzubrechen, sie sollten langsam und sanft in die nächste<br />
Aktivität übergehen (Vgl. ebenda, S. 120-121).<br />
Vestibuläres Angebot zum Aufnehmen von Beziehungen<br />
Manche Kin<strong>der</strong> im Wachkoma drehen den Kopf auf <strong>dem</strong> Polster o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Unterlage<br />
häufig hin und her. Dies kann einerseits ein Hinweis auf Langeweile o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>erseits<br />
auch ein Zeichen erhöhter Sensibilität sein. Das Kind versucht dadurch, seine Lage im<br />
Raum wahrzunehmen und zu spüren. Es kann auch als Kommunikationsangebot<br />
gesehen werden, worauf die pflegende Person auf jeden Fall eingehen sollte. Vorweg<br />
muss <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nde sich in eine angenehme Position hinter <strong>dem</strong> Kind begeben. Nun<br />
kann vorsichtig Kontakt aufgenommen werden, in<strong>dem</strong> <strong>der</strong> Kopf des Kindes mit den<br />
Händen berührt und dann leicht angehoben wird (Vgl. Nydahl, 2011, S. 56).<br />
33
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Die Hände bilden dabei eine sichere Schale um den Kopf. Die Finger werden fest<br />
verschlossen, damit nicht das Gefühl <strong>der</strong> Gefahr des Herausfallens besteht (Vgl.<br />
Nydahl, 2011, S. 56).<br />
Begonnen wird mit leichten Bewegungen des Kopfes <strong>nach</strong> links und rechts. Dieser<br />
Vorgang erfolgt während <strong>der</strong> Ein- und Ausatmung des Kindes. Beim nächsten<br />
Atemzyklus wird <strong>der</strong> Kopf zurückbewegt. So entsteht ein atemsynchrones Hin- und<br />
Herbewegen des Kopfes. Zu beachten ist, dass die pflegende Person sich in einer<br />
stabilen Position befindet. Hat ein Kind Zu- o<strong>der</strong> Ableitungssysteme, wie<br />
beispielsweise eine Magensonde, so sollte diese gut gesichert sein, damit es zu<br />
keinen Irritationen kommt (Vgl. ebenda, S. 56).<br />
Meist verän<strong>der</strong>t sich die Atmung des Kindes im Wachkoma und die Bewegungen<br />
werden <strong>der</strong> Atmung angepasst. Eine gute Unterstützung zu dieser kommunikativen<br />
Anregung wäre das gleichzeitige Erzählen einer Geschichte o<strong>der</strong> das Vorsingen eines<br />
Liedes (Vgl. ebenda, S. 56).<br />
Dieses atemsynchrone Angebot ist gut für den Aufbau eines Dialogs bei Kin<strong>der</strong>n im<br />
Wachkoma geeignet. Es kommt oft vor, dass gerade die Kin<strong>der</strong>, die auf übliche<br />
Anregungen nicht ansprechen, auf diese beruhigende vestibuläre <strong>Stimulation</strong> mit<br />
Aufmerksamkeit, Konzentration und Entspannung reagieren (Vgl. Nydahl, Bartoszek,<br />
2008, S. 121-122).<br />
Mit dieser Möglichkeit <strong>der</strong> Wahrnehmungsför<strong>der</strong>ung kann sich die Lebenswelt des<br />
Kindes im Wachkoma an<strong>der</strong>en Menschen annähern. Das Kind bekommt die<br />
Einladung, sich und an<strong>der</strong>e sowie die Umwelt neu o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s zu erfahren und zu<br />
erleben. Das Ziel ist, Interesse zu wecken, Kommunikation aufzubauen und die<br />
Entwicklung des Kindes anzuregen (Vgl. Nydahl, 2011, S. 56).<br />
Im folgenden Teil <strong>der</strong> Arbeit werden einfache, alltägliche Anregungsangebote des<br />
vestibulären Bereichs kurz erklärt und beschrieben. Anhand dieser Beispiele soll<br />
gezeigt werden, dass vestibuläre <strong>Stimulation</strong> in alle Bewegungsabläufe des Lebens<br />
eines Kindes im Wachkoma eingebaut werden kann, wodurch ihm ermöglicht wird,<br />
sich selbst in Bewegung zu erfahren.<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Vestibuläre Angebote, sich in Bewegung zu erfahren<br />
Zeigt ein Kind im Wachkoma aktive Eigenbewegung, so kann die Aktivität mit diesem<br />
Körperteil beginnen. Wird die Anregung zu Beginn mit kleinen, rhythmischen<br />
Bewegungen angedeutet, ist das Kind in <strong>der</strong> Lage, Eigenbewegungen zu aktivieren<br />
und den Bewegungsablauf zu verstehen (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008, S. 122-123).<br />
Soll nun die Position eines Kindes verän<strong>der</strong>t werden, ist es sinnvoll, ihm während<br />
dessen deutliche Informationen über seinen Körper zu vermitteln. Beispielsweise beim<br />
Hochheben eines Armes sollte darauf geachtet werden, ihn nicht einfach in die Höhe<br />
zu bewegen, son<strong>der</strong>n dabei möglichst viel Fläche des kindlichen Körpers zu berühren.<br />
Er wird somit nicht einfach hochgehoben, son<strong>der</strong>n am Körper hochbewegt. Wird ein<br />
Bein des Kindes aufgestellt, so sollte die Ferse des Beines am an<strong>der</strong>en Bein entlang<br />
Richtung Hüfte geführt werden. Bei Kopfbewegungen ist es sinnvoll, eine Hand des<br />
Kindes auf den Kopf zu legen, damit es die Verän<strong>der</strong>ung wahrnimmt. Mit dieser Form<br />
<strong>der</strong> Bewegung wird es <strong>dem</strong> Kind im Wachkoma ermöglicht, sich selbst und seine<br />
eigenen Bewegungen deutlich zu spüren (Vgl. ebenda, S. 122-123).<br />
Ein Kind im Wachkoma kann nicht einschätzen, welche Größe seine Matratze im Bett<br />
hat. Ist diese zusätzlich eher weich, so kann es bei Bewegungen zu großer<br />
Unsicherheit und Angst kommen. Zeigt ein Kind diese Reaktionen, so sollte die Aktion<br />
kurz unterbrochen werden, um <strong>dem</strong> Kind zu zeigen, dass sein Befinden<br />
wahrgenommen wird. Im Anschluss kann langsamer und körperbetonter weitergearbeitet<br />
werden. Es ist sinnvoll, eine Hand des Kindes auf den Arm <strong>der</strong> pflegenden<br />
Person zu legen, um <strong>dem</strong> Kind Halt zu versichern und die Bewegung <strong>nach</strong>vollziehbar<br />
zu machen. Hat ein Kind währenddessen geöffnete Augen, so ist es eine gute<br />
Möglichkeit, dass sich <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>nde im Gesichtsfeld des Kindes aufhält und sich mit<br />
ihm mit bewegt. Dadurch bekommt es einen visuellen Orientierungspunkt und es wird<br />
Sicherheit vermittelt. Außer<strong>dem</strong> wird das Kind somit in die Lage versetzt, selbst<br />
signalisieren zu können, wann es wie<strong>der</strong> in Bewegung kommen möchte und wo es<br />
sich hinbewegen will (Vgl. ebenda, S. 123-124).<br />
Werden <strong>dem</strong> Kind im Wachkoma wie<strong>der</strong>holt Bewegungen in Form von rhythmischen<br />
Bewegungen angeboten, so sind sie für das Kind vorhersehbar und es ist in <strong>der</strong> Lage,<br />
aktiv an <strong>der</strong> Bewegung teilzunehmen. Es sollte ein Rhythmus sein, <strong>der</strong> an die<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Bedürfnisse des Kindes angepasst ist. Oft ist ein synchrones Bewegen zur Atmung<br />
sehr unterstützend. Beispielsweise können bei Bewegung die Extremitäten des Kindes<br />
über das Bett gelegt werden, damit es spürt, dass es sich auf die Seite drehen kann,<br />
wenn es das möchte. Wird dies immer wie<strong>der</strong> angeboten, ist es für das Kind vorhersehbar,<br />
dass nun ein Zur-Seite-Drehen folgt. Oft ist es bei diesen wie<strong>der</strong>holten<br />
Bewegungen wesentlich, dass die pflegende Person nicht in ihr eigenes<br />
Bewegungsmuster fällt, um <strong>dem</strong> Kind nicht die Möglichkeit zu nehmen, Eigenaktivität<br />
in die Bewegung miteinzubringen. Es kann auch von Vorteil sein, wenn sich das Kind<br />
im Wachkoma die pflegende Person selbst aussuchen kann, sofern diese Option<br />
gegeben ist. Ist mit diesem Menschen Sicherheit wie<strong>der</strong>holt erlebt worden, fällt es <strong>dem</strong><br />
Kind leichter auch an<strong>der</strong>e <strong>Pflege</strong>nde zu akzeptieren (Vgl. Nydahl, Bartoszek, 2008,<br />
S. 123-124).<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
5. Zusammenfassung<br />
Die Arbeit wurde auf <strong>der</strong> Frage aufgebaut, wie die Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im<br />
Wachkoma durch <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den<br />
Schwerpunkten somatische-, vibratorische- und vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, verbessert<br />
werden kann. Diese wird eindeutig durch die verschiedenen unterstützenden<br />
<strong>Stimulation</strong>smöglichkeiten beantwortet.<br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma müssen ihren Körper spüren, damit ihre Lebensqualität<br />
verbessert wird.<br />
Das Spüren des eigenen Körpers wird ihnen durch die somatischen <strong>Stimulation</strong>sangebote<br />
vielfach ermöglicht. Dazu zählen die körper<strong>nach</strong>modellierenden Waschungen,<br />
die von den betreuenden Personen <strong>nach</strong> bestem Wissen und Gewissen<br />
durchgeführt werden, wobei immer versucht wird darauf zu achten, welche<br />
wahrnehmungsunterstützenden Anhaltspunkte das Kind benötigt. Sei es die<br />
Initialberührung, die <strong>dem</strong> Kind bereits vor einer Aktivität diese ankündigt o<strong>der</strong> sei es<br />
die gewünschte Interaktion, die durch die rhythmisch und bewusst geführten<br />
Waschbewegungen stattfindet. Auch die Beruhigung in Stress- und Angstsituationen<br />
sowie die Aktivierung des Kindes können bestens durch das Spüren des eigenen<br />
Körpers unterstützt werden. Kin<strong>der</strong> im Wachkoma brauchen vor allem auch das<br />
Gefühl <strong>der</strong> Struktur und Form ihres Körpers bis hin zur Druck- und Schwereempfindung.<br />
Dies wird durch die verschiedenen Lagerungsvarianten, welche durch die<br />
Lagerungsziele untermauert sind, unterstützt.<br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma müssen in ihrer Mobilität geför<strong>der</strong>t werden, damit ihre<br />
Lebensqualität verbessert wird.<br />
Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mobilität wird unter an<strong>der</strong>em durch die vibratorische <strong>Stimulation</strong><br />
gewährleistet. Die Vibrationen helfen den Kin<strong>der</strong>n, ihre Knochen und Gelenke wie<strong>der</strong><br />
besser wahrzunehmen und aktivieren somit ihre Eigenaktivität und die Ressourcen im<br />
Bereich <strong>der</strong> Mobilität und Bewegung. Die Kin<strong>der</strong> sind wie<strong>der</strong> angeregt, selbst etwas zu<br />
tun und es mit Unterstützung <strong>der</strong> Betreuungsperson zu versuchen. Weiters wird das<br />
vestibuläre System, welches für die Bewegung und Fortbewegung benötigt wird, durch<br />
die vestibuläre <strong>Stimulation</strong> angeregt.<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Die verschiedenen aktivierenden Maßnahmen versetzen die Kin<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> in die<br />
Lage, ihren eigenen Körper im Raum wahrzunehmen, den Raum selbst wahrzunehmen<br />
und die Bewegung und Verän<strong>der</strong>ung zu begreifen. Auch das Empfinden <strong>der</strong><br />
Körpergrenzen spielt eine wichtige Rolle für die Aktionsfähigkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, denn nur<br />
wenn sie wissen wo ihr Körper anfängt und aufhört, wird Bewegung möglich.<br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma brauchen Orientierung, damit sich ihre Lebensqualität<br />
verbessert.<br />
Orientierung wird den Kin<strong>der</strong>n vermittelt, in<strong>dem</strong> sie durch die somatischen-,<br />
vibratorischen- und vestibulären <strong>Stimulation</strong>en so weit angeregt werden, dass sie<br />
insgesamt wacher und aktiver sind. Es wird ihnen ermöglicht, sich selbst zu<br />
verwirklichen und eigene Entscheidungen zu treffen. Sie können ihre neu gewonnene<br />
Orientierung dazu nutzen, um verwirrende Situationen besser zu bewältigen, die<br />
Kontrolle über ihren Körper teilweise zu übernehmen und eine gute Zusammenarbeit<br />
mit den Betreuungspersonen zu gewährleisten.<br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma müssen auch die Möglichkeit zum Kommunizieren mit an<strong>der</strong>en<br />
Menschen haben, damit sich die Lebensqualität verbessert.<br />
Kommunikation kann während den somatisch stimulierenden Waschungen stattfinden,<br />
bei denen die <strong>Pflege</strong>person nicht nur mit ihrer Stimme, son<strong>der</strong>n auch mit ihrem<br />
ganzen Körper durch die ständigen Berührungen beim Waschen mit <strong>dem</strong> Kind<br />
kommuniziert. Sie kann auch während <strong>der</strong> vibratorischen <strong>Stimulation</strong>, beim Halten des<br />
Kindes und gleichzeitigem Sprechen, bei <strong>dem</strong> sich die Vibrationen <strong>der</strong> Stimme auf das<br />
Kind übertragen, gelebt werden. Auch bei <strong>der</strong> vestibulären <strong>Stimulation</strong> kann während<br />
<strong>dem</strong> leichten Schaukeln des Kopfes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Extremitäten durch den Körperkontakt<br />
Kommunikation stattfinden.<br />
Kin<strong>der</strong> im Wachkoma wollen, dass ihre Bedürfnisse und Ressourcen beachtet werden.<br />
Dies kann während <strong>der</strong> gesamten <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
berücksichtigt werden, beginnend bei <strong>der</strong> eingehenden Beobachtung <strong>der</strong> Reaktionen<br />
des Kindes, über die individuelle Anpassung aller Aktivitäten an die Bedürfnisse des<br />
Kindes, bis hin zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenständigkeit und <strong>der</strong> Vermittlung des Gefühls,<br />
dass sie durchaus in <strong>der</strong> Lage sind, selbst etwas zu vollbringen.<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
Das Kind im Wachkoma wird beim Adaptionsprozess an die Erkrankung und die damit<br />
einhergehenden psychischen und körperlichen Verän<strong>der</strong>ungen von Anfang an<br />
unterstützt und in all seinen noch vorhandenen Ressourcen geför<strong>der</strong>t.<br />
Abschließend lässt sich sagen, dass Kin<strong>der</strong> im Wachkoma auf Unterstützung<br />
angewiesen sind und auch das Recht haben, die bestmögliche Hilfe zu bekommen.<br />
Die am Betreuungsprozess beteiligten Personen sind auf jeden Fall in <strong>der</strong> Lage, durch<br />
die <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong> die Lebensqualität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
zum Positiven zu verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zumindest zu beeinflussen.<br />
Das Ziel, die Lebensqualität bei Kin<strong>der</strong>n im Wachkoma durch <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong>, mit den Schwerpunkten somatische-, vibratorische-<br />
und vestibuläre <strong>Stimulation</strong>, zu verbessern, kann somit erreicht werden.<br />
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Kin<strong>der</strong> im Wachkoma – <strong>Pflege</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Basalen</strong> <strong>Stimulation</strong><br />
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Ehrenwörtliche Erklärung<br />
Hiermit erkläre ich, dass es sich bei <strong>der</strong> vorliegenden Abschlussarbeit um eine Arbeit<br />
handelt, die ich selbst verfasst und in <strong>der</strong> ich alle Quellen zitiert habe.<br />
Name<br />
Ausbildung<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift