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Nachhaltige Stadtentwicklung durch Bodenpolitik ... - Stiftung trias

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1<br />

IBoMa - Institut für Bodenmanagement<br />

Stadtforschung, Planung, Bodenordnung, Wertermittlung<br />

<strong>Nachhaltige</strong> <strong>Stadtentwicklung</strong><br />

<strong>durch</strong> <strong>Bodenpolitik</strong> – besonders<br />

<strong>durch</strong> Erbbaurechte<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

Berlin, 01.06.2012<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>trias</strong>, Heinrich Böll <strong>Stiftung</strong><br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

Hohe Straße 28 – 44139 Dortmund Hohe Straße – Tel. 0231/952975-0 28 – 44139 Dortmund - www.iboma.de – Tel. 0231/952975-0 - www.iboma.de


„Darum sollt ihr das Land nicht<br />

verkaufen für immer; denn das<br />

Land ist mein, und ihr seid<br />

Fremdlinge und Gäste vor mir.“<br />

3. Buch Mose, Kapitel 25, Vers 23<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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2


Der Boden im Spannungsfeld<br />

„Die Tatsache, dass der Grund und Boden<br />

unvermehrbar und unentbehrlich ist, verbietet es,<br />

seine Nutzung dem unübersehbaren Spiel der freien<br />

Kräfte und dem Belieben des Einzelnen vollständig zu<br />

überlassen; eine gerechte Rechts- und Gesellschaftsordnung<br />

zwingt vielmehr dazu, die Interessen der<br />

Allgemeinheit beim Boden in weit stärkerem Maße zur<br />

Geltung zu bringen als bei anderen Vermögensgütern.“<br />

Zitat: Bundesverfassungsgericht: BVerfGE 21, S. 82f.<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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3


Der Bodenmarkt –<br />

kein Markt wie jeder andere!<br />

Wert in €/m²<br />

Planung, Erschließung<br />

Planung, Erschließung<br />

200<br />

Verkauf<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Bodenwertzuwachs<br />

150 €/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

vor der<br />

Planung<br />

nach der<br />

Planung<br />

Boden ist auch „(Handels-)Ware“<br />

<strong>durch</strong> Stadtplanung mit<br />

beeinflusst!<br />

0<br />

Ankaufspreis<br />

Bauerwartungsland<br />

50 €/m²<br />

- vorher -<br />

Verkaufspreis<br />

Baureifes Land<br />

200 €/m²<br />

- nachher -<br />

Zeit<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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4


Die „goldene“ Regel des Bodenmarktes<br />

Der Bodenmarkt soll grundsätzlich sicherstellen, dass Bauland<br />

und Wohnungen<br />

• in benötigter Menge,<br />

• in angemessener Lage,<br />

• in der gewünschten Eigentumsform,<br />

• zur rechten Zeit und<br />

• zu einem angemessenen Preis<br />

angeboten werden. Hierbei sollen gleichzeitig:<br />

• ökonomische Effizienz und<br />

• soziale und ökologische Ausgewogenheit<br />

gewahrt bleiben.<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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5


Weimarer Reichsverfassung zur Bodenwertfrage<br />

„Die Bearbeitung und Ausnutzung des Bodens ist eine Pflicht des<br />

Grundbesitzers gegenüber der Gemeinschaft. Die Wertsteigerung des<br />

Bodens, die ohne eine Arbeits- oder Kapitalaufwendung auf das<br />

Grundstück entsteht, ist für die Gesamtheit nutzbar zu machen.<br />

Art. 155 Abs. 3, 11. August 1919<br />

Bayerische Verfassung zur Bodenwertfrage<br />

(1) Die Verteilung und Nutzung des Bodens wird von Staats wegen<br />

überwacht. Missbräuche sind abzustellen.<br />

(2) Steigerungen des Bodenwertes, die ohne besonderen Arbeits- oder<br />

Kapitalaufwand des Eigentümers entstehen, sind für die Allgemeinheit<br />

nutzbar zu machen.<br />

Art. 161<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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„Gegen den Grundeigentümer, der<br />

seinen Boden brach liegen lässt,<br />

können kein Gerichtsvollzieher und<br />

kein Konkurs etwas ausrichten.“<br />

Zitat: Herbert Krüger, „Sozialisierung“ in: Bettermann-Nipperdey-Schemmer, „Die Grundrechte“, 1958<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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Oswald von Nell-Breuning<br />

„Der höhere Wert, zu dem der<br />

Boden <strong>durch</strong> eine höhere Nutzung<br />

aufsteigen kann, schwebt als<br />

„floating value“ wie eine Wolke über<br />

der Landschaft. Jeder Bodenbesitzer<br />

glaubt oder hofft zum mindesten,<br />

diese Wolke werde ihren Segen<br />

gerade über seinem Grundstück<br />

entladen, und so hält er an seinem<br />

Grundstück fest, bis es, wenn auch<br />

erst nach sehr langer Zeit, zu guter<br />

Letzt doch einmal für die höhere<br />

Nutzung benötigt und in Anspruch<br />

genommen wird.“<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

Quelle: Nell-Breuning; Bodeneigentum-<strong>Bodenpolitik</strong>-Bodenmarkt,<br />

DASL-Berichte Nr. 8, 1983<br />

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Thesen<br />

1. Kommunale Baulandstrategie ist Bodenreform<br />

von „unten“!<br />

2. Kommunale Baulandstrategien sind Versuche,<br />

den „Spagat“ des deutschen Bodenrechts<br />

zu überwinden und ein Optimum an<br />

allokativer und distributiver Steuerung zu<br />

erzielen.<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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Die Hoffnung stirbt zuletzt!<br />

Stadtschrumpfung<br />

Die perforierte Stadt<br />

„perforierte Bodenrichtwertkarte“<br />

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Stadtschrumpfung<br />

Notwendigkeit eines Vorteils-/Lastenausgleichs<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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Hohe Bodenpreise (baureifes Land)<br />

erleichterter<br />

Eigentumszugang <strong>durch</strong><br />

Erbbaurecht<br />

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Bodenspekulation / Hortung<br />

Münchner Umland<br />

Jacksonville, Illinois<br />

Unterbindung von Bodenhortung<br />

und –spekulation<br />

<strong>durch</strong> Erbbaurecht<br />

Spekulativer Zwischenerwerb<br />

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Schrumpfende Städte<br />

– Stadtumbau –<br />

Leerstand –<br />

Schrottimmobilien<br />

Schrumpfung steuern !<br />

Steuerung <strong>durch</strong> „Heimfall“<br />

und Auslaufen der Verträge<br />

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Zu hohe Flächeninanspruchnahme<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen des BBR 2006<br />

Ökologischer Beitrag:<br />

sparsamer Flächenverbrauch<br />

<strong>durch</strong> Erbbaurecht<br />

„30ha“-Ziel !<br />

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Wettbewerb/LBS<br />

Pütter<br />

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Einnahmen <strong>durch</strong> Erbbauzinsen am Beispiel Bonn<br />

14.122 ha Gesamtfläche<br />

Davon 46.255.032 m² bebaut<br />

Annahme: 60% der bebauten Fläche sei<br />

Wohnen/MI: ca. 28 Mio. m²<br />

Bei <strong>durch</strong>schn. 275 €/m² = 7,6 Mrd. €<br />

Nur 130 Mio. € für forst/landwirtschaftl.<br />

Flächen<br />

Erbbauzins 4 % auf 7,6 Mrd. € = 304 Mio. € pro<br />

Jahr (4-5fache der derzeitigen Grundsteuer)<br />

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19


Entscheidend ist<br />

Entscheidend ist:<br />

<br />

<br />

Wer ist „Obereigentümer“/<br />

Erbbaurechtsausgeber <br />

„Realer“, am Ertrag der Grundstücksnutzung<br />

ausgerichteter<br />

Nutzungszins !<br />

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20


Erbbaurecht und Bodenmanagement<br />

„Das beste Zeichen einer guten Wirtschaft ist, dass<br />

die Stadt fortfährt Grundstücke zu kaufen,<br />

besonders von fremden Besitzern in der<br />

Nachbarschaft…“<br />

Johann Wolfgang von Goethe, Werke III, Weimar 1788<br />

„... für diese Erbbaurechte bestellt und mit den<br />

Erbbauzinseinnahmen wiederum Grundstücke erwirbt!“<br />

„N.N.“<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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21


Vielen Dank<br />

für Ihre<br />

Aufmerksamkeit !<br />

Dr.-Ing. Egbert Dransfeld<br />

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