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Germeringer gegen Fluglärm e.V.<br />

Verein zur Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

im Landkreis Fürstenfeldbruck und im Fünfseenland<br />

Protokoll <strong>der</strong> Informationsveranstaltung<br />

"Einflugschneise Germering - Was droht uns vom Son<strong>der</strong>flughafen Oberpfaffenhofen"<br />

Dienstag, 14.03.2006, 19.30 Uhr; Stadthalle Germering (Amadeussaal)<br />

Reinhold Bocklet (CSU) Dr. Martin Runge (GRÜNE) Kathrin Sonnenholzner (SPD)<br />

Thomas Möller (Aktionsbündnis Fluglärm München West)<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Michael Weberp<strong>als</strong> (BR, Red.Oberbayern)<br />

Veranstalter: Germeringer gegen Fluglärm e.V. in Zusammenarbeit mit Fluglärm e.V. Gilching und<br />

Bund Naturschutz in Bayern e.V.<br />

Beginn: ca. 19:40 Uhr Ende: ca. 22:00 Uhr<br />

Herr Reinhold Bocklet: ...<strong>die</strong> Gelegenheit, hier den Standpunkt <strong>der</strong> Mehrheitsfraktion des Bayerischen<br />

Landtags darzustellen. Ich bin nicht <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> Staatsregierung, um das deutlich zu sagen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Vertreter <strong>der</strong> Mehrheitsfraktion des Landtages, das ist das Erste.<br />

Und bisher hat <strong>der</strong> Landtag über das Landesentwicklungsprogramm noch nicht beraten; <strong>die</strong> Beratung hat erst<br />

<strong>die</strong>se Woche, das heißt in <strong>der</strong> letzten Woche, begonnen, und <strong>die</strong> einzelnen Fraktionen beraten jetzt darüber. Was<br />

bisher geschehen ist, war Vorlage <strong>der</strong> Staatsregierung, das ist das Erste.<br />

Insofern kann ich nur für das sprechen, was <strong>die</strong> CSU Fraktion, <strong>die</strong> noch darüber berät, aber <strong>die</strong> ja eine gewisse<br />

Richtung hat, darüber denkt. Und für uns ist es völlig klar, dass wir den Son<strong>der</strong>flughafen OPF nicht durch <strong>die</strong><br />

Hintertür im Wege des LEP zu einem Verkehrsflughafen <strong>der</strong> Allgemeinen Luftfahrt machen wollen - und schon<br />

gar nicht zu einem Ersatzflughafen zu München II, das ist unsere Position.<br />

Das zweite ist: das, was hier vorgetragen worden ist, ist nach meiner Einschätzung eine bewusste<br />

Überinterpretation (Unruhe im Publikum und Gelächter) dessen, was in dem Text drin steht. Ich kann das in<br />

den Einzelheiten ja durchaus begründen, ich gehe nur zunächst von <strong>der</strong> einfachen Interessenlage aus. Erstens: <strong>die</strong><br />

dritte Start- und Landebahn in München wird kommen. <strong>Sie</strong> muss nicht <strong>als</strong> dritte Start- und Landebahn im LEP<br />

drin stehen, aber ich lese Ihnen kurz den Text vor, <strong>der</strong> <strong>die</strong>se dritte Start- und Landebahn hergibt, nämlich 1.6.3<br />

unter B.V: „Der Verkehrsflughafen München muss auf lange Sicht <strong>die</strong> ihm zukommenden Verkehrsaufgaben <strong>als</strong><br />

Drehkreuz von Europäischem Rang erfüllen“. Das steht drin. Zur dauerhaften Standortsicherung nur noch <strong>die</strong>sen<br />

Satz: „...des Flughafens München und zur Sicherung seiner langfristigen räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

werden deshalb Flughafenentwicklungsflächen <strong>als</strong> Vorranggebiet festgelegt“. Im Moment sind wir dabei, dass<br />

<strong>die</strong>se Vorrangflächen festgelegt werden - das Verfahren hat schon begonnen. Es liegt we<strong>der</strong> im Interesse <strong>der</strong><br />

Flughafengesellschaft, noch <strong>der</strong> heutigen Mitbetreiberin Lufthansa - <strong>die</strong> ja viel Geld in <strong>die</strong> Hand genommen hat,<br />

um dort zu investieren - dass man das Ganze nach OPF verlegt; und ich habe mich bei den Fachleuten erkundigt.<br />

Bis 2012 reicht <strong>der</strong> Flughafen auch bei den gegenwärtigen Steigerungsraten aus, und <strong>Sie</strong> können sicher sein: bis<br />

2012 ist <strong>die</strong> dritte Start- und Landebahn fertig. Von daher gesehen ist <strong>die</strong> Grundannahme, <strong>die</strong> hier vorgetragen<br />

worden ist, f<strong>als</strong>ch. Wenn ich aber <strong>die</strong>se Grundannahme unterstelle, und von <strong>die</strong>ser Grundannahme den Text in<br />

<strong>der</strong> Begründung des LEP lese, dann kann ich in einzelnen Punkten zu dem Ergebnis kommen, das vorgetragen<br />

worden ist. Und deswegen wird es mein Bestreben sein, <strong>als</strong> <strong>der</strong> Berichterstatter <strong>der</strong> Mehrheitsfraktion - und ich<br />

habe es ja genau gewusst, warum ich <strong>die</strong> Berichterstattung dort übernommen habe, denn ich bin <strong>der</strong> zuständige<br />

Abgeordnete von hier, <strong>der</strong> Stimmkreisabgeordnete - mein Bestreben wird sein, den Text so zu än<strong>der</strong>n, dass <strong>die</strong><br />

Befürchtungen (<strong>die</strong> ich, wenn man <strong>die</strong> Voraussetzung so stellt, wie sie hier gestellt worden ist, nachvollziehen<br />

kann), dass <strong>die</strong>se Befürchtungen nicht entstehen müssen, weil es objektiv nicht möglich ist, das sage ich hier<br />

klipp und klar. Ich gebe aber zu: wenn man von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Voraussetzung ausgeht, dann ist in <strong>der</strong> Tat einiges<br />

möglich.<br />

Nur, ich will Ihnen nur ein Beispiel nennen: qualifizierte Geschäftsfliegerei findet am Flughafen München II in<br />

<strong>der</strong> Größenordnung von 16.000 Starts und Landungen statt - 16.000 Starts und Landungen im Jahr, an München<br />

II, <strong>als</strong>o dem Großflughafen. Und <strong>die</strong> Frage, was dann von <strong>die</strong>sen 16.000 Starts und Landungen überhaupt<br />

möglicherweise nach OPF käme, geht bei den Fachleuten zwischen 25 und 50 %. <strong>Sie</strong> haben heute Starts und<br />

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www.germeringer-gegen-fluglaerm.de 82110 Germering Dieter Belschner Sparkasse Fürstenfeldbruck<br />

email: info@germeringer-gegen-fluglaerm.de Telefon 0174 344 2297 Rudolf Barth Konto 2244952<br />

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Dr. Thomas Dittmar<br />

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Germeringer gegen Fluglärm e.V.<br />

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im Landkreis Fürstenfeldbruck und im Fünfseenland<br />

Landungen in <strong>der</strong> Größenordnung in OPF von 11.000 - so <strong>die</strong> letzten Zahlen. Wenn <strong>Sie</strong> selbst den „worst case“<br />

bei <strong>der</strong> Kalkulation annehmen, kommen sie auf 8.000, macht 11.000 plus 8.000: 19.000 Starts und Landungen.<br />

Bis zum Jahre 2000 - bis nämlich zur Insolvenz von Fairchild Dornier - lagen <strong>die</strong> Flugbewegungen in OPF bei<br />

22.000 bis 23.000 pro Jahr. Das sind <strong>die</strong> Fakten, <strong>die</strong> ich hier aufgrund <strong>der</strong> Unterlagen, <strong>die</strong> ich von den fachlichen<br />

Stellen und den Betroffenen bekommen habe, zusammengestellt habe. Und in <strong>die</strong>sem Rahmen halte ich<br />

Geschäftsfliegerei für sinnvoll, um <strong>die</strong>sen Flughafen auszulasten, wirtschaftlich betreiben zu können. Aber alles,<br />

was darüber hinausgeht, halte ich nicht für sinnvoll. Deswegen muss im LEP expressis verbis - was schon ist -<br />

<strong>der</strong> Linienflugverkehr ausgeschlossen werden. Zweitens: ich hätte mir gewünscht, dass da drin steht, dass <strong>der</strong><br />

Charterflugverkehr ausgeschlossen wird. Ich habe mich aber belehren lassen müssen, dass touristischer<br />

Charterflugverkehr <strong>die</strong> Linien sind, mit denen wir in Urlaub reisen können, wenn wir Charter fliegen. Es gibt<br />

aber noch einen an<strong>der</strong>en Charterflugverkehr, nämlich das Luft-Taxi, d.h. dass jemand ein Flugzeug mietet, mit<br />

dem er wegfliegt. Dies würde technisch auch unter den Charterflugverkehr fallen. Das ist aber hier nicht<br />

gemeint. Was wir ausschließen wollen, ist <strong>der</strong> touristische Charterflugverkehr. Drittens: unter den Begriff<br />

„qualifizierte Geschäftsfliegerei“ - <strong>der</strong> rechtlich nicht definiert ist, <strong>der</strong> aber ein Fachterminus in <strong>der</strong> Fliegerei, in<br />

<strong>der</strong> Luftverkehrswirtschaft ist - versteht man von vorneherein nicht irgendwelche Cargo-, <strong>als</strong>o Frachtflieger. Und<br />

deswegen sind auch Frachtflieger ausgeschlossen. Ich bin aber <strong>der</strong> Meinung, es muss expressis verbis in den<br />

Text hineingeschrieben werden, damit bei dem, <strong>der</strong> den Hintergrund nicht kennt, auch keine Befürchtungen<br />

entstehen können. Es sollte in dem Zusammenhang nur eine Ausnahme geben. <strong>Sie</strong> wissen, dass <strong>die</strong> Firma<br />

RUAG Teile vom Airbus wartet bzw. herstellt. Bisher werden <strong>die</strong>se Teile von Airbus auf <strong>der</strong> Straße transportiert<br />

Es wäre denkbar, dass <strong>die</strong>se Teile auch durch <strong>die</strong> Luft transportiert werden: <strong>die</strong>s wäre dann ein<br />

Werkcharterverkehr. Den könnte man schon in dem Kontext dessen, was heute in OPF ist, nicht ausschließen. Es<br />

ist sogar möglicherweise aus ökologischen Gründen - weiß ich nicht, ich bin ja kein Fachmann - aber <strong>die</strong> Frage,<br />

ob man das über <strong>die</strong> Straße fahren muss o<strong>der</strong> über <strong>die</strong> Luft, weiß ich nicht, was da ökologisch besser ist, ich will<br />

nur deutlich machen, wo sozusagen <strong>die</strong> Abgrenzungen sind, und wenn <strong>Sie</strong> <strong>die</strong>se Abgrenzungen wählen und dazu<br />

klarstellen, dass das heutige Nachtflugverbot, das ja heute schon besteht, auch in <strong>der</strong> Zukunft fortgesetzt wird, es<br />

besteht heute in OPF ein Nachtflugverbot...<br />

Einwurf Zuhörer: Herr Bocklet, ich wohne genau in <strong>der</strong> Schneise, um 2 Uhr nachts kommt sie drüber und zwar<br />

unter 300 m, und wenn <strong>Sie</strong> das erzählen, das ist unglaubwürdig. ..<br />

Bocklet: Entschuldigung, es gilt dort ein Nachtflugverbot, da müssen <strong>Sie</strong> mir den Fall nennen, dann gehen wir<br />

<strong>der</strong> Sache nach...<br />

(Starkes Raunen, Gelächter aus dem Publikum)<br />

...ich will jetzt nur noch eines sagen: mein Bestreben ist, in den Beratungen des LEP natürlich in <strong>der</strong><br />

Begründung, <strong>als</strong>o in <strong>der</strong> Ziffer 1.6.5., klare Aussagen zu treffen, damit <strong>die</strong> Befürchtungen, <strong>die</strong> hier vorgetragen<br />

worden sind, für <strong>Sie</strong> nicht eintreten. Danke schön.<br />

(Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Danke, Herr Bocklet...<br />

Bocklet: ...eines haben wir vergessen: wenn das LEP im Sommer verabschiedet ist im Landtag - es muss bis<br />

zum 20.7. verabschiedet sein - dann wird EDMO einen Antrag auf luftrechtliche Genehmigung stellen, und in<br />

<strong>die</strong>sem luftrechtlichen Verwaltungsverfahren ist natürlich nach gesetzlicher Grundlage <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeitsbeteilung sichergestellt, <strong>die</strong> Öffentlichkeitsbeteilung bedeutet in <strong>die</strong>sem Verfahren: Antrag<br />

einschließlich Lärmgutachten werden in den betroffenen Gemeinden ausgelegt, <strong>als</strong>o auch einschließlich in<br />

Germering; je<strong>der</strong>mann kann Einwendungen erheben. Über <strong>die</strong> Einwendungen muss das Luftamt entscheiden,<br />

<strong>die</strong> Entscheidung des Luftamtes kann von den Betroffenen beim Verwaltungsgericht angefochten werden. Das<br />

heißt mal, <strong>die</strong> erste Frage nach den Verfahren und nach dem Rechtsschutz ist damit, glaube ich, auch<br />

beantwortet.<br />

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Weberp<strong>als</strong>: Gut, das kurze Eingangsstatement von Herrn Bocklet. Die Einschätzung <strong>der</strong> SPD im Landtag wird<br />

da eine etwas an<strong>der</strong>e sein. Kathrin Sonnenholzner, wie sehen <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Geschichte mit <strong>der</strong> Öffnung des<br />

Son<strong>der</strong>flughafens Oberpfaffenhofen<br />

Sonnenholzner: Ja, sehr geehrte Damen und Herrn, ich werde mich jetzt bemühen, das kurz und knapp zu<br />

halten. Wir haben ja von den Eintragenden drei Fragen gestellt gekriegt. Die erste ist: am Son<strong>der</strong>flughafen OPF<br />

ist folgendes geplant und aus folgenden Gründen. Für <strong>die</strong> Planung will ich es ganz kurz machen, weil ich o<strong>der</strong><br />

wir von <strong>der</strong> SPD tatsächlich alle Bedenken, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Herr Möller geäußert hat über <strong>die</strong> Möglichkeiten dessen, was<br />

<strong>die</strong>se Formulierungen im LEP zulassen, teile; <strong>als</strong>o, alles was da gesagt worden ist, sind auch meine<br />

Befürchtungen, und ich denke, es gibt auch gute Begründungen dafür. Die Begründung ist zum einen <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

Herr Bocklet schon vorgelesen hat, nämlich <strong>die</strong> Bedeutung des Verkehrsflughafens München <strong>als</strong> Drehkreuz von<br />

europäischem Rang. In <strong>der</strong> Begründung 1.6.3 und im Satz in <strong>der</strong> Begründung 1.6.5., dass OPF im unmittelbaren<br />

öffentlichen Interesse eben <strong>die</strong>sen Verkehrsflughafen entlastet. Das, denke ich, ist für mich <strong>der</strong> Dreh- und<br />

Angelpunkt; und darum geht’s und um nicht viel an<strong>der</strong>es. Vorgeschoben in dem Zusammenhang sind in meinen<br />

Augen sämtliche Argumente, <strong>die</strong> dazu <strong>die</strong>nen, zu sagen, dass <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit des Flughafens OPF o<strong>der</strong><br />

des Standortes im Vor<strong>der</strong>grund steht; denn Galileo braucht <strong>die</strong> Allgemeine Luftfahrt nicht; <strong>die</strong> brauchen keine<br />

qualifizierte Geschäftsreisefliegerei, son<strong>der</strong>n im Gegenteil, das ist da eher ein störendes Segment, und alles, was<br />

Luftfahrt ist, kann im Rahmen <strong>der</strong> bestehenden Betriebsgenehmigung dort bereits fliegen, da gibt es überhaupt<br />

keine Probleme. Deswegen denke ich, es geht ebenso wie in Frankfurt darum, nicht um <strong>die</strong> Konkurrenz eben um<br />

<strong>die</strong>ses europäische Drehkreuz, son<strong>der</strong>n darum, störende Segmente an <strong>die</strong>sen Flughäfen auszulagern. Frankfurt<br />

hat das schon gemacht; <strong>die</strong> haben sich in Hahn eingekauft und haben sich damit in dem Fall des lästigen<br />

Charterflugverkehrs entledigt. Dann war <strong>die</strong> nächste Frage, warum <strong>die</strong> Formulierungen von <strong>der</strong> Staatsregierung<br />

so gewählt worden sind. <strong>Sie</strong> sind deswegen so gewählt worden, weil das, was hier passieren soll, dem<br />

politischen Willen <strong>der</strong> Staatsregierung entspricht. Das ist jetzt nicht meine Interpretation, son<strong>der</strong>n auch da hilft<br />

ein Blick in eben <strong>die</strong>ses LEP. Es steht in <strong>der</strong> Präambel, dass <strong>die</strong> öffentlichen Stellen <strong>die</strong> Verpflichtung haben, im<br />

Rahmen ihrer Planungen, Maßnahmen und finanziellen Möglichkeiten auf <strong>die</strong> Umsetzung <strong>die</strong>ser Festlegungen<br />

hinzuwirken. Diese Festlegungen sind neu getroffen worden; es ist <strong>der</strong> Wunsch und <strong>der</strong> Wille <strong>der</strong><br />

Staatsregierung, dass das hier stattfindet; und <strong>die</strong> öffentlichen Stellen sind verpflichtet, <strong>die</strong>s auch möglichst<br />

umzusetzen. Ich behaupte auch, dass <strong>die</strong> Formulierungen bewusst unklar sind, weil es schon zugute kommt,<br />

wenn <strong>die</strong> Bürger nicht so klar begreifen wie <strong>Sie</strong> - ja, da kommen nicht gleich 500 zu so einer <strong>Veranstaltung</strong> -,<br />

was geplant ist; und wenn ich natürlich in zwei Begründungen im Bereich Fliegerei zwei rechtlich nicht<br />

definierte Begriffe, nämlich den Geschäftsreiseflugverkehr und an an<strong>der</strong>er Stelle den Schwerpunktlandeplatz,<br />

was jetzt Jesenwang angeht, verwende, dann muss ich mir auch den Vorwurf gefallen lassen, dass ich hier Dinge<br />

bewusst schwammig lasse. Und eine Präzisierung in <strong>der</strong> Begründung hilft nicht, denn im Streitfall müssen <strong>die</strong><br />

Gerichte entscheiden und da geht es nicht darum, was irgendeine Interpretation jetzt da hinein schreibt. Es ist<br />

nach den Konsequenzen hier im Landkreis FFB gefragt worden, in STA und in an<strong>der</strong>en Teilen. Das ist natürlich<br />

<strong>der</strong> Lärm, <strong>die</strong> Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensqualität, <strong>die</strong> Beeinträchtigung <strong>der</strong> Erholungsfunktion gerade hier im<br />

Fünfseenland; hier in Germering Gefahren für das Trinkwasser und natürlich auch, wovor <strong>Sie</strong> ja auch Angst<br />

haben und was an an<strong>der</strong>en Orten schon passiert ist, gegebenenfalls <strong>die</strong> Wertmin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grundstücke. Gefragt<br />

worden bin ich auch noch - und dann komme ich zum Schluss - welchen Standpunkt ich o<strong>der</strong> meine Partei<br />

einnehmen: <strong>der</strong> ist deckungsgleich. Sowohl meiner, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Partei in den Landkreisen FFB und STA <strong>als</strong> auch <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Landtags-SPD: wir stehen zu <strong>die</strong>sem Son<strong>der</strong>flughafen in seinem Status Quo, wir wollen kein „Zurück“, aber<br />

wir wollen eben auch nicht mehr. Wir sind da im Konsens mit dem Regionalen Planungsverband, aber auch mit<br />

vielen Kommunen, <strong>der</strong> Stadt Germering - <strong>der</strong> OB ist ja da - aber auch Puchheim, Emmering, Weßling und viele<br />

an<strong>der</strong>e haben entsprechende Beschlusslagen. Der Landkreis FFB im übrigen auf Antrag <strong>der</strong> SPD auch, wir<br />

wollen den Status Quo erhalten. Wir wollen keinerlei Erweiterung an <strong>die</strong>sem Flugplatz. Dieses haben wir <strong>als</strong><br />

Antrag <strong>der</strong> SPD Fraktion auch in den Landtag eingebracht, dort muss darüber abgestimmt werden, und dort wird<br />

auch sichtbar werden, wer nicht hinter <strong>die</strong>sem Anliegen steht. Und <strong>die</strong> Frage, Herr Möller, nach <strong>der</strong><br />

Sicherstellung von meiner Seite, dass kein Verkehrsflughafen kommt: ich kann das lei<strong>der</strong> nicht, das kann auch<br />

<strong>die</strong> SPD nicht. Wir haben im Landtag 41 von 180 Stimmen; in den Ausschüssen 4 von 17; das wird allein nicht<br />

reichen. Ich kann für mich nur versprechen, dass ich mich weiter engagieren werde, mich und <strong>Sie</strong> informieren<br />

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werde wie auch in <strong>der</strong> Vergangenheit. Und an <strong>Sie</strong> alle herzlichen Dank, und <strong>die</strong> Ermutigung weiterzumachen, so<br />

wie <strong>Sie</strong> es bisher getan haben, und zu zeigen, dass <strong>die</strong> Bevölkerung hier - und ich denke, das zeigt auch <strong>der</strong><br />

Abend eindrucksvoll - das nicht will, was da geplant ist.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Vielen Dank, Frau Sonnenholzer von <strong>der</strong> SPD. Herr Martin Runge von den Grünen, <strong>der</strong> Herr<br />

Bocklet hat schon viele Punkte versucht zu entkräften, ist auf einzelne Punkte eingegangen, und trotzdem noch<br />

einmal allgemein <strong>die</strong> Frage an <strong>Sie</strong>: was glauben <strong>Sie</strong>, was kommt denn aus Ihrer Sicht auf den Son<strong>der</strong>flughafen<br />

OPF zu<br />

Martin Runge: Zuerst einmal von mir einen schönen Guten Abend, Grüß Gott, meine lieben Damen und<br />

Herren. Ich gehe gleich noch auf Ihre Frage ein, aber zuvor spreche ich einen Punkt an, <strong>der</strong> mich schon etwas<br />

fuchst. Das eine ist: Herr Bocklet sagt, <strong>Sie</strong> brauchen gar keine große Angst zu haben, <strong>die</strong> dritte Start- und<br />

Landebahn kommt. Und Herr Möller bringt in seinem Vortrag auch immer: <strong>die</strong> dritte Start- und Landebahn ist<br />

eben nicht <strong>als</strong> Ziel im Entwurf des LEP drin; und wenn das so wäre, so wäre es uns fast schon wohler. Im<br />

Grunde genommen, Herr Möller, müssen <strong>Sie</strong> ja konstatieren: ein wesentlicher Teil Ihrer Argumentationskette<br />

baut ja darauf auf: ist <strong>die</strong> dritte Start- und Landebahn nah, ja o<strong>der</strong> nein, und wenn sie nah wäre - wenn <strong>die</strong><br />

Zielsetzung da wäre - dann würde Ihre Argumentation Not leiden. Da frage ich jetzt schon mal grundsätzlich:<br />

wollen wir denn überhaupt hier - auch <strong>die</strong> Germeringer, auch <strong>die</strong> Gilchinger und alle an<strong>der</strong>en - <strong>die</strong> dritte Startund<br />

Landebahn Wollen wir <strong>die</strong>ses massive Wachstum am Flughafen München II Da sind wir genauso<br />

betroffen durch den Flugverkehr! Wollen wir das, zumal <strong>die</strong>ses massive Wachstum doch mit Steuermitteln ganz<br />

massiv herbeigeför<strong>der</strong>t und auch herbeigefor<strong>der</strong>t wird Ich sage ganz klar „Nein“; und im übrigen muss man<br />

auch da mal ansetzen: bessere Auslastung <strong>der</strong> Flieger in München II, ein an<strong>der</strong>es Konzept: wir wissen ja alle,<br />

was das Problem ist: das, was <strong>als</strong> Ersatz für Riem geschaffen war, soll das internationale Drehkreuz sein, Hub,<br />

viele Umsteiger. Ganz viele ganz kleine Flugzeuge, <strong>die</strong> zudem sehr schlecht besetzt sind, wie <strong>die</strong> Dash8, <strong>die</strong><br />

Saab340 <strong>die</strong> Do328 beispielweise, und <strong>die</strong> Ballung <strong>der</strong> Flugbewegungen eben auf einige wenige Stunden: das<br />

sorgt halt für viele Flugbewegungen und für Begehrlichkeiten nach einem Ausbau. Und ich denke, allein <strong>die</strong>ses<br />

muss man mal grundsätzlich in Frage stellen. Jetzt aber zu OPF: Herr Burnhauser von <strong>der</strong> Gilchinger<br />

Bürgerinitiative hat ja eingangs, <strong>als</strong> er uns begrüßt hat, gesagt: „Ich bin ja gespannt auf <strong>die</strong> Meinung <strong>der</strong><br />

Politiker“. Da braucht er nicht beson<strong>der</strong>s gespannt zu sein. Wir sind hier klar positioniert - auch schon seit<br />

längerer Zeit und das sage ich nicht nur, weil ich hier sitze - wir haben das durch viele bayerische Initiativen in<br />

den letzten Jahren dokumentiert und auch jetzt aktuell zum Entwurf LEP wie<strong>der</strong> 2 Anträge <strong>die</strong>sbezüglich<br />

gestellt, von 31 Anträgen, <strong>die</strong> wir mittlerweile schon wie<strong>der</strong> formuliert haben. Für uns ist es klar: kein Ausbau<br />

und auch keine Nutzungserweiterung über den Industrie- und Werksflugverkehr hinaus. Jetzt möchte ich aber ein<br />

bisschen <strong>die</strong> Hintergründe ausleuchten. Es ist ja auch gefragt worden: was ist eigentlich das LEP Man kann<br />

sagen, es ist im Groben so eine Art Regierungserklärung. Viel wichtiger aber: es ist Rahmensetzung, es ist<br />

Grundlage für <strong>die</strong> Planungen - angefangen vom Regionalen Planungsverband, runterdekliniert bis auf <strong>die</strong><br />

Gemeinden - und es ist selbstverständlich auch dann immer entscheidend, wenn irgendwas gerichtslastig wird.<br />

Und das Interessante ist: wir hatten eine reguläre Fortschreibung 1994; wir hatten dann eine<br />

Son<strong>der</strong>fortschreibung 2002; und dann wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> reguläre Fortschreibung 2003. Jetzt plötzlich, in <strong>der</strong><br />

Regierungserklärung Stoiber im November 2003: schon wie<strong>der</strong> ein neuer Entwurf. Man könnte <strong>die</strong> Hintergründe<br />

diskutieren, aber viel wichtiger ist: was findet sich denn in den einzelnen Teilen, in den einzelnen Werken, zur<br />

Fliegerei Und hier muss man eins festhalten: seit 2003 haben wir eine „Options-Maximiererei“ seitens <strong>der</strong><br />

Staatsregierung. Das heißt: Ausbau und Aufstufung bei fast allen, ich sag jetzt mal: respektierlich<br />

Kleinflugplätzen, egal, ob das jetzt Son<strong>der</strong>landeplätze sind o<strong>der</strong> Regionalflughäfen; ob Mühldorf am Inn o<strong>der</strong><br />

Jesenwang, Rothenburg ob <strong>der</strong> Tauber, Weiden. Ab dem 2003er überall <strong>die</strong>se Optionen, nur nicht im 2003er<br />

beispielweise bei OPF. Und wir haben jetzt im aktuellen Entwurf lediglich zwei substanzielle Än<strong>der</strong>ungen: das<br />

ist <strong>der</strong> Memminger Berg - da haben sich <strong>die</strong> Schwaben geeinigt, wir wollen Richtung Memminger Berg<br />

marschieren und eben OPF. Dies muss uns einfach zu denken geben. Warum ist hier jetzt <strong>die</strong>se massive<br />

Än<strong>der</strong>ung drin Und wenn ich sage, massive Än<strong>der</strong>ung, Herr Bocklet, selbstverständlich müssen wir uns da<br />

Gedanken machen, wir müssen nachhaken, weil <strong>die</strong> Staatsregierung bei solchen plötzlichen Formulierungen<br />

schon etwas denken wird. Die wird das nicht aus Jux und Tollerei reinformulieren, a) <strong>der</strong> bedarfsgerechte<br />

Ausbau, b) <strong>die</strong> Nutzungsöffnung für den sogenannten qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehr. <strong>Sie</strong> haben zwar<br />

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gesagt, <strong>der</strong> Terminus Technicus wäre irgendwo vorzu<strong>finden</strong>: er ist es aber tatsächlich nicht. Die<br />

Schwerpunktlandeplätze findet man noch im erweiterten Luftverkehrsrecht; <strong>der</strong> qualifizierte<br />

Geschäftsreiseflugverkehr findet sich im Grunde aber nirgends, wo er etwas ausdrücken könnte. Das<br />

Entscheidende ist, Herr Bocklet, das frage ich <strong>Sie</strong>: <strong>Sie</strong> haben da so schöne Zahlen erwähnt, wir hatten mal<br />

22.000, 23.000 Bewegungen; jetzt haben wir nur noch 11.000 Bewegungen; ja warum, in Herrgottsnamen, steht<br />

dann auf einmal in dem Entwurf <strong>der</strong> Ausbau drin - wenn wir doch eh’ schon weit darunter sind unter dem, wie es<br />

mal genutzt worden ist Warum haben wir dann den Ausbau Jetzt sage ich es noch einmal klipp und klar: wir<br />

wollen <strong>die</strong>se Ausbau-Option nicht, wir wollen auch nicht, dass über <strong>die</strong> Salami-Taktik tatsächlich zu einer<br />

an<strong>der</strong>en Nutzung gegangen wird; nämlich, dass hier irgendwann ein Verkehrsflughafen draus wird! Ein letzter<br />

Satz, Herr Bocklet: Ihre Bemühungen in allen Ehren: nur - <strong>Sie</strong> wissen es genauso gut wie wir: wenn wir dann in<br />

<strong>der</strong> Begründung noch irgendwelche schönen Worte hineinschreiben; <strong>die</strong>s hilft uns nicht wesentlich weiter.<br />

Entscheidend sind <strong>die</strong> Formulierungen im vor<strong>der</strong>en Teil. Da unterscheiden wir <strong>die</strong>smal erfreulicherweise von <strong>der</strong><br />

Systematik her zwischen Zielen und Grundsätzen. Die Ziele, <strong>die</strong> sind zu beachten - wie es so schön in <strong>der</strong><br />

Erklärung des Wirtschaftsministers heißt - und ich darf nochmal vortragen: es sind ja nur drei spärliche Zeilen,<br />

wie heißt es: <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>flughafen OPF soll in seinem Bestand gesichert werden; <strong>die</strong> Möglichkeiten für einen<br />

bedarfsgerechten Ausbau und für seine Nutzung durch den Geschäftsreiseflugverkehr sollen offen gehalten<br />

werden, und genau <strong>die</strong>se letzten zwei Zeilen, <strong>die</strong>ser letzte Satz muss verschwinden bei <strong>der</strong> Abstimmung! Und<br />

dazu werden wir <strong>Sie</strong> drängen, und da werde ich nochmal im Plenum, wenn es sein muss, mit einzelnen Anträgen<br />

kommen; und ich for<strong>der</strong>e <strong>Sie</strong> auf, uns hier und auch <strong>die</strong> SPD massiv zu unterstützen, weil das einzige, was bei<br />

Politikern fruchtet, ist massiver Druck seitens <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger, seitens <strong>der</strong> Wählerinnen und Wähler!<br />

Herzlichen Dank!<br />

Weberp<strong>als</strong>: Ich denke, <strong>Sie</strong> können sich jetzt ein Bild machen, wie hier <strong>die</strong> Meinungsgegebenheiten sich<br />

darstellen; hier auf dem Podium: CSU, SPD und Grüne. Ich will jetzt in <strong>die</strong> Fragerunde einsteigen und einige<br />

Fragen von Ihnen sammeln. Es wird sich einiges angesammelt haben. Ich würde <strong>Sie</strong> nur bitten, wenn <strong>Sie</strong> bitte<br />

aufstehen, Ihren Namen nennen, woher sie kommen, vielleicht auch, in welcher Funktion <strong>Sie</strong> sind und an wen<br />

<strong>Sie</strong> ihre Frage stellen wollen. Ich hatte im Vorfeld ausgemacht, Herrn Burnhauser - er ist Mitveranstalter –<br />

vorzuziehen.<br />

Burnhauser: Ich bedanke mich. Ich würde zunächst zwei kleine Erklärungen abgeben, weil hier ein<br />

Informationsdefizit besteht, und dann würde ich gern meine Fragen an den Herrn Landtagsabgeordneten Herrn<br />

Bocklet stellen. Zu den zwei Informationsdefiziten:<br />

Erstens: <strong>der</strong> ganze Zeitdruck, <strong>der</strong> jetzt durch das LEP 2006 bzw. 2005 entsteht, <strong>der</strong> rührt daher, dass <strong>die</strong><br />

bayerische Staatsregierung bis zum 20.7.2006 das Programm unbedingt durchbringen möchte. Und zwar<br />

deswegen, weil sich Vorschriften des EU-Rechtes än<strong>der</strong>n, und nach dem 20.7. für das gesamte LEP eine<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist, was mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist,<br />

angefangen vom weiteren Ausbau <strong>der</strong> Donau - um hier den Bund Naturschutz mit einzubeziehen - bis hin zu den<br />

einzelnen Flughäfen etc. Das ist <strong>der</strong> erste Punkt. Der zweite Punkt, auf den es mir beson<strong>der</strong>s ankommt, denn er<br />

fällt immer unter den Tisch, auch in <strong>der</strong> Presse: es wird dargelegt, man solle sich keine Sorgen machen, denn es<br />

kommt ja keine Linie - das spielt überhaupt keine Rolle! Im Gesetz steht: wenn <strong>die</strong> Linie auf einen Flughafen<br />

kommt, dann ist es nach dem § 38, Luftverkehrszulassungsordnung, ein Verkehrsflughafen kraft Gesetzes mit<br />

entsprechen<strong>der</strong> Betriebspflicht. Es gibt auch genügend Meinungen in <strong>der</strong> Literatur einschließlich des<br />

Kommentares des Herrn Grabherr, des Geschäftsführers <strong>der</strong> EDMO, wo drin steht: es kommt auf <strong>die</strong> Linie gar<br />

nicht an, um aus einem Son<strong>der</strong>flughafen einen Verkehrsflughafen zu machen. Es geht nämlich um <strong>die</strong> Art und<br />

Intensität des verlagerten Verkehrs. Und nachdem <strong>die</strong> Regelung im LEP <strong>der</strong> Anzahl und <strong>der</strong> Art nach unbegrenzt<br />

ist, nämlich qualifizierter Geschäftsreiseflugverkehr, bedarf es unseres Erachtens nämlich eines<br />

Planfeststellungsverfahrens. Denn alle reden jetzt von irgendwelchen Zahlen; es gibt aber keine<br />

Beschränkungen, das heißt, wie schaut es denn im Jahre 2015 aus, wenn <strong>die</strong> Flughäfen und das Flugaufkommen<br />

weiter wachsen, dann wächst nämlich auch <strong>der</strong> Geschäftsreiseflugverkehr. Daher <strong>die</strong> Frage an <strong>Sie</strong>, Herr Bocklet,<br />

warum wird kein Planfestellungsverfahren durchgeführt, wo allen Trägern <strong>der</strong> öffentlichen Belange und auch <strong>der</strong><br />

betroffenen Bevölkerung ein rechtliches Gehör gewährt wird, und zwar bevor ein rechtliches Ziel mit Vorgabe<br />

gesetzt wird; und danach kommt anschließend das Genehmigungsverfahren, das <strong>Sie</strong> angesprochen haben.<br />

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Dr. Thomas Dittmar<br />

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(Beifall)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Danke, Herr Burnhauser. Herr Bocklet, bitte: warum nicht wirklich auf <strong>die</strong> ganz normale Art -<br />

anstatt durch das Hintertürchen LEP Planfeststellungsverfahren, luftrechtliche Genehmigungsverfahren, mit<br />

Beteiligung aller Bürger<br />

Bocklet: Zunächst einmal: das LEP ist mehr <strong>als</strong> jedes Planfeststellungsverfahren, wie <strong>Sie</strong> wissen; es ist eine<br />

Entscheidung des Landtages mit Gesetzeskraft. Das ist das erste. An <strong>die</strong>sem Verfahren waren in <strong>der</strong> ersten<br />

Runde bereits alle Träger öffentlicher Belange beteiligt; <strong>die</strong> große Kreisstadt Germering hat dazu ein Votum<br />

abgegeben, <strong>der</strong> Landkreis hat dazu Stellung genommen, und das zweite ist: auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>die</strong>ses LEP und<br />

<strong>der</strong> dortigen Festlegungen wird dann im Rahmen des luftrechtlichen Verwaltungsverfahrens <strong>die</strong>se Beteiligung ja<br />

vollzogen. Es ist ja eine Bürgerbeteilung da, von daher gesehen ist es nicht möglich, dass man noch einmal<br />

zusätzlich eine weitere Beteiligung...<br />

(Proteste und Unruhe im Publikum)<br />

Zwischenruf: Wann war denn <strong>die</strong> Beteiligung gegeben<br />

Bocklet: Nein, ich sage: im Rahmen des luftrechtlichen Genehmigungsverfahrens, auf <strong>der</strong> Grundlage des<br />

Entwicklungsprogrammes, ist <strong>die</strong> Beteiligung ja vorgesehen...<br />

Weberp<strong>als</strong>: Herr Burnhauser, eine kurze Erwi<strong>der</strong>ung - aber dann würde ich bitten...<br />

Burnhauser: Das Entscheidende ist <strong>die</strong> Reihenfolge, <strong>die</strong> rechtliche Reihenfolge! Das heißt, <strong>Sie</strong> machen es in<br />

drei Schritten: erst erweitern <strong>Sie</strong> den Nutzerkreis, und zwar <strong>der</strong>gestalt: durch eine allgemeine Verallgemeinerung<br />

einer konkreten Nutzung durch Dornier.<br />

Der zweite Schritt war gewesen, dass <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Flächen aufblasen, und den Hinweis im Planfeststellungsverfahren<br />

drin haben, es soll kein Vorgriff auf einen Geschäftsreiseflugverkehr sein, siehe S. 154.<br />

Und dann, mit dem dritten Schritt, setzen <strong>Sie</strong> das Ziel - und dann kommt das Genehmigungsverfahren. Und im<br />

Genehmigungsverfahren heißt es: es entspricht dem LEP.<br />

Und <strong>die</strong> betroffene Bevölkerung ist nicht gehört worden; zwar <strong>die</strong> Gemeinde, aber nicht <strong>die</strong> Bewohner.<br />

(starker Applaus)<br />

Bocklet: <strong>Sie</strong> wissen, dass das Planfeststellungsverfahren zu OPF noch in <strong>der</strong> Hauptsache beim VGH liegt; das<br />

wissen <strong>Sie</strong> auch, dass aber <strong>der</strong> VGH entgegen dem Willen <strong>der</strong> Gemeinde Weßling, wenn ich richtig unterrichtet<br />

bin, den Planfeststellungsbeschluss bereits für sofort vollziehbar erklärt hat, und in <strong>die</strong>sem Verfahren hat es ja<br />

<strong>die</strong> Bürgerbeteiligung gegeben; und ich kann jetzt nicht mehr tun, <strong>als</strong> abzuwarten, was im Hauptsacheverfahren<br />

herauskommt. Alle Juristen, <strong>die</strong> Ahnung davon haben, können Ihnen sagen, dass <strong>der</strong> Freistaat Bayern in <strong>die</strong>sem<br />

Fall obsiegen wird, im Hauptsacheverfahren beim Planfeststellungsverfahren.<br />

Erstens. Zweitens: da haben <strong>Sie</strong> schon mal <strong>die</strong> Bürgerbeteilung, und dann kommt im luftrechtlichen Verfahren<br />

auch <strong>die</strong> Bürgerbeteiligung. Also insofern ist in <strong>die</strong>sen Fällen zweimal <strong>die</strong> Bürgerbeteiligung vorgesehen, bzw.<br />

einmal schon durchgeführt worden.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Frau Sonnenholzner, <strong>Sie</strong> sind in <strong>der</strong> Sache ständig am Ball.<br />

Sonnenholzner: Ja. Wir haben das ja auch immer moniert, dass es eben keine direkte Bürgerbeteiligung gibt.<br />

Umso erfreulicher, dass <strong>Sie</strong> hier mit über 6.000 Unterschriften aus Germering, und mit wie vielen hun<strong>der</strong>t aus<br />

Frieding, und an<strong>der</strong>en, den Weg <strong>der</strong> direkten Bürgerbeteilung, nämlich den einzigen, den es in <strong>der</strong> Form gibt,<br />

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über <strong>die</strong>se Petition gesucht haben. Gefragt worden sind <strong>die</strong> Gebietskörperschaften, <strong>die</strong> haben ja auch sehr<br />

ausführlich und sehr viel Stellung genommen. Nur: <strong>der</strong> Erfolg <strong>die</strong>ser Stellungnahmen ist in meinen Augen gleich<br />

Null, weil wir ja jetzt vor zwei Wochen den überarbeiteten Entwurf <strong>der</strong> Staatsregierung bekommen, und da<br />

findet eben genau das, was <strong>die</strong> Stadt Germering, was <strong>der</strong> Landkreis FFB, was <strong>die</strong> Gemeinde Weßling und viele<br />

an<strong>der</strong>e gesagt haben, keinen Einfluss auf <strong>die</strong>ses neue Werk. Das ist doch genau das Problem. Und nach wie vor:<br />

echte Bürgerbeteilung ist in meinen Augen etwas an<strong>der</strong>es, <strong>als</strong> das, was im Zusammenhang mit dem LEP<br />

stattfindet.<br />

(starker Applaus)<br />

Wolfgang Grünwald: Kann man mich so verstehen Mein Name ist Wolfgang Grünwald, ich komme aus<br />

Weßling, ich bin da aktiv in <strong>der</strong> BI „Bürger für ein lebenswertes Weßling“, und ich habe eine Frage an den<br />

Herrn Bocklet. Das wird heute Abend etwas einseitig sein, aber <strong>die</strong> Fragen richten sich halt an den Vertreter <strong>der</strong><br />

Mehrheitsfraktion. <strong>Sie</strong> haben vorher erklärt, dass <strong>der</strong> Geschäftsreiseflugverkehr, <strong>der</strong> von München II verlagert<br />

werden soll, sich in einer Größenordnung von maximal 8.000 Flugbewegungen abspielen wird, wenn <strong>die</strong><br />

Prognosen so stimmen. An<strong>der</strong>erseits steht in <strong>der</strong> Begründung zum LEP, dass <strong>der</strong> Flughafen München II entlastet<br />

werden soll durch den Flughafen OPF. Außerdem haben <strong>Sie</strong> ausgeführt, dass <strong>die</strong> Betreiber des Flughafens OPF<br />

sich durch den Geschäftsreiseflugverkehr eine Verbesserung <strong>der</strong> Ertragslage, <strong>als</strong>o ein wirtschaftliches Betreiben<br />

des Flughafens, versprechen. Beide Ziele: <strong>die</strong> Entlastung vom Flughafen München II, <strong>als</strong> auch das<br />

wirtschaftliche Bertreiben des Flughafens, sind mit 8.000 Flugbewegungen sicher nicht möglich - wie erklären<br />

<strong>Sie</strong> <strong>die</strong>sen Wi<strong>der</strong>spuch<br />

(Starker Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...und hier noch eine zweite Frage...<br />

Herr Lin<strong>der</strong>: Mein Name ist Lin<strong>der</strong>, ich bin ebenfalls Vertreter <strong>der</strong> BI „Bürger für ein lebenswertes Weßling“.<br />

Wir sehen es auch <strong>als</strong> nicht sehr überzeugend an, was da <strong>als</strong> Gründe für <strong>die</strong>se Geschäftsflieger angeführt wird.<br />

Erstmal das öffentliche Interesse, bei 5.000 bis 8.000 Fliegern. Warum ist dann öffentliches Interesse bei<br />

400.000 Starts und Landungen..., auf dem Verkehrsflughafen München ist <strong>die</strong> Entlastung ja nur gering. Wenn<br />

ich von 5.000 Starts und Landungen in OPF ausgehe, und dort <strong>die</strong> Start- und Landegebühren an den<br />

Verkehrsflughafen München zugrunde lege, dann komme ich damit auf 250.000 EUR, <strong>die</strong> eingehen. Wenn man<br />

das in Vergleich setzt zu den Betriebskosten des Son<strong>der</strong>flughafens, <strong>die</strong> etwa bei 6 Mio liegen, dann frage ich: wo<br />

ist da <strong>die</strong> große wirtschaftliche Entlastung<br />

Weiter frage ich mich, warum werden - wie es im Plan von <strong>der</strong> Regierung festgestellt ist - 270.000 qm neue<br />

Rollflächen gebaut; 270.000 qm - das sind nämlich <strong>die</strong>se Flächen, <strong>die</strong> Herr Möller schon gezeigt hat - ich frage<br />

mich bei 5.000 Flugbewegungen jährlich: soll das wirtschaftlich sein Wir fürchten, dass hier eine<br />

Beschwichtigungs- und Salamitaktik angewendet wird; wir fürchten, dass hier lediglich zunächst einmal <strong>die</strong>ser<br />

erste Schritt begangen wird, um sozusagen den Flugverkehr über den Werkflugverkehr hinaus einzuführen. Und<br />

danach wird es weitergehen. Und selbst <strong>die</strong>se Einfügung jetzt in den LEP, <strong>der</strong> touristischen Charterflugverkehr<br />

ist ausgeschlossen, sind nach meiner Meinung keineswegs wirksame Instrumente; denn wenn man bedenkt, dass<br />

vor 2 Jahren ein LEP gemacht wurde, wo noch nichts drin stand, und jetzt nach 2 Jahren steht er drin, <strong>der</strong><br />

Geschäftsreiseflugverkehr, was hin<strong>der</strong>t nach 5 Jahren, wenn wie<strong>der</strong> ein neues LEP gemacht wird,<br />

hineinzuschreiben: <strong>der</strong> Linienflugverkehr findet statt Ich frage Herrn Bocklet, wie kann er <strong>die</strong>se Bedenken<br />

ausräumen<br />

Weberp<strong>als</strong>: Noch eine Frage dort hinten bitte.<br />

Dr. Manfred Miosga: Ich gehöre in <strong>die</strong> Reihe <strong>der</strong> Weßlinger, mein Name ist Dr. Manfred Miosga. Ich bin im<br />

Gemein<strong>der</strong>at <strong>der</strong> Weßlinger und auch im Kreistag. Herr Bocklet, ich habe lei<strong>der</strong> Ihre Stellungnahme nicht hören<br />

können, weil ich später kam. Mir ist aber gesagt worden, dass <strong>Sie</strong> sich dafür einsetzen wollen, bei den<br />

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Beratungen in Ihrer Fraktion zu erreichen, dass <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Flugbewegungen dort auf dem Son<strong>der</strong>flughafen<br />

OPF festgeschrieben werden soll. Nun kämpfen wir Weßlinger und Weßlingerinnen schon seit Jahren darum,<br />

dass es hier eine Deckelung, eine Begrenzung <strong>der</strong> Flugbewegungen gibt. Wir leben seit Jahrzehnten mit dem<br />

Flughafen und wir wissen noch aus den früheren Zeiten, was es bedeutet, wenn hier 22.000 o<strong>der</strong> 25.000 sehr<br />

sehr laute Flugzeuge jährlich starten und landen. Und aus meiner Sicht - <strong>der</strong> ich zusammen mit Frau<br />

Sonnenholzner und an<strong>der</strong>en schon seit Monaten, eigentlich seit September letzten Jahres, versuche, darauf<br />

hinzuweisen, was für eine dramatische Verän<strong>der</strong>ung durch <strong>die</strong>se Neuformulierung im LEP auf uns zukommt -<br />

und welcher Dammbruch da eröffnet ist - aus meiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten, <strong>die</strong>sen Dammbruch<br />

zu verhin<strong>der</strong>n: das eine ist, <strong>Sie</strong> schreiben in das LEP hinein, dass <strong>die</strong>ser Son<strong>der</strong>flughafen nicht in seinem<br />

Bestand, son<strong>der</strong>n in seinem Status erhalten werden soll, und verän<strong>der</strong>n <strong>die</strong>sen ersten Satz des Zieles. Und <strong>die</strong><br />

zweite Möglichkeit ist: <strong>Sie</strong> schreiben Flugbewegungen fest, weil wir haben im Moment Begrenzungen des<br />

Lärmdruckpegels: <strong>die</strong>se Begrenzungen lassen so viele Flugbewegungen zu, dass einem schlecht werden kann, je<br />

nach Flugzeugtypen sind das 60.000 bis 100.000 Flugzeuge o<strong>der</strong> Starts und Landungen.<br />

Deswegen meine Frage: wie wollen <strong>Sie</strong> das - ich würde das sehr begrüßen - aber wie wollen <strong>Sie</strong> das erreichen,<br />

das ist ja in <strong>der</strong> Festschreibung im LEP nicht möglich, son<strong>der</strong>n<br />

das würde bedeuten, dass <strong>Sie</strong> darauf abzielen, <strong>die</strong> Betriebsgenehmigung des Flughafens entsprechend zu än<strong>der</strong>n<br />

- liege ich da richtig - und begrüßen würde ich das sehr. Vielen Dank.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Herr Bocklet, wie lassen sich <strong>die</strong>se Wi<strong>der</strong>spüche ausräumen: einerseits wird Wirtschaftlichkeit<br />

gefor<strong>der</strong>t, an<strong>der</strong>erseits werden <strong>die</strong> Zahlen angeführt und eher ad absurdum geführt. Salami-Taktik war ein<br />

Stichwort, wie können <strong>Sie</strong> <strong>die</strong> Bedenken ausräumen.<br />

Bocklet: Zunächst einmal muss ich feststellen, dass meine Fraktion uneingeschränkt für den Bau <strong>der</strong> dritten<br />

Start- und Landebahn in München II ist. Entgegen den beiden Kollegen, <strong>die</strong> hier sind, und <strong>die</strong> dagegen sind.<br />

Damit ist sozusagen eine Grundanahme für das Problem, wie es für OPF hier geschil<strong>der</strong>t worden ist, entfallen.<br />

Der Kollege Herr Runge hat ja nicht zu unrecht darauf hingewiesen - das ist ja sein gutes Recht - dass seine<br />

Fraktion dagegen ist, dass in München II eine dritte Start- und Landebahn gebaut wird. Wir, dass sage ich klipp<br />

und klar, sind dafür! Wir wollen, dass München zu einem weiteren europäischen Drehkreuz ausgebaut wird...<br />

Zwischenrufer: ...aber es war <strong>die</strong> Frage...<br />

Bocklet: ...und dass <strong>die</strong>s mit Arbeitsplätzen auch ein bisschen was zu tun hat, mögen <strong>Sie</strong> daran ersehen, dass das<br />

Arbeitsamt Freising <strong>der</strong> Arbeitsagentur <strong>die</strong> geringste Arbeitslosigkeit in ganz Deutschland ...<br />

(Zwischenrufe „an<strong>der</strong>e Baustelle“)<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...ich würde <strong>Sie</strong> jetzt bitten, auf <strong>die</strong>se Fragen vielleicht zu antworten, <strong>die</strong> waren ja sehr konkret<br />

formuliert. Warum musste man jetzt überhaupt OPF ins Gespräch bringen<br />

Bocklet: OPF hat durch den Konkurs von Fairchild-Dornier einen dramatischen Einbruch bei den Arbeitsplätzen<br />

von 4.300 auf 1.200 zu beklagen, das ist eine Tatsache...<br />

Zwischenrufer: ...das war jetzt nicht <strong>die</strong> Frage....<br />

Bocklet: <strong>Sie</strong> müssen mir jetzt schon erlauben, zu sagen, was <strong>die</strong> Voraussetzungen für unser Handeln sind. Und<br />

wir sind <strong>der</strong> Meinung, dass es sinnvoll sein kann, dass man durch ein begrenztes Segment des qualifizierten<br />

Geschäftsreiseflugverkehrs, das dort angesiedelt werden kann, eine wirtschaftliche Verbesserung erreicht.<br />

Einmal für den Betrieb des Flughafens, und zum an<strong>der</strong>en für <strong>die</strong> dort angesiedelten Firmen, beispielsweise<br />

RUAG. Das ist ein Punkt, ob das jetzt 100%ig aufgeht, wie <strong>Sie</strong> das bezweifeln, das ist nicht meine Aufgabe. Ich<br />

mache hier keine betriebswirtschaftliche Rechnung, son<strong>der</strong>n es geht nur darum, wie man <strong>die</strong>sen Flughafen<br />

vernünftig betreiben kann, ohne dass man über das wesentlich hinausgeht, was bis 2000 hier selbstverständlich<br />

war, nämlich 22.000 bis 23.000 Flugbewegungen im Jahr. Und im übrigen ist das LEP ganz klar, weil es heißt,<br />

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durch <strong>die</strong> Aufnahme von Luftverkehr zur Instandhaltung von Flugzeugen, sowie für qualifizierten<br />

Geschäftsreiseflugverkehr; nur dadurch entlastet <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>flughafen OPF München; nicht dadurch, dass OPF<br />

für alles aufgemacht wird, was in München stattfindet. Im übrigen: <strong>der</strong> qualifizierte Geschäftsreiseflugverkehr<br />

bewegt sich zwischen 2 t und 50 t. Der kleinste Airbus - hier ist nämlich immer ständig von Airbussen <strong>die</strong> Rede<br />

gewesen - <strong>der</strong> kleinste Airbus wiegt mehr <strong>als</strong> 50 t; <strong>als</strong>o ist <strong>der</strong> schon von vorneherein ausgeschlossen, jetzt<br />

abgesehen davon, dass Linienflugverkehr ausgeschlossen wird. Zweitens: Der Flächennutzungsplan wird<br />

deswegen ausgeweitet, weil wir wollen, dass in Zusammenhang mit Galileo und mit dem, was durch den<br />

qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehr dort möglich ist, zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Unser Ziel ist,<br />

dass wir am Ende mehr Arbeitsplätze da draußen haben, <strong>als</strong> wir vorher durch <strong>die</strong> Pleite von Fairchild-Dornier<br />

verloren haben.<br />

(Gelächter aus dem Publikum)<br />

Bocklet: Ich denke, dass Arbeitslose über <strong>die</strong>se Frage vielleicht an<strong>der</strong>s denken <strong>als</strong> <strong>Sie</strong>. Wenn das zweite...<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...wir müssen uns jetzt nicht gegeneinan<strong>der</strong> ausspielen...<br />

Bocklet: ...Moment - nein - wir haben <strong>als</strong> Abgeordnete auch <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong>jenigen zu vertreten, <strong>die</strong> sich<br />

vielleicht da nicht artikulieren können. Und das zweite, Herr Miosga hat natürlich nicht unrecht, man kann das<br />

Problem auch dadurch lösen, dass man eine Obergrenze bei den Flugbewegungen festschreibt. Ich habe <strong>die</strong>se<br />

Frage ja lange erörtert, mit den zuständigen Leuten. Ich denke aber, wenn man das eingrenzt, was qualifizierter<br />

Geschäftsreiseflugverkehr ist, und <strong>die</strong>s macht im Moment 16.000 Flugbewegungen in München aus - und <strong>die</strong><br />

Fachleute davon ausgehen, dass maximal <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong>jenigen, <strong>die</strong> in München den Flughafen nutzen, dann<br />

nach OPF gehen, dann bleiben <strong>die</strong> immer noch unterhalb <strong>der</strong> Grenze dessen, was bis 2000 - <strong>als</strong>o bis zur Pleite<br />

von Fairchild-Dornier - hier üblich war.<br />

Zwischenrufer: Er antwortet nicht auf <strong>die</strong> Frage...<br />

Bocklet: Die Frage war so gestellt.<br />

Zwischenrufer: ...wir haben keine Antwort auf <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit...<br />

Weberp<strong>als</strong>: Das ist ja auch nicht unbedingt <strong>die</strong> Sache des Herrn Bocklet, das auszurechnen, im Einzelnen hat er<br />

seine Sicht <strong>der</strong> Dinge jetzt dargelegt.<br />

Bocklet: ...<strong>als</strong>o <strong>Sie</strong> können davon ausgehen, wenn dort ein Geschäftsflieger landet, dass <strong>der</strong> sicher nicht weniger<br />

zahlen wird <strong>als</strong> in München, das ist aber <strong>die</strong> Frage des Wettbewerbes untereinan<strong>der</strong> ...<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...das muss dann <strong>die</strong> Firma ausrechnen...<br />

Zwischenrufer: ...über <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeitsfrage, über <strong>die</strong> will ich Bescheid wissen, <strong>Sie</strong> können doch nicht<br />

sagen, ich stell’ da doch keine Wirtschaftlichkeitsprüfung an.<br />

(starker Applaus)<br />

Dame aus dem Publikum: Ich möchte eine ganz an<strong>der</strong>e Frage stellen. Bisher war das Fünf-Seenland im<br />

allgemeinen auserkoren für eine touristische Entwicklung, das heißt: Arbeitsplätze, <strong>die</strong> aus dem Tourismus<br />

kommen, <strong>die</strong> würden meiner Meinung nach damit weitgehend annulliert. Zum zweiten, München: eine<br />

Großstadt, braucht Naherholungsgebiete, damit <strong>der</strong> Verkehr und so weiter sich nicht noch weiter auslagert,<br />

weitere Straßen und ähnliches entwickelt werden müssen.<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...an wen ist <strong>die</strong> Frage gerichtet... an alle höchstwahrscheinlich, und an den Herrn Bocklet.<br />

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Burnhauser: ...es wird von Ihnen <strong>die</strong> Behauptung aufgestellt, es gäbe eine Begrenzung von 50 t. Das ist nicht<br />

richtig! Es steht hier drin: Flugzeuge <strong>der</strong> Allgemeinen Luftfahrt unter 2 t bleiben von OPF auch künftig<br />

ausgeschlossen. Klar, <strong>die</strong> sollen ja auch nach Jesenwang. Und das zweite: <strong>Sie</strong> haben vorhin eingeräumt, <strong>der</strong><br />

Begriff des qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehrs ist nicht definiert: das ist richtig, es handelt sich um einen<br />

unbestimmten Rechtsbegriff. Dadurch, dass wir hier einen unbestimmten Rechtsbegriff haben, <strong>der</strong> nicht definiert<br />

ist, ist das <strong>die</strong> Öffnungsklausel, und <strong>Sie</strong> haben bisher keine Möglichkeit genannt, wie <strong>Sie</strong> das begrenzen wollen.<br />

(starker Applaus)<br />

Runge: Schließlich hat mich <strong>der</strong> Herr Bocklet jetzt auch erfreulicherweise zweimal angesprochen, er hat mich<br />

sehr erfreut mit seiner Botschaft, dass <strong>die</strong> SPD gegen <strong>die</strong> 3. Start- und Landebahn ist, noch auf einer an<strong>der</strong>en<br />

Ebene - das wäre sehr sehr schön - meine Kollegin sagt gerade, „schön wär’s, wir kämpfen dafür“... Herr<br />

Bocklet, <strong>als</strong>o zum Einen zu den Arbeitsplatzzahlen, den Quoten in Freising, <strong>die</strong> sahen noch vor Installierung des<br />

Flughafens München II sehr gut aus, und es ist auch Fakt, dass jetzt sowohl <strong>die</strong> Arbeitslosenquote <strong>als</strong> auch <strong>die</strong><br />

absoluten Arbeitslosenzahlen seitdem erheblich gestiegen sind in Freising, nur mal ganz kurz, um bei den Fakten<br />

zu bleiben, das ist aber jetzt nicht das Thema, son<strong>der</strong>n das Thema ist: wie ist denn <strong>der</strong> Tourismus, und wie ist <strong>die</strong><br />

Naherholung vor Ort jetzt auch im LEP erwähnt, denn selbstverständlich gibt es hier Formulierungen, da heißt es<br />

zum Beispiel zur Tourismuswirtschaft <strong>als</strong> Ziel - <strong>als</strong>o <strong>die</strong> Ziele sind <strong>die</strong> Dinge, <strong>die</strong> wirklich zu beachten sind -<br />

„<strong>die</strong> langfristige Sicherstellung, <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft sollen bei allen<br />

raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen mit einem eigenständigen Gewicht berücksichtigt werden, es<br />

sollen <strong>die</strong> Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Bayern...“ usw., das heißt <strong>als</strong>o <strong>als</strong> eigenständiges<br />

Gewicht ist es zu verankern und bei allen an<strong>der</strong>en Planungen zu berücksichtigen: da muss man ganz klar sagen,<br />

ein krasser Wi<strong>der</strong>spruch zu dem, was wir jetzt <strong>als</strong> Ziel zu OPF vor<strong>finden</strong>. Ein letzter Gedanke: Kollege Bocklet,<br />

ich habe mich jetzt auch längere Zeit mit <strong>die</strong>sem Begriff des Geschäftsreiseflugverkehrs befasst, auch mit dem<br />

Begriff Son<strong>der</strong>landeplätze, das ist ja interessant, <strong>der</strong> findet sich nicht im engeren Luftverkehrsrecht, was ist das<br />

engere Luftverkehrsrecht, das ist das Luftverkehrsgesetz, das ist <strong>die</strong> Luftverkehrsordnung, das ist <strong>die</strong><br />

Luftverkehrszulassungsordnung, und erweitert in an<strong>der</strong>en LEP’s findet es sich schon, das hat ganz interessante<br />

Auswirkungen, dass es zwar den Begriff eigentlich nicht gibt, aber <strong>der</strong> Betreiber eines uns bekannten Flughafens<br />

<strong>die</strong>ses munter im Briefkopf führt und damit natürlich nicht unbedingt seine Bürgerinnen und Bürger nicht<br />

erschreckt, noch schöner ist es bei <strong>die</strong>sem qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehr, weil das ist wirklich<br />

überhaupt nichts, und wenn <strong>Sie</strong> jetzt sagen, Herr Bocklet, und hier uns alle zu beruhigen versuchen und sagen,<br />

ja, das ist ja nur ganz wenig, das sind vielleicht nur 6.000, vielleicht 8.000 Bewegungen, <strong>die</strong> dann kämen, auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite aber sagen, <strong>die</strong> Staatsregierung, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Betreiber, <strong>die</strong> wollen ganz selbstverständlich hier <strong>die</strong><br />

Wirtschaftlichkeit herstellen, das geht einfach nicht zusammen. Aber das ist ja nicht <strong>der</strong> einzige Punkt, an dem<br />

wir uns stoßen. Wir stoßen uns an dem Punkt „bedarfsgerechter Ausbau“, an den Zielen, und wir stoßen uns<br />

auch, und das ist ja zu Recht thematisiert worden, weil damit wird ja vieles präjudiziert, an <strong>der</strong> Geschichte<br />

„...entlastet im unmittelbaren öffentlichen Interesse den Verkehrsflughafen München II...“, und zu Recht hat<br />

Herr Domhauser darauf hingewiesen: Bürgerbeteiligung, was hilft uns denn <strong>die</strong> Bürgerbeteiligung in einem<br />

späteren Verfahren, wenn übers LEP ganz wesentliche Entscheidungen präjudiziert worden sind und es hier eben<br />

keine Bürgerbeteiligung gegeben hat.<br />

(starker Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Herr Bocklet<br />

Bocklet: Also, zunächst einmal <strong>die</strong> Verwendung öffentlicher Gel<strong>der</strong>, da geht es um keinen Euro, <strong>der</strong> von<br />

staatlicher Seite dort investiert wird...<br />

(Gelächter aus dem Publikum)<br />

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Bocklet: ... vom LEP ist nicht vorgesehen, dass hier irgendein Euro investiert wird, das ist kein<br />

Regionalflughafen, ich weiß, dass von seiten <strong>der</strong> Bürgerinitiative immer wie<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> defizitären<br />

Regionalflughäfen in Bayern hingewiesen wird. Das ist kein Regionalflughafen, son<strong>der</strong>n ein privat betriebener<br />

Son<strong>der</strong>flughafen, dem begrenzte Möglichkeiten <strong>der</strong> Erweiterung eingeräumt werden. Und wir streiten uns jetzt<br />

darum, inwieweit <strong>der</strong> Begriff „qualifizierter Geschäftsreiseverkehr“ reicht. Und da sage ich, dann muss man in<br />

<strong>die</strong>sem Programm, wenn es darüber Zweifel gibt, <strong>die</strong> Eckpunkte festlegen, expressis verbis, und nicht darauf<br />

vertrauen, dass <strong>der</strong> Begriff schon in <strong>der</strong> Fachwelt bekannt ist. Der Begriff ist in <strong>der</strong> Fachwelt bekannt, weil<br />

nämlich vorher gesagt worden ist, das sei alles nicht definiert, ich lese Ihnen jetzt mal den Begriff vor, wie er in<br />

<strong>der</strong> Fachwelt definiert ist - ohne ausdrücklich, dass er im Gesetz drin steht, es gibt ja noch Begriffe bei uns, <strong>die</strong><br />

Gottseidank noch nicht im Gesetz drin stehen, <strong>als</strong>o ich lese Ihnen das jetzt vor: „Benutzer aus dem Bereich des<br />

qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehrs, <strong>der</strong> für Starts und Landungen am Son<strong>der</strong>flughafen OPF wie folgt<br />

definiert ist: Strecken für Luftverkehr nach Instrumentenflugregeln mit Flugzeugen mit einer höchstzulässigen<br />

Startmasse „maximum take-off mass“ von mindestens 2 Tonnen bis höchstens 50 Tonnen, sowie Luftverkehr<br />

mit Hubschraubern. Erstens: Von Luftfahrtunternehmen, wie dem Taxiluftverkehr, das sind <strong>die</strong> Charter; das sind<br />

<strong>die</strong> Charter außerhalb <strong>der</strong> touristischen Charter - o<strong>der</strong> dem Werkluftverkehr (das ist heute schon) o<strong>der</strong> im<br />

sonstigen nicht gewerblichen Luftverkehr, das sind <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> heute <strong>die</strong> 7.000 Starts und Landungen, von<br />

denen, <strong>die</strong> bei <strong>der</strong> DLR tätig sind. Und jetzt kommt <strong>die</strong> Begrenzung, mindestens 2000 schließt <strong>die</strong> gesamte<br />

allgemeine Luftfahrt mit Kleinflugzeugen aus, <strong>als</strong>o auch, soweit sie nach Instrumentenflugregeln durchgeführt<br />

werden, und <strong>die</strong> Höchstgrenze, <strong>die</strong> ich oben gerade genannt habe von 50 T, schließt <strong>die</strong> in Fluglinien und<br />

Charterverkehr eingesetzten Flugzeuge aus, <strong>der</strong> kleinste Airbus A319 weist ein „mton“ von 64,4 Tonnen auf,<br />

liegt <strong>als</strong>o weit deutlich über den 50 Tonnen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Obergrenze sind. Das ist <strong>die</strong> Definition, wenn <strong>Sie</strong> mich<br />

danach fragen.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Das muss man ja noch reinschreiben, weil so steht es ja noch nicht drin.<br />

Bocklet: ...das ist <strong>die</strong> allgemeine Definition unter den Fachleuten, <strong>die</strong>...<br />

(Gelächter)<br />

Bocklet: ..ich habe gerade vorab erklärt, dass ich es für sinnvoll halte, um so eine Frage wie von Ihnen, <strong>die</strong> zu<br />

recht gestellt wird, zu klären, dass man <strong>die</strong>se Begrenzungen auch dann hineinschreibt, definiert, um <strong>die</strong><br />

Ängstigungen und Befürchtungen auszuschließen. Darum geht es nicht, ich habe nur, nachdem ich danach<br />

gefragt worden bin, auch mal vorgelesen, weil es heißt wo: ist <strong>die</strong> Obergrenze.<br />

Zweiter Punkt: Tourismus, wir setzen sehr auf den Tourismus, gerade im Fünf-Seenland, nur <strong>die</strong> Belästigungen<br />

(in Anführungszeichen) durch das, was hier im LEP vorgesehen ist - immer vorausgesetzt, es soll kein Ersatz für<br />

eine fehlende dritte Start- und Landebahn in München Erding sein - das ist immer vorausgesetzt. Die<br />

Belästigungen (in Anführungszeichen) sind nicht größer, <strong>als</strong> sie bis zur Pleite von Fairchild-Dornier waren, und<br />

damit meine ich, dass damit keine zusätzliche Beeinträchtigung des Erholungsgebietes zu befürchten ist. Etwas<br />

an<strong>der</strong>es, das muss ich auch dazu sagen, ist es, wenn Leute hierher ziehen und von Bauträgern ausgelobt<br />

bekommen: „ländliche Idylle“, und dann mit dem Flughafen konfrontiert werden. Ich sag das nur, weil dann<br />

kann man nicht hergehen - das ist so ähnlich wie mit den Kuhglocken im Gebirge, o<strong>der</strong> auf dem Land...<br />

(starkes Raunen und Gelächter)<br />

...<strong>der</strong> letzte Punkt in dem Zusammenhang: es wird immer vom schwindenden Wert, von einer Wertmin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Grundstücke gesprochen. Die Gemeinde Weßling - es sind ja einige Damen und Herren hier aus <strong>die</strong>ser<br />

Gemeinde und haben sich gemeldet - hat in ihrer Stellungnahme und in ihrer Klage gegen das Vorhanben des<br />

Planfeststellungsverfahrens - Ausweitung <strong>der</strong> Fläche - geltend gemacht, dass durch <strong>die</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Fläche<br />

und <strong>die</strong> Intensivierung <strong>der</strong> Betriebes da draußen, <strong>als</strong>o <strong>die</strong> Stärkung des Standortes, <strong>die</strong> Grundstückspreise im<br />

unzulässiger und in unangenehmer Weise steigen. Das hat <strong>die</strong> Gemeinde Weßling in ihrer Einlassung vor<br />

Gericht geltend gemacht. Ich sage das nur, um deutlich zu machen, dass <strong>die</strong>se Behauptung eine höchst<br />

fragwürdige ist.<br />

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Weberp<strong>als</strong>: ...wir müssen <strong>die</strong> Reihenfolge einhalten, Herr Möller hat sich gemeldet, den möchte ich zu Wort<br />

kommen lassen....usw. dann wollen wir dem Podium Gelegenheit zu Statements geben ...<br />

Möller: Herr Bocklet, ich freue mich, dass <strong>Sie</strong> persönlich eine Meinung haben, dass <strong>der</strong> zusätzliche Flugbetrieb<br />

in OPF Ihrer Meinung nach - das haben <strong>Sie</strong> gerade vorhin extra gesagt - gering sein wird, nämlich mit maximal<br />

8.000 Geschäftsfliegern, und dann mit dem Lufttaxibetrieb, und dass das ja <strong>als</strong>o gar nicht so toll ist. Gerade eben<br />

haben <strong>Sie</strong> eigentlich sich selbst ein Bein gestellt, weil <strong>Sie</strong> gesagt haben, <strong>die</strong> Befürchtung ist da, dass <strong>die</strong><br />

Grundstückspreise nach oben gehen, <strong>die</strong> Bauträger sagen, ja, das sind tolle und ruhige Grundstücke, ja, und es<br />

stimmt ja gar nicht. Denn wenn nur so wenig Flugverkehr kommt, dann wird es ja wohl nur richtig sein, was <strong>die</strong><br />

Bauträger sagen. Aber das, was wir befürchten, ist ja weit mehr. Das nächste Thema ist, es würde mich sehr<br />

beruhigen - obwohl ich nicht für <strong>die</strong> dritte Start- und Landebahn in München wäre - aber wäre es wenigstens im<br />

LEP drin, dann könnte ich wenigstens sagen, es ist vielleicht doch ein temporärer Notstand hier in München,<br />

aber so ist es ein strategisches Ziel, <strong>die</strong>se dritte Start- und Landebahn vordringlich zu bauen. Der nächste Punkt<br />

ist <strong>der</strong> Werksflugverkehr von RUAG und EAG und Awcraft - ehemalige Dornierfirmen - <strong>die</strong> brauchen wir<br />

überhaupt nicht zu diskutieren! Der Werksflugverkehr ist festgeschrieben, <strong>als</strong> Son<strong>der</strong>flughafen, und ich glaube<br />

es gibt hier keinen im Bau, <strong>der</strong> irgendwie <strong>die</strong>sen Firmen, <strong>die</strong> da angesiedelt sind, ein Bein stellen will. Das sind<br />

<strong>die</strong> Arbeitsplätze, <strong>die</strong> da traditionell in OPF angesiedelt sind, und <strong>die</strong> wir nach Möglichkeit natürlich erhalten<br />

wollen, da brauchen wir kein LEP, um zu sagen, es soll noch weiterer Werksflugverkehr aus München o<strong>der</strong><br />

irgendwo her hinkommen - das ist erwünscht, das ist erlaubt, und das wollen wir. Dann steht drin, <strong>die</strong>nt zur<br />

Entlastung des individuellen Geschäftsreiseflugverkehrs, wenn das wenigstens drinstehen würde - individuellen -<br />

wie <strong>Sie</strong> es gerade gesagt haben - dann wäre ich wenigstens froh, dass nicht nur <strong>Sie</strong>, Herr Bocklet, <strong>der</strong> Meinung<br />

sind, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Abgeordneten im Landtag. Und ich glaube, da müssen wir hin, das ist eine<br />

<strong>der</strong> Formulierungen, <strong>die</strong> würde mich beruhigen, aber nicht ganz zufriedenstellen. Der Ausschluss des Linien-,<br />

Charter- und Frachtflugverkehrs muss ganz explizit da drin stehen, es darf keine Möglichkeit geben, <strong>die</strong>ses<br />

aufzuweichen. Und ein Lufttaxiverkehr, wenn <strong>Sie</strong> den haben wollen, dann schreiben <strong>Sie</strong> es bitte so rein, dann<br />

versteht es je<strong>der</strong>, ohne dass er ein Luftfahrtexperte ist. Wenn <strong>der</strong> Flugplatz für nur kleine Flugzeuge bis 50 t<br />

anfliegbar sein soll, wenn <strong>Sie</strong> das so haben wollen, dann muss es auch drinstehen. Es steht nicht drin, <strong>die</strong> Grenze<br />

ist offen, hier läuft dann, was <strong>die</strong> Landebahn trägt. Und im übrigen - Galileo hat mit Fliegen und Fliegern nichts<br />

zu tun.Es ist eine reine Stelle zur Steuerung von Satelliten, mit Satelliten kann ich nicht fliegen, <strong>die</strong> sind viel zu<br />

hoch, und hier geht es darum, dass Richtungsstrecken und auch Computer ordentlich be<strong>die</strong>nt werden.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Danke, Herr Möller. Herr Barth...<br />

(Applaus)<br />

Barth: Mein Name ist Rudolf Barth. Ich wohne nun 33 Jahre in Germering. Ich habe mir <strong>die</strong>sen Ort mal<br />

ausgesucht, und ich fühle mich hier wohl. Ich möchte genau das nicht erleben, was hier in den Raum gestellt<br />

wird, bzw. was man erwarten kann. Nochm<strong>als</strong> zu Ihren Zahlen, Herr Bocklet, ich verstehe, dass <strong>Sie</strong> hier<br />

versuchen, <strong>die</strong> Leute alle zu beruhigen. Das haben <strong>Sie</strong> ja am 30.01. auch schon versucht, in einer<br />

Pressemitteilung, wo <strong>Sie</strong> reingeschrieben haben - und vielleicht gedacht haben, jetzt sind <strong>die</strong> Leute erstmal<br />

ruhiggestellt - <strong>Sie</strong> werden sich persönlich einsetzen, dass in den dam<strong>als</strong> bestehenden LEP (vom Juli 2005) - von<br />

dem reden wir in unserer Petition mit den 6223 Stimmen auch - dass <strong>Sie</strong> sich persönlich einsetzen, dass keine<br />

Linie, kein Charter und kein Cargo drinsteht. Jetzt gibt es unterdessen vom 14.02.06 einen zweiten Entwurf des<br />

LEP. <strong>Sie</strong>he da, was da eigentlich drin ist: es ist immer noch das gleiche enthalten, mit den gleichen<br />

Formulierungen, <strong>die</strong> wir hier lange behandelt haben, es ist alles genauso stehengeblieben, mit den gleichen<br />

Formulierungen - öffentliches Interesse, zur Entlastung von München II - es steht alles drin, nur hat man einen<br />

Zusatz mit hineingeschrieben, <strong>der</strong> den Linienverkehr und den Charterverkehr ausschließt. Und <strong>der</strong> Cargoverkehr<br />

ist unter den Tisch gefallen. Und das in <strong>der</strong> Zeit vom 30.01. bis 14.02. - dazu möchte ich nur sagen, welche kurze<br />

Halbwertszeit solche Aussagen oft haben. Ich frage mich, wieso kann denn <strong>der</strong> Cargoverkehr da völlig<br />

rausfallen Eine Zusatzformulierung heißt ja auch: kein touristischer Charterverkehr, aber mit großen<br />

Maschinen, steht drin. Das stand zuvor auch nicht drin. Was sind das für Maschinen, für große Und da muss<br />

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man eben vorsichtig sein. Das Zweite sind <strong>die</strong> Zahlen zur Wirtschaftlichkeit. Fest steht ja, dass EDMO in OPF<br />

den Son<strong>der</strong>flughafen nicht wirtschaftlich betreiben kann, das ist ja wohl <strong>der</strong> Grund. Wie stellt man sich das vor<br />

mit den Zahlen, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> nennen, <strong>als</strong> Verlagerung von München II - mit <strong>die</strong>sen 12.000 o<strong>der</strong> 20.000 - das wird<br />

noch lange kein wirtschaftliches Betreiben ermöglichen.<br />

Wir wissen ganz genau, dass Regionalflughäfen nach <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong> <strong>der</strong> DB Research erst ab 500.000 Passagieren<br />

überhaupt wirtschaftlich arbeiten können, zwischen 500.000 und 2 Mio. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist es so, dass wir<br />

in <strong>der</strong> Bundesrepublik eine Reihe von Steuergräbern an Regionalflughäfen haben, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Steuerzahler bezahlt.<br />

Und das soll hier nicht auch passieren. <strong>Sie</strong> sagen: <strong>Sie</strong> investieren hier nichts in OPF, aber ich kann mir sehr gut<br />

vorstellen, dass <strong>der</strong> Freistaat Bayern mit Sicherheit in irgendeiner Weise <strong>der</strong>artige Objekte subventioniert...<br />

Weberp<strong>als</strong>: Hier hat Herr Runge nachträglich noch etwas zu ergänzen...<br />

Barth: Ich bitte <strong>Sie</strong>, Herr Bocklet, im Sinne Ihrer Wählerschaft <strong>die</strong>ses Landkreises, alles dranzusetzen, um<br />

<strong>der</strong>artige Beeinträchtigungen von den Bürgern abzuwenden. Unser Problem scheint auch zu sein, dass <strong>Sie</strong> eine<br />

über Zweidrittelmehrheit haben. <strong>Sie</strong> können eigentlich alles tun; <strong>Sie</strong> können es über <strong>die</strong> Köpfe <strong>der</strong> Bürger<br />

hinweg tun, über <strong>die</strong> Köpfe <strong>der</strong> Kommunen - alle Kommunen haben sich einhellig gegen den Ausbau<br />

ausgesprochen - und <strong>Sie</strong> können es gegenüber dem Regionalen Planungsverband tun, auch <strong>der</strong> hat sich dagegen<br />

ausgesprochen, und gegen <strong>die</strong> ganze Opposition. Also im Grunde genommen können <strong>Sie</strong> alles machen. Ob das<br />

aber noch voll demokratisch ist, das sei dahingestellt.<br />

(starker Applaus)<br />

Runge: Erstens: Die Flughafengesellschaft München - selber aus Steuergel<strong>der</strong>n gemästet - subventioniert<br />

munter an<strong>der</strong>e Flughäfen auf Anweisung ihres größten Gesellschafters, des Freistaates Bayern. Zweitens: wir<br />

haben im Einzelplan 7 - das ist <strong>der</strong> Wirtschaftshaushalt, und im Einzelplan 13, das ist <strong>die</strong> allgemeine<br />

Finanzwirtschaft, immer wie<strong>der</strong> Mittel und Titel, <strong>die</strong> sich nennen: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Allgemeinen Luftfahrt, und<br />

För<strong>der</strong>ung des Nahluftverkehrs. Jede Menge Gel<strong>der</strong>, <strong>die</strong> hier rübergehen. Und drittens, Herr Bocklet, ich bitte<br />

<strong>Sie</strong> nur mal, den Entwurf des LEP durchzulesen, <strong>die</strong> letzte Seite zur Fliegerei und <strong>der</strong>en Begründung: da heißt<br />

es, im Rahmen <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Mittel wird <strong>der</strong> Freistaat Bayern für <strong>die</strong> Anlegung und den Ausbau<br />

von Schwerpunktflugplätzen finanzielle För<strong>der</strong>ung gewähren. Voraussetzung dabei ist insbeson<strong>der</strong>e: langfristige<br />

Absicherung <strong>der</strong> Flugplätze durch Bauschutzbereiche und durch Grundstückseigentums- bzw. durch<br />

Kraftverhältnisse. Jetzt kommen <strong>Sie</strong> mir nicht und sagen <strong>Sie</strong> mir, ja, Schwerpunktflugplätze, das sei ja hier kein<br />

Schwerpunktflugplatz. Ich habe vorhin schon etwas zu den Begrifflichkeiten von Schwerpunktflugplätzen und<br />

Schwerpunktlandeplätzten gesagt, wir wissen genau, o<strong>der</strong> ganz genau wissen wir es wahrscheinlich gar nicht, es<br />

bedarf immer einiger Recherche, um herauszu<strong>finden</strong>, über welchen Topf fließen wohin welche Mittel, aber ich<br />

glaube in <strong>die</strong>sem Fall einfach nicht an den Weihnachtsmann, und ich weiss, wo <strong>die</strong> Staatsregierung för<strong>der</strong>t, wo<br />

sie gerne för<strong>der</strong>t und wo sie nicht för<strong>der</strong>t.<br />

Sonnenholzner: Ich möchte gerne zu drei Punkten etwas sagen. Erstens Zum Begriff qualifizierter<br />

Geschäftsreiseflugverkehr, von dem gerade gesagt wurde, wir streiten uns darüber - ich streite mich nicht; ich<br />

behaupte, er muss raus. Er muss deswegen raus, weil ich - ich lese Ihnen einen Satz vor - auf eine Anfrage vom<br />

Leiter des Luftverkehrsreferates, einem Herrn Hans Peter Birkler vom Bayerischen Wirtschaftsministerium - um<br />

eine Quelle zu zitieren - <strong>als</strong> Antwort auf <strong>die</strong> Frage, was das denn sein, <strong>die</strong> Antwort gekriegt habe, <strong>der</strong> Begriff<br />

qualifizierter Geschäftsreiseverkehr ist rechtlich nicht definiert. Dann folgt eine lange Litanei, <strong>die</strong> erspare ich<br />

Ihnen, wer es lesen will, kann es bei mir einsehen, von fantasievollen Begründungen, <strong>die</strong> aber Makulatur sind,<br />

weil nur <strong>der</strong> erste Teilsatz gültig ist, <strong>der</strong> sagt, er ist rechtlich nicht definiert, deshalb sage ich: er muss raus. Jetzt<br />

hat <strong>der</strong> Herr Bocklet mich auch angesprochen zum Thema dritte Startbahn. Eine dritte Startbahn, so wie <strong>die</strong><br />

bestehenden zwei, verursacht auch in <strong>die</strong>sen Landkreisen hier Belastung. Ich weigere mich, das Thema<br />

Flugverkehr nach dem St. Floriansprinzip zu diskutieren - nach <strong>der</strong> Devise, möglichst weit weg, dann betrifft es<br />

uns nicht. Das kann uns auch nicht weiterbringen. Ich bin allenfalls bereit, für das, was hier in OPF passieren<br />

soll, zu diskutieren, ob es nicht in Bayern Standorte gibt, <strong>die</strong> das gerne hätten. Und <strong>als</strong> Herr Belschner und <strong>der</strong><br />

Herr Barth und an<strong>der</strong>e <strong>die</strong> 6223 Unterschriften überreicht haben, hat <strong>der</strong> Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses<br />

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gesagt, wir wären im Memminger Berg froh, wenn wir das kriegen könnten. Da kann ich sagen: wenn man sich<br />

darauf einigen kann, dann möge man es doch bitte tun und <strong>die</strong> 65 km, das ist nun kein Argument, fahren <strong>Sie</strong><br />

nach London, fahren <strong>Sie</strong> nach Paris, nach New York; <strong>die</strong> Liste lässt sich fortsetzen, da sind <strong>die</strong> Flugplätze<br />

deutlich weiter auseinan<strong>der</strong>, das kann es auch nicht sein.<br />

Drittens, <strong>die</strong> dritte Startbahn verhin<strong>der</strong>t ja nicht, was hier passiert. In Frankfurt gibt es auch Planungen für eine<br />

dritte Startbahn. Die haben ihren Charterflugverkehr aber schon aus Hahn ausgelagert. Man möge sich nicht<br />

vormachen, dass eine dritte Startbahn <strong>die</strong>ses Problem hier löst, das tut es auch nicht. Zur Arbeitsamtstatistik<br />

Freising, das stimmt, dass <strong>die</strong> Freisinger <strong>die</strong> geringste Arbeitslosigkeit haben. Das stimmt auch, und das sind <strong>die</strong><br />

offiziellen Zahlen des dortigen Arbeitsamtes, heuteAgentur genannt, dass in den Jahren 2001 bis 2003 <strong>die</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze um 17% gestiegen ist, im selben Zeitraum <strong>die</strong> Lohnsumme aber um 0,5% gefallen ist.<br />

Ich will das nicht interpretieren, ich will Ihnen <strong>die</strong>se Zahlen nur zur Kenntnis geben. Und zum Schluss bin ich<br />

irritiert, weil <strong>der</strong> Herr Dr. Miosga ja gefragt hat, wie das denn sei mit <strong>der</strong> Limitierung <strong>der</strong> Flugbewegungen, und<br />

da lese ich in <strong>der</strong> heutigen Starnberger SZ, dass <strong>die</strong> dortige Starnberger CSU-Abgeordnete im Kreistag gestern<br />

gesagt hat, <strong>die</strong> CSU-Landtagsfraktion diskutiert, eine Limitierung <strong>der</strong> Flugbewegungen für OPF einzuführen.<br />

Die Bedenken, <strong>die</strong> schon geäußert sind, <strong>die</strong> habe ich auch, aber ich habe auch <strong>die</strong> Bedenken, dass es sich um<br />

eine Beruhigungspille für <strong>die</strong> Starnberger Bevölkerung handelt. Nach <strong>der</strong> Devise: wir tun was für Euch, aber<br />

dass auch <strong>die</strong> dortige Kollegin des Herrn Bocklet sehr genau weiss, dass das nun nicht in Frage kommen kann,<br />

weil das schon häufig probiert worden ist, und dann frage ich mich, was sonst noch alles Beruhigspillen sind,<br />

was wir zu hören bekommen.<br />

(Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Wie zuversichtlich sind <strong>Sie</strong> denn, dass <strong>Sie</strong> bei Ihren Kollegen in <strong>der</strong> Fraktion - o<strong>der</strong> dann auch<br />

weitergehend bei den Entscheidungsträgern - so weit vordringen, <strong>die</strong>se ganzen konkreten For<strong>der</strong>ungen, wie sie<br />

heute abend hier aufauchen, auch einfliessen lassen zu können in das neue LEP.<br />

Bocklet: Ganz einfach, umso größer <strong>die</strong> Unterstützung ist, umso eher besteht eine Chance...<br />

(Unruhe)<br />

Die Sache, <strong>die</strong> hier läuft - <strong>die</strong> BI hat ja Sinn, wir reden über etwas, das wir gemeinsam erreichen wollen. Es ist ja<br />

nicht so, dass ich jemand bin, <strong>der</strong> hier den Flugverkehr groß ausbauen will, um <strong>Sie</strong> zu ärgern. Also ich verstehe<br />

nicht, mir geht es nur darum, dass wir versuchen, das Problem gemeinsam in den Griff zu kriegen, und bei <strong>der</strong><br />

Limitierung gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten. Ich sage nur eins, ich wusste das ja auch nicht, aber durch<br />

...<br />

Zwischrufe: ...was denn, was denn...<br />

... lassen <strong>Sie</strong> mich doch ausreden, durch den gerichtlichen Vergleich <strong>der</strong> Gemeinden Weßling und Gilching mit<br />

dem Freistaat Bayern und mit dem Rechtsvorgänger <strong>der</strong> EDMO und einem Privaten, <strong>der</strong> dabei war, ist ein<br />

Gesamtlärmpegel für OPF festgelegt worden, <strong>der</strong> bei Zugrundelegung leiser Flugzeuge bis zu 100.000 Starts und<br />

Landungen ermöglicht.<br />

Zwischenruf: ...und mehr...<br />

Ich komme gleich drauf. In <strong>die</strong>sem Vergleich steht drin, wenn <strong>die</strong>ser Gesamtlärmpegel überschritten wird,<br />

beginnt ein Verwaltungsverfahren, in dem entwe<strong>der</strong> den Bürgern o<strong>der</strong> Betroffenen in Gilching, ich weiss nicht<br />

ob es in Weßling ist, ich habe nur noch Gilching im Kopf, Schallschutzmassnahmen gezahlt werden o<strong>der</strong> ...<br />

(starkes Gelächter)<br />

...entschuldigen <strong>Sie</strong>, das ist nicht meine Erfindung, son<strong>der</strong>n das ist rechtsgülitg,<br />

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Verein zur Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

im Landkreis Fürstenfeldbruck und im Fünfseenland<br />

Zwischenrufe: ...aber das sind nur <strong>die</strong> 10 Bürger, <strong>die</strong> geklagt haben, nicht ganz Gilching.<br />

Und ich sage klipp und klar, dass <strong>die</strong>s für uns kein Maßstab sein kann, aber ich kann das doch nicht<br />

wegdiskutieren, das ist doch nicht von mir gemacht worden, son<strong>der</strong>n das ist dam<strong>als</strong> von zwei betroffenen<br />

Gemeinden mit dem Freistaat Bayern festgelegt worden. Und jetzt wollen wir eine Lösung <strong>finden</strong>, <strong>die</strong> weit, weit<br />

darunter ist, und sich an dem orientiert, was etwa bis ins Jahr 2000 hier war, und das ist das Ganze.Und weil <strong>Sie</strong><br />

mich nach <strong>der</strong> Limitierung gefragt haben, Frau Kollegin, ich weiß, dass man keine Zahl nennen kann. Aber man<br />

kann Grenzen festlegen, anhand <strong>der</strong>er man sagen kann, erfahrungsgemäß geht es nicht über <strong>die</strong>se Grenze hinaus.<br />

Und darum geht es, dass man jetzt den Bergriff „qualifizierter Geschäftsreiseverkehr“ so eingrenzt, dass das<br />

Ergebnis dem entspricht, was wir uns erwarten. Und darf ich noch etwas dazu sagen, Herr Barth, ich habe<br />

dam<strong>als</strong> erklärt, <strong>der</strong> Linienverkehr muss raus, <strong>der</strong> ist rausgekommen. Ich habe erklärt, <strong>der</strong> Charterverkehr muss<br />

raus, er ist insoweit rausgekommen, <strong>als</strong> <strong>der</strong> Begriff Charterverkehr - eingefügt worden ist „Charterverehr soll<br />

nicht statt<strong>finden</strong>“ - allerdings mit dem Zusatz touristischer Charterverkehr. Auf meine Nachfrage, was das ist,<br />

weil natürlich <strong>die</strong> BI Mitglie<strong>der</strong> gesagt haben, da wird eine Hintertüre aufgemacht - verstehe ich ja - ist klar<br />

erklärt worden, dass <strong>der</strong> geschäftliche Charterverkehr, und das ist nicht irgendein Reiseverkehr o<strong>der</strong> sonst<br />

touristischer Charterverkehr, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>der</strong> ein Flugzeug mietet, um irgendwo hinzufliegen, bei einer Firma,<br />

<strong>die</strong> solch einen Betrieb betreibt, das fällt unter den Begriff Charterverkehr, aber nicht touristischer<br />

Charterverkehr. Und Cargo-Frachtverkehr, ist nach allgemeinem Verständnis eo ipso aus dem Begriff<br />

qualifizierter Geschäftsreiseverkehr ausgeschlossen. Ich habe dann erklärt, wenn das so ist, dann besteht ja kein<br />

Problem, dass man das nochmal reinschreibt, dann ist es für alle offensichtlich, dass es so ist. Es wurde dann nur<br />

gesagt, dass <strong>der</strong> Werksflugverkehr Cargo, <strong>als</strong>o Frachtverkehr, sprich von RUAG, natürlich dann auch erfasst<br />

wäre, so dass man klar sagen muss, Cargoverkehr nein - mit Ausnahme des Werkflugverkehrs, was <strong>als</strong>o RUAG<br />

betrifft. Ich habe <strong>die</strong> Frage an <strong>die</strong> Leute von RUAG gestellt, welchen Nutzen sie durch <strong>die</strong>sen Flughafen haben,<br />

wenn qualifizierter Geschäftsreiseverkehr - wie er von mir jetzt definiert ist - eingeführt wird. Da haben sie klipp<br />

und klar gesagt, <strong>der</strong> Nutzen besteht darin, <strong>als</strong>o nicht nur <strong>die</strong> Start- und Landegebühren für <strong>die</strong> EDMO, son<strong>der</strong>n<br />

dass sie dann ihre Wartungs- und Reparatureinheiten besser auslasten können, denn sie erwarten, dass<br />

<strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> hier landen, um irgendwelche Geschäfte zu erledigen, dann auch ihre Flugzeuge dort reparieren<br />

lassen, und damit sozusagen auch für sie ein bestimmter Nutzen entsteht. Ich bin danach gefragt worden, und<br />

jetzt zum Kollegen Runge, dass <strong>der</strong> Staat <strong>die</strong> Möglichkeit hat, zu för<strong>der</strong>n, ist unbestritten. Dass er auch das<br />

Recht hat zu för<strong>der</strong>n, ist auch unbestritten. Und <strong>die</strong> allgemeine Aussage am Ende <strong>die</strong>ses Kapitels sagt noch<br />

nichts aus, ob hier geför<strong>der</strong>t wird o<strong>der</strong> nicht . Nur, es besteht hier überhaupt kein Interesse. Und solange es kein<br />

Verkehr <strong>der</strong> Allgemeinen Luftfahrt ist, besteht auch überhaupt kein Anlass dazu. Und <strong>der</strong> Staat subventioniert ja<br />

nur dort, wo Regionalflughäfen <strong>der</strong> allgemeinen Luftfahrt eingerichtet sind, das ist er nicht. Und von daher<br />

gesehen, gibt es auch keinen Grund irgendeiner För<strong>der</strong>ung. Dass <strong>die</strong> FMG för<strong>der</strong>t, ist richtig, beispielsweise<br />

sponsort sie <strong>die</strong>se Gesellschaft da, <strong>die</strong> für Fürsty eintritt, da ist <strong>die</strong> FMG im Hintergrund und zahlt etwas, das ist<br />

mir völlig klar, ich weiß aber nicht, ob das hier <strong>der</strong> Fall ist, nach meinen Informationen nicht, ich kann das aber<br />

nicht beschwören. Aber sonst ist <strong>die</strong> FMG in <strong>die</strong>sem Geschäft nicht drin; übrigens hat <strong>die</strong> FMG genug eigene<br />

Probleme mit dem Betrieb ihres Flughafens und dem Ausbau des Flughafens, <strong>die</strong> haben nämlich <strong>die</strong> Cargo-<br />

Kapazität so ausgebaut, dass sie etwa noch 80% frei haben - nicht ausgenützt haben - von daher wäre es völlig<br />

unwirtschaftlich, hier mit Cargo zu kommen, weil man sich da eigene Konkurrenz machen würde. Ich will nur<br />

sagen, <strong>die</strong> ökonomische Situation ist so, dass nichts dafür spricht, dass <strong>die</strong>s in <strong>der</strong> Weise, wie es befürchtet wird,<br />

dann eintritt.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Danke, Herr Bocklet, unsere letzte Fragerunde läute ich jetzt ein, ich habe jetzt vier weitere<br />

Wortmeldungen... Ich wollte den Applaus nicht abwürgen, aber wir müssen jetzt ein bisschen komprimierter<br />

werden. Eine Dame steht schon hier, wenn <strong>Sie</strong> mir bitte Ihren Namen nennen...<br />

Dame: Guten Abend...<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...dann noch den Herrn mit <strong>der</strong> Brille, mit gelben Pullover, mit den grauen Sakko, den Herrn Dr.<br />

Miosga. Aber dann müssen zum Ende kommen, ein bisschen knapper formulieren...<br />

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Dr. Thomas Dittmar<br />

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im Landkreis Fürstenfeldbruck und im Fünfseenland<br />

Sylvie Werner: Ich versuche es. Guten Abend, Herr Bocklet, meine Frage geht im Wesentlichen an <strong>Sie</strong> bzw.<br />

auch ein paar Feststellungen. Mein Name ist Sylvie Werner. Ich bin Anwältin aus Frieding, ich bin<br />

Wirtschaftsrechtlerin - keine Luftfahrtrechtlerin - ich habe mir aber in den letzten Monaten den Spaß erlaubt, mir<br />

ein paar Kommentare zu kaufen und habe mich relativ tief eingelesen. Ich bilde mir auch ein, dass das für jeden<br />

Juristen - und <strong>Sie</strong> sind auch einer, Herr Bocklet - ziemlich offensichtlich ist, was in <strong>die</strong>sen Kommentaren steht.<br />

Ich würde unterstellen, dass <strong>Sie</strong> <strong>die</strong>se Kommentare auch lesen. Ich würde es jedenfalls hoffen. Herr Bocklet, ich<br />

habe Ihnen ein langes Schreiben geschrieben - 13 Seiten - in <strong>die</strong>sen 13 Seiten habe ich <strong>die</strong>se Kommentare<br />

zusammengefasst, habe Ihnen <strong>die</strong> wesentlichen Zitate bereits vorgelegt. Ich würde hoffen, dass <strong>Sie</strong> mir <strong>die</strong> Ehre<br />

erweisen, <strong>die</strong>ses Schreiben auch zu erwi<strong>der</strong>n, und zwar mit sachlichen Argumenten, <strong>die</strong> sich nicht im Rahmen<br />

dessen halten, was <strong>Sie</strong> jetzt heute Abend hier wie<strong>der</strong> zum Besten geben. Bei allem Respekt, Herr Bocklet, mein<br />

Eindruck ist, dass <strong>die</strong> bayerische Staatsregierung und das Wirtschaftsministerium hier fe<strong>der</strong>führend, lei<strong>der</strong> einen<br />

Showkampf führen, sich aufhängend an angeblichen Fachbegriffen, <strong>die</strong> nicht existieren, <strong>die</strong>se Fachbegriffe<br />

nutzen, um stundenlange Diskussionen um <strong>der</strong>en Bedeutung zu entfachen, <strong>die</strong> uns nicht weiterbringen. Klartext<br />

ist, Flughafenplanungen vollziehen sich in Stufen. Jede Stufe ist nicht reversibel., Das heißt, ich kann eine Stufe,<br />

<strong>die</strong> einmal erreicht worden ist, nicht mehr rückgängig machen. Das beweist eine jahrelange Gerichtspraxis. <strong>Sie</strong><br />

brauchen sich <strong>die</strong> Urteile eigentlich nur noch aus <strong>der</strong> Jurisdatenbank zu ziehen. Es ist für jeden Juristen ziemlich<br />

deutlich, dass <strong>Sie</strong> bei jedem „step forward“ den nächsten „step“ bereits erreicht haben.<br />

<strong>Sie</strong> können da nicht mehr zurück, und wenn <strong>Sie</strong> <strong>als</strong> Jurist in einem Wirtschaftsausschuss sitzen und <strong>als</strong><br />

Berichterstatter, dann würde ich von Ihnen erwarten, dass <strong>Sie</strong> <strong>die</strong>s den an<strong>der</strong>en Herren auch erläutern. Denn das<br />

ist in meinen Augen Ihre Aufgabe <strong>als</strong> gewählter Volksvertreter.Und dann muss ich Ihnen ehrlich sagen: zu<br />

sagen, wir haben ja im LEP versucht, in <strong>der</strong> Begründung irgendetwas klarzustellen, das hilft nicht! Denn <strong>Sie</strong><br />

wissen genau, dass Juristen bei Gerichten - Verwaltungsgericht, Verwaltungsgerichtshof,<br />

Bundesverwaltungsgericht - anhand dessen entscheiden werden, was an Begriffen in <strong>die</strong>sem LEP steht, und da<br />

interessiert überhaupt keinen Deut, was irgendwer einmal zu <strong>die</strong>sem Begriff Geschäftsflugreiseverkehr gesagt<br />

haben mag - ich nehme an, dass steht irgendwo in <strong>der</strong> EDMO Internetseite, das würde ich jetzt mal schätzen.<br />

(Gelächter und Applaus)<br />

Übrigens: Herr Grabherr <strong>als</strong> Kommentator des Luftverkehrgesetzes selbst geht davon aus, dass ein<br />

LuftfahrttankLuftfahrtamt - man höre und staune - von Festsetzungen eines LEP ohne Weiteres im positiven<br />

Sinne abweichen kann, d.h. darüber hinausgehen kann. Wenn es so ist, wie Herr Huber mir gegenüber am<br />

Neujahrsempfang gesagt hat, dass <strong>die</strong> Staatsregierung von <strong>der</strong> EDMO unter Druck gesetzt wird bzw. er spricht ja<br />

immer von <strong>der</strong> EADS - <strong>die</strong> ja allerdings keine offiziellen Anteile an <strong>der</strong> EDMO hält; <strong>die</strong> Anteile hält ein<br />

Treuhän<strong>der</strong>, von dem wir nicht wissen, wer dahinter steht; das würde auch brennend interessieren! - dann muss<br />

ich Ihnen ehrlich sagen, mich würde interessieren, warum <strong>Sie</strong> in einem solchen LEP Festsetzungen treffen, <strong>die</strong><br />

<strong>Sie</strong> nicht mehr rückgängig machen können, und <strong>die</strong> dann laut einer EDMO o<strong>der</strong> eines Geschäftsführers, <strong>der</strong><br />

immer vorher für <strong>die</strong> Staatsregierung plä<strong>die</strong>rt hat im luftrechtlichen Verfahren, warum <strong>Sie</strong> <strong>die</strong>se Festsetzungen<br />

dann im LEP vorausnehmen. Das bräuchten <strong>Sie</strong> doch gar nicht. Das ist mir völlig unverständlich und ich muss<br />

sagen, ich kann es nach <strong>der</strong> Lektüre auch etlicher an<strong>der</strong>er Kommentare, auch abweichen<strong>der</strong> Meinungen, nicht<br />

verstehen. <strong>Sie</strong> stellen hier Weichen, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> nicht mehr rückgängig machen können. <strong>Sie</strong> geben das Heft aus <strong>der</strong><br />

Hand und dann ist es völlig wurscht, was <strong>Sie</strong> heute Abend hier argumentieren, denn das ist völlig irrelevent in<br />

einem gerichtlichen Verfahren. Das ist meine Sicht <strong>der</strong> Dinge, nach eingehen<strong>der</strong> Befassung mit <strong>die</strong>sen<br />

Kommentaren. Wie gesagt, ich bin kein Luftfahrtrechtler, es gibt bestimmt Öffentlichrechtler, <strong>die</strong> das noch weit<br />

besser ausführen können <strong>als</strong> ich. Ich bin nur ein dummer Wirtschaftswissenschaftler.<br />

(sehr starker Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Die nächste Frage bitte.<br />

Herr: Mein Name ist Peter Spon )), ich bin Bürger <strong>der</strong> Stadt Germering, Herr Bocklet, meine Antwort geht an<br />

<strong>Sie</strong>. Aus Ihrer Argumentation, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> uns heute hier erläutert haben, geht ein gewisser Wi<strong>der</strong>spruch zwischen<br />

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Ihren Aussagen und <strong>der</strong> bayerischen Staatsregierung hervor. Wir alle wissen, dass <strong>der</strong> Vorgänger, <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsminister Herr Wiesheu ein vehementer Verfechter und Befürworter des Flughafens OPF war, er hatte<br />

ja gute Kontakte mit <strong>der</strong> bayerischen Wirtschaft gehabt, das steht ohne Zweifel fest und man liest es immer<br />

wie<strong>der</strong> in den Me<strong>die</strong>n. Meine Frage ist <strong>die</strong>: inwieweit wissen <strong>Sie</strong> mehr, <strong>als</strong> <strong>Sie</strong> uns heute gesagt haben<br />

(Gelächter, Applaus), o<strong>der</strong> sind <strong>Sie</strong> aus dem Entscheidungszirkel, wo man wirklich Entscheidungen treffen kann<br />

für OPF, ausgegrenzt Das wäre meine Frage, und <strong>die</strong> zweite Frage geht an unseren Oberbürgermeister, <strong>der</strong> hier<br />

im Saal ist, Herrn Dr. Braun: inwieweit hat sich <strong>die</strong> Stadt Germering bisher eingesetzt gegen den<br />

Verkehrsflughafen OPF<br />

Weberp<strong>als</strong>: Danke Ihnen...<br />

Wüstenhöfer: Guten Abend, mein Name ist Andreas Wüstenhöfer, ich bin von <strong>der</strong> Interessengemeinschaft für<br />

ein verkehrslärmfreies Aubing. Ich habe folgende Frage: wir haben gehört, das LEP ist in den bayerischen<br />

Landtag eingereicht worden. Mich würden <strong>die</strong> nächsten Schritte interessieren, ich habe was von einem Gremiun<br />

gehört, und insbeson<strong>der</strong>e würde mich interessieren, wo <strong>der</strong> Bürger hier nochmal eingreifen kann, wenn man<br />

insbeson<strong>der</strong>e den Ausführungen von Herrn Bocklet hier nicht so 100 % vertrauen mag<br />

(Gelächter und Applaus)<br />

Burnhauser: Vielen Dank. Zu zwei Punkten. Zum einen, Herr Bocklet, <strong>Sie</strong> zitieren hier heute wie<strong>der</strong>holt <strong>die</strong><br />

Stellungnahme <strong>der</strong> Gemeinde Weßling zum Planfeststellungsverfahren zu OPF. Dazu ganz klar: <strong>die</strong>ses<br />

Planfeststellungsverfahren ist zwar ein luftfahrtrechtliches, bezieht sich aber auf eine<br />

Gewerbeflächenentwicklung, <strong>die</strong> hier über den Umweg des Luftfahrtrechtes durchgepeitscht werden soll. Die<br />

Betriebsgenehmigung des Son<strong>der</strong>flughafens ist nicht Gegenstand <strong>die</strong>ses Planfeststellungverfahrens, und<br />

deswegen konnte <strong>die</strong> Gemeinde Weßling dazu auch nicht Stellung nehmen und an<strong>der</strong>e auch nicht. Das bitte ich,<br />

auseinan<strong>der</strong> zu halten. Das Zweite: ich habe <strong>Sie</strong> ganz bewusst gefragt: wie werden <strong>Sie</strong> dafür sorgen, dass hier <strong>die</strong><br />

Flugbewegungen begrenzt werden Was <strong>Sie</strong> mir anbieten, ist es, zu sagen - mir vorzurechnen, dass es sich<br />

sozusagen im Moment um 6.000, 8.000 o<strong>der</strong> 10.000 Flugbewegungen handelt, mit denen, <strong>die</strong> wir haben, sind es<br />

um <strong>die</strong> 22.000. Was <strong>Sie</strong> aber tun, und das ist nicht nur eine Beruhigungspille, son<strong>der</strong>n das ist schon weit mehr.<br />

<strong>Sie</strong> öffnen mit <strong>die</strong>sem LEP das Scheunentor weit, sperrangelweit; und sagen, schaut einmal her, das sind ja nur<br />

drei Wägelchen, <strong>die</strong> heute durchfahren. Und behaupten, das sei <strong>die</strong> Begrenzung, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> uns hier bieten. Dann<br />

sagen <strong>Sie</strong> es doch bitte ganz offen: <strong>Sie</strong> werden sich nicht dafür einsetzen, dass <strong>die</strong> Betriebsgenehmigung<br />

geän<strong>der</strong>t wird; <strong>Sie</strong> wollen dort Flugverkehr zulassen, und wenn es in zehn Jahren das Drei- o<strong>der</strong> Vierfache ist,<br />

dann sind es halt dann doch 60.000 o<strong>der</strong> 80.000 - weil das haben <strong>Sie</strong> ja gesagt, <strong>die</strong> Betriebsgenehmigung lässt<br />

das zu - seien <strong>Sie</strong> doch ehrlich.<br />

(Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Die Fragen zielen alle in eine Richtung: Wieviel kann Herr Bocklet noch durchsetzen, von dem,<br />

was er Ihnen heute vielleicht gerne versprechen würde.<br />

Bocklet: Also, zunächst mal das Verfahren: <strong>die</strong> erste Phase ist seit dem 30.November des letzten Jahres, mit<br />

Nachfrist am 06. Dezember abgeschlossen, das war <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Stellungnahme aller Träger öffentlicher<br />

Belange, in <strong>die</strong>sem Zusammenhhang. Daraus ist ein zweiter Entwurf entstanden; im zweiten Entwurf war <strong>die</strong><br />

von mir angemahnten Än<strong>der</strong>ungen enthalten, Herr Barth, noch dazu (Herr Barth wie<strong>der</strong>spricht) ... natürlich steht<br />

das drin. Ja. Und jetzt ist das LEP, das überarbeitete, <strong>der</strong> Entwurf <strong>der</strong> Staatsregierung an den Landtag gegangen,<br />

da hat letzte Woche <strong>die</strong> erste Lesung im Landtag stattgefunden, und darauffolgend <strong>die</strong> erste Sitzung des<br />

zuständigen, des fe<strong>der</strong>führenden Ausschusses, nämlich des Wirtschaftsausschusses. Und in <strong>die</strong>sem<br />

Wirtschaftsausschuss bin ich für meine Fraktion, <strong>als</strong>o für <strong>die</strong> Mehrheitsfraktion, <strong>der</strong> Berichterstatter; und ich<br />

bereite <strong>die</strong> Stellungnahmen, <strong>die</strong> Position <strong>der</strong> Fraktion vor. Und am Ende wird das LEP ein Gesamtpaket sein, in<br />

dem eine Fülle von Wünschen untergebracht werden muss - und nicht nur <strong>die</strong> aus Germering, son<strong>der</strong>n aus dem<br />

ganzen Lande. Die Kollegen von <strong>der</strong> SPD, von den GRÜNEN, haben eine Menge an Anträgen gestellt, natürlich<br />

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meine eigenen Kollegen auch. Und das wird am Ende ein Abwägungsprozess sein, in dem <strong>die</strong> Interessen des<br />

Staates und <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong> betroffenen Bürger in Übereinstimmung zu bringen sind... (Gelächter, Rufe) ...ich<br />

habe zunächst - ich bin nach dem Verfahren gefragt worden und ich habe zu <strong>die</strong>ser Frage geantwortet. Ich habe<br />

zu Beginn meine Einlassungen klipp und klar gesagt, dass ich mich dafür einsetzen werde, dass <strong>der</strong> Flughafen<br />

OPF eine stärkere wirtschaftliche Grundlage erhält - ob <strong>die</strong> dann kostendeckend ist, das vermag ich im Moment<br />

nicht zu sagen - durch Öffnung für <strong>die</strong> qualifizierte Geschäftsfliegerei, <strong>die</strong> aber eingegrenzt wird expressis verbis<br />

- <strong>als</strong>o ausdrücklich im Text - auf den Bereich, <strong>der</strong> übrig bleibt, wenn alles das ausgeschlossen wird, was heute<br />

gefor<strong>der</strong>t worden ist. Und das ist meines Erachtens für alle ein nachvollziehbarer Prozess, dann erübrigt sich<br />

übrigens auch <strong>der</strong> Hinweis, dass in soweit München II entlastet werden soll, weil dann <strong>die</strong> Entlastung relativ<br />

gering ist, <strong>als</strong> faktische Entlastung. Das ist meine klare Position. Herr Miosga, <strong>Sie</strong> wissen so gut wie ich, dass es<br />

nicht möglich ist, eine fixe Obergrenze festzulegen. Ich habe lediglich auf das hingewiesen, wovon wir<br />

wegkommen müssen, nämlich von den möglichen 100.000 Starts und Landungen, <strong>die</strong> rechtskräftig festgelegt<br />

sind <strong>als</strong> oberster Rahmen mit <strong>der</strong> Erweiterungsmöglichkeit. Son<strong>der</strong>n, dass wir im Rahmen, dass ich von dem,<br />

was heute ist und was absehbar ist, wenn man <strong>die</strong> Begrenzungen festlegt, so wie ich gesagt habe, dass dann<br />

auszugehen ist davon, dass <strong>der</strong> qualifizierte Geschäftsreiseflugverkehr in OPF nicht größer sein wird <strong>als</strong> <strong>die</strong><br />

Gesamtheit im Jahre 2000 war, nämlich bei <strong>der</strong> 22.000 bis 23.000 Flugbewegungen. Das ist meine Position<br />

dazu, für <strong>die</strong> werde ich in meiner Fraktion eintreten und versuchen, eine Mehrheit zu bekommen.<br />

Und je mehr <strong>Sie</strong> mich dabei unterstützen, umso größer ist <strong>die</strong> Chance. Wie <strong>die</strong> Interna <strong>der</strong> Politik sind, muss ich<br />

heute nicht ausbreiten, aber <strong>die</strong> Tatsache, dass ich <strong>der</strong> zuständige Berichterstatter bin, mag darauf hinweisen,<br />

dass ich mich einsetze dafür, dass ich auch <strong>die</strong> Möglichkeit habe, mich einzusetzen; aber ich sage auch<br />

ehrlicherweise, ich bin nur einer von 124 Abgeordneten, und dann sage ich Ihnen auch eines. Ich habe<br />

ausdrücklich darum gebeten, dass ich <strong>die</strong>se Berichterstattung bekomme, weil ich glaube, wenn ich<br />

Berichterstatter bin, habe ich noch eher eine Chance - Frau Kollegin, <strong>Sie</strong> wissen, Fraktionen sind nicht immer so<br />

ganz kalkulierbar, das gilt für jeden, und deswegen kann ich heute auch keine Garantien abgeben - aber weil ich<br />

<strong>als</strong> Berichterstatter noch mehr <strong>die</strong> Chance habe, im Sinne meiner Wähler zu handeln <strong>als</strong> wenn ich nur sozusagen<br />

jemand bin, <strong>der</strong> nun seine Meinung dort abgibt, und darauf hoffen muss, dass <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Kollege, <strong>der</strong><br />

Berichterstatter ist, das dann auch entsprechend aufnimmt. Und meine Position auch gegenüber <strong>der</strong> Verwaltung<br />

ist insofern vielleicht günstiger. Das ist <strong>der</strong> Grund, weil ich hier gewählt bin, und ich möchte meinen Wählern<br />

das ersparen, dass das Schreckensszenario entsteht, was heute hier an <strong>die</strong> Wand gemalt worden ist.<br />

(Vereinzelter Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Immerhin eine Aussage, <strong>Sie</strong> haben es gehört. Ich möchte jetzt, bevor ich <strong>die</strong> Schlussrunde hier<br />

einläute, noch gerne <strong>die</strong> Dame aufrufen, <strong>die</strong> ich vorher schon mit einbezogen habe.<br />

FRAU: Herr Bocklet, ich möchte <strong>Sie</strong> ganz ehrlich fragen, ob <strong>Sie</strong> wirklich ein Interesse haben, <strong>die</strong><br />

Bürgerinitiativen zu unterstützen. Als wir letzten Dienstag im Landtag <strong>die</strong> Friedinger Petition abgegeben haben,<br />

habe ich <strong>Sie</strong> gefragt, ob <strong>Sie</strong> das verantworten können, dass <strong>Sie</strong> eine Region wie das Fünfseenland in <strong>die</strong>ser<br />

Weise zerstören. Dann haben <strong>Sie</strong> mir gesagt, und ich habe <strong>Sie</strong> zudem noch gefragt, ob <strong>Sie</strong> verantworten können,<br />

wenn tausende von Bürgern aufstehen und sagen, wir sind damit nicht einverstanden, wir haben <strong>Sie</strong> zumindest<br />

zum Teil gewählt, ob <strong>Sie</strong> das verantworten können. Dann haben <strong>Sie</strong> mir wortwörtlich gesagt: "Wir waren bisher<br />

privilegiert und jetzt werden wir es nicht mehr sein“. Darum habe ich an <strong>die</strong>ser Aussage einfach Zweifel.<br />

(Applaus)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Vielleicht <strong>die</strong> direkte Antwort, dann können wir das abschließen.<br />

Bocklet: Also, ich habe Ihnen klipp und klar - es sind ja noch mehrere Aussagen gefallen - <strong>als</strong>o ich habe Ihnen<br />

klipp und klar gesagt, daß natürlich das Fünfseenland ein privilegierter Landstrich ist, das ist doch völlig klar.<br />

Ein privilegierter Landstrich von <strong>der</strong> Natur her, das ist ja nichts Negatives. <strong>Sie</strong> legen ja Wert darauf, <strong>Sie</strong> sagen ja,<br />

das soll im Rahmen des Tourismus auch noch geför<strong>der</strong>t werden, und zwar <strong>als</strong> Erholungsgebiet für <strong>die</strong> Städter.<br />

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Und dann habe ich gesagt, mit <strong>der</strong> Herstellung des Zustands, wie er bis 2000 ja war, darauf habe ich<br />

ausdrücklich hingewiesen, ist deswegen keine Beschädigung im Hinblick auf <strong>die</strong> Privilegierung verbunden.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Wenns so bleibt. Es war direkt angesprochen ... (von Bocklet unterbrochen):<br />

Bocklet: ...aber das nächste Mal - sage ich Ihnen gern klipp und klar - nehme ich einen Anwalt mit, damit mir<br />

solche Aussagen nicht um <strong>die</strong> Ohren gehauen werden.<br />

(Gelächter, Unruhe, Einwürfe)<br />

Weberp<strong>als</strong>: Der Herr Dr. Braun <strong>als</strong> Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Germering war direkt angesprochen, kommen<br />

sie doch ruhig vor, hier ist noch ein Mikrofon. Was <strong>die</strong> Beteiligung betrifft, haben <strong>Sie</strong> überhaupt schon<br />

Gelegenheit gehabt, in <strong>der</strong> Richtung irgendwas zu sagen<br />

Dr. Braun: Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben uns <strong>als</strong>bald geäußert, und zwar, <strong>als</strong> das LEP<br />

mit seinem Entwurf in Umlauf gesetzt wurde, hat <strong>der</strong> Stadtrat sich auf meinen Vorschlag hin damit befasst, und<br />

hat einstimmig - und das will etwas heißen, denn es sind im 41-köpfigen Germeringer Stadtrat insgesamt sieben<br />

politische Parteien und Gruppierungen vertreten - einstimmig, klipp und klar, <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />

vorgeschlagenen Neufassung des LEP abgelehnt. Ohne wenn und aber, und das war so eindeutig und klar, ohne<br />

große Debatte. Dass das offensichtlich so untergegangen ist - dass ich immer noch gefragt werde, was ist<br />

eigentlich <strong>die</strong> Meinung <strong>der</strong> Stadt Germering - ... <strong>die</strong> Stellungnahme <strong>der</strong> Stadt Germering zeichnet sich auch im<br />

Konzert <strong>der</strong> Stellungnahmen <strong>der</strong> Kommunen - da gibt es ja sehr viele - jetzt darf ich das mal so sagen, durch<br />

bestechende Klarheit und Schlichtheit aus: sie lehnt es einfach ab. Das ist das eine. Und wir haben <strong>die</strong>se<br />

Stellungnahme den hier anwesenden Damen und Herren des Landtages, <strong>der</strong> Bayerischen Staatsregierung und<br />

allen beteiligten Instanzen ebenfalls mitgeteilt, und zwar schon vor Monaten. Natürlich werde ich immer wie<strong>der</strong><br />

gefragt, warum verhin<strong>der</strong>n wir das nicht, aber darauf muss ich sagen, <strong>die</strong> Stadt Germering ist eine von vielen<br />

Kommunen, aber <strong>die</strong> politische Entscheidung, das ist heute ja mehrfach ausgeführt worden, fällt <strong>der</strong> Bayerische<br />

Landtag, und da gibt es Mehrheitsverhältnisse, und deshalb hoffe ich, Herr Bocklet, dass das, was <strong>Sie</strong> heute<br />

angedeutet haben, dass <strong>Sie</strong> damit Erfolg haben und noch darüber hinaus, dass es vielleicht gelingt, noch klarer<br />

<strong>die</strong> Befürchtungen zu zerstreuen, <strong>die</strong> <strong>als</strong>o hier alle vorhanden sind. Bei <strong>der</strong> Gelegenheit noch eine zweite<br />

Bemerkung: Es gab ja ein luftfahrtrechtliches Verfahren, das sich ja auf <strong>die</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Gewerbeflächen<br />

bezog, da ist <strong>die</strong> Stadt Germering in <strong>die</strong>sem Anhörungspfad zunächst nicht berücksichtigt worden. Ich habe für<br />

<strong>die</strong> Stadt Germering dagegen protestiert, und es ist uns gelungen, dass wir miteinbezogen wurden. Und wir<br />

haben dann auch - das muss ich einräumen - sehr konstruktive Gespräche mit <strong>der</strong> Regierung von Oberbayern<br />

geführt, haben das natürlich auf <strong>die</strong> Dinge konzentriert und konzentrieren müssen, <strong>die</strong> uns <strong>als</strong> einer Stadt, <strong>die</strong><br />

etwas weiter entfernt ist, zustehen. Wir können hier natürlich nicht Befürchtungen geltend machen wie <strong>die</strong><br />

Gemeinde Weßling, <strong>die</strong> eine Beschränkung in <strong>der</strong> Planungshoheit geltend macht. Die Planungshoheit in<br />

Germering ist in keiner Weise tangiert. Wir haben uns hier insbeson<strong>der</strong>e auf den Grundwasserschutz beschränkt,<br />

und haben hier das erreicht, was <strong>als</strong>o möglich war, so dass <strong>der</strong> Stadtrat dann auf weitere Rechtsmittel verzichten<br />

konnte. Ich selber kenne <strong>die</strong> Probleme sehr lange, ich war zwischen 1986 und 1991 auch Abgeordneter, in <strong>der</strong><br />

Zeit ist einmal <strong>die</strong> Allgemeine Luftfahrt beschränkt für drei Monate eingeführt worden, es gab dam<strong>als</strong> eine sehr<br />

lebhafte und kritische Debatte, es gab ja auch mal ein Umweltproblem mit Vereisungsmitteln in <strong>der</strong> Zeit, und es<br />

ist dam<strong>als</strong> erreicht worden, ich erkenne das auch an, dass <strong>die</strong> Staatsregierung in dem Punkt Wort gehalten hat,<br />

dass nach den drei Monaten <strong>die</strong> Allgemeine Luftfahrt wie<strong>der</strong> beendet war. Ich hoffe, dass <strong>die</strong> Unklarheiten, <strong>die</strong><br />

jetzt aufgetaucht sind, dass <strong>die</strong> behoben werden können. <strong>Sie</strong> wissen, dass von <strong>der</strong> Stadt Germering am 27. März<br />

um 19 Uhr im großen Saal, im Orlando-Saal, eine Informationsveranstaltung stattfindet, <strong>die</strong> auf Antrag <strong>der</strong><br />

Bürgerinitiative in einer Bürgerversammlung beschlossen und beantragt wurde. Da, nachdem heute <strong>die</strong> Politiker<br />

zu Wort gekommen sind, werden in <strong>die</strong>ser Versammlung, ich lese es in <strong>der</strong> Reihenfolge des Flugblatts vor, das<br />

<strong>Sie</strong> auch ...<br />

Weberp<strong>als</strong>: ...aber das liegt doch überall aus. Wir haben auch schon viel Vorarbeit geleistet. Herr<br />

Oberbürgermeister, super Werbung! Gehen <strong>Sie</strong> ruhig da auch noch hin!<br />

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Dr. Braun: Ich mache <strong>die</strong> Werbung nicht in eigener Sache, son<strong>der</strong>n auf dringende Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Bürgerinitiative, <strong>die</strong> Angst hat, dass zu wenige kommen.<br />

Weberp<strong>als</strong>: Das kann ich mir nach dem heutigen Abend nicht vorstellen. Vielen Dank!<br />

Wir haben sehr viele Argumente gehört und ich finde, es war eine sehr lebendige Diskussion, ich muss mich bei<br />

allen sehr bedanken, <strong>die</strong> hier mitgemacht haben, vor allem auch bei Herrn Raimund Bocklet, <strong>der</strong> von allen Seiten<br />

angeschossen wurde, und ich finde er hat sich sehr gut geschlagen... (Unruhe) .... das ist jetzt meine Sicht <strong>der</strong><br />

Dinge - ich bin Weilheimer und werde nicht überflogen werden (Gelächter) - aber ich würde einfach sagen, <strong>Sie</strong><br />

haben sehr viel mitbekommen an Argumenten, <strong>Sie</strong> haben auch zwischen den Zeilen gut zuhören können, <strong>Sie</strong><br />

wissen jetzt, worauf es ankommt, nämlich, dass <strong>Sie</strong> am Ball bleiben, dass <strong>Sie</strong> mit den Bürgerinitiativen Kontakt<br />

aufnehmen, sollten <strong>Sie</strong> noch nicht Mitglied sein, dass <strong>Sie</strong> am Ball bleiben, mit Ihren Politikern, sei es von <strong>der</strong><br />

SPD, von den Grünen, o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Mehrheitspartei, von <strong>der</strong> CSU, das <strong>Sie</strong> da Kontakt aufnehmen, und auch<br />

ihren Bürgerdruck ausüben.<br />

Ich glaube, soviel könnten wir jetzt <strong>als</strong> Schlusswort unter Umständen stehen lassen, wir können es nicht ganz<br />

positiv auflösen, man muss einfach hellhörig sein in <strong>der</strong> heutigen Zeit, das haben wir heute Abend gemerkt, und<br />

man wird sehen, wie es weitergeht. Ich hoffe, in Ihrem Sinne. Vielen Dank für <strong>die</strong> Aufmerksamkeit, guten<br />

Nachhauseweg. Der Herr Belschner von <strong>der</strong> Bürgerinitiative schließt sich dem an. Er winkt und wünscht<br />

natürlich, daß alle ihn weiterhin unterstützen in seinem Engagement. Vielen Dank nochmal.<br />

Schluss<br />

(Protokoll: Germeringer gegen Fluglärm e.V.)<br />

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