DAS HEISSESTE ANGEBOT DIESES SOMMERS - Trafikantenzeitung
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kühlt er auf ein normales Temperatur-<br />
und Feuchtigkeitsniveau ab. Die bis<br />
jetzt noch nicht absorbierte Basissauce<br />
ist nun vertrocknet. Der Tabak muß<br />
nochmals gelagert werden, so daß die<br />
gesamte Menge wieder eine gleichmäßige<br />
Temperatur und Feuchtigkeit aufweist.<br />
V iele<br />
Pfeifenraucher glauben,<br />
daß die Verwendung von<br />
Flavours verhältnismäßig neu<br />
ist. Tatsächlich aber liegt der<br />
erstmalige Flavour-Einsatz schon viele<br />
hundert Jahre zurück. Seeleute kamen<br />
auf die Idee, ihren Tabak in leeren<br />
Rumfässern aufzubewahren. Auf diese<br />
Weise versuchten sie, den Tabak über<br />
längere Zeit feucht zu halten. Dabei<br />
fanden sie heraus, daß der Tabak das<br />
Aroma der Rumfässer annahm und ein<br />
neuer Geschmack entstand. Seitdem<br />
ist die Arbeit mit Flavours weiter verfeinert<br />
worden – die Tradition jedoch<br />
ist geblieben.<br />
D er<br />
Geschmack eines Pfeifentabaks<br />
ist mitnichten eine<br />
zufällige Angelegenheit. Jedem<br />
einzelnen Pfeifentabak<br />
liegen viele Versuche zugrunde. Sehr<br />
grob gesprochen, haben drei Faktoren<br />
besonderen Einfluß auf den Geschmack<br />
des Pfeifentabaks.<br />
• Der erste und wichtigste sind die<br />
natürlichen Aromastoffe des Tabaks. Die<br />
Auswahl der Tabake für einen Blend/eine<br />
Mxture hat entscheidenden Einfluß auf<br />
den endgültigen Geschmack. Die Kunst<br />
besteht darin, die verschiedenen Tabake<br />
so auszuwählen, daß sie zueinander<br />
passen und einen harmonischen<br />
Geschmack ergeben. Einfach ausgedrückt<br />
bedeutet dies, daß die einzelnen Aromen<br />
für sich genommen zwar gut sind, daß sie<br />
aber erst in der richtigen Mischung ein<br />
Geschmackserlebnis schaffen, das jenes<br />
der Einzelaromen übertrifft.<br />
• Ein anderer wichtiger Faktor ist die<br />
Hervorhebung der natürlichen Geschmacksaromen<br />
und die Zuführung von<br />
Geschmacksnuancen. durch das Casing.<br />
• Der dritte Faktor mit großem Einfluß<br />
auf den Geschmack eines Pfeifentabaks<br />
ist das richtige Flavour. In dieser Phase<br />
kann der Geschmack und der Duft des<br />
fertigen Pfeifentabaks beeinflußt werden.<br />
Duftet und schmeckt ein Pfeifentabak<br />
beispielsweise nach Vanille, liegt dies an<br />
dem von uns zugesetzten Flavour. Hierfür<br />
wird dem Tabak nicht einfach nur Vanille<br />
zu gesetzt – und fertig ist der Flavour-<br />
Tabak. Der Vanillegeschmack ist ein sehr<br />
gutes Beispiel dafür, wie kompliziert die<br />
Entwicklung des richtigen Geschmacks<br />
ist. Verwendet man die Vanille etwa rein,<br />
wird der Geschmack zu süß, und zwar so<br />
süß, daß er dem Pfeifenraucher keinen<br />
Genuß mehr bereitet und einen Duft<br />
entwickelt, der im Umfeld sogar Anlaßzu<br />
Irritationen geben kann. Als Mac Baren<br />
1999 mit der Entwicklung desVanilla<br />
Cream begann, wurde sehr darauf geachtet,<br />
daß reine Vanille recht überwältigend<br />
wirken kann. Die Aufgabenstellung lautete<br />
also, das Flavour so anzupassen, daß<br />
es den Wunsch nach der Süße der Vanille<br />
erfüllt, ohne überwältigend süß zu<br />
werden. Mit Hilfe unterschiedlicher<br />
Fruchtessenzen gelang es, die Süße zu<br />
reduzieren, ohne Abstriche am charakteristischen<br />
Vanillegeschmack machen zu<br />
müssen. Wenn dieser Entwicklungsprozess<br />
in anderthalb Zeilen zusammengefaßt<br />
steht, klingt dies einfach, doch<br />
tatsächlich war diese Zeit von schier endlosen<br />
Versuchen geprägt, die sich über<br />
viele Monate erstreckten. Der Schwierigkeitsgrad<br />
der Entwicklung des richtigen<br />
Flavours läßt sich nur mit der Entwicklung<br />
eines Parfumdufts vergleichen. Eine<br />
Kombination der vielen Geschmacksnuancen<br />
muß ganz genau ausbalanciert<br />
werden, um den richtigen Geschmack zu<br />
treffen – und dieser wird nur erreicht,<br />
wenn alle Elemente zusammenpassen.<br />
Rohtabak, Casing und Flavour – jeder<br />
Faktor für sich ist entscheidend für das<br />
endgültige Ergebnis. Zusammen ergeben<br />
sie den optimalen Genuß.<br />
S obald<br />
die richtige Mischung<br />
aus Essenzen gefunden ist,<br />
werden diese mit reinem<br />
Alkohol vermischt – und nun<br />
hat man eine Flavourmischung, die<br />
dem Tabak zugesetzt werden kann. Die<br />
Mischung wird zu diesem Zweck zer-<br />
Mit der richtigen Mischung soll ein Geschmackserlebnis geschaffen<br />
werden, das jenes der Einzelaromen der einzelnen Tabakanteile<br />
übertrifft...<br />
stäubt, während der Tabak im „Flavournebel“<br />
rotiert. Das Flavour soll nicht<br />
auf der Oberfläche sitzen. Es soll tief in<br />
den Tabak eindringen. Der Alkohol<br />
fungiert als Träger für das Flavour und<br />
sorgt dafür, daß dieses in den Tabak<br />
eindringt. Dies geschieht während der<br />
anschließenden Lagerung. Nachdem<br />
der Alkohol seine Aufgabe erfüllt hat,<br />
verdampft er und verschwindet vollständig.<br />
Nun enthält der Tabak<br />
alle drei wichtigen Faktoren, die ihn<br />
zu einem einzigartigen Erlebnis<br />
machen.<br />
7/2009 trafikantenzeitung 21<br />
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