trafik 2-06_umbruch - Trafikantenzeitung
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Das große Interview<br />
Trafikanten am Point of Sale<br />
herangetreten. Und deshalb<br />
haben wir die Tabakwarenfachhändler<br />
gefragt, ob sie<br />
das Angebot der werblichen<br />
Zusammenarbeit auch in der<br />
Zukunft in der bisherigen<br />
Weise weiterführen wollen,<br />
weil die Zustimmung dazu<br />
eine wesentliche Voraussetzung<br />
für eine weitere<br />
Kooperation mit Philip<br />
Morris war. Daß es in<br />
diesem Zusammenhang das<br />
eine oder andere Mißverständnis<br />
und Problem<br />
gegeben hat, gebe ich zu.<br />
Deshalb habe ich damals<br />
auch – via Gremium – angeboten,<br />
daß Trafikanten,<br />
die sich von dieser Aktion<br />
überrumpelt gefühlt haben,<br />
zwecks Aufklärung mit mir in<br />
Kontakt treten können. Und<br />
schließlich habe ich auch<br />
dem Außendienst eine<br />
Information mitgegeben, mit<br />
der ich den Trafikanten<br />
erklärt habe, warum wir ihre<br />
Bereitschaft zur werblichen Kooperation abfragen<br />
– nämlich aus Gründen der Vertragsverlängerung<br />
und der Planungssicherheit.<br />
Vielleicht hätte mehr Transparenz von<br />
Anfang an so manche Skepsis gar nicht<br />
aufkommen und die gelben Blätter nicht<br />
zum roten Tuch werden lassen…<br />
…Unser größtes Problem ist, daß die Leistungen<br />
von tobaccoland von den Trafikanten als etwas<br />
Selbstverständliches hingenommen werden und<br />
Initiativen anderer gerne vorschnell als Superleistung<br />
gewertet werden – ohne diese am<br />
tobaccoland-Leistungsangebot zu messen. Wobei<br />
ich schon für tobaccoland in Anspruch nehmen<br />
darf, daß wir Nägel mit Köpfen machen. Und ich<br />
glaube auch, daß die Trafikanten im großen und<br />
ganzen mit unserem Leistungsangebot der<br />
Kooperation zufrieden sind. Das höre ich auch aus<br />
Einzelgesprächen mit dem Tabakwarenfachhandel<br />
immer wieder heraus. Aber natürlich gibt es im<br />
Kontakt mit 8.000 Trafikanten auch zwischenmenschliche<br />
Probleme mit dem Außendienst, die<br />
ich nicht beeinflussen kann. Grundhaltung von<br />
tobaccoland ist aber in jedem Fall, gemeinsam<br />
mit den Trafikanten die schwierigen Zeiten zu<br />
durchwandern.<br />
Im Zuge der Folgeerscheinungen dieser<br />
Aktion wurde vom Bundesgremium der<br />
Tabak<strong>trafik</strong>anten angeregt, in Zukunft bei<br />
solchen Rundschreiben eine gemeinsame<br />
Schlußredaktion vorzunehmen, um<br />
Mißverständnisse von vornherein auszuschließen.<br />
Wird diese Idee weiter verfolgt?<br />
10 <strong>trafik</strong>antenZEITUNG 2/20<strong>06</strong><br />
Mag. Peter Leimer, tobaccoland-Geschäftsführer:<br />
„e-loading ist für mich eine eierlegende Wollmilchsau…“<br />
Das Thema der Kommunikation ist natürlich ein<br />
sehr schwieriges. Grundsätzlich gibt es mit dem<br />
Gremium, das sich ja auch immer wieder in einer<br />
unterschiedlichen Zusammensetzung findet – es<br />
gibt Gespräche mit Herrn Trinkl genauso wie mit<br />
Herrn Jörgl – eine Absprache. Was heißt, daß<br />
tobaccoland ohne eine Absegnung, beziehungsweise<br />
richtungsweisende Haltung des Bundesgremiums<br />
keine Schritte setzt, welche die<br />
Trafikanten direkt betreffen. Das war so und wird<br />
auch immer so sein.<br />
Wo es natürlich Fehler gegeben hat, war das<br />
Thema „e-loading“. Hier war die Vorgangsweise<br />
mit dem Bundesgremium akkordiert, nur die<br />
Landesgremiem haben diese Information nicht<br />
erhalten. Und deshalb werden wir es in Zukunft<br />
so halten, daß wir immer dann, wenn eine solche<br />
langfristige und einschneidende Maßnahme<br />
gesetzt wird, diese Aktivitäten mit dem Bundesgremium<br />
und den Landesgremien gemeinsam<br />
besprechen. Damit soll verhindert werden, daß<br />
das Landesgremium für den Fall, daß sich ein<br />
Trafikant erkundigt, nicht in der schlechten Lage<br />
ist sagen zu müssen „Ich habe eigentlich nichts<br />
gewußt“, beziehungsweise der Eindruck entsteht,<br />
daß sich tobaccoland mit dem Bundesgremium<br />
etwas ausmacht und die Landesgremien übergangen<br />
werden. Das ist nicht unser Stil und schon<br />
gar nicht unser Ziel. Schließlich folgt tobaccoland<br />
streng dem Grundsatz: Je besser es den Trafikanten<br />
geht, desto besser geht es uns. Und – im<br />
Gegensatz zu manchen anderen Unternehmen<br />
fokussieren wir uns streng auf die Bedürfnisse<br />
der Trafikanten. Was heißt: Wenn die Post von<br />
mir Autobahnvignetten will, oder eine Handelskette<br />
Telefonwertkarten, dann sage ich: Nein,<br />
mein Kunde ist und bleibt der Trafikant!<br />
Damit sind wir auch schon<br />
beim Thema e-loading,<br />
dem eigentlichen großen<br />
Aufreger im vergangenen<br />
Jahr. Zu einem solchen<br />
wurde es vor allem<br />
dadurch, daß den<br />
Trafikanten Investitionen<br />
in ein Terminal von<br />
389 Euro exklusive<br />
Umsatzsteuer und monatliche<br />
Betriebskosten von<br />
11 Euro bei gleichzeitiger<br />
Provisionskürzung abverlangt<br />
werden. Und das,<br />
obwohl die gewohnte<br />
physische Wertkarte nach<br />
wie vor existent bleibt –<br />
unseren mobilkom-Informationen<br />
nach zumindest<br />
bis 2008. Warum hat man<br />
einen solchen Schnellschuß<br />
gesetzt, der das<br />
Thema e-loading von<br />
Anfang an stark<br />
emotionalisiert hat?<br />
Physische Wertkarten wird es<br />
für kleinere Telefonshops, die<br />
keine Lösung am elektronischen Sektor anbieten,<br />
in einem verschwindend kleinen Prozentsatz auch<br />
in Zukunft geben. Übrigens liegen uns offensichtlich<br />
andere mobilkom-Auskünfte vor als Ihnen.<br />
Aber jetzt zum Grundsätzlichen: Wie bei den<br />
Zigaretten, so wird auch bei den Telefonwertkarten<br />
die Marge nicht vom Großhandel<br />
bestimmt. Und so sahen wir uns zunächst einmal<br />
mit dem Ansinnen einer Margenabsenkung bei<br />
den Telefonwertkarten konfrontiert. Deshalb<br />
haben wir nachgedacht, den Trafikanten dieses<br />
Geschäft zu vernünftigen Konditionen auch für die<br />
Zukunft zu sichern. Und das Ergebnis dieser Überlegungen<br />
ist eben das e-loading, wobei wir im<br />
Vorfeld für einen durchschnittlichen Trafikanten<br />
die Ersparnisse aus Schwund, Versicherung und<br />
dem geänderten Zahlungsziel erhoben haben. Und<br />
das sind jene 700 Euro, auf die wir auch im Rundschreiben<br />
verwiesen haben.<br />
Was die von Ihnen angesprochenen Investitionen<br />
in das Terminal anlangt, so sind diese a) abschreibungsfähig<br />
und b) erhält der Trafikant,<br />
wenn ihm das Gerät zu Boden fällt und Schaden<br />
nimmt, am nächsten Tag ein neues.<br />
Nun zu den monatlichen 11 Euro Servicekosten;<br />
Mit ihnen wird ein Second- und Third-Level-<br />
Hotline-Anspruch sichergestellt. Das heißt: Wenn<br />
der Trafikant am Samstag um 14.00 Uhr mit dem<br />
Gerät ein Problem hat, bekommt er auch zu dieser<br />
Zeit eine Auskunft, oder es kommt sogar noch<br />
jemand hin zu ihm. Ich glaube also, daß wir mit<br />
dem Angebot – vorausgesetzt man hinterfragt<br />
„Was kostet es mich und was bringt es mir?“ –<br />
sehr gut unterwegs sind.<br />
Ich wollte nicht unterbrechen, möchte aber