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Tu felix Austria. Parisienne Orange ist da. - Trafikantenzeitung

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P.b.b. Verlagspostamt 1050 Wien, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 7 www.wirtschaftsverlag.at<br />

<strong>Tu</strong> <strong>felix</strong> <strong>Austria</strong>.<br />

<strong>Parisienne</strong><br />

<strong>Orange</strong> <strong>ist</strong> <strong>da</strong>.<br />

Die neue <strong>Parisienne</strong> <strong>Orange</strong><br />

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Die EU-Gesundheitsmin<strong>ist</strong>er: Rauchen kann tödlich sein. Der Rauch einer Zigarette enthält:<br />

<strong>Parisienne</strong> <strong>Orange</strong> 4 mg Teer, 0,4 mg Nikotin und 6 mg Kohlenmonoxid (Durchschnittswerte nach ISO).<br />

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Journal<br />

Pfeifen&Cigarren<br />

Nr. 7–8 / Juli/Aug. 2005


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Gesamtmarkt<br />

1.600.000<br />

Monatlicher Absatz in 1,000 cig.<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

Jun<br />

04<br />

Jul<br />

04<br />

Total Market: -13%<br />

Aug<br />

04<br />

Sep<br />

04<br />

Oct<br />

04<br />

Nov<br />

04<br />

Dec<br />

04<br />

Jan<br />

05<br />

JPS Family: +90%<br />

Quelle: Verkaufsstat<strong>ist</strong>ik Tobaccoland<br />

Feb<br />

05<br />

Mrz<br />

05<br />

Total Market<br />

JPS Family<br />

Apr<br />

05<br />

May<br />

05<br />

Jun<br />

05<br />

JPS<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

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JPS RED 10 mg Teer, 0,8 mg Nikotin und 10 mg Kohlenmonoxid,<br />

JPS SILVER 7 mg T, 0,6 mg N und 7 mg CO. (Durchschnittswerte nach ISO)


Einer derzeit krisengeschüttelte Branche mit Umsatzeinbußen<br />

von österreichweit 17 bis 20 Prozent und lokal sogar<br />

30 Prozent Investitionen mit dem Effekt einer Provisionskürzung<br />

abzuverlangen, muß zwangsläufig ein mittleres Erdbeben<br />

im Gefolge haben.<br />

Ein weiterer Schritt in eine erfolgreiche Zukunft,<br />

titelt tobaccoland sein<br />

Rundschreiben bezüglich der Aufrüstung<br />

der Trafiken mit e-loading-Terminals – „eine Maßnahme,<br />

welche die Auflassung der „physischen<br />

Telefonwertkarten“ ab 2006 nötig macht“. Die<br />

Trafikanten sehen diese Umstellung auf „eloading<br />

prepaid-Wertkarten“ allerdings nicht so<br />

positiv wie der Anbieter und kritisieren vor allem<br />

die anfallenden Mehrkosten – 389 Euro<br />

(exklusive Umsatzsteuer) für die Anschaffung des<br />

Terminals, 11 Euro monatlich für SIM-Karte,<br />

Servicedienste und Kommunikationskosten – bei<br />

gleichzeitiger Provisionskürzung.<br />

„Allein um die Kosten für die Systemgebühr<br />

einzuspielen, muß man dreizehn 20-Euro-Bons<br />

verkaufen. Erst ab dem vierzehnten Bon pro<br />

Monat verdient man – allerdings weniger als bisher–<br />

und zwar um 11 Cent weniger bei einem<br />

20-Euro-Bon und 12 Cent weniger bei einem 40-<br />

Euro-Bon“, rechnet Günther Uhl, Mitglied des<br />

Bundesgremiums der österreichischen Trafikanten<br />

und dorthin als Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband-Man<strong>da</strong>tar<br />

entsandt, seinen Berufskollegen<br />

vor, wobei in dieser Rechnung die<br />

Amortisationskosten für <strong>da</strong>s Terminal nicht enthalten<br />

sind.<br />

„Deshalb <strong>ist</strong> dieser Vertrag für uns völlig<br />

inakzeptabel“, wettert Uhl, der mit seinem Aufruf<br />

zur Unterschriftenverweigerung auch einen<br />

Schlußpunkt hinter eine nunmehr bereits 5 Jahre<br />

<strong>da</strong>uernde Tradition setzen will. Nämlich die, „<strong>da</strong>ß<br />

alle Verhandlungen zwischen dem Großhandel<br />

und dem Bundesgremium im letzten halben<br />

Jahrzehnt den Trafikanten im Endeffekt Nachteile<br />

beschert haben.“<br />

Einen Vorwurf, den die Vertragsverhandler nicht<br />

auf sich sitzen lassen wollen. Aus dem Wegfall<br />

der Bestandsvorfinanzierung und somit auch des<br />

Versicherungsschutzes sowie dem Entfall des<br />

Lager- und Bestandsrisikos resultiere im<br />

Zusammenwirken mit dem verlängerten Zahlungsziel<br />

aufgrund der einmal wöchentlichen<br />

Abbuchung ein finanzieller Vorteil von 700 Euro<br />

pro Jahr, wird den Trafikanten <strong>da</strong>s e-loading-<br />

System schmackhaft zu machen versucht. „Diese<br />

Argumentation <strong>ist</strong> nicht nur nicht nachvollziehbar,<br />

sondern eine Ungeheuerlichkeit“, donnert Uhl, der<br />

es nicht bei einer verbalen Kritik beläßt, sondern<br />

sich sofort auf die Suche nach einer Alternative<br />

gemacht hat.<br />

„So wie es derzeit – Mitte Juli – aussieht wird es<br />

für uns auch tatsächlich eine solche weitaus<br />

günstigere geben. In Zusammenarbeit mit der<br />

Firma DLS – allen Toptech-Kunden im Zusammenhang<br />

mit EH 2000 ein Begriff – arbeiten wir an<br />

einer für uns Trafikanten günstigeren Einkaufsmöglichkeit“,<br />

fordert Uhl den Tabakwarenfachhandel<br />

auf, sich mit der Unterschrift unter den<br />

tobaccoland-e-loading-Vertrag noch etwas Zeit zu<br />

lassen, „zumal angesichts der Umstellung erst<br />

Anfang 2006 nicht unbedingt Eile geboten erscheint.“<br />

Das sieht man bei tobaccoland naturgemäß<br />

anders: „Wir empfehlen die Verträge rasch an<br />

tobaccoland zu übermitteln, <strong>da</strong> die Wartezeit für<br />

die Erledigung der Terminal-Sammelbestellungen<br />

circa 4 Monate beträgt und die Installation in der<br />

Reihenfolge der Anmeldungen erfolgt. Deshalb<br />

empfehlen wir, sich von Fehlinformationen nicht<br />

beeinflussen zu lassen, die Trafikanten laufen<br />

ansonsten Gefahr, <strong>da</strong>s Terminal zu spät zu<br />

bestellen, so<strong>da</strong>ß die Installation nicht mehr 2005<br />

erfolgen kann. Die Folge wäre, <strong>da</strong>ß Zauderer<br />

Anfang 2006 die bisher aus dem Wertkartengeschäft<br />

lukrierten Umsätze an andere schnell<br />

entschlossene Berufskollegen abtreten müßten“,<br />

werden die potentiellen Vertragspartner zur Eile<br />

gemahnt.<br />

Auch Mag. Peter Ruschka, Wiener Landes-<br />

Inhalt<br />

Nr. 7-8 / Juli-August 2005<br />

Im Blickpunkt<br />

Reizwort: e-loading 3<br />

Tabakwerbeverbot: Nun doch<br />

kein Gleichschritt Österreich –<br />

Deutschland 5<br />

Medienlandschaft<br />

Zeitungsgeschichte als<br />

Zeitgeschichte: 400 Jahre<br />

Zeitung 8<br />

Werbeverbote:<br />

Sektiererische Besessenheit 9<br />

News aus der Medienszene 9<br />

Perspektiven<br />

<strong>Austria</strong> Tabak: Kampf gegen<br />

die Schmuggel-Hydra 10<br />

Such’, Lucky – such 11<br />

Zigarettenschmuggel<br />

schädigt Fiskus um<br />

400 Mill. Euro/Jahr 11<br />

Fakes: Ein Fall für die<br />

Beißzange 12<br />

Pfeifen & CigarrenJOURNAL<br />

Messevorschau: Inter-tabak,<br />

Tendence Lifestyle und<br />

Souvenir Creativ 13<br />

So begann es vor 125 Jahren:<br />

„Ruheplätzchen für<br />

brennende Cigarren 16<br />

Swedish Match <strong>Austria</strong>:<br />

„Salsa“ – neue Marke mit<br />

neuem Konzept 18<br />

VCPÖ-Initiative: Cigarre des<br />

Monats – Marktbelebungsaktioniesmus<br />

19<br />

Taschenpfeife mit Chic und<br />

Pfiff 21<br />

Dunhill X-Mas-Pipe – eine<br />

Hommage für Wilson Alwyn<br />

Bentley 22<br />

Interview<br />

M Tabak Vertrieb: „Viel<br />

Luft für lange Zeit…“ 26<br />

Glücksspiel<br />

Lotto-Wunschprogramm 28<br />

Markt<br />

Metro: Tabakwarenanbieter 29<br />

JPS Blue 29<br />

Dover-Zigaretten 30<br />

Pepe-Zigaretten 30<br />

<strong>Parisienne</strong>-<strong>Orange</strong> 31<br />

Nil-Badetuch 31<br />

Neuer Smart-Feinschnitt 31<br />

Fortuna-Gewinnspiel 32<br />

Magazin<br />

TABAK 9/2000 plus-Sparme<strong>ist</strong>er trafikantenZEITUNG 33 3


Impressum<br />

Medieninhaber (Verleger)<br />

und Herausgeber:<br />

Österreichischer Wirtschaftsverlag<br />

GmbH, 1051 Wien,<br />

Wiedner Hauptstraße 120–124,<br />

Tel.: (01) 546 64-0<br />

Fax: (01) 546 64/DW 360.<br />

E-Mail: trafik@wirtschaftsverlag.at<br />

ISDN: (01) 545 58 72 oder (01) 545 58 73<br />

Re<strong>da</strong>ktion:<br />

Peter Hauer (leitender Re<strong>da</strong>kteur), DW 332<br />

E-Mail: p.hauer@wirtschaftsverlag.at<br />

Re<strong>da</strong>ktionssekretariat:<br />

Chr<strong>ist</strong>ine Grohmann, DW 256<br />

Anzeigenleitung:<br />

Franz-Michael Seidl, DW 362<br />

Anzeigen- und Marketingberatung:<br />

Chr<strong>ist</strong>ine Staufer, DW 254<br />

Anzeigen:<br />

Evelyne Proderutti (Service), DW 267<br />

Fax: DW 360,<br />

E-Mail: trafik@wirtschaftsverlag.at<br />

Abonnement und Vertrieb:<br />

redmail Log<strong>ist</strong>ik & Zustellservice GmbH,<br />

Fara<strong>da</strong>ygasse 6, 1030 Wien<br />

Aboservice: Tel. 01/795 00-69<br />

Fax 01/795 00-12<br />

E-Mail: aboservice-oewv@redmail.at<br />

Jahresbezugspreis: € 50,-<br />

Abonnements, die nicht einen Monat vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres storniert werden,<br />

laufen weiter.<br />

Anzeigentarif:<br />

Nr. 32, gültig ab 1. Jänner 2005<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Hersteller:<br />

Holzhausen Gesellschaft m.b.H.,<br />

1140 Wien, Holzhausenplatz 1<br />

Geschäfts- und Verlagsleitung:<br />

Dkfm. Thomas Nübling<br />

Verlagsleiter-Stv.: Dieter Koffler<br />

Marketing:<br />

Paul Kampusch, DW 206<br />

Bankverbindungen: PSK-Konto Nr. 1892.396,<br />

Bank-<strong>Austria</strong> Creditanstalt Nr. 0952-32989/00<br />

Dresdner Bank Nr. 559.095.400<br />

BLZ 67.280.051<br />

Druckauflage: 5.000<br />

Verbreitete Auflage Inland:<br />

4.800 (Jahresdurchschnitt)<br />

DVR: 0368491<br />

gremialobmann und Grete-Frank-Nachfolger, <strong>ist</strong> –<br />

<strong>da</strong>s läßt sich zwischen den Zeilen seiner Rundschreiben<br />

in dieser Causa herauslesen – nicht<br />

glücklich mit dem tobaccoland-e-loading-<br />

Überfallsaktion. Damit stellt er sich übrigens in<br />

eine Reihe mit anderen Landesgremialhäuptlingen,<br />

die zum Teil zu spät nur über<br />

Umwege von diesen Vorgängen erfahren haben<br />

und nunmehr Nachbesserungen auszuverhandeln<br />

versuchen.<br />

So etwa hinsichtlich der Fixkosten (Monatsgebühr,<br />

Geräteanschaffung), die – wie es in einem Rundschreiben<br />

der Wiener Tabaktrafikanten heißt –<br />

„ab circa 200 Karten pro Jahr gedeckt seien. Für<br />

Trafikanten, die weniger als 400 Karten pro Jahr<br />

vertreiben, wird es eine Sonderlösung ohne Fixkosten<br />

geben.“ Und auch hinsichtlich der Vertrags<strong>da</strong>uer<br />

– „der Vertrag wird grundsätzlich auf<br />

5 Jahre abgeschlossen, was heißt, <strong>da</strong>ß die<br />

Provisionshöhe für 5 Jahre gesichert <strong>ist</strong> –„ scheint<br />

<strong>da</strong>s letzte Wort noch nicht gesprochen: „Bezüglich<br />

vorzeitiger Kündigungmöglichkeiten des<br />

Trafikanten <strong>ist</strong> tobaccoland bemüht, diese in den<br />

Vertrag einzubauen. Hier erwarten wir noch eine<br />

diesbezügliche Rückmeldung“, hofft Mag. Peter<br />

Ruschka auf ein Einlenken. Und um ein solches<br />

nicht in Frage zu stellen, fiel <strong>da</strong>s zweite Handywertkarten-Rundschreiben<br />

auch ein wenig<br />

moderater aus als <strong>da</strong>s erste, wo es noch hieß: „Es<br />

<strong>ist</strong> dem Landesgremium Wien der Tabaktrafikanten<br />

gelungen, folgende Alternative (siehe weiter<br />

unten – Anm.d. Red.) zu e-loading auszuverhandeln…Es<br />

<strong>ist</strong> nun Ihre persönliche<br />

bzw. kaufmännische Entscheidung,<br />

welche weitere Vorgehensweise Sie für<br />

Ihre Trafik wählen.“ Eine Verhandlungsrunde<br />

und ein Rundschreiben<br />

später war zu lesen: „Das Landesgremium<br />

Wien hat Ihnen aufgrund<br />

mehrerer Mitgliederanfragen am<br />

30. Juni 2005 ein Alternativangebot<br />

übermittelt. Wir möchten<br />

an dieser Stelle jedoch festhalten,<br />

<strong>da</strong>ß wir unter keinen<br />

Umständen den Eindruck<br />

erwecken wollen, <strong>da</strong>s eine<br />

oder andere Angebot zu<br />

präferieren…und bitten wir<br />

nun, Ihre persönliche,<br />

bzw. kaufmännische Entscheidung,<br />

welche<br />

weitere Vorgehensweise<br />

Sie für Ihre<br />

Trafik wählen, genau<br />

zu überdenken.“<br />

Bei der von Mag.<br />

Ruschka angesprochenenAlternative<br />

handelt es<br />

sich übrigens um<br />

ein Angebot der<br />

tobaccoland-Rundschreiben:<br />

„Die Mobilfunk-Firmen senken die<br />

Spannen europaweit. tobaccoland <strong>ist</strong> es nach<br />

Rücksprache mit dem Bundesgremium gelungen,<br />

für dieTrafikanten die höchstmögliche Spanne zu vereinbaren<br />

Concepta Handelsges.m.b.H., <strong>da</strong>s für eine<br />

T-Mobile-, One-, bzw. Telering-20-Euro-Wertkarte<br />

eine Trafikantenhandelsspanne von 1,26 Euro und<br />

für einen 40 Euro-Wertkarte eine solche von 2,52<br />

Euro in Aussicht stellt. Abschließend heißt es in<br />

diesem Angebot: „Auch können wir Ihnen<br />

aufgrund von Auskünften der Netzbetreiber<br />

mitteilen, <strong>da</strong>ß es auch in Zukunft physische<br />

Handywertkarten geben wird.“<br />

Zum Vergleich – auch für andere Angebote von<br />

Wertkarten-D<strong>ist</strong>ributoren und freien Großhändlern<br />

– die via tobaccoland offerierten Spannen<br />

inklusive des auf ein Jahr befr<strong>ist</strong>eten Werbekostenzuschusses<br />

von 0,02 Euro pro verkaufter<br />

20-Euro-„e-loading prepaid-Karte“: 0,92 und von<br />

0,04 Euro pro an die Frau oder den Mann<br />

gebrachten 40-Euro-Bon: 1,93 Euro.<br />

Ob die momentane Protesthaltung vieler<br />

Trafikanten, für die der tobaccoland-Gehorsam<br />

seit dem Fallen des Großhandelsmonopols<br />

Geschichte <strong>ist</strong>, den Markt tatsächlich aufmischt,<br />

wird nicht zuletzt <strong>da</strong>von abhängen, wie tragfähig<br />

die Alternativangebote sind. Was heißt, <strong>da</strong>ß diese<br />

vor allem auf Dauerhaftigkeit abgeklopft werden<br />

müssen, weil mit irgendwelchen aus der Situation<br />

geborenen Lockangeboten, die vielleicht gerade<br />

ein paar Monate halten, niemandem gedient <strong>ist</strong>.<br />

Ebenso wenig übrigens wie mit dem Kompromiß-<br />

Schönreden einsamer Entscheidungen, in die nicht<br />

einmal die Landesgremien miteingebunden waren<br />

und bei denen der Verhandlungsspielraum offensichtlich<br />

nicht hinreichend ausgereizt wurde,<br />

wie die Chance auf durchaus sinnvolle<br />

Nachjustierungen erkennen läßt.<br />

Peter HAUER


Als im vergangenen Herbst/Winter in<br />

Österreich die Novelle zum Tabakgesetz<br />

und mit ihr die Beschlußfassung des<br />

Tabakwerbeverbots (Umsetzung der<br />

EU-Richtlinie in nationales Recht) zur<br />

Beschlußfassung anstand, <strong>da</strong> plädierten<br />

die Werbewirtschaft und Verleger für<br />

einen Gleichschritt mit Deutschland.<br />

Seit 8. Juli dieses Jahres steht fest:<br />

Einen solchen wird es nicht geben, weil<br />

der Deutsche Bundesrat den<br />

Kabinettsentwurf des Verbraucherschutzmin<strong>ist</strong>eriums<br />

kippte –<br />

nicht zuletzt, um der Klage der<br />

deutschen Bundesregierung<br />

gegen Teile der Richtlinie nicht<br />

<strong>da</strong>s Vertrauen für einen Erfolg zu<br />

entziehen, aber auch wegen<br />

semantischer Unklarheiten.<br />

Im Blickpunkt<br />

Tabakwerbeverbot<br />

Kein Gleichschritt<br />

In den letzten Wochen häufen sich<br />

die Abschiedsbriefe. Den Anfang<br />

machte jene Publikation, die 1979<br />

als „Radford’s Pipe Smokers News“<br />

an den Start ging und schließlich als<br />

„Pöschl Magazin“ die Leser über rauchige<br />

und rauchfreie Tabakgenüsse ebenso<br />

informierte wie über kulinarische für <strong>da</strong>s<br />

leibliche Wohl und literarische für <strong>da</strong>s<br />

ge<strong>ist</strong>ige. „Das war’s“, titelte Herausgeber<br />

Dr. Robert Engels, Pöschl-Tabak-<br />

Geschäftsführer, „den schmerzlichen<br />

Abschied nach 26 Jahren“ mit Hinweis<br />

auf die EU-Richtlinie 2003/33/EG, die<br />

Verbote, beziehungsweise Einschränkungen<br />

von Sponsoring und Werbung<br />

hinsichtlich der Tabakwerbung vorsieht<br />

und in deren Sog nunmehr auch <strong>da</strong>s<br />

deutsche „Pipe & Cigar“- Genußmagazin<br />

und <strong>da</strong>s erst zu Jahresbeginn engagiert<br />

gestartete Zeitschriftenprojekt „Pipe<br />

Cigar Vertraulich“ die weiße Kapitulationsfahne<br />

hisste.<br />

Zu früh, wie sich jetzt herausstellte,<br />

denn: In seiner letzten Sitzung vor der<br />

Sommerpause und der letzten vor den in<br />

unserem westlichen Nachbarland<br />

heraufbeschworenen Neuwahlen, hat<br />

der Deutsche Bundesrat <strong>da</strong>s getan, was<br />

sich bereits im Vorfeld abzeichnete:<br />

Nämlich den „Entwurf eines Ersten<br />

Gesetzes zur Änderung des Vorläufigen<br />

Tabakgesetzes“ abgelehnt.<br />

In der Begründung heißt es unter<br />

anderem:<br />

„Nach Auffassung des Bundesrates<br />

sollte <strong>da</strong>s Gesetz erst <strong>da</strong>nn in Kraft<br />

treten, wenn der Europäische Gerichtshof<br />

über die Klage entschieden hat,<br />

welche die Bundesrepublik Deutschland<br />

am 9. September 2003 beim Europäischen<br />

Gerichtshof gegen <strong>da</strong>s<br />

Europäische Parlament und den Rat der<br />

Europäischen Union erhoben und in der<br />

sie beantragt hat, Artikel 3 (Tabakwerbeverbot<br />

in Druckerzeugnissen und<br />

Diensten der Informationsgesellschaft)<br />

und Artikel 4 (Tabakwerbeverbot im<br />

Rundfunk) der Tabakwerberichtlinie für<br />

nichtig zu erklären. Wenn <strong>da</strong>s Gesetz<br />

schon in Kraft tritt, bevor der Europäische<br />

Gerichtshof entschieden hat,<br />

weckt <strong>da</strong>s Zweifel an der Ernsthaftigkeit<br />

der Klage der Bundesregierung und<br />

7-8/2005 trafikantenZEITUNG 5


Im Blickpunkt<br />

schmälert möglicherweise ihre Erfolgsaussichten<br />

in dem anstehenden Gerichtsverfahren.<br />

Das Verfahren vor dem<br />

Europäischen Gerichtshof <strong>ist</strong> auch<br />

geeignet, eine Reihe von Zweifelsfragen<br />

zu klären, die in der Tabakwerberichtlinie<br />

enthalten sind und welche die<br />

Bundesregierung in ihren Gesetzentwurf<br />

übernommen hat (z. B. ob unter dem<br />

Begriff „gedruckte Veröffentlichungen“<br />

auch Werbeprodukte der Individualkommunikation<br />

fallen…) Der Bundesrat<br />

bittet die Bundesregierung, ihrer<br />

eigenen Argumentation in dem vor dem<br />

Europäischen Gerichtshof anhängigen<br />

Verfahren folgend, <strong>da</strong>rauf hinzuwirken,<br />

<strong>da</strong>ss § 21a Abs. 2 (Tabakwerbeverbot im<br />

Hörfunk) und § 21a Abs. 3 (Tabakwerbeverbot<br />

für die Presse und andere gedruckte<br />

Veröffentlichungen) ihres Gesetzentwurfs<br />

nur gelten, soweit diese<br />

Medien grenzüberschreitend im<br />

Geltungsbereich der Europäischen<br />

Union vertrieben werden … Schließlich<br />

we<strong>ist</strong> der Bundesrat <strong>da</strong>rauf hin, <strong>da</strong>ss<br />

sich – entgegen der amtlichen Begründung<br />

des Gesetzentwurfs – die<br />

durch den Entwurf der Bundesregierung<br />

bewirkten Umsatzrückgänge in den<br />

betroffenen Wirtschaftskreisen sehr<br />

wohl beziffern lassen. So veranschlagt<br />

die deutsche Werbewirtschaft diese<br />

Rückgänge auf über 100 Millionen Euro<br />

mit allen negativen Auswirkungen auf<br />

die in diesen Branchen tätigen Unternehmen<br />

und Beschäftigten …“<br />

Enttäuscht von dieser Bundesrat-<br />

Stellungnahme zeigte sich Bundesverbrauchermin<strong>ist</strong>erin<br />

Renate Künast:<br />

„Mit der Ablehnung des Gesetzesentwurfs<br />

zeigt der Bundesrat, <strong>da</strong>ß ihm<br />

an Maßnahmen, die Jugendlichen den<br />

Einstieg in <strong>da</strong>s Rauchen erschweren,<br />

nicht gelegen <strong>ist</strong>“, redete sie am Thema<br />

vorbei, um schließlich festzustellen: „Ich<br />

werde an dem eingeschlagenen Weg<br />

festhalten und den Gesetzentwurf weiter<br />

voranbringen, zumal dieser der mit<br />

31. Juli 2005 terminisierten Umsetzung<br />

der EU-Richtlinie in nationales Recht<br />

dient und die Klage beim Europäischen<br />

Gerichtshof nicht von dieser Verpflichtung<br />

entbindet.“ Das weiß auch<br />

der Deutsche Bundesrat, weshalb er in<br />

seine Stellungnahme <strong>da</strong>s an die Bundesregierung<br />

gerichtete Ersuchen mitaufgenommen<br />

hat, „<strong>da</strong>ß der Europäische<br />

Gerichtshof gemäß Artikel 242 Satz 2<br />

EWG-Vertrag die Umsetzung der<br />

Tabakwerberichtlinie während des<br />

laufenden Gerichtsverfahrens aussetzt.“<br />

6 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

Ein Ersuchen, <strong>da</strong>s – wie Kenner der<br />

deutschen innenpolitischen Szene<br />

meinen – insoweit hinfällig <strong>ist</strong>, weil<br />

jetzt einmal wahlgekämpft und am<br />

18. September voraussichtlich gewählt<br />

wird. Dann müssen – vom Wahlergebnis<br />

abhängig – die Parteien erst eine tragfähigen<br />

Koalition bilden und deren<br />

vordringlichste Herausforderung wird<br />

sicherlich nicht die Tabakgesetz-<br />

Beschlußfassung sein. „Das alles weiß<br />

man sicherlich auch in Brüssel“, stellt<br />

man unter diesen Höhere-Gewalt-<br />

Auspizien in unserem westlichen Nachbarland<br />

die Einleitung eines Verfahrens<br />

durch die EU-Kommission wegen<br />

mangelhafter Umsetzung der EU-Vorschriften<br />

in Frage. Als Termin für die<br />

Umsetzung der Tabakwerberichtlinie<br />

wird im Moment der Jahresbeginn 2006<br />

gehandelt, was bedeuten würde, <strong>da</strong>ß<br />

<strong>da</strong>nn bereits der EuGH-Entscheid in die<br />

Gesetzgebung miteinfließt. Wobei noch<br />

immer ein Fünkchen Hoffnung glost,<br />

<strong>da</strong>ß die Abklärung der Frage, ob die<br />

Gemeinschaft überhaupt befugt <strong>ist</strong>, in<br />

diesem Bereich Regelungen zu erlassen,<br />

oder ob diese nicht in die Zuständigkeit<br />

der Mitgliedsstaaten fallen, nicht bloß<br />

Detailverbesserungen zum Resultat hat,<br />

sondern <strong>da</strong>s Kippen der gesamte Richtlinie.<br />

Und <strong>da</strong>s nicht zuletzt auch deshalb,<br />

weil dem Werbeverbot für ein<br />

legales Genußmittel eine Eisbrecherfunktion<br />

für weitere Werberestriktionen<br />

im EU-Planungsstadium zugeschrieben<br />

wird. Eine gigantisch große Spielwiese<br />

für die Regulierungswut der Bürokraten,<br />

die ein gerüttelt Maß an Mitverantwortung<br />

für jene Krise auf ihre<br />

Schultern geladen haben, in der Europa<br />

momentan steckt. –pehau<br />

Der Deutsche<br />

Bundesrat kippte<br />

<strong>da</strong>s Tabakwerbeverbot<br />

„Benachteiligung<br />

und Wettbewerbsverzerrung…“<br />

Deutsche Medienprodukte, besonders im<br />

Zeitschriftenbereich, sind auf dem<br />

österreichischen Medienmarkt stark verbreitet<br />

und hier unmittelbare Konkurrenten<br />

österreichischer Medienprodukte. Der Verband<br />

Österreichischer Zeitungen (VÖZ) wandte sich<br />

<strong>da</strong>her in der Begutachtungsphase der Tabakgesetznovelle<br />

mit dem dringenden Ersuchen<br />

an <strong>da</strong>s Gesundheitsmin<strong>ist</strong>erium, die<br />

Umsetzung der Tabak-EU-Richtlinie in<br />

Österreich im Gleichklang mit der Bundesrepublik<br />

Deutschland vorzunehmen und so<br />

eine nicht wieder gut zu machende<br />

Benachteiligung österreichischer Medien zu<br />

verhindern – leider vergebens!<br />

Eine solche droht den österreichischen<br />

Printmedien auch durch die befr<strong>ist</strong>ete<br />

Ausnahme vom Werbeverbot vor allem für<br />

Plakat- und Kinowerbung bis zum Jahresende<br />

2006. Aufgrund des unterschiedlichen Termins<br />

des Inkrafttretens bedeute dies – nach<br />

Auffassung des VÖZ – eine unverständliche<br />

Diskriminierung der Zeitungen, Zeitsschriften<br />

und Magazine und eine Wettbewerbsverzerrung,<br />

<strong>da</strong> die Werbegattungen Print und<br />

Plakat im Konkurrenzverhältnis zueinander<br />

stehen.<br />

In eigener Sache<br />

Als „Mitteilungen, die ausschließlich für im<br />

Tabakhandel tätige Personen bestimmt und<br />

ausschließlich diesen zugänglich sind“, <strong>ist</strong> die<br />

„Österreichische <strong>Trafikantenzeitung</strong>“ vom mit<br />

1. August 2005 in Kraft tretenden Werbungsverbot<br />

für Tabakwaren (Tabakgesetznovelle §<br />

11.(4) 1.) ausgenommen.


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einem Handgriff.<br />

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Medienlandschaft<br />

Die Presse – nicht der Zeitungstitel, sondern <strong>da</strong>s Genre – wird immer wieder gerne<br />

als „vierten Gewalt" bezeichnet – gemeint <strong>da</strong>mit <strong>ist</strong> die starke Kritik- und Kontrollfunktion<br />

der Medien – neben der gesetzgebenden, der exekutiven und der richterlichen<br />

Gewalt . – Dazu hat es einer Entwicklungszeit von immerhin 400 Jahren bedurft.<br />

Zeitungsgeschichte<br />

als Zeitgeschichte…<br />

Das Informationsmedium Zeitung,<br />

ein wichtiges wirtschaftliches<br />

Standbein der Trafikanten,<br />

kann 2005 ein rundes Jubiläum<br />

feiern – ihr 400jähriges.<br />

1605 erschien die erste periodische<br />

Zeitung in Europa.<br />

Es war dies (Bild<br />

links) die „Relation<br />

Aller Fürnemmen<br />

vnd gedenckwürdigen<br />

H<strong>ist</strong>orien“, ein in<br />

Straßburg wöchentlich<br />

herausgegebener,<br />

zunächst handschriftlicher<br />

Rundbrief, dessen Verleger<br />

und Nachrichtensammler in einer Person,<br />

ein gewisser Johann Carolus, schließlich<br />

eine vollständig ausgestattete<br />

Druckerei<br />

erwarb und im<br />

Sommer des Jahres<br />

1605 die Produktion<br />

seiner Zeitung auf<br />

Druck umstellte.<br />

Der deutschen<br />

„Relation“ folgten<br />

in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

schnell weitere regelmäßig und häufig<br />

erscheinende Publikationen. Die technische<br />

Voraussetzung<br />

<strong>da</strong>für hatte Johannes<br />

Gutenberg bereits<br />

1447 mit der Erfindung<br />

des Buchdrucks<br />

mit beweglichen<br />

Lettern geschaffen.<br />

So kam in<br />

Belgien 1616<br />

„Nieuwe Tijdingen“ heraus, in Frankreich<br />

1631 die „Gazette“, in England<br />

1665 die „London Gazette“.<br />

Im Laufe des 17. Jahrhunderts erschienen<br />

allein in 70 deutschen Städten Wochen-<br />

8 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

blätter mit Nachrichten<br />

aus aller<br />

Welt. Die erste Tageszeitung<br />

brachte<br />

ein Verleger 1650 in<br />

Leipzig heraus, ihr<br />

Name: „Einkommende<br />

Zeitungen“.<br />

Und die älteste<br />

heute noch erscheinende Tageszeitung<br />

der Welt feierte am 8. 8. 1703 ihr Debut<br />

als „Wiennerisches Diarium“ – heute<br />

„Wiener Zeitung“ (Bild oben).<br />

Pressefreiheit<br />

Inhaltlich boten die Zeitungen <strong>da</strong>mals<br />

vor allem einen Blick über den Horizont<br />

der eigenen Stadtmauern hinaus. Dagegen<br />

waren brisante Vorgänge in der<br />

Heimat vielfach tabu: Die staatliche<br />

Zensur sorgte <strong>da</strong>für, <strong>da</strong>ß nichts verbreitet<br />

wurde, was zu einer Stärkung oppositioneller<br />

Tendenzen hätte führen können.<br />

So berichteten britische Blätter über<br />

militärische Fehlschläge der Franzosen,<br />

während französische Gazetten den<br />

neuesten Skan<strong>da</strong>l im englischen Königshaus<br />

verbreiteten.<br />

Forderungen nach Pressefreiheit<br />

wurden vor allem nach der Französischen<br />

Revolution (1789) immer lauter.<br />

Als erstes Land hatte übrigens<br />

Schweden bereits 1766 ein Gesetz verabschiedet,<br />

<strong>da</strong>s die Freiheit der Presse<br />

schützte.<br />

Und als <strong>da</strong>s Bürgertum 1848 in Mitteleuropa<br />

zum ersten Mal gegen die überkommenenautokratischenStrukturen<br />

anrannte,<br />

war auch in<br />

Österreich eine<br />

der Hauptlosungen<br />

die<br />

Pressefreiheit, die <strong>da</strong>nn während der<br />

NS-Herrschaft ihren schwersten Rückschlag<br />

erlebte.<br />

Technische Innovationsschübe<br />

Technisch erhielten die Zeitungen<br />

im 19. Jahrhundert zahlreiche Innovationsschübe.<br />

Mit<br />

der Erfindung des<br />

Telegrafen im Jahr<br />

1844 konnten<br />

Nachrichten in<br />

Minutenschnelle<br />

übermittelt werden,<br />

so<strong>da</strong>ß die Blätter in<br />

zuvor ungeahnter<br />

Aktualität berichten konnten. In Augsburg<br />

wurde 1872/1873 die erste Rotationsmaschine<br />

gebaut, und der Erfinder<br />

Otto Mergenthaler entwickelte die<br />

Schriftsetzmaschine „Linotype“. Die Entwicklung<br />

der Zeitung zum Massenmedium<br />

war nicht mehr aufzuhalten.<br />

Im 20. Jahrhundert hatten sich die<br />

Zeitungsverleger <strong>da</strong>nn nacheinander<br />

mit drei Wellen<br />

unerwarteter Konkurrenzauseinanderzusetzen.<br />

Erst<br />

kam der Rundfunk,<br />

<strong>da</strong>nn <strong>da</strong>s Fernsehen<br />

und schließlich<br />

<strong>da</strong>s Internet.<br />

Die Zeitung verlor<br />

<strong>da</strong>s Monopol auf Informationsvermittlung<br />

und teilt sich den Markt mit<br />

anderen Medien.<br />

Ihr immer wieder vorhergesagter Sturz<br />

in die Bedeutungslosigkeit <strong>ist</strong> jedoch<br />

ausgeblieben.<br />

Nach Schätzung des Weltverbandes<br />

der Zeitungen (WAN) lesen heute eine<br />

Milliarde Menschen täglich eine<br />

Zeitung.


Die Frage, ob die EU-Mitgliedschaft eine gute<br />

Sache sei, beantworteten im Rahmen einer<br />

EU-Barometerumfrage vom Mai/Juni 2005 nur<br />

37 Prozent der ÖsterreicherInnen mit einem Ja –<br />

um 9 Prozent weniger als noch im Herbst vergangenen<br />

Jahres. Und in die Riege der<br />

EU-Kritker stellte sich kürzlich auch Finanzmin<strong>ist</strong>er<br />

Karl-Heinz Grasser, der sich in einem<br />

„Stan<strong>da</strong>rd“-Interview in manchen Belangen<br />

„weniger Europa und mehr nationale<br />

Kompetenzen“ wünscht und einer „europäischen<br />

Zentralregierung“ sowie einem „bürokratischen<br />

Europa“eine eindeutige Absage erteilt.<br />

Man kann es auch anders, vielleicht weniger<br />

mißverständlich formulieren: Wir brauchen mehr<br />

Europa bei weniger zentral<strong>ist</strong>ischer Regulierung.<br />

Daß die EU-Granden die Zeichen der Zeit, die<br />

auf Ablehnung eines Gängelns stehen, erkannt<br />

haben, könnten sie mit dem Kippen des von der<br />

EU-Richtlinie 2003/33/EG provozierten Tabakwerbeverbot<br />

in den EU-Mitgliedsstaaten zum Ausdruck<br />

bringen, wie <strong>da</strong>s der Europäische Gerichtshof<br />

bereits im ersten Anlauf im Jahr 2000 getan<br />

hat – mit dem Hinweis <strong>da</strong>rauf, <strong>da</strong>ß Gesundheitsvorsorge<br />

Sache der einzelnen Länder und nicht<br />

der Union sei: „Die EU <strong>ist</strong> nur <strong>da</strong>nn für ein allgemeines<br />

Verbot von Tabakwerbung zuständig,<br />

wenn ein solches notwendig <strong>ist</strong>, um Hemmnisse<br />

für den freien Verkehr von Waren oder<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen sowie von Wettbewerbsverzerrungen<br />

zu beseitigen oder zu vermeiden“,<br />

NEWS AUS DER MEDIENBRANCHE<br />

Zusammenlegung geplatzt: Die geplante Zusammenlegung der Pressegroßvertriebe<br />

Morawa und Mediaprint <strong>ist</strong> geplatzt, der Vertrag über eine<br />

Beteiligung an dem gemeinsamen Vertrieb wurde nicht ratifiziert. Damit<br />

bleibt alles beim Alten. Morawa und Mediaprint wollten ihre Aktivitäten<br />

im Bereich des Pressegroßvertriebs in die neue Morawa Grosso<br />

GmbH & Co KG einbringen, an der die Morawa Pressevertriebsgmbh<br />

75,1 Prozent und die Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag<br />

GmbH & Co KG 24,9 Prozent halten sollten. Das Kartellgericht hatte die<br />

angekündigte Zusammenlegung im Vorjahr unter weitreichenden<br />

Beschränkungen und Auflagen genehmigt.<br />

Spatenstich: In Salzburg-Liefering erfolgte kürzlich der Spatenstich für<br />

<strong>da</strong>s neue Firmengebäude des Buch- und Presselog<strong>ist</strong>ik-Unternehmens<br />

Morawa. Unweit des bisherigen Standorts, auf etwa 1,5 Hektar der<br />

„Reischl-Gründe“ wird mit einem Investitionsaufwand von rund<br />

6,3 Millionen Euroe ein Neubau errichtet, der Anfang 2006 bezugsfertig<br />

sein soll. Das starke Wachstum in den Bereichen Paketlog<strong>ist</strong>ik und<br />

Großtransporte hatte bei Morawa für Platzprobleme gesorgt. Trotz<br />

Alternativen in Linz und Traun hat man sich für einen Neubau in Salzburg<br />

entschlossen. „Für uns <strong>ist</strong> der Standort Salzburg der wichtigste nach<br />

Wien, weil er als Drehscheibe für den Umschlag von Zeitungen und<br />

Zeitschriften aus Deutschland fungiert“, sagt Morawa-Geschäftsführer<br />

Emmerich Selch. Das Unternehmen beschäftigt im Gesamtkonzern mehr<br />

als 1000 Menschen, in Salzburg hat Morawa 257 MitarbeiterInnen.<br />

Neben dem Pressevertrieb <strong>ist</strong> Morawa auch im Bereich Bucheinzelhandel,<br />

Lesezirkel, Bahnhofsbuchhandel, Transport und Paketlog<strong>ist</strong>ik aktiv.<br />

hieß es in der Urteilsbegründung vor 5 Jahren.<br />

Doch der ge<strong>ist</strong>ige Vater des Tabakwerbeverbots,<br />

der <strong>da</strong>malige EU-Verbraucherschutzkommissar<br />

David Byrne, gab sich so leicht nicht geschlagen.<br />

Nach dem Harmonisierungs-Zurechtschnitzen der<br />

Vorsorge-Formulierungen feierte die vom Tisch<br />

gefegte Richtlinie aus 1998 am 2. Dezember<br />

2002 ihre Wiederauferstehung – unter Berufung<br />

auf <strong>da</strong>s Binnenmarktargument, <strong>da</strong>ß angesichts<br />

der in diversen Ländern bereits bestehenden<br />

Tabakwerbeverbote eine Vereinheitlichung<br />

Werbeverbote<br />

Sektiererische<br />

Besessenheit...<br />

dringend geboten sei. Und dieses Byrne’sche<br />

Sendungsbewußtsein scheint tatsächlich jene<br />

infektiöse Wirkung zu haben, die dem Tabakwerbeverbot<br />

selbst von bekennenden<br />

Nichtrauchern und Gegnern des blauen Dunstes<br />

zugeschrieben wird. So konnte erst kürzlich <strong>da</strong>s<br />

bürokratische EU-Monster namens<br />

„Nährwertprofile für Lebensmittel“ mit gerade<br />

noch 303 Stimmen zu 286 abgeschmettert<br />

werden. Übrig geblieben <strong>ist</strong> vom – dem<br />

Europäischen Parlament zur Beschlußfassung<br />

Medienlandschaft<br />

vorgelegten Entwurf vorerst „bloß“, <strong>da</strong>ß gesundheitsbezogene<br />

Angaben und Werbeaussagen –<br />

wie etwa: Stärkt die Abwehrkräfte“ – nur bei<br />

wissenschaftlichem Nachweis verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Aber mit der Besessenheit von Sektierern wird<br />

<strong>da</strong>s Nährwertprofilthema Thema am Köcheln<br />

gehalten. So kann sich in wieder einmal mehr<br />

vorauseilendem EU-Gehorsam Österreich – und<br />

hier allen voran Gesundheitsmin<strong>ist</strong>erin Maria<br />

Rauch-Kallat – eine Art Ampel-Farbsystem für<br />

den jeweiligen Zucker-, Vitamin- oder Fettgehalt<br />

von Lebensmitteln vorstellen, wobei die<br />

EU-Beamtin Paola Testorfi-Coggi die Richtung<br />

vorgibt: Springt eine der Ampel auf Rot, so<br />

bedeutet dies für <strong>da</strong>s betreffende Produkt <strong>da</strong>s<br />

Aus im Lebensmittelregal.<br />

Bleibt also bloß zu hoffen, <strong>da</strong>ß der Erkenntnis,<br />

<strong>da</strong>ß dem Problem des Übergewichts nicht mit<br />

Werbeverboten in des Wortes wahrstem Sinne<br />

zu Leibe gerückt werden kann, eine breite Basis<br />

erhalten bleibt. Solcherart würden bloß die<br />

Informationsrechte der Verbraucher und die<br />

verfassungsrechtlich garantierte freie Meinungsäußerungen<br />

der Hersteller verkürzt und<br />

letztendlich Innovationen bei der Lebensmittelherstellung<br />

verhindert, weil derjenige, der die<br />

Vorteile seines Produktes nicht mehr erwähnen<br />

<strong>da</strong>rf, auch kaum über eine Neuformulierungen<br />

der Rezeptur nachdenken wird.<br />

Peter HAUER<br />

7-8/2005 trafikantenZEITUNG 9


Perspektiven<br />

<strong>Austria</strong> Tabak<br />

Kampf gegen die<br />

Schmuggel-Hydra<br />

Waren es vor der 25-Stückregelung<br />

Einzelpersonen und Kofferraum-<br />

„importe“, die dem Finanzmin<strong>ist</strong>er in<br />

gleicher Weise wie den Trafikanten zu<br />

schaffen machten, so <strong>ist</strong> es vor allem seit<br />

Mai vergangenen Jahres – dem Termin<br />

der EU-Erweiterung, die nur noch Stichproben<br />

an der Grenze zuläßt – ein gut<br />

organisiertes kriminelles Zigarettenschmuggelnetzwerk,<br />

<strong>da</strong>s die budgetierten<br />

Tabaksteuereinnahmen auf den Kopf<br />

stellt und bei den Trafikanten die<br />

Ex<strong>ist</strong>enzangst umgehen läßt. „24 Beamte<br />

der mobilen Zollkontrolle für ganz<br />

Österreich sind einfach zu wenig“, redet<br />

Mag. Stefan Fitz, Vorsitzender und<br />

Sprecher des <strong>Austria</strong>-Tabak-Managements<br />

einer „Blauen-Dunst-Truppe“ zur<br />

Eindämmung der – wie es im Jur<strong>ist</strong>endeutsch<br />

heißt – „illegal nach Österreich<br />

verbrachten Zigaretten“ <strong>da</strong>s Wort – und<br />

weiter: „Warum soll heute noch jemand<br />

nach Tschechien oder in die Slowakei<br />

fahren und dort Zigaretten kaufen, wenn<br />

er sie zum absoluten Diskontpreis an den<br />

Arbeitsplatz oder die Wohnungstür geliefert<br />

bekommt – allerdings verbunden<br />

Mag. Stefan Fitz:<br />

General Manager Europe:<br />

„Die nationalen und internationalen Ressourcen<br />

für eine bessere Grenzkontrolle stärken…“<br />

10 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

mit dem Risiko, <strong>da</strong>ß es sich <strong>da</strong>bei um<br />

Fälschungen handelt und der Käufer<br />

sich nicht nur strafbar, sondern sich<br />

überdies erpreßbar macht, wenn er sich<br />

der russischen und ukrainischen<br />

Schmuggel-Hydra ausliefert, für die –<br />

vor allem in Österreich und Deutschland<br />

natürlich jede Steuer- und Preiserhöhung<br />

für Tabakprodukte eine Ausweitung<br />

ihrer Umtriebe bedeutet, von<br />

denen übrigens auch die Neo-EU-<br />

Staaten – wie etwa Estland, die Slowakei<br />

oder Ungarn – massiv betroffen sind.<br />

Die positive Kehrseite der EU-<br />

Erweiterungsme<strong>da</strong>ille bekommt <strong>Austria</strong><br />

Tabak aufgrund des Wachstums der<br />

Unternehmens-Marktpräsenz in den<br />

neuen Mitgliedsstaaten durch den Wegfall<br />

bisheriger Handelshemmnisse zu<br />

spüren. Und so liegt mittelfr<strong>ist</strong>ig der<br />

Fokus auf den weiteren EU-Beitritts-<br />

Neu: „Memphis Slims“<br />

Die österreichische Traditionsmarke<br />

„Memphis“ steht seit 1896, also bald<br />

110 Jahre, als Absatzgarant für Qualität, die<br />

den Trend nicht vergißt. Nunmehr wird die<br />

bereits 14 verschiedene Sorten umfassende<br />

„Memphis“-Markenfamilie um eine American-<br />

Blend-Zigarette im 100-Millimeter-Slim-<br />

Format erweitert, <strong>da</strong>s vor allem von<br />

Raucherinnen bevorzugt wird. Für die<br />

99 Millimeter lange Filterzigarette mit einem<br />

Durchmesser von „nur“ 6,36 Millimeter<br />

werden 5 mg Kondensat, 0,4 mg Nikotin und<br />

5 mg CO ausgewiesen. Der Verkaufspreis für<br />

die elegante Hartpackung (20 Zigaretten) wird<br />

mit 3,40 Euro angegeben.<br />

Bezugsquelle: tobaccoland<br />

kandi<strong>da</strong>ten – hier vor allem auf Rumänien<br />

und Bulgarien – sowie auf dem Balkan<br />

generell.<br />

In Österreich, wo für die <strong>Austria</strong>-<br />

Tabakprodukte zwischen Jänner und<br />

Mai ein Marktanteil von 44,2 Prozent<br />

ausgewiesen wird, <strong>ist</strong> die Memphis-<br />

Markenfamilie mit 25,5 Prozent die unverändert<br />

stärkste Marke. Mit der<br />

„Memphis 1896“ im Retro-Design, wozu<br />

auch die Weichpackung gehört, hat<br />

man erst kürzlich ein geschmackvolles<br />

Produkt auf den Markt gebracht, <strong>da</strong>s<br />

adäquat mit Macho-Sprüchen beworben<br />

wird. Als Gegenstück – eher für die<br />

Zielgruppe der Raucherinnen – erlebte<br />

erst dieser Tage die „Memphis Slims“<br />

ihre Markteinführung. Und mit der<br />

„Smart“ demonstriert <strong>Austria</strong> Tabak,<br />

was alles man mit einer sogenannten<br />

„alten Marke“ anstellen kann. Ab<br />

September muß übrigens für zwei<br />

„Smart 100“-Marken Platz im Zigarettenregal<br />

geschaffen werden. Mit der<br />

„Mayfair King Size“ wiederum hat man<br />

vor allem die in Österreich urlaubenden<br />

Engländer im Visier, aber natürlich auch<br />

alle jene, die den originären Virginia-<br />

Blend-Geschmack bevorzugen. Dem<br />

Feinschnitt-Aufwärtstrend trägt man<br />

mit dem „Nil“-Halfzware-Shag Rechnung<br />

und setzt hier auf die Zielgruppe<br />

der urbanen Trendsetter. Und mit den<br />

„Smart“-Feinschnitten hat man in<br />

kürzester Zeit einen besonderen Erfolg<br />

mit einem bereits zwe<strong>ist</strong>elligen Marktanteil<br />

gelandet.<br />

Mag. Stephan Schmidt:<br />

Regional Vice President Österreich:<br />

„Insgesamt sechs Produktinnovationen seit<br />

Jahresbeginn…“


Perspektiven<br />

Dem überbordenden Zigarettenschmuggel und der Fälschungskriminalität sagen die Tabakindustrie<br />

und die Zollbehörde in einem Schulterschluß den Kampf an. Mit derzeit zwölf auf <strong>da</strong>s<br />

Aufspüren von Tabak und Drogen trainierten Hunden. Einer <strong>da</strong>von <strong>ist</strong> „Lucky“,<br />

dessen Anschaffungskosten von Britisch American Tobacco (BAT)<br />

finanziert wurden und der seit März 2005 eine Spürhundeausbildung<br />

im Bereich des Grenzübergangs Suben absolviert.<br />

Ab Oktober wird seine besonders<br />

geschulte Nase den<br />

Zoll bei der<br />

Fahndung nach<br />

Zigarettenschmugglernunterstützen<br />

Der Zigarettenschmuggel nach<br />

Österreich und durch Österreich<br />

als Transitland hat in den<br />

letzten Jahren dramatisch<br />

zugenommen und die Tendenz <strong>ist</strong> auch<br />

2005 weiter steigend.<br />

Laut der aktuellsten Auswertung der<br />

Zigarettenaufgriffstat<strong>ist</strong>ik durch <strong>da</strong>s<br />

Finanzmin<strong>ist</strong>erium wurden im Zeitraum<br />

Jänner bis Mai 2005 österreichweit<br />

2.101 Fälle von Zigarettenschmuggel<br />

festgestellt – was<br />

einer Steigerung<br />

von 49 Prozent<br />

gegenüber dem<br />

Vergleichszeitraum<br />

2004 entspricht.<br />

Insgesamt wurden<br />

in den ersten fünf<br />

Monaten dieses<br />

Jahres knapp 36<br />

Millionen Stück<br />

Schmuggelzigaretten<br />

im Wert von mehr<br />

als 5 Millionen Euro<br />

von den Zollbedienstetensichergestellt.<br />

Österreichs Trafikanten<br />

müssen aufgrund<br />

des überbordendenorganisierten<br />

Schmuggels<br />

massive Umsatzeinbußen<br />

in Kauf<br />

nehmen. Das Bundesgremium der<br />

Tabakfachhändler spricht von einem<br />

Absatzminus von fast 20 Prozent seit<br />

Jahresbeginn, so mancher heimische<br />

Trafikant sieht seine Ex<strong>ist</strong>enz <strong>da</strong>durch<br />

ernstlich gefährdet. Aber auch der<br />

österreichische Staat <strong>ist</strong> stark betroffen<br />

– dem Finanzmin<strong>ist</strong>erium entgingen<br />

2004 durch den Zigarettenschmuggel<br />

rund 400 Millionen Euro an<br />

(Tabak)Steuereinnahmen.<br />

Österreich: Zigarettenschmuggel schädigt<br />

den Fiskus um 400 Millionen Euro jährlich<br />

Allein der Europäischen Union entgehen durch den Zigarettenschmuggel pro Jahr<br />

200 Millionen Euro an Zolleinnahmen, die Steuerausfälle in einigen Mitgliedstaaten sind<br />

um ein vielfaches höher.<br />

Derzeit wird von allen Betroffen eines immer mehr ausuferenden Zigarettenschmuggels versucht,<br />

diese Thematik verstärkt auf der EU-Bühne zu thematisieren. „Daß vier Zöllner an allen Grenzbalken<br />

zu den neuen EU-Mitgliedsländern stehen und jedem Ameisenschmuggler <strong>da</strong>s Handwerk legen – <strong>da</strong>s<br />

wird es nicht geben“, erklärt Trafikanten-Bundesgremialobmann Komm. Rat Peter Rudolf Trinkl mit<br />

bemerkenswerter Offenheit („Man muß den Mut haben, <strong>da</strong>s Unmögliche zu sagen:“) gegenüber der<br />

„Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong>“. Verstärkt ins Visier nehmen will man nunmehr aber die<br />

Bandenkriminalität, also den Zigarettenschwarzmarkt im eigenen Land. Als Folge des Schmuggels<br />

ganzer Containerladungen. Im großen Stil blüht dieser vor allem in Bürotürmen und Industriebetrieben,<br />

deren Manager Briefe des Bundesgremiums <strong>da</strong>vor warnen, <strong>da</strong>ß Mitarbeiter, die heute<br />

illegal Rauchwaren kaufen, ein derart reduziertes Unrechtsbewußtsein haben, <strong>da</strong>ß sie sich vielleicht<br />

schon morgen am Tresor vergreifen und übermorgen mit dem Firmen-Know-How im Reisegepäck<br />

Fersengeld geben. Außerdem wird natürlich auch <strong>da</strong>rauf verwiesen, <strong>da</strong>ß für die stillschweigende<br />

Duldung von Schwarzmarktgeschäften in Betrieben auch die Führungsspitze zur Rechenschaft<br />

gezogen werden kann.Appelliert wird vor allem aber auch an die Führungsspitze der heimischen<br />

Politik, auf EU-Ebene massiv <strong>da</strong>rauf einzuwirken, allein schon im eigenen Interesse den Steuer- und<br />

Abgabenbetrug durch <strong>da</strong>s Einziehen eines wirksamen Sicherheitsnetzes zu vereiteln.<br />

Bereits rund ein<br />

Drittel der nicht legal<br />

versteuerten Zigaretten<br />

sind Fälschungen. Sie<br />

werden in illegalen<br />

Produktionsstätten – vor allem<br />

in China, der Ukraine, aber auch in<br />

Ländern innerhalb der Europäischen<br />

Union – erzeugt. Untersuchungen<br />

haben ergeben, <strong>da</strong>ß solche „Fakes“<br />

hohe Anteile an Abfällen – von<br />

Plastikrückständen bis hin zu<br />

Exkrementen von Ratten –<br />

enthalten.<br />

Im Zuge der Entwicklung<br />

neuer Strategien zur Bekämpfung<br />

des Zigarettenschmuggels hat die österreichische<br />

Zollverwaltung aufgrund<br />

erfolgreicher Versuche in den Niederlanden<br />

und Großbritannien vor rund<br />

zwei Jahren mit der Ausbildung von<br />

Tabakspürhunden begonnen und kann<br />

seither auf beachtliche Erfolge verweisen.<br />

Aufgrund des eher geringen<br />

Diensthundestandes<br />

(derzeit 22 Hunde)<br />

wurde von der<br />

Bundesleitung des<br />

Diensthundewesens<br />

der österreichischen<br />

Zollverwaltung ein<br />

derzeit in Europa<br />

einmaliger Versuch<br />

gestartet – nämlich<br />

die einzelnenDiensthunde<br />

einer Kombinationsausbildung<br />

zu unterziehen.<br />

Was heißt, <strong>da</strong>ß die<br />

Hunde sowohl auf<br />

<strong>da</strong>s Aufspüren von<br />

Drogen wie auch<br />

auf <strong>da</strong>s von Tabakwaren<br />

geschult<br />

werden. Zwischenzeitlich<br />

kann die<br />

österreichische Zollverwaltung<br />

auf<br />

7-8/2005 trafikantenZEITUNG 11


Perspektiven<br />

zwölf solcher Hunde zurückgreifen.<br />

Einer <strong>da</strong>von <strong>ist</strong> „Lucky“, dessen<br />

Anschaffungskosten von Britisch<br />

American Tobacco (BAT) finanziert<br />

wurden und der seit März 2005 eine<br />

Spürhundeausbildung im Bereich des<br />

Grenzübergangs Suben absolviert. Ab<br />

Oktober wird seine geschulte Nase den<br />

Zoll bei der Fahndung nach Zigarettenschmugglern<br />

unterstützen.<br />

Bei der Spürhundeerziehung werden<br />

die trieblichen Veranlagungen des<br />

Tieres – insbesondere des Beute- und<br />

Spieltriebes – <strong>da</strong>zu genutzt, <strong>da</strong>s Erkennen<br />

und Anzeigen des spezifischen<br />

Eigengeruchs von Drogen und Tabakwaren<br />

mit dem für den Hund angenehmen<br />

Erlebnis einer Belohnung – vor allem<br />

durch Spielen – zu verknüpfen. Pro<br />

Lehrgang sind 200 Ausbildungsstunden<br />

erforderlich, zwischen den einzelnen<br />

Lehrgängen werden dem Hund Ruhephasen<br />

von rund 6 bis 8 Wochen<br />

gegönnt. Zusätzlich zu den monatlichen<br />

Diensthundeübungen werden alle zwei<br />

bis drei Jahre Wiederholungslehrgänge<br />

abgehalten. Das Ergebnis beeindruckt<br />

selbst erfahrene Fachleute: Der ausgebildete<br />

Spürhund <strong>ist</strong> in der Lage,<br />

Drogen oder Tabakerzeugnisse in den<br />

raffiniertesten Verstecken sicher und<br />

gezielt aufzuspüren.<br />

Zigarettenschmuggel führt in der EU immer mehr zu Steuerausfällen, die<br />

vorsichtig mit 200 Millionen Euro beziffert werden – in einigen<br />

Mitgliedstaaten sind um ein vielfaches höher. Kürzlich schlug der Betrugsberichterstatter<br />

des Europaparlaments, Herbert Bösch, in Brüssel<br />

gemeinsam mit Vertretern der Tabakindustrie und Händlern Alarm: „Europa<br />

brauche ein gemeinsames Konzept gegen den Schmuggel und schärfere<br />

Kontrollen an den Grenzen…“<br />

Höhere Tabaksteuern hielten die Menschen jedenfalls nicht vom Rauchen<br />

ab, lautete die generelle Einschätzung. Die Erhöhung der Abgaben auf<br />

Zigaretten in einigen EU-Ländern, zuletzt in Österreich, habe nur den<br />

Schmuggel angekurbelt, kritisierte Bösch.<br />

„Je höher die Tabaksteuer, desto größer der Anreiz. Das <strong>ist</strong> ein Riesenstaubsauger<br />

und ein roter Teppich für die organisierte Kriminalität.“ Bösch fordert<br />

weiters, „Schluß zu machen mit dem Personalabbau bei den Zollbehörden“.<br />

Diese hätten nicht mehr die Kapazität, verdächtige Fuhren zu überprüfen,<br />

selbst wenn entsprechende Hinweise vorliegen.<br />

Hinsichtlich der Besteuerung brauche Europa ein gemeinsames Vorgehen.<br />

So koste eine Packung Zigaretten in Norwegen durchschnittlich 8 Euro, in<br />

Großbritannien 7 Euro, in Österreich 3,7 Euro und in Polen und Estland 1,5<br />

Euro. Aus Estland wiederum werden Billigzigaretten aus Rußland eingeschleust,<br />

wo der Preis noch einmal um zwei Drittel niedriger <strong>ist</strong>.<br />

Auch Vertreter der Industrie und des Handels warnen vor dem zunehmenden<br />

Schmuggel.<br />

12 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

*Durch Großaufgriffe 2001 und deren Nachbearbeitung wurden Händlerstrukturen<br />

zerschlagen – <strong>da</strong>her weniger Aufgriffe 2002.<br />

**Der leichte Rückgang gegenüber 2003 <strong>ist</strong> auf die Auflösung der Zollwache im<br />

Zusammenhang mit dem Beitritt der neuen EU-Länder und dem Wegfall der<br />

systematischen Warenkontrollen an der Grenze zurückzuführen.<br />

Bild links – v.l.n.r.: Lucky's<br />

Hundeführer Stefan Konrad,<br />

Tabakspürhund Lucky,<br />

Andreas Pötzscher von British<br />

American Tobacco Germany<br />

und Rudolf Druml, Bundesleiter<br />

Zolldiensthundewesen<br />

Bild unten: Tabakspürhund<br />

Lucky mit seinem Hundeführer<br />

Stefan Konrad<br />

Fakes: „Ich würde solche Zigaretten nur mit der Beißzange<br />

angreifen und keinesfalls zum Mund führen…“<br />

Jährlich würden dem österreichischen Fiskus <strong>da</strong>durch 400 Millionen Euro<br />

entgehen, rechnet Stephan Schmidt, Gallaher/<strong>Austria</strong> Tabak, vor.<br />

Schließlich passen in einen einzigen Lkw etwa 10 Millionen Zigaretten mit<br />

einem rotweißroten Marktwert von 1,2 Millionen Euro.<br />

Der Schmuggel bedrohe auch massiv Arbeitsplätze im Handel, zeichnet<br />

Komm. Rat Peter Rudolf Trinkl, Tabaktrafikanten-Bundesgremialvorsteher<br />

ein Horrorszenario der Art, <strong>da</strong>ß für den Falldes Fortbestehens der Hochkonjunktur<br />

des organisierten Zigarettenschmuggels a la longue ein Drittel<br />

der Trafikanten die Rollbalken für immer dicht machen könnten.<br />

Angeboten würden die Billigzigaretten vor allem am Arbeitsplatz, auf<br />

Flohmärkten oder auch im Internet. Auf Online-Auktionsseiten finde man<br />

sogar Angebote wie „Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und zu Hause<br />

noch 5.000 Stangen Zigaretten“, weiß Trinkl. Abgesehen <strong>da</strong>von, <strong>da</strong>ß die<br />

Konsumenten sich vielfach dessen nicht bewußt sind, <strong>da</strong>ß auch der Kauf<br />

geschmuggelter Ware strafbar sei, <strong>ist</strong> die Öffentlichkeit über die<br />

möglichen Gesundheitsgefahren nicht informiert, finden sich doch unter der<br />

Schmuggelware zahlreiche Fälschungen, welche die gesetzlichen Grenzwerte<br />

von Nikotin und Teer um <strong>da</strong>s Doppelte bis Dreifache überschreiten,<br />

weiß Schmidt: „Gelegentlich sind sogar Exkremente von Tieren in die<br />

Zigarettenfüllungen hineinverarbeitet“, macht der für Österreich zuständige<br />

Gallaher/<strong>Austria</strong>-Tabak-Regional-Vice-President kein Geheimnis aus den<br />

Schmuggelwaren-Analyseergebnissen und setzt hinzu: „Ich würde solche<br />

Zigaretten nur mit der Beißzange angreifen und keinesfalls zum Mund<br />

führen.“


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

„Inter-tabac 2005“ in Dortmund: 23. - 25. 9. 2005<br />

Symmetrie-Facelifting<br />

mit „Tabak Boulevard“<br />

Die „Inter-tabac“ (23. 9. bis 25. 9.<br />

2005), Europas führende Businessund<br />

Kommunikationsplattform<br />

für den Tabakwaren-Fachhandel, startet<br />

2005 mit einem neuen Hallenkonzept<br />

und verfügt nun über noch mehr Bruttofläche.<br />

Nach dem Ausstellerrekord im<br />

letzten Jahr hat die Messe Westfalenhallen<br />

Dortmund GmbH sich zu einer neuen<br />

Gestaltung entschlossen. Zukünftig wird<br />

die „Inter-tabac“ in den Hallen 4 und 7<br />

stattfinden und ein breiter Gang, ein<br />

„Tabak-Boulevard“, wird als strukturierendes<br />

Element in <strong>da</strong>s Gesamtkonzept<br />

integriert. Der Boulevard verbindet<br />

die beiden Hallen miteinander<br />

und ermöglicht so eine zielgerichtete<br />

Besucherführung. Direkt auf dem<br />

Boulevard werden die Aussteller für<br />

Tabak-, Tabakfeinschnitt, Cigarren,<br />

Cigarillos und Pfeifen als Herzstück und<br />

Kern des Angebotsspektrums der<br />

„Inter-tabac“ angesiedelt. Durch die<br />

neue Strukturierung finden die Fachbesucher<br />

die großen Anbieter von<br />

Tabakwaren konzentriert entlang der<br />

zentralen Gangachse.<br />

Die<br />

neue Hallenaufteilungerweitertübrigens<br />

die Bruttofläche<br />

um 16<br />

Prozent.<br />

Die thematischeGliederung<br />

der Ausstellerbereiche,<br />

kurze Wege und eine<br />

angenehme Atmosphäre sind entscheidende<br />

Faktoren für den Erfolg<br />

einer solchen Veranstaltung. „Mit der<br />

Umgestaltung der Inter-tabac möchten<br />

wir den Bedürfnissen von Ausstellern<br />

und Besuchern gleichermaßen entgegenkommen.<br />

Das neue Konzept wird <strong>da</strong>zu<br />

beitragen, die Hallengrenzen aufzulösen<br />

und der Inter-tabac ein symmetrisches<br />

Gesicht zu geben“, so Stefan Baumann,<br />

Geschäftsführer der Messe Westfalenhallen<br />

Dortmund GmbH. Weiterführende<br />

Informationen können unter<br />

www.westfalenhallen.de abgerufen werden.<br />

Frankfurt (26. – 30. 8. 2005)<br />

„Tendence Lifestyle“<br />

Das innovative Messekonzept der „Tendence Lifestyle“,<br />

der Frankfurter Konsumgüter-Herbstmesse (26.-<br />

30. 8. 2005), orientiert sich an der bewährten Konsumwelten-Gliederung.<br />

Die Anbieter von Raucheraccessoires<br />

sind auf die Hallen 3.0 und 3.1 konzentriert<br />

– unter ihnen Anbieter wie Zippo, Hauser oder<br />

Curly & Smooth. Aber auch Aussteller aus Österreich<br />

nutzen in zunehmendem Maße den Messeplatz<br />

Frankfurt für internationale Geschäftsanbahnungen:<br />

Stammgast in „Mainhattan“ sowohl zum Frühjahrs- wie<br />

auch zum Herbstmessetermin <strong>ist</strong> etwa die Firma<br />

KP-Plattner, aber auch die Moosmayr GmbH <strong>ist</strong> nach<br />

ihrem Premiereauftritt im Rahmen der diesjährigen<br />

„Ambiente“ wieder auf der „Tendence Lifestile“ vertreten.<br />

Nähere Informationen finden Interessenten auf der<br />

Internetseite www.messefrankfurt.at.<br />

Salzburg (23. – 25. 9. 2005)<br />

„Souvenir Creativ“<br />

Die „Creativ Salzburg“, die Top-Adresse für<br />

Anbieter aus den Bereichen Raucheraccessoires<br />

und Trafikantenbe<strong>da</strong>rf, Papier-, Büro- und Schreibwaren<br />

sowie Souvenirs bis hin zu Bastelmaterial<br />

und Geschenkartikeln, <strong>ist</strong> nach wie vor Treffpunkt<br />

der Branche. Für drei Tage <strong>ist</strong> Salzburg der<br />

kreative Mittelpunkt einer Fülle von Anbietern,<br />

wobei die Salzachmetropole mit der Nähe zu<br />

Bayern ein idealer Standort <strong>ist</strong>, der nicht nur die<br />

Besucher aus Österreich, sondern auch zahlreiche<br />

Interessenten aus dem angrenzenden Ausland<br />

anlockt. In der nächsten Ausgabe werden wir<br />

ausführlich über die trafikrelevanten Neuheiten,<br />

die in Salzburg in der „Feuer und Rauch“-Halle 13<br />

präsentiert werden, berichten.<br />

7-8/2005 trafikantenZEITUNG 13


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Foto: LPD Bodner<br />

„Im Namen der Republik!<br />

Das Landesgericht Klagenfurt hat durch seinen Richter Dr. Hermann Perkonig<br />

in der Rechtssache der klagenden Partei La Taina Warenhandels GmbH,<br />

1010 Wien, Wallnerstraße 4/42, vertreten durch Dr. Wolfgang Blaschitz, Rechtsanwalt<br />

in 1010 Wien, gegen die beklagte Partei Swedish Match <strong>Austria</strong><br />

GmbH, 9020 Klagenfurt, Feldkirchner Straße 136, vertreten durch Berger<br />

Saurer Zöchbauer, Rechtsanwälte in 1030 Wien, wegen Unterlassung und<br />

Urteilsveröffentlichung, Gesamtstreitwert EUR 35.000,– sA, nach durchgeführter<br />

öffentlicher mündlicher Verhandlung zu Recht erkannt:<br />

1.) Das Klagebegehren des Inhaltes, die beklagte Partei sei schuldig, es im<br />

geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs zu unterlassen, durch<br />

Äußerungen, wonach die klagende Partei ohne Rücksprache und entgegen<br />

dem Willen der beklagten Partei fast alle Sorten der Marke La Aurora zum<br />

Vertrieb angemeldet habe und somit für eine Anmeldung durch die beklagte<br />

Partei blockiere oder durch ähnliche Behauptungen bei Kunden den<br />

Eindruck zu erwecken, wonach die klagende Partei zur Reg<strong>ist</strong>rierung der<br />

Tabakprodukte der Marke La Aurora und zu deren Vertrieb nicht berechtigt<br />

sei, die beklagte Partei sei weiters schuldig, es im geschäftlichen Verkehr<br />

zu Zwecken des Wettbewerbes zu unterlassen, die unrichtige Behauptung<br />

zu verbreiten, wonach die seitens der klagenden Partei vertriebenen<br />

Zigarrenprodukte mit der Herkunft aus der Karibik wurden auf Grund<br />

fehlender Kältebehandlung eine erhöhte Schädlingsbefallgeneigtheit aufweisen<br />

oder ähnliche irreführende Behauptungen zu verbreiten, wird<br />

abgewiesen.<br />

2.) Der Antrag der klagenden Partei vom 3. 6. 2004 auf Urteilsveröffentlichung<br />

gemäß § 25 Abs 3 UWG wird<br />

abgewiesen.<br />

4.) Der beklagten Partei wird gemäß § 25 Abs 3 UWG die Ermächtigung<br />

erteilt, <strong>da</strong>s klagsabweisende Urteil binnen drei Monaten nach Rechtskraft<br />

des Urteiles im re<strong>da</strong>ktionellen Teil der periodischen Druckschrift „Österreichische<br />

Trafikanten Zeitung“, und zwar in einem Kasten mit Fettdruckumrandung<br />

und der gesperrt und fettgedruckten Überschrift „Im<br />

Namen der Republik“, mit gesperrten und fettgedruckten Prozessparteien,<br />

im Übrigen in Normalschrift auf Kosten der hier klagenden Partei zu veröffentlichen.<br />

Landesgericht Klagenfurt, Abt.20, am 25. 4. 2005“<br />

14 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich für<br />

Rupert Waranitsch, Geschäftsführer<br />

der Swedish Match <strong>Austria</strong> GmbH<br />

Kürzlich wurde Rupert Waranitsch, dem Geschäftsführer<br />

der Swedish Match <strong>Austria</strong> GmbH in Klagenfurt, <strong>da</strong>s<br />

„Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“<br />

verliehen. Die Überreichung erfolgte Ende Juni durch<br />

Landeshauptmann Jörg Haider im Spiegelsaal der Kärntner<br />

Landesregierung. „In einer Zeit, <strong>da</strong> jeder einzelne im<br />

Berufsleben mit erhöhten Anforderungen<br />

konfrontiert wird, <strong>ist</strong> es für <strong>da</strong>s Land wichtig,<br />

über engagierte und begabte Persönlichkeiten<br />

zu verfügen, die über die normale Arbeitsverpflichtung<br />

hinaus für <strong>da</strong>s Gemeinwohl<br />

tätig sind“, sprach der Landeshauptmann<br />

in seiner Lau<strong>da</strong>tio <strong>da</strong>s langjährige<br />

Swedish-Match-Engagement für die<br />

„Aktion Licht ins Dunkel“ an, die seit ihrem<br />

Start vor 16 Jahren vom Unternehmen<br />

mit bisher mehr als 1,6 Millionen Euro<br />

unterstützt wurde. Diese Summe resultiert<br />

aus demVerkauf von „Licht-ins-Dunkel“-<br />

Zündhölzern und hochwertigen<br />

„Licht-ins-Dunkel“-Elektronik-<br />

Feuerzeugen, für deren Design<br />

behinderte Menschen in des Wortes<br />

wahrstem Sinne verantwortlich<br />

zeichnen.<br />

1001 Nacht<br />

im Parkhotel<br />

Pörtschach<br />

Wenn es <strong>da</strong>rum<br />

geht, neue<br />

Genußwelten zu entdecken,<br />

<strong>ist</strong> Raimund<br />

Stani, rühriger<br />

Direktor des Parkhotels<br />

Pörtschach,<br />

immer an vorderster<br />

Front. Da verwandelt<br />

er sich blitzschnell<br />

in „Rami<br />

Ben Stani“ (im Bild<br />

rechts mit Fez).<br />

Schon zum Mojito-<br />

Cocktail wurden<br />

Kreteks von Djarum gereicht – geheimnisvoll kn<strong>ist</strong>erne Rauchinstrumente<br />

mit dem Duft von Gewürznelken.<br />

Nach einem fulminanten orientalisch inspirierten Diner<br />

im Palmenrestaurant führte Tabakwarenimporteur Don<br />

Sebastian Zimmel (links im Bild), der seinen Panamahut<br />

mit einer arabischen Kufija getauscht hatte, die Teilnehmer<br />

in die Kunst des Wasserpfeifen-Rauchens ein. Für <strong>da</strong>s<br />

passende Brimborium sorgte eine anmutige Truppe von<br />

Bauchtänzerinnen – aus Villach.


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Von wegen Kaffeekränzchen,<br />

Küchenkram und Kirschblütendekor<br />

– ausgerechnet die<br />

Rosenthal AG ver<strong>da</strong>nkt ihren<br />

Erfolg zwei Mannsbildern und einem<br />

typisch männlichen Ritual:<br />

Geheimrat Philipp Rosenthal und<br />

sein Sohn rauchten leidenschaftlich<br />

gern Cigarre. Passendes Porzellan verstand<br />

sich von<br />

selbst. Ein Aschenbecher<br />

brachte den<br />

ersten Erfolg. Das<br />

„Ruheplätzchen für<br />

Cigarren“ schlug<br />

1880 ein wie eine<br />

Bombe.<br />

Tradition verpflichtet<br />

und hält<br />

bei Laune: „Das<br />

Originale unserer<br />

16 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

Zeit“, lautet <strong>da</strong>s Motto des Hauses, <strong>da</strong>s<br />

in der Produktsparte „Für den Raucher“<br />

mit markanten, modischen oder<br />

klassischen, aber in jedem Fall immer<br />

exklusiven Aschenbechern umgesetzt<br />

wird.<br />

Über 150 Künstler und Designer<br />

gossen im Laufe der Zeit den<br />

Geschmack ihrer Ära in Porzellan.<br />

Die Rosenthal „studio-line“, die<br />

Rosenthal „meets Versace-Kollektionen“<br />

sowie die Rosenthal „classic-Reihe“<br />

bieten beste Ruheplätzchen für Cigarren<br />

und Zigaretten. Das Sortiment reicht<br />

vom massiven Glaswürfel über <strong>da</strong>s<br />

Empire State Building in 3-D-Optik bis<br />

zur kunstvoll zerknautschten Porzellan-<br />

Kugel.<br />

Antiker Luxus bei Versace: Das Haupt<br />

der Medusa wird zum Wegbegleiter des<br />

Genießers, in Glas oder Gold, auf<br />

weißem oder schwarzem Porzellan.<br />

Bunte Comicstrips unterhalten in der<br />

Rosenthal „studio-line“, zu der auch<br />

Andy Warhols Campbell-Suppendosen,<br />

seine Dollarnoten und Marilyn Monroes<br />

Konterfei gehören. Schließlich <strong>ist</strong> die<br />

Rosenthal AG seit 2001 Lizenznehmer<br />

So begann es vor 125 Jahren<br />

„Ruheplätzchen für<br />

brennende Cigarren“<br />

Davidoff (links) – Andy Warhol Empired State (oben Mitte) – Spirit (rechts)<br />

der „Andy Warhol Foun<strong>da</strong>tion“ und berechtigt,<br />

die Kunstwerke des Popart-<br />

Malers für Porzellan und Glas zu<br />

verwenden. Bekannte Marken wie<br />

Davidoff lassen ihre Aschenbecher bei<br />

Rosenthal fertigen und mit dem Davidoff-<br />

Logo versehen. Ein stabiler wie stilvoller<br />

Aschenbecher, den die Labels von zwei<br />

starken Marken prägen. – Die<br />

Rosenthal AG hat<br />

seit über 125 Jahren<br />

einen Riecher für<br />

robuste Cigarrenund<br />

Zigaretten-<br />

Ruheplätzchen und<br />

setzt maskuline<br />

Akzente im sonst<br />

eher von femininen<br />

Geschmack dominierten<br />

Glas- und<br />

Porzellanparadies.


Heritage Collection (links) – Blockglas (rechts)<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Flash (links) – Rosenthal meets Versace (rechts und die Bilder unten)– Informationen: Rosenthal AG, D-95100 Selb, Philip-Rosenthal-Platz 1<br />

7-8/2005 trafikantenZEITUNG 17


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Swedish Match <strong>Austria</strong><br />

„Salsa“:Neue Marke<br />

mit neuem Konzept<br />

Das Gefühl vieler Konsumenten, bei<br />

der Euroumstellung, beziehungsweise<br />

-umrechnung über den<br />

Tisch gezogen worden zu sein, die nicht<br />

gerade rosige wirtschaftliche Situation<br />

von immer mehr Arbeitssuchenden auf<br />

der einen Seite und einem stetig<br />

schrumpfenden Angebot an offenen<br />

Stellen auf der anderen sowie die<br />

europaweit ständig steigen Preise für<br />

Rauchwaren liegen dem „Salsa“-<br />

Konzept zugrunde. Einer neuen<br />

Cigarillo-Marke, die nach Frankreich<br />

nunmehr ihre Markteinführung<br />

in Österreich erlebt – zu<br />

einem günstigen Out-Of-Pocket-<br />

Packungspreis von 2,50 Euro.<br />

Einer Kalkulation also, die auf<br />

<strong>da</strong>s aktuelle ökonomische<br />

Umfeld der Kunden Rücksicht<br />

nimmt.<br />

Eine Mischung indonesischen<br />

Tabakguts mit Beigaben<br />

eines solchen<br />

brasilianischer<br />

18 trafikantenZEITUNG 7-8/2005<br />

Provenienz und<br />

anderer Tabake exotischer Herkunft<br />

prägen den Geschmack der „Original-<br />

Salsa-Filter-Cigarillos“. Wer es sich<br />

weniger originär schmecken lassen will,<br />

dem wird mit den „Vanilla-Salsa-<br />

Filter-Cigarillos“ ein aromatisches<br />

Rauchvergnügen geboten. Beide<br />

Shortfiller sind übrigens Swedish-<br />

Match-Eigenmarken in holländischer<br />

Machart, für deren Markteinführung<br />

dem Fachhandel werbliche Unterstützung<br />

am Point of Sale offeriert<br />

wird.<br />

Bezugsquelle<br />

Swedish Match <strong>Austria</strong><br />

9020 Klagenfurt<br />

Feldkirchner Straße 136<br />

Tel.: (0463) 219 249<br />

Fax: (0463) 204 299<br />

E-Mail: swedishmatch.austria@aon.at<br />

KURZ NOTIERT<br />

Prohibition: In einem „Die Presse“-Artikel vom<br />

18. Juli 2005 heißt es unter anderem: „Kurt<br />

Grünewald, Gesundheitssprecher der Grünen,<br />

reagiert beim Thema Rauchen zwiespältig. Er<br />

könne sich zwar der Logik nicht entziehen, <strong>da</strong>ß<br />

Rauchen nicht nur krank mache, sondern auch<br />

großen volkswirtschaftlichen Schaden hervorrufe.<br />

Trotzdem will er sich mit einem Verbot in<br />

Lokalen nicht so recht anfreunden: „Ich würde<br />

<strong>da</strong>s nicht mit Vergnügen mittragen. Der Logik<br />

folgend müsste es <strong>da</strong>nn auch entsprechende<br />

Maßnahmen beim Alkohol geben – und <strong>da</strong>s<br />

‘wäre <strong>da</strong>nn so wie in den USA der Dreißigerjahre.<br />

In so einer Gesellschaft möchte ich nicht<br />

leben.“<br />

Rauchverbot-Vorbild Steiermark: Freiwillig<br />

bieten immer mehr Gasthäuser und Lokale<br />

Nichtraucherzonen an; die steirischen Gastronomen<br />

sind <strong>da</strong>bei federführend. Bis Ende 2006<br />

soll es steiermarkweit kein Speiselokal mehr<br />

ohne Nichtraucherzone geben. Allein Anfang<br />

des heurigen Jahres haben sich 4.000 Gastronomiebetriebe<br />

in der Steiermark freiwillig<br />

verpflichtet, bis <strong>da</strong>hin rauchfreie Bereiche<br />

einzurichten – 2.000, also bereits die Hälfte,<br />

haben dieses Vedrsprechen bereits eingelöst.<br />

„Das <strong>ist</strong> österreichischer Spitzenwert“, erklärt<br />

Karl Wratschko, Fachgruppenobmann für Gaststätten<br />

in der Wirtschaftskammer Steiermark.<br />

Mallorca: Auf Mallorca und den übrigen<br />

Balearen-Inseln trat am 10. Juli ein Antitabakgesetz<br />

in Kraft, <strong>da</strong>s dort <strong>da</strong>s Rauchen in fast<br />

allen öffentlichen Räumen verbietet. Amtsgebäude,<br />

Büros, Banken oder Krankenhäuser sind<br />

ebenso <strong>da</strong>von betroffen wie Kneipen, Cafés<br />

oder Restaurants – ausgenommen Lokalitäten<br />

mit Raucherzonen. Unter den Vergnügungslokalen<br />

sind nur solche ausgenommen, die kein<br />

Essen zubereiten oder servieren, also Cocktail-<br />

Bars und Discotheken. Bei schweren Verstößen<br />

drohen drastische Geldbußen bis zu einer<br />

Million (!) Euro. Tour<strong>ist</strong>en bekommen die Neuregelung<br />

schon am Flughafen Son Sant Joan in<br />

Palma zu spüren: Die Aschenbecher sind entfernt<br />

worden, spezielle Raucherzonen wie an<br />

anderen Airports sind nicht geplant<br />

Fürstenfeld: Vor den Toren Fürstenfelds wird in<br />

diesem Sommer zum „Tabackern“ geladen.<br />

„Fürstenfeld war Jahrhunderte Tabakstadt, nun<br />

wird die Fabrik zugesperrt. Und auch den Tabakbauern<br />

droht <strong>da</strong>s Aus. Da muß noch einmal auf<br />

diese wichtige Kultur hingewiesen werden“,<br />

kommentiert Gottfried Kocher, einer der Veranstalter,<br />

die Idee. Zu genießen werden noch<br />

bis 24. August auf dem Stück Land direkt an der<br />

B 319 jeden Mittwoch nicht nur Musik, Speis<br />

und Trank sein, sondern es <strong>da</strong>rf auch geraucht<br />

werden: Die Tabakfabrik produziert <strong>da</strong>für eine<br />

eigene Cigarre mit Logo. Es geht um die<br />

Kombination aus Genuß und Kulinarik unter<br />

freiem Himmel. Als Hemmschwelle für die<br />

Jugend wird ein Eintritt kassiert.<br />

Infos: Tel. 0660-76 60 885

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