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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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le Gruppe nur dann bestehen, wenn es ihren Mitglie<strong>de</strong>rn gelingt, die Aversionen <strong>von</strong> Einzel-<br />

nen gegenüber best<strong>im</strong>mten Negativ-St<strong>im</strong>uli nicht zu provozieren <strong>und</strong> die jeweiligen Bedürf-<br />

nisse zu versöhnen. Wohl auch <strong>de</strong>shalb sind Gruppeninitiativen, die versuchen, alle sexuelle<br />

Orientierungen in gemeinsamen Veranstaltungen zu integrieren, häufig zum Scheitern verur-<br />

teilt.<br />

Die Funktionen <strong>de</strong>r Gruppe<br />

Das Interesse an Aktivitäten in <strong>de</strong>r Gruppe ist recht stabil. Die einzelnen Personen sind teil-<br />

weise mehrere Jahre in eine Gruppe involviert <strong>und</strong> dort sexuell aktiv. An dieser Stelle stellt<br />

sich die Frage nach <strong>de</strong>n Motiven für die Gruppenzugehörigkeit. Was macht die Faszination<br />

<strong>de</strong>s Gruppenerlebnisses aus, <strong>und</strong> was treibt <strong>de</strong>n Einzelnen mitunter über einen sehr langen<br />

Zeitraum <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r zu diesen Veranstaltungen? Maßgebliche Be<strong>de</strong>utung kommt <strong>de</strong>m<br />

„Sehen <strong>und</strong> Gesehenwer<strong>de</strong>n“ zu. Die Präsentation <strong>de</strong>s eigenen (nackten, halbnackten o<strong>de</strong>r<br />

verklei<strong>de</strong>ten) Körpers o<strong>de</strong>r das Anschauen <strong>von</strong> an<strong>de</strong>ren Teilnehmern wird zu einer wichtigen<br />

Faszinationsquelle. Die Gruppe konstituiert so eine Situation, in <strong>de</strong>r die Schaulust bisweilen<br />

sogar erwünscht ist. Damit unterschei<strong>de</strong>n sich die gruppengeb<strong>und</strong>enen <strong>von</strong> einigen an<strong>de</strong>ren<br />

Ausprägungen <strong>de</strong>s Exhibitionismus <strong>und</strong> Voyeurismus, die durch Anonymität <strong>und</strong> He<strong>im</strong>lich-<br />

keit charakterisierbar sind <strong>und</strong> auf einer „vorpersonalen Ebene“ (Schorsch 1980b, S. 124)<br />

verbleiben.<br />

Roman: SM in <strong>de</strong>r Gruppe ist ein sehr interessanter Aspekt. (...) Das ist sicherlich<br />

so eine Art <strong>von</strong> Vorführeffekt. Dass da noch jemand ist. Das ist nicht nur so eine<br />

ganz enge Beziehung zwischen ihr <strong>und</strong> mir, son<strong>de</strong>rn da ist noch eine an<strong>de</strong>re Person<br />

o<strong>de</strong>r zwei. Das ist so eine Quasi-Öffentlichkeit. Also ich wür<strong>de</strong> es sicherlich<br />

nie in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit tun, aber in diesem Rahmen ist es mir möglich, sehr int<strong>im</strong><br />

zu wer<strong>de</strong>n (40 Jahre, S/M, heterosexuell)<br />

Christa: Also, was ich eben gerne mache, das ist in Verbindung mit Öffentlichkeit.<br />

Also ich gucke gerne zu, ich mache auch gerne was. Das ist das, was mich<br />

dann daran reizt <strong>und</strong> eben, ja, dieses hautnahe Mitkriegen <strong>von</strong> <strong>de</strong>m, was an<strong>de</strong>re<br />

machen. Das kenne ich eben nur aus <strong>de</strong>r SM-Szene. Sonst läuft das Vögeln he<strong>im</strong>lich<br />

zu zweit ab. Und wie es an<strong>de</strong>re machen, wie sie überhaupt da rangehen, keine<br />

Ahnung. Nur in <strong>de</strong>r SM-Szene habe ich wirklich was <strong>von</strong> an<strong>de</strong>ren mitbekommen.<br />

Es gibt da keine falsche Scham, aber auch keinen Zwang. Und das mag ich eigentlich<br />

so an <strong>de</strong>r Gruppe (28 Jahre, M, heterosexuell).<br />

Christine: Ich mache auch gerne Gruppensex, aber die Gelegenheit ist natürlich<br />

äußerst selten. (...) Als ich das das erste Mal gemacht habe, da ging es mir Tage<br />

danach völlig gut. Dann habe ich gemerkt, das ist schon was, was mir völlig Spaß<br />

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