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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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in <strong>de</strong>r Meinung, dass das in <strong>de</strong>r Zeitspanne wesentlich dazu beigetragen hat, dass<br />

ich gewissermaßen so einen Fetisch entwickelt habe. Meine Mutter, die hat mir<br />

zwar Vorträge gehalten, aber ich habe sie die ganze Zeit lang kaum zu Gesicht<br />

bekommen. Und <strong>de</strong>r war das wahrscheinlich auch egal, wo ich nun gera<strong>de</strong> war.<br />

Schule <strong>und</strong> so weiter gab es in <strong>de</strong>r Zeit noch nicht. Es war ein Zeitraum, <strong>von</strong><br />

1945-1948, drei Jahre, die mich doch sehr geprägt haben. Und [Name] war, was<br />

das Äußere anbelangt, sehr sinnlich. Brünettes Haar, volle Lippen, also sehr, sehr<br />

sinnlich. Und <strong>de</strong>mentsprechend hat die mich so fasziniert. Alles, was sie geschenkt<br />

gekriegt hat, was damals so in Mo<strong>de</strong> kam, die Nylons <strong>und</strong> Schuhe <strong>und</strong><br />

Schmuck <strong>und</strong> Kosmetika, das hat die natürlich alles an sich verarbeitet. Dementsprechend<br />

habe ich das auch mitbekommen. Dann hat sie mich mal geschminkt<br />

<strong>und</strong> dies <strong>und</strong> das <strong>und</strong> ihre Scherze mit mir gemacht. Wenn sie wütend war, dann<br />

hat sie mich mit Handschellen ans Bett angefesselt. Das hat sich bis zum Exzess<br />

gesteigert bei <strong>de</strong>r Frau. Sie selbst war feminin, sehr stark, diese Frau. Bloß war die<br />

Sache eben bizarrer. Fangen wir mal vom Kopf an: Die Haare mussten wil<strong>de</strong>r,<br />

toupierter sein, meinetwegen wie heute Tina Turner. Das Gesicht: ganz dick aufgetragene<br />

Schminke. Es musste ja alles irgendwie wirken. Ob nun die Nägel, ob<br />

dies <strong>und</strong> das, je<strong>de</strong>nfalls alles superbetont, bizarr wür<strong>de</strong> man heute dazu sagen.<br />

Gewisse dominante Frauen rennen ja in ihrem Studio auch so rum. (...) Wenn es<br />

um das Essen ging, hat sie mich mitessen lassen. O<strong>de</strong>r sie hat mir das vorgekaut<br />

<strong>und</strong> hat es mir gegeben. (...) Im Z<strong>im</strong>mer war ein Waschbecken, ich musste oft neben<br />

<strong>de</strong>m Waschbecken hocken, dann hat sie teils ins Waschbecken hineinuriniert<br />

<strong>und</strong> teils zu mir ins Gesicht. Wenn ich mich also in irgen<strong>de</strong>iner Form abgewen<strong>de</strong>t<br />

hätte o<strong>de</strong>r dagegen <strong>de</strong>monstriert hätte, hätte sie mich geschlagen. (...) In <strong>de</strong>n Lebensjahren<br />

später ging das alles wie ein Film an mir vorbei. Und dann habe ich<br />

eben gemerkt, dass das in irgen<strong>de</strong>iner Form zur Sucht wur<strong>de</strong>. Ich habe also praktisch<br />

<strong>im</strong>mer danach getrachtet, wenn ich dann später auf <strong>de</strong>r Straße war: Welche<br />

Frau geht so <strong>und</strong> so angezogen? Wie läuft die? Was hat die für Schuhe? Aus welchem<br />

Blickwinkel kann ich mir das genauer ansehen? Also richtig voyeuristisch<br />

<strong>und</strong> ein bisschen zum Fetischismus, das heißt ja dann be<strong>im</strong> Fetischismus, dass<br />

man das auch berühren will in irgen<strong>de</strong>iner Form. (...) Schuhe, Strümpfe <strong>und</strong> alles,<br />

was dieses Superweib, wenn ich das mal so ausdrücken darf, an sich hatte. Ob das<br />

ein Parfum war, ob das die Schminke war, ob das war, wie die sich die Nägel lackiert<br />

hat <strong>und</strong> dies <strong>und</strong> das. Und wie sie sich gebär<strong>de</strong>t hat. Wenn sie schlecht gelaunt<br />

war, hat sie mich angespuckt. Wie ein Tier hat die mich behan<strong>de</strong>lt. Ich habe<br />

zu Anfang dagegen rebelliert, aber nachher nicht mehr. Nachher war ich daran<br />

gewöhnt wie so ein H<strong>und</strong>. Und das muss einen gewissen Knacks gegeben haben<br />

(55 Jahre, M, heterosexuell).<br />

Manfred: Gewisse Phantasien hatte ich schon in vorpubertären Zeiten. Und wie es<br />

halt so <strong>im</strong> zarten Kin<strong>de</strong>salter ist, wo man Ban<strong>de</strong>n grün<strong>de</strong>t <strong>und</strong> auch so härtere<br />

Spiele macht, Mutproben zum Beispiel. Ich komme aus [Ort], das war da gang<br />

<strong>und</strong> gäbe in dieser Ban<strong>de</strong>. Das war auf je<strong>de</strong>n Fall noch vor <strong>de</strong>r Konfirmation. (...)<br />

Dann gab es Pfadfin<strong>de</strong>rspiele, Gelän<strong>de</strong>spiele <strong>und</strong> so. Ja, <strong>und</strong> dann war halt lange<br />

Schluss, aber die Phantasien blieben. Da kam dann auch das Sexuelle langsam<br />

auf, dass ich das damit verb<strong>und</strong>en habe, phantasiemäßig. Ich dachte ‚Das ist doch<br />

eigentlich ganz geil’. Aber es tat sich nichts, bis ich in eine an<strong>de</strong>re Stadt kam. (...)<br />

Und bin dann also noch als Tourist nach [Stadt] gekommen. Da habe ich vor dreieinhalb<br />

o<strong>de</strong>r vor vier Jahren das erste Mal bewusst aus sexuellen Motiven Flagel-<br />

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