Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de
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II. Die empirische Analyse -<br />
Zur Phänomenologie gewaltaffiner Spezialkulturen<br />
In <strong>de</strong>m nun folgen<strong>de</strong>n empirischen Teil <strong>de</strong>r Arbeit soll die Faszination <strong>von</strong> Gewalt als Mittel<br />
zur Generierung außeralltäglicher Erfahrungen am Beispiel <strong>de</strong>r Sadomasochisten, <strong>de</strong>r Paint-<br />
baller <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Hooligans dargestellt wer<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>res Augenmerk liegt <strong>de</strong>mnach auf <strong>de</strong>r<br />
emotionalen Komponente eines exklusiven, zeitlich eingegrenzten Erlebens, das als Thrill,<br />
Kick o<strong>de</strong>r <strong>Grenzerfahrung</strong> bezeichnet wer<strong>de</strong>n kann. Zum besseren Verständnis <strong>de</strong>r sich dahin-<br />
ter verbergen<strong>de</strong>n Motivationsstrukturen, insbeson<strong>de</strong>re jedoch <strong>de</strong>r Einordnung innerhalb einer<br />
Gewaltdiskussion, genügt es nicht, dieses Moment isoliert zu betrachten. Vielmehr muss auch<br />
nach <strong>de</strong>n Rahmenbedingungen gefragt wer<strong>de</strong>n: Biographien <strong>und</strong> Zugangsmuster sind ebenso<br />
zu berücksichtigen wie eine exakte Beschreibung <strong>de</strong>r Phänomene sowie ihrer organisatori-<br />
schen <strong>und</strong> sub- bzw. spezialkulturellen Einbettung.<br />
Die Daten <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit wur<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Rahmen unterschiedlicher, groß angelegter<br />
Forschungsprojekte, in <strong>de</strong>nen ich zwischen 1990 <strong>und</strong> 1996 als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
an <strong>de</strong>r Universität Trier <strong>und</strong> danach als freie Mitarbeiterin für die Arbeitsgemeinschaft sozi-<br />
alwissenschaftliche Forschung <strong>und</strong> Weiterbildung e.V. an <strong>de</strong>r Universität Trier (ASW) gear-<br />
beitet habe, erhoben. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist die Struktur <strong>de</strong>r Analyse uneinheitlich. Wie<br />
bereits erwähnt, n<strong>im</strong>mt das Phänomen <strong>de</strong>s Sadomasochismus als außeralltägliche Erfahrung<br />
(inhaltlich) <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Analyse ein. Mit diesem Thema habe ich mich<br />
über mehrere Jahre beschäftigt <strong>und</strong> entsprechend umfangreiches theoretisches wie auch empi-<br />
risches Material zusammengestellt. Dies war <strong>de</strong>r Ausgangspunkt meiner Überlegungen zum<br />
Thema Außeralltäglichkeit <strong>und</strong> Gewalt. Im Laufe meiner weiteren empirischen Arbeit <strong>im</strong><br />
Rahmen an<strong>de</strong>rer Forschungsprojekte zum Thema Jugendkultur <strong>und</strong> Gewalt haben sich dann<br />
Parallelen gezeigt, die ich mit <strong>de</strong>n Paintball-Spielern <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Hooligans aufgreife bzw. the-<br />
matisiere.<br />
Die empirische Analyse zum Sadomasochismus n<strong>im</strong>mt ihren Ausgangspunkt bei typischen<br />
Zugangsmustern <strong>und</strong> Beziehungsformen. Im Anschluss daran wer<strong>de</strong>n Co<strong>de</strong>s <strong>und</strong> Symbole<br />
sowie das sadomasochistische Szenario bzw. die Praktiken dargestellt. Schließlich geht es um<br />
Faszinationen, Gefühle <strong>und</strong> Erlebnismuster <strong>und</strong> ihre Trennung vom Alltagsrahmen. Zu<strong>de</strong>m<br />
wird auf das Problem <strong>de</strong>r Gewalt eingegangen. Beson<strong>de</strong>res Augenmerk liegt dann noch ein-<br />
mal auf <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>s weiblichen Sadomasochismus - dies mit Blick auf die Diskussion<br />
zum Masochismus <strong>de</strong>r Frau Anfang <strong>de</strong>r neunziger Jahre; aber auch vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong>, dass<br />
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