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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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gen, sah halt an<strong>de</strong>rs aus als heute. Und die sind halt alle in eine Richtung gerannt<br />

<strong>und</strong> dann bin ich dann mal hinterher gelaufen <strong>und</strong> dann hab ich halt gesehen, dass<br />

aus <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>rn Block, aus <strong>de</strong>m Gästeblock an<strong>de</strong>re rauskamen, <strong>und</strong> dass es dann<br />

halt zu Rumgelaufe <strong>und</strong> Prügeleien kam, <strong>und</strong> halt irgendwie dazwischen Polizei<br />

<strong>und</strong> ich fand das halt total aufregend, richtig spannend.<br />

In die gleiche Richtung weist das folgen<strong>de</strong> Beispiel. Hier wird zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utlich, wie unter <strong>de</strong>m<br />

Einfluss <strong>de</strong>r Peergroup in <strong>de</strong>r Pubertät eine Interessenverschiebung stattfin<strong>de</strong>t. Der Jugend-<br />

fußballer verliert <strong>de</strong>n Anschluss an das Leistungsniveau <strong>de</strong>r Mannschaft, weil er abends mit<br />

seinen Fre<strong>und</strong>en durch die Diskotheken zieht. Als Folge muss er gezwungenermaßen das<br />

Fußballspielen aufgeben. Seinen Hooliganismus betreibt er quasi als Fortsetzung <strong>de</strong>s Fußball-<br />

hobbys mit an<strong>de</strong>ren Mitteln:<br />

A: Ja, angefangen hat’s, ja, mein Vater, <strong>de</strong>r hat früher selber Fußball gespielt, war<br />

fußballbegeistert.<br />

F: Hmhm<br />

A: Gut. Na, ja, auf je<strong>de</strong>n Fall war selber fußballbegeistert <strong>und</strong> mit sechs Jahren<br />

hat er mich <strong>im</strong> Fußballverein angemel<strong>de</strong>t <strong>und</strong> das hat mir auch Spaß gemacht. Na<br />

ja, <strong>und</strong> er hat dann auch je<strong>de</strong> Sportschau gesehen <strong>und</strong> so weiter. Und ist er mit mir<br />

auch ins Stadion gefahren. Also er war die ganze Woche auf Montage, dann kam<br />

er freitags nach Hause, geduscht, gegessen, Kaffee getrunken, dann ging’s meist<br />

ab ins Stadion. Ja, <strong>und</strong> so kam das Interesse überhaupt <strong>im</strong> Allgemeinen zum Fußball<br />

<strong>und</strong> ich war damals ein sehr guter Fußballspieler, hab mit 11 Jahren dann <strong>de</strong>n<br />

Verein gewechselt, also in ‘ne größere Stadt, <strong>de</strong>r jetzt auch weit entfernt war, also<br />

musste <strong>im</strong>mer mit <strong>de</strong>m Bus fast 13 km hin- <strong>und</strong> herfahren. Ja, war auch in <strong>de</strong>r<br />

Auswahl schon <strong>und</strong> natürlich hatte ich auch als Vorbild vielleicht mal Fußballprofi<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Ja, <strong>und</strong> als ich dann so 14, 15 wur<strong>de</strong>, ging das los, ne, Kumpels abends,<br />

schon in die Disko gegangen.<br />

F: Jetzt hier vom Fußball?<br />

A: Nee, nee, das kommt ja noch alles (lacht).<br />

F: Ah, so.<br />

A: So Kumpels, die ich so eben bei mir zu Hause hatte, ne, in ‘ne Disko gegangen,<br />

<strong>und</strong> was weiß ich, <strong>und</strong> ich wollte das auch mal mitmachen. Und meine Eltern,<br />

die waren dagegen, habe ich mich nachts <strong>im</strong>mer aus <strong>de</strong>m Z<strong>im</strong>mer geschlichen,<br />

ne, bis morgens, was weiß ich, <strong>und</strong> dann wie<strong>de</strong>r reingeschlichen. Ja, <strong>und</strong> das<br />

haben sie dann irgendwann mal spitzgekriegt <strong>und</strong> haben gesagt: “Wir geben nicht<br />

das viele Geld dafür aus, dass du hier <strong>de</strong>ine Partys machst.” Das heißt also, ich<br />

hab auch in <strong>de</strong>r Leistung dann nachgelassen, ne. Na ja, dann hab ich mich<br />

abgemel<strong>de</strong>t, hab ich so weiter Fußball gespielt <strong>und</strong> dann war auch erst ‘ne<br />

Zeitlang Ruhe, also auch mit Fußballstadion <strong>und</strong> so, <strong>und</strong> haste dann die erste<br />

Fre<strong>und</strong>in gehabt. Und angefangen hat es eigentlich richtig dann so Anfang <strong>de</strong>r<br />

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