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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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Zur empirischen Datenbasis<br />

Bei <strong>de</strong>n hier skizzierten Hooligans han<strong>de</strong>lt es sich um eine Gruppe <strong>von</strong> ca. 150 Mitglie<strong>de</strong>rn.<br />

Diese Zahl schließt allerdings die sogenannten ‘Mitläufer’ ein. Die Altersspanne reicht <strong>von</strong><br />

ca. zwölf (<strong>de</strong>r Nachwuchs) bis 35 (die Alten) Jahre. Zum harten Kern gehören vor allem die<br />

18- bis 26-Jährigen. Dies sind ca. 30 bis max. 50 Männer, die <strong>im</strong> Rahmen <strong>von</strong> Fußballspielen<br />

<strong>und</strong> Kneipenbesuchen auch schon einmal ihre Fre<strong>und</strong>innen o<strong>de</strong>r Frauen mitbringen. Die<br />

Frauen sind allerdings - so meine Beobachtungen - nur ‘Gäste’. Die sozialen <strong>und</strong> familiären<br />

Herkunftslagen sind heterogen, die eingeschlagenen Ausbildungs- <strong>und</strong> Berufswege ebenso.<br />

Die Gruppe <strong>de</strong>finiert <strong>und</strong> profiliert sich über Fußball, mehr aber noch über die Gewaltrituale<br />

<strong>im</strong> Anschluss an die Fußballspiele.<br />

Die Daten zu diesem empirischen Portrait habe ich zwischen 1995 <strong>und</strong> 1999 erhoben. Der<br />

persönliche Kontakt zu <strong>de</strong>n Hooligans bestand zwischen 1995 <strong>und</strong> 1997. Die Informationen<br />

aus <strong>de</strong>n Jahren 1998 bis 1999 basieren auf einem Gespräch mit einem Experten <strong>de</strong>r Polizei,<br />

<strong>de</strong>r die Gruppe seit langem beobachtet <strong>und</strong> kennt, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>von</strong> mir auch schon vorher befragt<br />

wor<strong>de</strong>n war.<br />

Im einzelnen habe ich zwei ausführliche Interviews mit Hooligans sowie Expertengespräche<br />

mit Straßensozialarbeitern <strong>und</strong> Polizisten durchgeführt. Hinzu kommen zahlreiche Unterhal-<br />

tungen mit <strong>de</strong>n Hooligans <strong>und</strong> eine Reihe <strong>von</strong> (teilnehmen<strong>de</strong>n) Beobachtungen. Anlass für<br />

letztere waren zwei gemeinsame Stadionbesuche <strong>und</strong> eine Nonstop-24-St<strong>und</strong>en-Begleitung<br />

<strong>de</strong>r Hools an einem Wochenen<strong>de</strong>. Dass die <strong>im</strong>mens zeitaufwendige Datenerhebung bei dieser<br />

Gruppe keine Gruppendiskussionen o<strong>de</strong>r weitere aufgezeichnete Interviews erbracht hat, liegt<br />

an <strong>de</strong>r Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Gruppe: Sie aktualisiert sich nur anlässlich <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Fuß-<br />

ballspiele mit anschließen<strong>de</strong>r Randale. Meine Begegnungen mit <strong>de</strong>r Gruppe fan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb in<br />

erster Linie während <strong>und</strong> nach <strong>de</strong>r sogenannten ‘dritten Halbzeit’ statt. Von einer ‘geordne-<br />

ten’ Interviewsituation kann auch angesichts <strong>de</strong>s hohen Alkoholkonsums <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Schlägerei-<br />

en <strong>de</strong>shalb keine Re<strong>de</strong> sein.<br />

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