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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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A1: Meine Mutter hat mal <strong>im</strong> Fernsehen so nen Bericht gesehen <strong>und</strong> dann kam sie<br />

hinterher zu mir: ‘Oh Gott, das sind ja Nazis <strong>und</strong> Du machst das doch auch’.<br />

A: Ich bin bei einer [nennt öffentlichen Arbeitgeber] angestellt. Wenn die wüsste,<br />

dass ich in meiner Freizeit Paintball spiele, könnte ich gehen. Ich habe das irgendwann<br />

mal ange<strong>de</strong>utet <strong>und</strong> mir kam das pure Entsetzen entgegen. (Beobachtungs-<br />

<strong>und</strong> Gesprächsprotokoll)<br />

A: Meine Fre<strong>und</strong>e <strong>de</strong>nken, dass ich Bürgerkrieg spiele. Da hab ich ihnen gesagt,<br />

dass sie dummes Zeug erzählen, <strong>und</strong> da haben sie dumm geguckt.<br />

Birgit Ebbert <strong>von</strong> <strong>de</strong>r ‘Aktion Jugendschutz’ kommentiert das Paintballspiel <strong>de</strong>r Little Devils<br />

so:<br />

„Es han<strong>de</strong>lt sich um ein Kriegsspiel mit <strong>de</strong>m echten Vorbild nachempf<strong>und</strong>enen<br />

Waffen. (...) Aggressionen wer<strong>de</strong>n nicht abgebaut, vielmehr ist oft das Gegenteil<br />

<strong>de</strong>r Fall, wenn nämlich <strong>de</strong>r sich als ‘King’ fühlen<strong>de</strong> getroffen wird, <strong>und</strong> ausschei<strong>de</strong>n<br />

muß“ (zitiert nach einem Interview <strong>im</strong> ‘Schwäbischen Tagblatt’ vom<br />

28.06.1997).<br />

Wie bereits erwähnt, ist es nicht ohne Weiteres möglich, neue Spielfel<strong>de</strong>r anzumieten bzw.<br />

Gr<strong>und</strong>stücke zu pachten, um darauf Paintball zu spielen. Deshalb vermuten die Paintballer<br />

hinter <strong>de</strong>njenigen, die ein Gr<strong>und</strong>stück bereitwillig zur Verfügung stellen, rechtsextremistische<br />

Orientierungen:<br />

A: Mit <strong>de</strong>r Jugend kann man meistens drüber re<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>n älteren Leuten wirds<br />

halt schwieriger, grad auch hier <strong>im</strong> schwäbischen Raum, weil die Leute halt meistens<br />

Dickschä<strong>de</strong>l sind. Und das ist auch das Problem bei <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>suche. Viele<br />

lassen große Gr<strong>und</strong>stücke einfach so verwil<strong>de</strong>rn. Wenn man dann hingeht <strong>und</strong><br />

fragt, ob mans pachten kann, sagen se: ‘Kein Problem’. Sobald man <strong>de</strong>nen aber<br />

dann erklärt, was man da drauf machen will, heißt es: ‘Oh, Ihr spielt Krieg <strong>und</strong> ihr<br />

seid Nazis’ <strong>und</strong> solche Sachen. Das sind halt die Argumente, die man meistens an<br />

<strong>de</strong>n Kopf geschmissen kriegt. Und diejenigen, die dann nix sagen o<strong>de</strong>r uns akzeptieren<br />

<strong>und</strong> ihre Gr<strong>und</strong>stücke zur Verfügung stellen wür<strong>de</strong>n, die sind uns nicht geheuer,<br />

weil es Altnazis sind.<br />

Öffentliche Waldstücke o<strong>de</strong>r ‘Sportstätten’ wer<strong>de</strong>n auch <strong>von</strong> <strong>de</strong>n zuständigen Behör<strong>de</strong>n für<br />

Paintballturniere nicht freigegeben:<br />

A: Also ich hab’ nen Haufen Schriftzeug da. Ich hab versucht, hier ein Öffentlichkeitsturnier<br />

zu machen, die Stadt angeschrieben <strong>und</strong> gefragt, wie es aussieht,<br />

ob wir ne Halle haben könnten. Da sind se dann mit irgenwelchen DIN-Normen<br />

gekommen, wo Paintball nicht drin ist.<br />

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