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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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Die Little Devils distanzieren sich <strong>von</strong> realer Gewalt <strong>und</strong> jedwe<strong>de</strong>n politischen Gruppierun-<br />

gen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r rechten Szene. Dies ist auch in <strong>de</strong>r Vereinssatzung festgelegt: 120 “Der<br />

Verein verfolgt keine politischen, religiösen o<strong>de</strong>r militärischen Zwecke. (...) Personen mit<br />

rassistischen, rechts- bzw. linksextremen politischen Ansichten ist die Mitgliedschaft ver-<br />

sagt.”<br />

So haben sich bei dieser Gruppe - wie in <strong>de</strong>r gesamten Paintball-Szene auch - spezifische<br />

Strategien etabliert, um sich <strong>von</strong> extremen politischen Gruppierungen, Militaristen <strong>und</strong> An-<br />

mutungen <strong>von</strong> realer Gewalt zu distanzieren. Erwähnt habe ich bereits die bunten Deckungs-<br />

vorrichtungen <strong>de</strong>s ‚Sup’Air’. Be<strong>de</strong>utsam erscheint in diesem Zusammenhang weiter das ‘No<br />

Camo’-Spiel. Gemeint ist - wie bereits ange<strong>de</strong>utet - oftmals in Phantasy-Anzügen anstatt in<br />

militärisch o<strong>de</strong>r martialisch anmuten<strong>de</strong>r Tarnkleidung zu spielen, um somit jeglichen Ver-<br />

gleich mit militaristischen Gruppen <strong>von</strong> vornherein auszuschließen. Zum an<strong>de</strong>ren ist es<br />

gleichsam ungeschriebenes Gesetz, keine roten Paintballs zu verwen<strong>de</strong>n, die <strong>im</strong> übrigen in<br />

Europa <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n USA gar nicht mehr o<strong>de</strong>r kaum noch produziert wür<strong>de</strong>n:<br />

A: Auf <strong>de</strong>n Turnieren wird in <strong>de</strong>r Regel No-Camo gespielt. Das kommt <strong>von</strong> Camouflage<br />

<strong>und</strong> heißt Tarnung. Wir vermei<strong>de</strong>n es, in Nato- o<strong>de</strong>r militärähnlichen<br />

Anzügen zu spielen. Wir wollen uns nicht klei<strong>de</strong>n wie Wehrsportgruppen, weil<br />

wir keine sind, auch wenn es aus spieltaktischen Grün<strong>de</strong>n sinnvoll wäre, Tarnkleidung<br />

zu tragen, weil man dann einfach schwerer zu sehen ist als in <strong>de</strong>n bunten<br />

Kostümen. In England o<strong>de</strong>r in Amerika lachen die zum Teil darüber, weil Tarnanzüge<br />

dort kein Problem sind. Wir benutzen absichtlich auch keine rote Paint, weil<br />

das gleich wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Anschein <strong>von</strong> Blut erweckt.<br />

Eine weitere Distanzierungsstrategie besteht darin, <strong>de</strong>n Begriff ‘Waffe’ auf das Paintballspiel<br />

nicht anzuwen<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn <strong>im</strong>mer <strong>von</strong> einem Markierer zu sprechen. Dementsprechend wir-<br />

ken die Markierer oftmals eher wie bunte Spielzeuge. Nicht selten sind lila- o<strong>de</strong>r mintfarbene<br />

Markierer bei <strong>de</strong>n Turnieren zu sehen.<br />

120 Die Ablehnung gegenüber <strong>de</strong>r rechten Szene ist auch in einer Vielzahl an<strong>de</strong>rer Regelwerke <strong>de</strong>r Paintballszene<br />

schriftlich fixiert. So z.B. in <strong>de</strong>n Tournament/Game-Regeln <strong>de</strong>s ‘Deutschen Paintball Sportverbands’ o<strong>de</strong>r<br />

auch in an<strong>de</strong>ren speziellen Turnier-Richtlinien (national <strong>und</strong> international).<br />

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