Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de
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wie Studenten der Betriebswirtschaft, Informatik oder Angestellte im öffentlichen Dienst. 117 Einzige gemeinsame Merkmale sind die Leidenschaft zum Abenteuer und - so scheint es zu- mindest - eine gesicherte finanzielle Situation, die es erlaubt, sich dieses teure Hobby leisten zu können. Immerhin kann eine gute Turnierausrüstung (Schutzmasken, Markierer etc.) durchaus zwischen zwei- und fünftausend Mark kosten. 118 Auch die regelmäßige Teilnahme an Turnieren etc. ist kostspielig. Hier schlagen Fahrtkosten zu den Veranstaltungsorten im In- und Ausland, Teilnahmegebühren, vor allem aber der Verbrauch an Farbkugeln zu Buche. Sie ‚erleichtern den Geldbeutel’ eines Einzelnen an einem Wochenende um ca. 400 bis 500 Mark. 2.1 Herkunft und aktuelle Lebenssituation Familie und private Situation Ihrer Herkunft nach sind die Befragten der Mittelschicht bzw. der gehobenen Mittelschicht zuzurechnen. Die Eltern verfügen über mittlere Bildungsabschlüsse (Hauptschule oder Real- schule mit anschließender Berufsausbildung): Es sind Arbeiter oder Angestellte, teilweise mit eigenem Haus. Einige der Eltern haben einen höheren Bildungsabschluss (Abitur, Studium) und bekleiden gehobene Positionen (Geschäftsleitung, selbständige Unternehmer). Entspre- chend der für diese Generation und Schicht typischen Rollenverteilungen sind es überwiegend die Väter, die für den Unterhalt der Familie sorgen. Nur einige der Mütter sind berufstätig. Die meisten Gruppenmitglieder haben ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern bzw. zu anderen Familienmitgliedern wie Geschwistern oder Großeltern, was sich in regelmäßigen Besuchen zu Hause oder in gemeinsamen Aktivitäten niederschlägt. Beispielsweise aber auch darin, dass sich die Eltern angesichts der öffentlichen Kritik an Paintball um ihre Kinder Sorgen machen: A: Meine Mutter macht sich Sorgen um meinen Sport und fragt immer nach. Sie hat Angst, ich könnte verwahrlosen. (Gedächtnisprotokoll Clubtreffen) 117 Während meiner Tätigkeit als Studienleiterin für die GIM, ein Marktforschungsinstitut in Heidelberg, hatte ich Kontakt zu Mitarbeitern der Marketingabteilungen unterschiedlicher, renommierter Konzerne. Dort sind mir Mitarbeiter (Führungsnachwuchskräfte) begegnet, die in ihrer Freizeit entweder regelmäßig Paintball spielen oder dies sporadisch schon getan haben. 118 Einsteigerausrüstungen zum Trainieren sind gebraucht aber auch schon ab ca. 400 DM erhältlich. 224
A: Ich habe jetzt schon ein paar Wochen nix mehr mit meinen Eltern gemacht. Es wird Zeit, dass ich mal wieder was mit denen mach. Das ist mir auch sehr wichtig, weil sie sich in meiner Kindheit auch sehr um mich bemüht haben (Gedächtnisprotokoll Clubtreffen). A: Wir haben hier bei uns ja zwei Brüder im Verein. Die verstehn sich bombig. Das ist typisch dafür, dass Familie und Geschwister den meisten wichtig sind. Das ist aber doch normal. (Gedächtnisprotokoll Clubtreffen) Meine Beobachtungen bestätigen diese Darstellungen: beim Besuch eines Gruppenmitglieds war der Vater anwesend. Während des Interviews reparierte er gerade den Wagen des Sohnes, um ihm so die hohen Reparaturkosten zu ersparen. Schließlich telefonierte der Interviewte mehrfach mit seinem Bruder, um ein Treffen zu verabreden. Einige der jungen Männer haben eine feste Freundin, die auch schon mal mit zu den Turnie- ren fährt. Einzelgänger, die z.B. wie Söldner Eltern und Familie hinter sich gelassen haben, konnte ich weder bei den Little Devils noch in der Szene antreffen. Wohnsituation Unauffällig und wenig außergewöhnlich ist auch die aktuelle Wohnsituation der Vereinsmit- glieder. Etwa die Hälfte der Befragten wohnt noch bei den Eltern. Dies erscheint heute für diese Altersgruppe im Allgemeinen typisch. So können Kosten reduziert und finanzielle Frei- räume für Aus- und Weiterbildung, Studium, Hobbys und Freizeit geschaffen werden. Andere haben eine eigene Wohnung; alleine oder mit der Freundin zusammen. Wie oben bereits angedeutet, habe ich ein Vereinsmitglied zu Hause besucht. Die Wohnung liegt in einem Vorort von Reutlingen in einer ‘beschaulichen’ Wohngegend. Typisch sind Ein- und Mehrfamilienhäuser (bis max. sechs Wohneinheiten) und eine aufgelockerte Bau- weise mit Grünflächen und Vorgärten. Die Wohnung liegt im zweiten Stock eines Vier- Familienhauses, das vermutlich Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre erbaut wurde. Es wirkt gepflegt. Vom Stil her kann die Wohnungseinrichtung als eine Mischung zwischen ‘bürgerlich-konventionell’ und ‘alternativ’ beschrieben werden: Kiefernmöbel, bunt gemus- tertes Sofa, Kissen, bunte Teppiche, typisch deutsche Gardinen, Stereoanlage, CD-Ständer etc. Es finden sich diverse Sammlerobjekte wie Plüschtiere oder Comicfiguren (z.B. Snoopy) oder MAD-Hefte. Der Gesamteindruck: ordentlich und aufgeräumt. 225
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A: Ich habe jetzt schon ein paar Wochen nix mehr mit meinen Eltern gemacht. Es<br />
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weil sie sich in meiner Kindheit auch sehr um mich bemüht haben (Gedächtnisprotokoll<br />
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A: Wir haben hier bei uns ja zwei Brü<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Verein. Die verstehn sich bombig.<br />
Das ist typisch dafür, dass Familie <strong>und</strong> Geschwister <strong>de</strong>n meisten wichtig sind. Das<br />
ist aber doch normal. (Gedächtnisprotokoll Clubtreffen)<br />
Meine Beobachtungen bestätigen diese Darstellungen: be<strong>im</strong> Besuch eines Gruppenmitglieds<br />
war <strong>de</strong>r Vater anwesend. Während <strong>de</strong>s Interviews reparierte er gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Wagen <strong>de</strong>s Sohnes,<br />
um ihm so die hohen Reparaturkosten zu ersparen. Schließlich telefonierte <strong>de</strong>r Interviewte<br />
mehrfach mit seinem Bru<strong>de</strong>r, um ein Treffen zu verabre<strong>de</strong>n.<br />
Einige <strong>de</strong>r jungen Männer haben eine feste Fre<strong>und</strong>in, die auch schon mal mit zu <strong>de</strong>n Turnie-<br />
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Einzelgänger, die z.B. wie Söldner Eltern <strong>und</strong> Familie hinter sich gelassen haben, konnte ich<br />
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Wohnsituation<br />
Unauffällig <strong>und</strong> wenig außergewöhnlich ist auch die aktuelle Wohnsituation <strong>de</strong>r Vereinsmit-<br />
glie<strong>de</strong>r. Etwa die Hälfte <strong>de</strong>r Befragten wohnt noch bei <strong>de</strong>n Eltern. Dies erscheint heute für<br />
diese Altersgruppe <strong>im</strong> Allgemeinen typisch. So können Kosten reduziert <strong>und</strong> finanzielle Frei-<br />
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haben eine eigene Wohnung; alleine o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Fre<strong>und</strong>in zusammen.<br />
Wie oben bereits ange<strong>de</strong>utet, habe ich ein Vereinsmitglied zu Hause besucht. Die Wohnung<br />
liegt in einem Vorort <strong>von</strong> Reutlingen in einer ‘beschaulichen’ Wohngegend. Typisch sind<br />
Ein- <strong>und</strong> Mehrfamilienhäuser (bis max. sechs Wohneinheiten) <strong>und</strong> eine aufgelockerte Bau-<br />
weise mit Grünflächen <strong>und</strong> Vorgärten. Die Wohnung liegt <strong>im</strong> zweiten Stock eines Vier-<br />
Familienhauses, das vermutlich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sechziger, Anfang <strong>de</strong>r siebziger Jahre erbaut wur<strong>de</strong>.<br />
Es wirkt gepflegt. Vom Stil her kann die Wohnungseinrichtung als eine Mischung zwischen<br />
‘bürgerlich-konventionell’ <strong>und</strong> ‘alternativ’ beschrieben wer<strong>de</strong>n: Kiefernmöbel, bunt gemus-<br />
tertes Sofa, Kissen, bunte Teppiche, typisch <strong>de</strong>utsche Gardinen, Stereoanlage, CD-Stän<strong>de</strong>r<br />
etc. Es fin<strong>de</strong>n sich diverse Sammlerobjekte wie Plüschtiere o<strong>de</strong>r Comicfiguren (z.B. Snoopy)<br />
o<strong>de</strong>r MAD-Hefte. Der Gesamteindruck: or<strong>de</strong>ntlich <strong>und</strong> aufgeräumt.<br />
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