Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de
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nicht als Domina, son<strong>de</strong>rn eher als Erzieherin bezeichnet wer<strong>de</strong>n möchte. Die Ver-<br />
selbständigung <strong>und</strong> Vertiefung <strong>de</strong>s Interesses führte aber dazu, dass sie sich über Anzeigen<br />
auch an<strong>de</strong>re Kontakte suchte. So kann Eva mittlerweile auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Erfahrungen zurückblicken: Durch viele Umstän<strong>de</strong> <strong>und</strong> Ereignisse in meinem Leben bin ich<br />
zu <strong>de</strong>m gewor<strong>de</strong>n, was ich heute bin: Eine Erzieherin, Herrin <strong>und</strong> Gebieterin aus Lei<strong>de</strong>n-<br />
schaft <strong>und</strong> mit Spaß <strong>und</strong> Freu<strong>de</strong> daran, entsprechend veranlagte Männer in meine Dienste<br />
treten zu lassen. Auch auf viele Briefe solcher Männer, die mir schrieben, habe ich geantwor-<br />
tet. Mit vielen habe ich lange Gespräche geführt <strong>und</strong> einigen allein damit vieles geben kön-<br />
nen. Entsprechen<strong>de</strong> Anzeigen führen mich häufig in Versuchung, wie<strong>de</strong>r einmal zu reagieren.<br />
Eva betont, dass ihre erzieherischen Aktivitäten niemals mit einer professionellen, d.h. finan-<br />
ziellen Absicht verb<strong>und</strong>en waren, son<strong>de</strong>rn <strong>im</strong>mer nur aus Lei<strong>de</strong>nschaft <strong>und</strong> eigenem Spaß an<br />
<strong>de</strong>r Sache. Aus diesem Interesse heraus trifft sie sich nach ausführlichem Briefwechsel hin<br />
<strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>ren Männern, um ihre dominanten Neigungen auszuleben. Seit fünf Jah-<br />
ren hat sie eine reine SM-Beziehung zu einem Mann, <strong>de</strong>n sie regelmäßig für einen Tag be-<br />
sucht, um ihn zu dominieren: Ich fahre morgens hin <strong>und</strong> am späten Nachmittag zurück. Das<br />
zieht sich aber dann <strong>de</strong>n ganzen Tag durch.<br />
Auch über ihre persönlichen Beziehungen hinaus ist Eva <strong>im</strong> SM-Bereich engagiert. Sie<br />
schreibt sehr viel <strong>und</strong> hält auch verschie<strong>de</strong>ne SM-Erlebnisse schriftlich fest, um daraus zu<br />
lernen <strong>und</strong> möglicherweise auch mal sowas weiterzugeben. Desweiteren war Eva für ver-<br />
schie<strong>de</strong>ne kommerzielle SM-Magazine <strong>und</strong> -Zeitschriften als Schriftstellerin tätig, wobei sie<br />
in diesem Bereich schlechte Erfahrungen machen musste <strong>und</strong> ihre Texte <strong>de</strong>shalb nur noch für<br />
ein sehr ausgewähltes Publikum verfaßt: Ich habe eine beson<strong>de</strong>rs große Phantasie <strong>und</strong> eine<br />
enorme Vorstellungsgabe, die ich schon mehrfach dazu genutzt habe, überaus reizvolle <strong>und</strong><br />
sicherlich auch interessante Geschichten zu schreiben. Allerdings sind sie nur für SM-<br />
Menschen interessant <strong>und</strong> reizvoll <strong>und</strong> es gibt keine Möglichkeit, sie einem größeren Kreis<br />
zugängig zu machen; <strong>de</strong>nn einschlägige Magazine reißen sie mir zwar aus <strong>de</strong>r Hand <strong>und</strong> dru-<br />
cken sie auch, aber sie tun es für nicht einmal ein Danke, geschweige <strong>de</strong>nn ein Belegex-<br />
pemplar o<strong>de</strong>r gar ein Honorar. Sie wollen nur daran verdienen. Nur, ausbeuten lasse ich<br />
mich <strong>de</strong>nn doch nicht. So schreibe ich zwar, aber es gibt nur wenige Menschen, die es lesen<br />
<strong>und</strong> die ich sehr damit erfreuen kann. Ich habe zweifellos genügend Texte geschrieben. Die<br />
meisten Texte <strong>und</strong> Geschichten etc. habe ich für meinen Mann geschrieben. Ich habe aber<br />
auch schon beispielsweise für meinen Sklaven zum Geburtstag eine Geschichte verfaßt. Ich<br />
schreibe sehr viel auf meinen Bahnfahrten <strong>und</strong> es ist durchaus repräsentativ, was ich schrei-<br />
be: Gedanken, Leserbriefe <strong>und</strong> eben Geschichten. Für meinen Mann habe ich dann noch vor<br />
zwei Jahren eine Zeitschrift begonnen, ‚Utopie 2000’, an <strong>de</strong>r er viel Spaß hat, aber sie ist<br />
sehr auf ihn zugeschnitten. Ich habe auch Gedichte, Geschichten <strong>und</strong> Briefe als Danke <strong>von</strong><br />
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