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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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mene han<strong>de</strong>lt: Als Sadistin, Domina <strong>und</strong> Frau zu meiner eigenen Person kann ich nur sagen,<br />

dass hier zwischem <strong>de</strong>m Begriff Gewalt <strong>im</strong> Sinne <strong>von</strong> Vergewaltigung <strong>und</strong> Brutalität zu unter-<br />

schei<strong>de</strong>n ist, da sich alle praktizieren<strong>de</strong>n SMler dieser Gewalt ja freiwillig unterwerfen. Es<br />

wür<strong>de</strong> mir nie in <strong>de</strong>n Sinn kommen, jeman<strong>de</strong>n zu überwältigen, <strong>de</strong>r kein Interesse an SM hat.<br />

Somit bringe ich Sexualität <strong>und</strong> Gewalt in ihrem ursprünglichen Sinne nicht in Verbindung<br />

<strong>und</strong> habe auch keine Probleme mit <strong>de</strong>r Thematik ‚Frauen <strong>und</strong> SM’.<br />

Carmen ist nicht bereit, ihre sadistischen Neigungen zu verdrängen o<strong>de</strong>r zu verhe<strong>im</strong>lichen.<br />

Der Verzicht wäre für sie mit <strong>de</strong>m Verlust <strong>von</strong> Lebensqualität verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ihre Zufrie<strong>de</strong>n-<br />

heit hätte darunter zu lei<strong>de</strong>n. Sie beschreibt ihre Erfahrungen <strong>im</strong> SM-Bereich als Gewinn für<br />

ihren Alltag: Ich konnte mich in verantwortlicher Position für die Belange <strong>de</strong>r Firma, z.B. bei<br />

Vertragsverhandlungen, besser druchsetzen. Ich fühlte mich durchaus auch Situationen ge-<br />

wachsen, die ich vor meiner Konfrontation mit meinen SM-Neigungen lieber jemand an<strong>de</strong>ren<br />

habe ausführen lassen. Das mag sich darin begrün<strong>de</strong>n, dass ein Großteil <strong>de</strong>r Gäste, die mit<br />

mir gemeinsam das Studio aufgesucht haben, um genau wie ich, ihre Interessen ausleben zu<br />

können, meistens Männer in Positionen waren, die mir bei Verhandlungen als gleichberech-<br />

tigte Partner gegenübersaßen. Ich übertrug in solchen Momenten meine Strategien in einer<br />

an<strong>de</strong>ren Form auf ein an<strong>de</strong>res Gebiet. Zusehends mit mehr Erfolg. Und das hat mich weiter-<br />

hin geprägt. Meine Kompromissbereitschaft, die oftmals <strong>de</strong>r Gegenpartei <strong>de</strong>n Vorzug ließ,<br />

wur<strong>de</strong> abgebaut <strong>und</strong> ich baute mich - <strong>und</strong> damit auch mehr Achtung vor mir selbst - auf.<br />

Fall 3: Maria - ...ich möchte mir ständig bewusst sein, dass ich eine Sklavin bin<br />

Das Interview mit Maria wur<strong>de</strong> <strong>im</strong> Rahmen eines regelmäßigen Treffens <strong>von</strong> SM-<br />

Interessierten in <strong>de</strong>r Privatwohnung eines Gruppenmitglieds durchgeführt. In ihrem Auftreten<br />

wirkt sie selbstsicher <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich. Marias Kleidung <strong>und</strong> Schmuck an diesem Abend lassen<br />

schon auf ihre Neigungen schließen: <strong>im</strong> Rahmen <strong>von</strong> SM n<strong>im</strong>mt sie ausschließlich die passive<br />

Rolle ein.<br />

Allgemeine Lebensumstän<strong>de</strong><br />

Als wir Maria zum Interview treffen, ist sie 25 Jahre alt <strong>und</strong> lebt in einer Großstadt, wo sie<br />

zusammen mit einer Fre<strong>und</strong>in eine eigene Wohnung hat. Ihre Tätigkeit als Kauffrau in <strong>de</strong>r<br />

Frem<strong>de</strong>nverkehrsbranche gewährt ihr finanzielle Unabhängigkeit.<br />

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