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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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minismus <strong>und</strong> Sadomasochismus <strong>im</strong> Allgemeinen <strong>und</strong> Masochismus <strong>im</strong> Beson<strong>de</strong>ren insofern<br />

miteinan<strong>de</strong>r vereinbaren, dass sie ihre SM-Rollen ein<strong>de</strong>utig <strong>von</strong> ihrer alltäglichen Rolle ab-<br />

grenzt. In ihre beruflichen <strong>und</strong> sonstigen sozialen Zusammenhängen möchte Vanessa Macht<br />

<strong>und</strong> Unterwerfung unter keinen Umstän<strong>de</strong>n miteinbeziehen: In meinem Alltag will ich das<br />

ganz klar nicht. Ich will in meinen alltäglichen Situationen mit allen Leuten, die ich treffe,<br />

gleichberechtigt umgehen. Also ich stehe nicht auf Konkurrenzkisten. Ich habe eine Weile <strong>im</strong><br />

Computervertrieb gearbeitet, was ein relativ hartes Ellenbogen-Business ist <strong>und</strong> habe genau<br />

<strong>de</strong>swegen aufgehört, weil ich keine Lust hatte, mich permanent in Konkurrenzsituationen zu<br />

stellen <strong>und</strong> permanent schmutzige Wäsche zu waschen, um meine Position zu behaupten. Ich<br />

suche Umgebungen, wo ich mit jeman<strong>de</strong>m zusammenarbeiten kann. Im Alltag interessieren<br />

mich solche Machtsituationen nicht. Innerhalb meiner SM- <strong>und</strong> Privat-Kisten um so mehr.<br />

Diese Einstellung sollte aber nicht als Bestätigung für die Weiterführung ihres sexuellen Ma-<br />

sochismus <strong>im</strong> Alltag verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn auch ihre passive Rolle <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Sexuali-<br />

tät steht in keinem Zusammenhang zu ihren sonstigen Verhaltensmustern. Vanessa beschreibt<br />

sich als eine Frau, für die Gleichberechtigung <strong>und</strong> Zusammenarbeit zwar einen sehr hohen<br />

Stellenwert einnehmen, die aber <strong>de</strong>nnoch eher dominant als <strong>de</strong>vot auftritt. Sie gibt an, ihre<br />

Interessen durchzusetzen <strong>und</strong> sich beispielsweise ihrem Partner <strong>im</strong> Alltag niemals unterzu-<br />

ordnen: Ich weiß sehr genau, was mein Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> ich leben, ist eine völlig gleichberechtigte<br />

Partnerschaft, auch wenn er <strong>im</strong> sexuellen Bereich wirklich dominant ist. Es ist für uns bei<strong>de</strong><br />

völlig klar, dass ich mich bewusst unterwerfen will. Trotz<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong> mich mein Fre<strong>und</strong> nie in<br />

seinem Leben schicken, seinen Kram abzuspülen o<strong>de</strong>r irgendwelche Sachen für ihn zu erledi-<br />

gen. Vanessa hat ein positives Männerbild <strong>und</strong> legt in Bezug auf ihre dominante Rolle <strong>im</strong><br />

SM-Spiel beson<strong>de</strong>ren Wert darauf, dass sie nicht als Männerhass interpretiert wird: Ich wür<strong>de</strong><br />

meine dominante Rolle nicht als Männerhass bezeichnen. Das ist bei mir halt ganz klar nicht<br />

so. Wie ich mich auch nicht <strong>von</strong> Typen vermachen lassen wür<strong>de</strong>, die das letztlich aus Angst<br />

vor Frauen o<strong>de</strong>r Frauenhass machen wür<strong>de</strong>n. Und das ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen <strong>de</strong>struk-<br />

tiven Leuten <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren SMlern, da mache ich einfach eine Trennung.<br />

Sie differenziert also ein<strong>de</strong>utig zwischen sexuellem Sadomasochismus <strong>und</strong> sozialen, kul-<br />

turellen o<strong>de</strong>r gesellschaftlichen Formen <strong>de</strong>s Machtgebrauchs. Dominanz <strong>und</strong> Unterwerfung<br />

kommen für sie als mögliche Verhaltensdispositionen nur dann infrage, wenn sie spielerisch<br />

inszeniert <strong>und</strong> ausschließlich auf einen solchen Rahmen beschränkt sind. Unter dieser Prämis-<br />

se praktiziert sie ihre sadomasochistischen Neigungen. Sie glaubt, dass sie heute zwar in <strong>de</strong>r<br />

Lage ist, diese unterschiedlichen Bereiche einwandfrei <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r abzugrenzen, räumt aber<br />

ein, dass es zu früheren Zeitpunkten Schnittmengen gegeben hat: Ich <strong>de</strong>nke, dass ich mir die<br />

Sachen vorher <strong>im</strong> Alltag abgeholt habe, die ich jetzt in meinen Privatbereich auslebe. Deswe-<br />

gen lasse ich mich jetzt <strong>im</strong> Alltag nicht mehr in solche Spiele reinziehen. (...) Es gab so Ver-<br />

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