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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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Tab.: Beruflicher Status <strong>und</strong> SM-Rolle<br />

Präferierte SM-Rolle Führungskräfte Nicht-<br />

Führungskräfte<br />

Aktiv 37,8% 28,9%<br />

Wechselnd 8,9% 30,9%<br />

Passiv 53,3% 40,2%<br />

Gesamt: 100,0% 100,0%<br />

Unter <strong>de</strong>m Vorbehalt <strong>de</strong>r nur bedingten Generalisierbarkeit dieser Daten ist festzustellen, dass<br />

insgesamt mehr Personen, die <strong>im</strong> beruflichen Bereich als Führungskräfte einzustufen sind, <strong>de</strong>r<br />

passiven Orientierung zugeordnet wer<strong>de</strong>n können. Umgekehrt fin<strong>de</strong>n sich unter <strong>de</strong>n Nicht-<br />

Führungskräften sowohl passiv orientierte Personen wie auch solche, die <strong>de</strong>n statusnie<strong>de</strong>ren<br />

<strong>und</strong> autoritätsarmen Berufsalltag mit <strong>de</strong>r scheinbaren Allmacht <strong>de</strong>s sadomasochistischen Ar-<br />

rangements verbin<strong>de</strong>n. Auch wenn es also Verknüpfungen zwischen diesen bei<strong>de</strong>n Variablen<br />

gibt, lässt sich auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage bisheriger Forschungsergebnisse noch nichts über die Rich-<br />

tung dieser Zusammenhänge sagen. Unsere Ergebnisse weisen aber darauf hin, dass Verbin-<br />

dungen nicht nur, wie bisher vermutet, <strong>im</strong> Sinne einer Verknüpfung <strong>von</strong> beruflicher Macht<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>voter Sexualität, son<strong>de</strong>rn auch <strong>im</strong> umgekehrten Fall, nämlich <strong>de</strong>r Allianz <strong>von</strong> sexueller<br />

All- <strong>und</strong> beruflicher Ohnmacht bestehen könnten. Das Bild <strong>de</strong>s mächtigen Firmenchefs, <strong>de</strong>r<br />

vor seiner Domina kriecht, müsste je<strong>de</strong>nfalls um das Bild <strong>de</strong>r kleinen Angestellten, die ihren<br />

Partner knechtet, ergänzt wer<strong>de</strong>n: ‘Ein an<strong>de</strong>rer Punkt ist, dass ich auf die Art meine Domi-<br />

nanz ausleben kann, als Gegensatz zu meinem normalen Leben. Da bin ich ja nur die Sekretä-<br />

rin. So wie <strong>de</strong>r Direktor mal was machen möchte, was ihm gesagt wird, mache ich etwas, wo<br />

ich best<strong>im</strong>mten kann. Das ist ja nicht nur gespielt. Wenn sich da ein Professor auf einmal<br />

nackt auszieht <strong>und</strong> sich bückt <strong>und</strong> sich <strong>de</strong>n Po versohlen lässt, <strong>de</strong>r spürt doch ganz gemischte<br />

Gefühle. Erotik, Scham <strong>und</strong> was das alles so ist. Und das spüre ich wie<strong>de</strong>rum, dass <strong>de</strong>r das<br />

spürt. Dann spüre ich schon eine gewisse Macht in mir <strong>und</strong> fin<strong>de</strong> das schon toll, dass <strong>de</strong>r das<br />

in meinem Beisein macht.’ Diese Antwort einer ‘Sadistin’ könnte ein Hinweis dafür sein, dass<br />

diese Effekte auch über die Geschlechtergrenzen verlaufen (vgl. Kap. III.1.9).<br />

Submission<br />

Eskapa (1988, S. 85f) beschreibt die masochistische Orientierung folgen<strong>de</strong>rmaßen: „Maso-<br />

chismus be<strong>de</strong>utet Befriedigung durch Selbstverleugnung, Erniedrigung <strong>und</strong> Schmerzen (...),<br />

be<strong>de</strong>utet sexuelle Befriedigung durch Unterwerfung unter geistigen <strong>und</strong> körperlichen<br />

Schmerz. Masochisten sind Menschen, die <strong>de</strong>n Schmerz jeglicher an<strong>de</strong>rer sexueller Aktivität<br />

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