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Außeralltäglichkeit und Grenzerfahrung im Kontext von ... - PBportal.de

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groß ist die Variationsbreite. Eine typische SM-Praktik gibt es nicht. 77 Allenfalls <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Be-<br />

<strong>de</strong>utung, die ihnen die Sadomasochisten zumessen, genießen Flagellantismus <strong>und</strong> Bondage<br />

eine gewisse Son<strong>de</strong>rstellung, <strong>de</strong>nn ihnen haftet das Flair <strong>de</strong>r klassischen SM-Praktik an. Sie<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Szene als unzweifelhaft dazugehörig akzeptiert. Individuell ist die Anwendung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Praktiken unterschiedlich. Manche Personen fin<strong>de</strong>n nur an einer best<strong>im</strong>mten<br />

Form (z.B. Flagellation) sadomasochistischer Äußerung Gefallen <strong>und</strong> lehnen alles, was dar-<br />

über hinausgeht, entschie<strong>de</strong>n ab. Gegenüber manchen Praktiken bestehen unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

sogar richtige Ekelbarrieren. Bei an<strong>de</strong>ren wie<strong>de</strong>rum ist die Anwendung <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Praktiken zu beobachten, frei nach <strong>de</strong>m Motto eines Betroffenen: ‚Alles, was erniedrigt, wird<br />

ausgeführt’. Mit diesen unterschiedlichen Präferenzen ist auch die Konstitution <strong>von</strong> best<strong>im</strong>m-<br />

ten Szene-internen Gruppierungen verb<strong>und</strong>en. Flagellanten bil<strong>de</strong>n eine ‚Sub-Szene’, Bonda-<br />

ge-Anhänger o<strong>de</strong>r Fetischisten ebenso. Je stärker die Unverträglichkeiten zwischen <strong>de</strong>n ein-<br />

zelnen Gruppen sind, <strong>de</strong>sto ausgeprägter wer<strong>de</strong>n auch die Distinktionen zwischen ihnen.<br />

Gruppen, in <strong>de</strong>nen sich Personen zusammenfin<strong>de</strong>n, die eine Abneigung gegen Fäkalpraktiken<br />

haben, distanzieren sich z.B. auf das Entschie<strong>de</strong>nste <strong>von</strong> <strong>de</strong>n ‚Perversen’, die solche Prakti-<br />

ken präferieren.<br />

77 Auch Breslow u.a. (1985, S. 315) stellen fest, dass es keine spezifischen SM-Praktiken gibt, wie die folgen<strong>de</strong><br />

Tabelle ver<strong>de</strong>utlicht:<br />

Preferences of Sadomasochistic Sexual Interests<br />

______________________________________<br />

Interest Male (%) Female (%)<br />

______________________________________<br />

Spanking 79 80<br />

Master-slave-realtionsship 79 76<br />

Oral sex 77 90<br />

Masturbation 70 73<br />

Bondage 67 88<br />

Humiliation 65 61<br />

Erotic lingerie 63 88<br />

Restraint 60 83<br />

Anal sex 58 51<br />

Pain 51 34<br />

Whipping 47 39<br />

Rubber/leather 42 42<br />

Boots/Shoes 40 49<br />

Verbal Abuse 40 51<br />

Stringent Bondage 39 54<br />

Enemas 33 22<br />

Torture 32 32<br />

Gol<strong>de</strong>n Showers 30 37<br />

Transvestism 28 20<br />

Petticoat punishment 25 20<br />

Toilet activities 19 12<br />

_____________________________________<br />

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