Programmheft - Badisches Staatstheater - Karlsruhe
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der Kottwitz im Namen ihres Regiments<br />
den Kurfürsten um die Begnadigung des<br />
Prinzen ersucht. Natalie ist aufgefordert,<br />
ebenfalls zu unterschreiben. Sie tut es –<br />
wissend, dass die von ihr selbst beim Kurfürsten<br />
erwirkte Begnadigung durch die<br />
damit verbundene Forderung noch keine<br />
sichere Rettung bringt. Und Natalie geht<br />
noch weiter: Um der Bittschrift, sollte sie<br />
zum Einsatz kommen müssen, den nötigen<br />
Einfluss zu verschaffen, beordert sie Kottwitz<br />
im Namen des Kurfürsten nach Berlin.<br />
Ihr Plan: Kottwitz soll auch das übrige<br />
Heer, das in der Stadt sein Lager bezogen<br />
hat, zur Unterschrift bewegen.<br />
Natalie weist den Grafen Truchß an, auf<br />
ihren Befehl zu warten, bis er die Papiere<br />
zum Einsatz bringt. Daraufhin sucht sie<br />
Homburg im Gefängnis auf und überbringt<br />
ihm die Nachricht seiner Begnadigung<br />
und das damit verbundene Schreiben des<br />
Kurfürsten. Als sie den Prinzen jedoch<br />
auffordert, die entsprechende Antwort<br />
zu verfassen, zögert er. Die Erkenntnis,<br />
dass der Kurfürst ihn dazu aufruft, selbst<br />
zu entscheiden, ob das Urteil gerecht ist,<br />
stürzt Homburg in einen tiefen Konflikt. Als<br />
er den Hofkavalier schließlich mit seiner<br />
Antwort zum Kurfürsten abschickt, ahnt<br />
Natalie, dass sein Brief nicht die erhofften<br />
Zeilen enthält und erteilt nun ihrerseits<br />
dem Grafen Truchß den Befehl, Kottwitz<br />
und ihr Regiment nach Berlin zu holen.<br />
5. Akt<br />
Der Kurfürst erfährt, dass Kottwitz mit<br />
dem Regiment der Prinzessin in die Stadt<br />
eingerückt ist und dass im Rathaus eine<br />
Versammlung der Offiziere stattfindet.<br />
Feldmarschall Dörfling informiert ihn über<br />
den Plan der Offiziere, den Prinzen, sollte<br />
ihr Gnadengesuch erfolglos sein, mit Gewalt<br />
aus seiner Haft zu befreien. Der Feldmarschall<br />
will den Kurfürsten überzeugen,<br />
diesem Anschlag zuvorzukommen und den<br />
Prinzen aus eigenem Antrieb zu begnadigen.<br />
Dann erhält dieser vom Hofkavalier<br />
die Antwort Homburgs auf seinen Brief.<br />
Als Kottwitz und die anderen Offiziere vor<br />
ihm erscheinen, erfährt der Kurfürst zunächst,<br />
dass seine eigene Order Kottwitz<br />
in die Stadt gerufen hat. Er verbirgt vor<br />
den Anwesenden, dass Natalie ohne sein<br />
Wissen gehandelt hat und erklärt ihnen,<br />
er habe das Regiment bestellt, um dem<br />
Prinzen bei der Urteilsvollstreckung die<br />
letzte Ehre zu erweisen. Kottwitz verteidigt<br />
die Tat des Prinzen und erklärt, dass<br />
es ohne dessen beherztes Eingreifen in der<br />
Schlacht nicht zum Sieg gekommen wäre.<br />
Der Kurfürst hält dagegen – und lässt<br />
schließlich Homburg selbst sprechen. Zum<br />
Entsetzen der Offiziere erkennt Homburg<br />
das Todesurteil an und unterwirft sich<br />
dem Gesetz. Der Kurfürst hat sein Ziel<br />
erreicht – und Homburg eine letzte Bitte:<br />
Der Frieden soll nicht mit Natalies Hand<br />
erkauft werden. Der Kurfürst gibt Natalie<br />
dem todgeweihten Homburg zur Braut.<br />
Während der Prinz sich auf seine Hinrichtung<br />
vorbereitet, erklärt der Kurfürst den<br />
Waffenstillstand für beendet und zerreißt<br />
das Todesurteil. „Die Schule dieser Tage<br />
durchgegangen“ soll Homburg seine<br />
Truppe erneut in die Schlacht führen.<br />
6<br />
André Wagner, Sophia Löffler<br />
Folgeseiten Timo Tank, Simon Bauer, Till Bauer, Thomas Halle