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Download - Freistaat Thüringen

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78 Einrichtung einer Datenbank zu den Dauerbeobachtungsflächen in Thüringen<br />

(Prozess der N-Sättigung; Schulze et al. 1989, Aber 2002). Dieser Prozess führt insbesondere<br />

auf basenarmen Standorten und in Kombination mit hohen Schwefel-Depositionen zu einem<br />

Rückgang des Waldwachstums bis hin zum Absterben einzelner Bäume oder gar ganzer<br />

Waldbestände (Schulze et al. 1989). Je nach Region und Bestandeseigenschaften wird das<br />

Waldwachstum durch ein komplexes Zusammenwirken all dieser Faktoren beeinflusst, was<br />

eine verlässliche Vorhersage des Wachstums auf Betriebsebene sehr erschwert. Die Vielzahl<br />

anthropogener, oftmals nicht standortsspezifischer Einflüsse könnte auch ein Grund dafür<br />

sein, dass sich bei jüngeren, derzeit noch laufenden Studien nur ein schwacher oder kein<br />

Zusammenhang zwischen aktuellem Bestandeszuwachs und Parametern der<br />

Standortskartierung findet (Vorträge von H. Röhle, TU Dresden, und M. Jansen, Universität<br />

Göttingen, auf der Forstwissenschaftlichen Tagung 2004 in Freising/Weihenstephan).<br />

Für eine Anrechnung der C-Senken im Rahmen des Kyoto-Protokolls sind neben der<br />

Feststellung einer Wachstumsveränderung durch sich verändernde Umweltfaktoren auch die<br />

Anteile der unterschiedlichen Faktoren an den Wachstumsveränderungen von Bedeutung.<br />

Eine Trennung zwischen anthropogenen and natürlichen Faktoren wurde bereits in der<br />

1. Projektphase mit Hilfe des BIOME-BGC- Modells beispielhaft ermittelt (Wirth et al. 2003,<br />

Vetter et al. in press). In der zweiten Projektphase standen der Zusammenhang von<br />

Standortseigenschaften, Bewirtschaftung und Waldwachstum in Thüringen im Vordergrund,<br />

(1) um die Randbedingungen zur Verifikation von C-Vorratsfortschreibungen festlegen zu<br />

können (z.B. für welche Standorte ist das Wachstum der ausgewählten Versuchsflächen<br />

repräsentativ), und (2) um mögliche Prädiktoren zur Vorhersage des Waldwachstum zu<br />

identifizieren.<br />

Im Gegensatz zur Nutzung für die forstliche Betriebsführung stellen die derzeit verfügbaren<br />

Ertragstafeln mit Blick auf das Kyoto-Protokoll kein ausreichend genaues Modell zur<br />

fortlaufenden Abschätzung der Kohlenstoffakkumulation in der Dendromasse von Wäldern<br />

auf lokaler Ebene dar. Da die Zuwachsabschätzung der gesamten Forsteinrichtung und<br />

bislang auch des geplanten Forsteinrichtungssystems "Walddatenspeicher" für Thüringen auf<br />

Ertragstafeln beruhen, ist diese Feststellung von großer Relevanz für die Fortschreibung von<br />

C-Vorräten in der Dendromasse.<br />

3.1.2 Aufbau der Datenbank und Bodenuntersuchungen<br />

Als ein erster Schritt zu einer besseren Abschätzung des jährlichen Bestandeswachstums in<br />

Thüringen wurde eine Datenbank der langfristigen ertragskundlichen Versuchsflächen in<br />

Thüringen zusammengestellt. Hierzu mussten zunächst der Zustand und die<br />

Verantwortlichkeiten der bestehenden ertragskundlichen Dauerversuchsflächen in Thüringen<br />

ausfindig gemacht werden. Die Betreuung der langfristigen ertragskundlichen Flächen in<br />

Thüringen obliegt historisch bedingt der Landesforstanstalt Eberswalde und dem Lehrstuhl

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