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Download - Freistaat Thüringen

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Holznutzung und Holzprodukte in Thüringen 75<br />

Sägetechnologie liegt. Die schwachen Holzdimensionen sind entsprechend der Sortentafeln<br />

bis Mitte der 1980er Jahre zum überwiegenden Anteil den Sortimenten IS und IL zugewiesen<br />

worden, mit der Folge, dass sie in erster Linie zu Produkten mit kurzer Produktlebensdauer<br />

verarbeitet wurden. Anfang der 1990er Jahre entwickelten Schöpfer und Stöhr für die<br />

Baumart Fichte eine neue Sortentafel, bei der die PZ-Sortimente berücksichtigt wurden.<br />

Dadurch bildet diese Sortentafel ein realitätsgetreueres Bild hinsichtlich der Sortenverteilung<br />

ab. Für die BAG Kiefer existiert jedoch noch keine angepasste Sortentafel.<br />

Unter das Verkaufssortiment Parkettholz fällt Laubstammholz ab der Stärkeklasse 2a<br />

(Stammmittendurchmesser 20 cm), das gezielt für die Produktion von Echtholzparkett<br />

verwendet wird. Bei Verwendung der Sortentafeln wird dieses Holz in erster Linie den<br />

geringwertigen Sortimenten IS und IL zugeordnet. Daraus resultiert ein Verteilungsschlüssel,<br />

der verstärkt Mengen den Produktgruppen 1 bis 3 mit kurzen Produktlebenszeiten zuweist.<br />

Das Verkaufssortiment Parkett wird jedoch zu 40 % (BAG Eiche) bzw. 35 % (Buche) den<br />

Produktgruppen 4 und 5 zugewiesen - mit einer durchschnittlichen Produktlebensdauer<br />

(MRT) von 25 bzw. 43 Jahren. Unberücksichtigt musste auch das Kriterium „Holzgüte“<br />

bleiben, da die Sortentafeln nur die Baumart und den BHD als Klassifizierungsgrößen<br />

beinhalten. In der Realität wird die Verwendung des Holzes jedoch sehr stark von der<br />

Holzgüte beeinflusst.<br />

Die waldbauliche Behandlung hat auf die Produktgruppenverteilung eine indirekte und<br />

langfristige Wirkung. Pflege von Beständen und Baumarten kann eine Verbesserung der<br />

Holzqualitäten bewirken mit der Folge, daraus hochwertige Holzsortimente zu. Darüber<br />

hinaus kann eine auf Baumartenvielfalt basierende Waldbewirtschaftung eine Vielzahl<br />

unterschiedlichster Kundenwünsche erfüllen, was die Holznutzung allgemein fördert.<br />

Insgesamt ist zu berücksichtigen, dass Absatzmärkte und wirtschaftliche Gesichtspunkte<br />

einem schnelleren Wandel unterliegen als waldbauliche Zyklen bei der Erzeugung des<br />

Holzes. Demzufolge sollte die Waldbewirtschaftung nicht gezielt auf die Maximierung eines<br />

einzelnen Produktpools ausgerichtet sein.<br />

2.2.5 Schlussfolgerungen<br />

• Im vorliegenden Projekt wurde erstmals eine Holznutzungsanalyse unter dem<br />

Gesichtspunkt der Bindungsdauer von Kohlenstoff für den <strong>Freistaat</strong> Thüringen und für<br />

unterschiedliche Durchforstungsszenarien durchgeführt.<br />

• Bei dem Vergleich unterschiedlicher Nutzungsansätze zeigte sich, dass über die Wahl<br />

des Durchforstungsregimes gezielt die Verwendung des Holzes zugunsten einer<br />

höheren Produktlebensdauer gesteuert werden kann. Die Hochdurchforstung liefert<br />

bei gleicher Nutzungsmenge je Hektar einen höheren Anteil an Holz, das zu Produkten<br />

mit einer längeren Lebensdauer verarbeitet werden kann, als die Niederdurchforstung.

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