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Download - Freistaat Thüringen

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60 Holznutzung und Holzprodukte in Thüringen<br />

Zersetzung von Holzprodukten übersteigt, der Produktpool also größer und die<br />

Lebensdauer länger wird, entsteht eine C-Senke im Produktsektor (bzw. eine C-Quelle,<br />

wenn die Holzproduktion geringer ist als die Verbrennung und Zersetzung). Für den Fall,<br />

dass die Menge an jährlich verbrannten und zersetzten Holzprodukten seit 1996 konstant<br />

geblieben ist, könnte die Zunahme an verkauftem Holz zwischen 1996 und 2002<br />

(Tabelle 2.1) zu einer Zunahme des Produktsektors und damit zu einer C-Senke von rund<br />

85.072 t C geführt haben (Differenz zwischen C-Bindung von rund 136.013 t C im Jahr 1996<br />

und von 221.085 t C im Jahr 2002). Dies entspräche einer C-Senke von 14.179 t C Jahr -1<br />

oder etwa 0.2 % der jährlichen fossilen CO 2 -Emissionen Thüringens. Dieses Szenario ist<br />

allerdings unrealistisch, da wahrscheinlich mit dem zunehmenden Verkauf von Holz auch eine<br />

zunehmende Entsorgung von Holz verbunden ist. Daten zum Verbrauch bzw. zur<br />

Entsorgung von Holzprodukten liegen nicht vor.<br />

Etwa 53 % des jährlich aus dem Thüringer Landeswald verkauften Holzes wurden zu<br />

Holzprodukten mit einer mittleren Lebensdauer von mindestens 25 Jahren (Produktgruppen<br />

4 bis 6) verarbeitet (Tabelle 2.9). Dieses Ergebnis wurde in erster Linie durch den hohen<br />

Anteil von Bauholz im Nadelholzbereich und von Möbelprodukten, Parkett und Produkten<br />

der Holzwerkstoffindustrie bei Laub- und Nadelholz bestimmt. Ausgehend von den<br />

Verkaufssortimenten ist im Nadelholzbereich der Anteil, der in die Sägeindustrie abfloss, mit<br />

ca. 60 % bei der Baumartengruppe Kiefer und knapp 80 % bei der Baumartengruppe Fichte<br />

höher als im Laubholzbereich. Die geringere Ausbeute und der höhere Anteil der in der<br />

Zell- und Holzstoffindustrie verwendeten Reststoffe führten jedoch zu einer Verschiebung,<br />

die insbesondere bei der Baumartengruppe Fichte erkennbar ist (Tabelle 2.9). Der relativ<br />

hohe Anteil kurzlebiger Produkte bei der Baumartengruppe Fichte ist auf den Verkauf<br />

frischen Holzes des Verkaufssortiments "Industrieholz kurz (IS)" an die Zell- und<br />

Holzstoffindustrie zurückzuführen. Bei den langlebigen Produkten der Buche zeigt sich<br />

insbesondere der Einfluss der Holzwerkstoffindustrie (Teil der Produktgruppe 4), die sowohl<br />

Buchenfrischholz (IL) als auch Abfälle der Sägeindustrie kauft.<br />

Der hohe Anteil langlebiger Produkte bei der Baumartengruppe Eiche lässt sich<br />

folgendermaßen begründen:<br />

• ein hoher Anteil der Baumartengruppe wird als Parkettholz verkauft, ein Sortiment,<br />

dass bei guter Qualität bereits ab Stärkeklasse 2 möglich ist und für das eine<br />

entsprechende Nachfrage besteht,<br />

• die Eiche kann aufgrund ihrer Inhaltsstoffe nicht in der Holz- und Zellstoffindustrie<br />

eingesetzt werden, weshalb Reststoffe der Erstverarbeiter zu höheren Anteilen in die<br />

Holzwerkstoffindustrie gehen und nur sehr geringe Anteile in kurzlebige Produkte<br />

(einschließlich Verbrennung) fließen.

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