Download - Freistaat Thüringen
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48 Holznutzung und Holzprodukte in Thüringen<br />
2.2.2.2 Herleitung der Produktlebensdauer<br />
Die Zusammenfassung der einzelnen Sortimente zu sechs Produktgruppen unterschiedlicher<br />
Lebensdauer basiert auf der Klassifizierung von Wirth et al. (2003), Umfragen bei den<br />
wichtigsten Holzabnehmern in Thüringen (Klausner Holz Thüringen, Saalburg-Ebersdorf;<br />
Pollmeier Massivholz GmbH, Creuzburg; Rettenmeier Holzindustrie GmbH, Ullersreuth;<br />
Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH & Co. KG (ZPR), Blankenstein; BHT Bau- und<br />
Holztechnik Thüringen GmbH in Ebersdorf), Daten aus Literatur-, Internet- und<br />
Telefonrecherche sowie Ableitungen beim Fehlen weiterführender Angaben. In den<br />
Abschätzungen zur Lebensdauer der Holzprodukte ist eine mögliche Speicherung von<br />
Kohlenstoff in Holzabfällen, die auf Mülldeponien gebracht werden, nicht enthalten, da die<br />
Deponierung von Holz in Deutschland seit 2003 verboten ist (Altholzverordnung). Eine<br />
mögliche Reduktion von CO 2 -Emissionen durch die Substitution fossiler Energieträger oder<br />
CO 2 -intensiver Werkstoffe und die stoffliche (Sekundärproduktion) und thermische<br />
Verwertung von Holzabfällen musste mangels vorhandener Daten unberücksichtigt bleiben.<br />
Trotz der relativ guten Datengrundlage für Thüringen mussten einige grobe Annahmen<br />
getroffen werden:<br />
1. Die Quantifizierung der Holzprodukte aus dem Landeswald Thüringens basierte auf<br />
den Verkaufszahlen der oben angegebenen Verkaufssortimente (Tabelle 8.1). Nicht<br />
erfasst wurden X-Holz (eingeschlagenes, aber nicht verwertetes Stammholz > 7 cm<br />
Durchmesser) und nvD-Holz (eingeschlagenes, aber nicht verlohntes Derbholz). Dies<br />
sind keine Verkaufssortimente, sondern Sortimente aus der Verlohnung der<br />
Waldarbeiter. Das Holz verbleibt in der Regel im Wald, ein potentieller Verkauf,<br />
beispielsweise als Brennholz in Selbstwerbung, wird in der Verkaufsstatistik nicht<br />
aufgeführt.<br />
2. Aufgrund des Interesses eines jeden Unternehmens, einen optimalen Mittel- und<br />
Gütereinsatz zu erreichen, werden höherwertige und daher teurere<br />
Verkaufssortimente in der Regel nicht für die Herstellung einfacher, billiger bezahlter<br />
Produkte verwendet. Daher kann man davon ausgehen, dass die an ein Holz veroder<br />
bearbeitendes Werk verkauften Sortimente in die entsprechenden<br />
Produktionsbereiche und Produkte fließen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass<br />
Stammholz (Sortiment L) in den Sägewerksbereich fließt und zu hochwertigen<br />
Produkten verarbeitet wird und dass Brennholz auch als solches genutzt wird.<br />
Vereinzelt (z.B. bei Nischenprodukten) ist es zwar möglich, dass preiswerte<br />
Verkaufssortimente in die Produktion höherwertiger Endprodukte mit einbeziehen,<br />
dies dürfte quantitativ jedoch zu vernachlässigen sein.<br />
3. Mit zunehmendem Wert der Verkaufssortimente steigt deren Produktlebensdauer.