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Download - Freistaat Thüringen

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Holznutzung und Holzprodukte in Thüringen 45<br />

2.2 Holznutzung und Holzprodukte in Thüringen in Abhängigkeit<br />

von der Baumartenzusammensetzung und dem Durchforstungsregime<br />

2.2.1 Einleitung<br />

Schutz, Erhaltung und Vergrößerung von Kohlenstoffsenken und -vorräten terrestrischer<br />

Ökosysteme sind zentrale Ziele des internationalen und nationalen Klimaschutzes (Artikel<br />

3.3 und 3.4 des Kyoto-Protokolls). Verbunden mit diesen Zielen ergeht der Auftrag an die<br />

Forstwirtschaft, Wälder als größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher zu erhalten und die<br />

Kohlenstoffvorräte bewirtschafteter Wälder zu erhöhen. Gleichzeitig ist das Ziel einer<br />

Reduktion von CO 2 -Emissionen in den Sektoren Energie, Industrie und Abfallbehandlung<br />

(Artikel 2.1 and 3.1 des Kyoto-Protokolls) eng mit der Verwendung von Holz als nahezu<br />

CO 2 -neutraler Rohstoff verbunden. Abholzungen von Wäldern zur Gewinnung von Ackeroder<br />

Bauland sind oft mit der Verbrennung des Holzes vor Ort verbunden, ohne Nutzung<br />

des Holzes als Energiequelle oder als Rohstoff für mehr oder weniger langlebige<br />

Holzprodukte. Im Gegensatz zu dieser, vor allem in Entwicklungsländern anzutreffenden<br />

Situation, werden große Teile der mitteleuropäischen Wälder mit dem Ziel bewirtschaftet,<br />

nachhaltig den Rohstoff Holz zu produzieren und für eine breite Palette von Produkten<br />

bereit zu stellen. Holz ist zudem, im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, ein nahezu CO 2 -<br />

neutraler Brennstoff. Im Falle einer Substitution fossiler Energieträger durch Holz würde es<br />

sogar zu einer Reduktion der Netto-CO 2 -Emissionen kommen.<br />

In jedem Holzprodukt ist Kohlenstoff gebunden, der während der Produktlebenszeit, d.h. bis<br />

zu seiner Verrottung oder Verbrennung, die Atmosphäre nicht als klimawirksames CO 2<br />

belastet. Zudem bietet die Substitution energieintensiv hergestellter Materialien (z.B. Stahl,<br />

Aluminium) durch Holz ein hohes Potential zur Vermeidung von CO 2 -Emissionen. Die in<br />

diesem Zusammenhang häufig angeführte Erhöhung des jährlichen Zuwachses des<br />

verbleibenden Waldbestandes nach Holzeinschlag erfolgt jedoch zu Lasten des<br />

Bestandesvorrates, verbunden mit C-Verlusten durch erhöhten Streuabbau.<br />

Das Kyoto-Protokoll eröffnet der Forstwirtschaft zwei große Handlungsfelder zur<br />

Minderung von CO 2 -Emissionen: (1) technische Maßnahmen und (2) biologische Maßnahmen<br />

(Abbildung 2.1). Mit diesen Handlungsfeldern ergeben sich zahlreiche Handlungsoptionen, die<br />

es mit Blick auf eine Reduktion der atmosphärischen CO 2 -Konzentration zu optimieren gilt.<br />

Die in Abbildung 2.1 dargestellte Positionierung der Forstwirtschaft im Kontext des Kyoto-<br />

Protokolls macht zudem deutlich, dass der häufig geäußerte Vorwurf, die Bedeutung von<br />

Holz als Rohstoff sei nicht im Kyoto- Protokoll verankert, nicht zutrifft.

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