Download - Freistaat Thüringen
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118 Kurzfassung<br />
Waldfonds auch die Bestandesdichte, die Durchmesserverteilung und die<br />
Totholzvorräte beinhalten.<br />
• Trotz der Fortschritte auf dem Gebiet der Quantifizierung von C-Vorräten und –<br />
Vorratsänderungen sind für ein „full carbon accounting“ der Wälder Thüringens immer<br />
noch einige weiterführende Untersuchungen auf den folgenden Gebieten notwendig:<br />
Menge und Qualität der jährlich produzierten Holzprodukte<br />
Bedarf, Verbrauch und Lebensdauer von Holzprodukten<br />
Substitutionseffekte von Holz als Energieträger<br />
Abbauraten von Totholz<br />
Totholzanfall in nicht-bewirtschafteten Wäldern<br />
Bestandeswachstum in strukturreichen Wäldern und in nicht-bewirtschafteten<br />
Wäldern<br />
Sensibilität von Boden-C-Vorräten gegenüber mäßigen Störungen wie<br />
Durchforstung, Femelschlag oder Einzelbaumnutzung<br />
Auf Basis der vorgestellten Untersuchungen zur C-Bilanz der Wälder Thüringens lassen sich<br />
für die Forstwirtschaft folgende Strategien als Beitrag zum Klimaschutz ableiten:<br />
• Die derzeit bestehenden Waldflächen sollten erhalten bleiben und nach Möglichkeit<br />
durch Aufforstungen vermehrt werden.<br />
• Die Bewirtschaftung von Wäldern sollte auf hohe und stabile Vorräte bei nachhaltiger<br />
Nutzung des natürlichen Zuwachspotentials der jeweiligen Standorte ausgerichtet sein<br />
(hoher Zieldurchmesser zur Förderung langlebiger Holzprodukte).<br />
• Störungen des Waldes, die zu einer verstärkten Freisetzung von C aus der organischen<br />
Auflage und dem Mineralboden führen (z. B. Kahlschläge, häufiges Befahren der<br />
Bestände, Bodenbearbeitung), sollten weitestgehend vermieden werden.<br />
Voraussetzung dafür ist eine engmaschige Erschließung der Waldbestände.<br />
• Die Holzproduktion sollte auf möglichst langlebige Produkte ausgerichtet sein, wobei<br />
die Klimarelevanz von Holz als Energiequelle und Substitut fossiler Energieträger nicht<br />
abschließend bearbeitet ist.<br />
• Waldstandorte, die keine wirtschaftliche Holzproduktion erlauben, sollten aus der<br />
Nutzung genommen werden und so durch die Anreicherung von C im Bestand, im<br />
Totholz und im Boden als C-Speicher dienen. Diese Flächen sollten nach Artikel 3.4<br />
anrechenbar gemacht werden.<br />
Um mittelfristig zu einer C-ökologischen Bewirtschaftung zu gelangen, müssen Modelle<br />
entwickelt werden, die die C-Speicherung im Ökosystem Wald (Bestand und Boden), die C-<br />
Speicherung in Holzprodukten, den Energiebedarf zur Holzproduktion und –verarbeitung,<br />
die energetische Nutzung des Holzes und die Substitution fossiler Energieträger