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110 Stichprobeninventur im Revier Langula<br />

Sowohl die Zuwachs- als auch die Nutzungsprozente lagen in den letzten 10 Jahren mit 2,4 %<br />

bzw. 1,8 % unter dem Zielwert von jeweils 2,9 % für Buchenplenterwälder reicher<br />

Standorte. Es wäre möglich, dass die zurückhaltende Nutzung und die damit verbundene<br />

hohe Bestandesdichte eine negative Rückkopplung auf den Stammzuwachs bewirkt. Dann<br />

wären die relativ geringen Bestandeszuwächse (Tabelle 3.12) nicht eine Folge von Standort<br />

und Witterung sondern der forstlichen Bewirtschaftung. Da durch zu hohe Holzvorräte auch<br />

die Gefahr besteht, dass die plenterartige Struktur und damit die Stabilität und die<br />

betrieblichen Vorteile der Wälder verloren gehen, ist eine erhöhte Nutzung in den<br />

kommenden Jahren zu planen. Dies bedeutet langfristig eine Reduktion der C-Vorräte in der<br />

Bestandesbiomasse. Wenn die Holzqualität nicht durch Holzfäule und Farbkerne<br />

beeinträchtigt ist, kann aufgrund der zum Teil hohen Stammdurchmesser des zu<br />

erwartenden Ernteholzes jedoch mit einer relativ langen Speicherung des Kohlenstoffs in den<br />

Holzprodukten gerechnet werden.<br />

Aufgrund der hohen Stichprobendichte konnten Holzwachstum, Holznutzung und die Netto-<br />

C-Akkumulation im Bestand sehr genau bestimmt werden. Die Vorräte des Gesamtbetriebes<br />

wurden mit einem Stichprobenfehler von rund ± 2,5 % (95 %-iges Konfidenzintervall)<br />

ermittelt. Bis hin zu Befundeinheiten der Größe von 250 ha konnte eine Genauigkeit des<br />

stehenden Bestandesvorrates von ± 5% erreicht werden. Die Abschätzung der C-Vorräte<br />

erreichte eine Genauigkeit von 26 %. Damit stellt die wiederholte Stichprobeninventur eine<br />

geeignete Methode zur Quantifizierung der C-Vorräte in der Baumbiomasse strukturreicher<br />

Wälder dar. Wenn nur die Bestandesvorräte auf der gesamten Forstamtsebene (rund<br />

1120 ha) mit einem Stichprobenfehler von rund ± 5 % bestimmt werden sollen, würde ein<br />

Stichprobennetz von 200*200 m (280 Stichproben) genügen. Weiterführende<br />

Fehlerabschätzungen für die Bestimmung von Zuwachs und Nutzung werden Teil zukünftiger<br />

Analysen im Rahmen des CarboEurope IP sein.<br />

Im Gegensatz zu C-Bilanzen auf Basis der regulären Forsteinrichtung ist die<br />

Stichprobeninventur unabhängig von Verwaltungseinheiten und ihren Änderungen (Kapitel<br />

1.2), und sie erlaubt aufgrund der Einzelbaummessungen prozessorientierte Aussagen bzw.<br />

eine Verwendung in einzelbaumbasierten Wachstumsmodellen. Es bleibt jedoch zu klären, ob<br />

die Stichprobeninventur auch für die C-Bilanz von Altersklassenwälder gleichwertige Daten<br />

liefern kann. Alterklassenwälder weisen zwar auf kleiner Fläche (innerhalb des Bestandes)<br />

homogene Strukturen und Bestandesvorräte auf, größere Flächeneinheiten (Abteilungen,<br />

Reviere, Forstämter) sind aufgrund der Altersklassenstruktur jedoch oft durch eine sehr<br />

heterogene Verteilung der Bestandesvorräte gekennzeichnet. Ein betriebwirtschaftlicher<br />

Vergleich zwischen Stichprobeninventur und Forsteinrichtung wird Teil zukünftiger<br />

forstwirtschaftlicher Analysen sein.

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