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The International Newsletter of Communist Studies Online

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XII (2006), no 19 27<br />

Section IV<br />

Materials for Biographical, Regional and Institutional <strong>Studies</strong>.<br />

Bernhard H. Bayerlein:<br />

Zwischen <strong>International</strong>e und Gulag.<br />

Präliminarien zur Geschichte der internationalen kommunistischen<br />

Frauenbewegung (1919-1945). Teil 1. 11<br />

Der erste Weltkrieg, die Russische Revolution und die revolutionären H<strong>of</strong>fnungen der<br />

Nachkriegskrise waren der Ausgangspunkt dafür, daß sich nach der Gründung der Komintern<br />

im Jahre 1919 <strong>International</strong>ismus bzw. <strong>International</strong>er Kommunismus, Frauenbewegung und<br />

Feminismus begegneten und sogar eine Symbiose eingingen. Der neue <strong>International</strong>ismus der<br />

Frauen erhielt 1920 eine Organisationsform und zugleich ein Symbol. Das <strong>International</strong>e<br />

Frauensekretariat der Komintern sollte nach dem Beispiel des maßgeblich von Münzenberg<br />

betriebenen Aufbaus der Jugendinternationale auch die revolutionären Frauen weltweit<br />

vereinen. Die erste Generation der Kominternfrauen, die internationalistische<br />

Frauenavantgarde, geriet – vielleicht mit der Ausnahme Clara Zetkins und Alexandra<br />

Kollontajs - weitgehend in Vergessenheit. Wer kennt heute noch Dora Montefiore, die<br />

Französin Lucie Colliard, die Niederländerin Henriette Roland-Holst, die Russinnen Varsenika<br />

Kasparova und Klavdija Nikolaeva oder die Finnin Hanna Malm Seit den dreißiger Jahren<br />

bestimmten die im Stalinismus geformten Kader oder "sozialistische Heldinnen" wie die<br />

charismatische Dolores Ibarruri ("La Pasionária") oder Ana Pauker die Erinnerungsliteratur.<br />

Diese Frauen der zweiten und dritten Generation sind weitaus besser bekannt, wie auch die<br />

Frauen aus dem Exil und dem antifaschistischen Widerstand der dreißiger und vierziger<br />

Jahre.<br />

Die Frauenpolitik des internationalen Kommunismus folgte spätestens seit Mitte der<br />

Zwanziger Jahre auf eine spezifische Weise den Mäandern der Komintern, die ihrerseits zum<br />

Resonanzboden und Transmissionsriemen der sowjetischen Politik geworden war. Neben<br />

anderen Projekten der Komintern wurde nach den hier geschilderten bemerkenswerten<br />

11 Im ersten Teil der Arbeit liegt der Schwerpunkt auf der politischen Institutionengeschichte, die durch<br />

einige biographische Aspekte ergänzt wird. Im zweiten Teil wird ausführlicher auf die Wirkungs- und<br />

Rezeptionsgeschichte eingegangen. Bei den mit "EKKI" und Datum versehenen Quellenhinweisen handelt<br />

es sich um interne Rundschreiben der Abteilungen und Leitungsorgane des Komintern-Apparats, die im<br />

Teil II aufgeschlüsselt werden.

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