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komplette Ausgabe - Comment - Universität Wien

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95/2<br />

7<br />

DER NEUE ALPHA-CLUSTER: (K)EIN SUPERCOMPUTER<br />

(Benchmarks) ermittelt wurde. Der von Digital Equipment<br />

Corporation angebotene Alpha-Cluster schnitt bei<br />

diesen Tests am besten ab; allerdings war die Gesamt-<br />

Durchsatzleistung bei einigen anderen Angeboten nur unwesentlich<br />

geringer, sodaß die Durchsatzleistung alleine<br />

noch nicht ausschlaggebend war. Gegenüber den Angeboten<br />

mit vergleichbarer Gesamtleistung zeichnete sich<br />

der Alpha-Cluster jedoch auch durch eine bessere Ausstattung<br />

mit Hauptspeicher und durch bessere Systemintegration<br />

aus. Die Vergabevorschlagskommission, die<br />

am 23. Februar 1995 zusammentrat, entschied sich daher<br />

einstimmig für die von Digital angebotene Rechenanlage.<br />

Teilansicht des Alpha-Clusters<br />

Seit 7. April 1995 ist am EDV-Zentrum eine neue Rechenanlage<br />

in Betrieb: ein Cluster von 16 AlphaServern 2100<br />

4/275 der Firma Digital Equipment Corporation mit insgesamt<br />

64 Prozessoren, 8,5 GB Hauptspeicher und mehr<br />

als 140 GB Massenspeicher. Dieser Rechner, der im folgenden<br />

als „Alpha-Cluster“ bezeichnet wird, ist die größte<br />

und leistungsfähigste Plattform für numerisch intensive<br />

Anwendungen an der Universität <strong>Wien</strong>. Traditionell finden<br />

sich die Benutzer numerisch intensiver<br />

Anwendungen im Bereich der Naturwissenschaften, vor<br />

allem in der Physik und Chemie. Es gibt jedoch in fast<br />

allen Fachgebieten Probleme, die sich nur mit aufwendigen<br />

numerischen Methoden lösen lassen. Für solche<br />

Aufgabenstellungen, die große Mengen an Rechenzeit,<br />

Hauptspeicher und anderen Rechnerressourcen benötigen,<br />

ist der neue Alpha-Cluster die geeignete Plattform.<br />

Mit diesem Cluster gibt es nunmehr auch im numerischen<br />

Bereich einen Ersatz für den im Jänner 1995 abgebauten<br />

Vektorrechner IBM ES/9000-720. Der bereits seit einigen<br />

Jahren ebenfalls für numerisch intensive Anwendungen<br />

eingesetzte Cluster von Workstations der Type IBM<br />

RS/6000-550 wird bis auf weiteres weiterbetrieben,<br />

obwohl er durch die Beschaffung des neuen, weitaus<br />

leistungsfähigeren Alpha-Clusters an Bedeutung verliert.<br />

Über die Ausschreibung zur Beschaffung eines Rechnersystems<br />

für numerisch intensive Anwendungen wurde in<br />

den letzten Nummern des <strong>Comment</strong> bereits ausführlich<br />

berichtet. Hauptkriterium für die Vergabe war die Gesamt-Durchsatzleistung,<br />

die mit Hilfe von Leistungstests<br />

Obwohl es sich beim AlphaServer 2100 4/275 nach den<br />

meisten gängigen Definitionen um keinen Supercomputer<br />

handelt, kann sich die Rechenleistung des<br />

Alpha-Clusters dennoch sehen lassen: Die Leistung eines<br />

einzelnen Prozessors ist ungefähr dreimal so groß wie<br />

die eines Prozessors der IBM ES/9000-720 1) , sodaß die<br />

Gesamt-Durchsatzleistung aller 64 Prozessoren mehr als<br />

dreißigmal so groß ist wie die der Sechsprozessor-Anlage<br />

IBM ES/9000-720. (Zur Erinnerung: Diese wurde vor<br />

dreieinhalb Jahren angeschafft und galt damals unangefochten<br />

als Supercomputer.)<br />

Die wichtigsten Leistungskennzahlen des AlphaServers<br />

2100 4/275 sind in der Tabelle auf Seite 8 zusammengefaßt;<br />

zum Vergleich sind – sofern vorhanden – auch die<br />

entsprechenden Werte der IBM ES/9000-720 und der IBM<br />

RS/6000-550 angegeben. Alle Daten in der Tabelle beziehen<br />

sich auf die Leistung eines einzelnen Prozessors.<br />

Hard- und Softwarekonfiguration<br />

Die neue Rechenanlage ist ein Cluster von sechzehn<br />

Maschinen des Typs AlphaServer 2100 4/275. Die Typenbezeichnung<br />

besagt, daß es sich um ein Vierprozessorsystem<br />

handelt, bei dem jeder Prozessor mit 275 MHz<br />

getaktet ist. Der AlphaServer ist ein Symmetrischer Multiprozessor:<br />

Mehrere gleichberechtigte Prozessoren – in<br />

diesem Fall vier – greifen auf einen gemeinsamen<br />

Speicher zu. Jeder Prozessor verfügt zusätzlich über<br />

einen eigenen Pufferspeicher („cache memory“) von<br />

1) Dieses Verhältnis bezieht sich nur auf die Leistung bei ausgewählten<br />

numerisch intensiven Applikationen, man kann<br />

daraus keine Schlußfolgerungen über die Leistung bei anderen<br />

Anwendungen ziehen.<br />

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